B&r sps

blimaa

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Hallo miteinander

Da ich in nächster Zeit bei einer anderen Firma anfange, welche B&R Steuerungen einsetzt, dachte ich informiere mich mal im Forum über B&R. Allerdings bin ich auf verhältnissmässig wenig Probleme mit B&R Steuerungen getroffen.
Daher frage ich mich:
Wird die B&R Steuerung wenig eingesetzt? Oder ist das Automation Studio so gut, dass es so wenig Probleme gibt?
Bei meinen ersten Nachforschungen sah ich, dass man auch in "C" Programmieren kann. Wird das noch viel gemacht und was ist der Vor-oder Nachteil zu Struckturtext?

Ich hoffe ich breche hier kein Glaubenskrieg vom Zaun.

Gruss blimaa
 
Hallo,

ich denke, die Programmiersprache hängt vom persönlichen Können und Erfahrungen ab. Da Du in ein bestehendes Team einsteigst, hast Du vielleicht auch gar nicht die große Wahl.
Aufgrund aktueller Erfahrungen kann ich lediglich sagen, dass C bei Zeigeroperationen etwas toleranter ist. Das kann an anderen Punkten aber schon wieder ganz anders sein.

Ich selbst bin beim Automation Studio von der Visu bzw. von dem Editor schwer enttäuscht. Es fehlen teilweise grundlegende Dinge wie z.B. unterschiedliche Linientypen oder Polygonzüge. Und die Dynamisierung find ich auch sehr gewöhnungsbedürftig. Aber vielleicht wird ja mit AS4 alles besser. :ROFLMAO:
 
Wenn Du Acopos Umrichter von B+R hast, ist die Projektierung der Umrichter in das Automation Studio integriert. Eine Funktion die Siemens als eine der großen Fortschritte des TIA-Portals ankündigt, die es bei B+R schon gut 10 Jahre gibt.
Der Editor für die Visu hat sicher auch seine Schwächen hier und da. Insgesamt gesehen finde ich aber durchaus, dass man damit gut arbeiten kann.
 
Hallo,
also ich hab mal ein Projekt in C gemacht (da waren wir nur 2 Leute). Die nächsten Projekte wurden dann in Automation Basic gemacht, da wir das in der Gruppe gemeinsam besser drauf hatten. Sind hauptsächlich Syntax-Unterschiede. Einige Dinge kannst du halt in C mit anderen Befehlen vielleicht kürzer machen - muss aber nicht heißen besser (oder übersichtlicher).

Die Mischung zwischen C - Code und AB (oder ST) in einem Projekt sollte jedenfalls vermieden werden, da gibt es dann komische Dinge da 2 verschiedene Compiler verwendet werden. Da haben wir z.B so einen kleinen C-Teil in einer Library und sonst nur AB-Code. Ist nicht das Ende von der Welt, aber wenn mal Zeit ist, wird C auf AB umgemodelt.

Was ich sehr interessant finde von der Idee ist C++, also Object-Orientiert, das könnte in der Automatisierung ja ziemlich gut verwendet werden mit diversen Ausprägungen von Aggregaten usw. welche in bestimmten Grundfunktionen gleich sind... ideal! Das ist so eine Vorstellung, auseinandergesetzt habe ich mich mit C++ beim AS aber noch nicht. C++ kostet auch extra obwohl ich nicht weiß wieviel.

Grundsätzlich möchte ich sagen das das AS sicher seine Macken hat - wenn du die öffentlich zugänglichen Versions Beschreibungen ansiehst fragst du dich sicherlich wer diese Fehler überhaupt findet und du bist froh dass du einfach nur Programme schreibst! Aber es geht hier immer rasch weiter, gravierende Dinge werden oft rasch behoben! Wichtig ist eben auch Rückmeldung an B&R zu geben - diese werden ernst genommen und auch abgearbeitet!

Genial finde ich einfach die Trennung zwischen Hardware-Konfiguration und Software-Teil eines Projektes. Das kannte ich vor AS3.x nicht - weiss nicht wie bei anderen Steuerungsherstellern das gemacht wird. Jedenfalls kannst du mit einem Projekt total unterschiedliche Targets machen ohne verrückt zu werden ;)

Viel Spaß
bg
bb
 
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Hallo,

ich denke die Angst vor AS kann ich Dir nehmen. Ich habe mir AS in ein paar Tagen selbst beigebracht. Das war mittels der Online Hilfe des Automation Studio auch sehr einfach (so eine ausgeprägte Hilfe vermist man bei vielen).

Solange Du irgendeine Programmiersprache kannst ... wirst Du auch mit AS programmieren können. B&R ist der einzige der alle Sprachen nach DIN IEC 61131-3 implementiert hat.

Das einzige was AS nicht kann, ist das umschalten von Programmiersprachen wie es bei Siemens gehen soll ... aber als Programmierer sag ich "wer macht´n so was":twisted:

Zur Frage: "Wird die B&R Steuerung wenig eingesetzt?" B&R ist meines Wissens der zweitgrößte Hersteller rein für Automatisierungskomponeten am Europäischen Markt und somit direkter Nachfolger von Siemens. Und wenn Du mich fragst ... hätten wir OEM´s nicht die Probleme mit den Kundenvorgaben, dann wäre B&R wahrscheinlich noch größer, denn das Zeug ist einfach genial.

Einen Glaubenskrieg fängst Du wegen ST vs. ANSI-C nicht an ;) Ich persönlich schreibe am liebsten in ST weil es die meisten im Maschinenbau können und man kann auch mal ein Projekt übergeben. Bei C werden die Programmierer im Maschienen bau schon wieder etwas rar.

Gruß, Benhelm
 
Hi

Danke für all die Antworten. Dass B&R so gross ist, hätte ich nicht gedacht. Dachte Beckhoff oder Wago sei im Moment hinter Siemens. Aber das spricht ja nur für B&R, wenn es so wenige Probleme und Beiträge hier im Forum dazu gibt. Dann kann ich das ja mal beruhigt in Angriff nehmen. ST programmieren kenne ich ja bereits von Beckhoff.

Gruss blimaa
 
Also das mit der Visu kann ich nur bestätigen. Wenn die Aufgabe etwas anspruchsvoller wird ist man bei B&R schnell am Ende oder die Umsetzung steht in keinem guten Kosten/Nutzen Faktor.
B&R hat aber sehr große Stärken, gerade wenn man die ACOPOS Servos mit einsetzt. Auch CNC ist in AS integriert. Sehr genial.
Bei einem Projekt wurde eine B&R Steuerung zusammen mit OPC-Server und WinCCflex RT auf einem PC eingesetzt.
Muss man halt etwas mehr Zeit für die Schnittstelle B&R <--> Siemens kalkulieren.

Ich als vorwiegend Siemens geschädigter würde sagen:
B&R ist definitiv auf dem richtigen weg was die HW und das Programmiertool angeht und muss eigentlich nur noch eine gescheite integrierte Visualisierung nachziehen. Dann würde ich B&R noch öfter für Projekte vorschlagen oder einsetzen da es auch preislich einige Vorteile gibt.
 
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@Astralavista.

ja bei der Visu geb ich Dir zum größten Teil recht. Aber seh´s mal so: für 90% der Anwendungen ist das Visual Components locker ausreichend und wenn Du wirklich mal was größeres benötigst, dann nimmst Du halt AR für Windows und nimmst ein Visu Tool was Dir beliebt. Du hast bei B&R meines Wissens keinerlei einschränkungen. Anders als bei Siemens ;) da darfst Du erst mal den Geldbeutel aufmachen und zwei Jahre später fängst Du vorne an weil die HW abgekündigt wird :???:

Gruß, Benhelm

PS.: ich habe mit Visual Components schon Visu´s gezaubert, da sieht man keinen unterschied zu einer PC Visu :cool:
 
B&R Verwenden

Hallo Leute,
ich habe eure Berichte mal durchgelesen. Dazu möchte ich sagen, dass ich selbst vor einigen Jahren bei BR gearbeitet habe und seit fünf Jahren als Selbständiger Programmierer unterwegs bin. Natürlich mit BR Hardware.
Nun, so wie ich das BR System ausreize bzw. der Anwendung folgend gezwungen werde dies zu tun, gibt es laut B&R nur etwa 2% der Anwendungen.
Ein kurzer Überblick was und wieso ich das mit B&R mache

1. Dynamische Generierung der Hardwarekonfiguration
Seit AS3.0 - auch mit bestimmten Tricks in AS 2x möglich - kann man unterschiedliche Hardwarekonfigurationen nebeneinander im AS erzeugen und diese entsprechend verwalten. Ich verwende diese Funktion lediglich wegen unterschiedlicher CPU´s. Den Rest - d.h. die Hardwarekonfiguration der IO - Module und der Antriebe erzeuge ich (d.h. das arconfig.xml (.br) und das iomap.xml (.br) erzeuge ich über einen beliebigen, von mir bestimmten Hardwareimport (via .csv) selbst. Dies ist notwendig, da eine Software für ganz unterschiedliche Hardwarekonfigurationen besteht. Dies bringt aber eine weitere Verfahrensweise mit sich:​
2. Dynamische IO - Konfiguration (bzw. Variablenzuordnung)
Die in (1) angesprochene Methode benötigt ja auch eine IO - Zuordnung in die Variablen. Dieses kann zum einen auch der in 1 genannte csv import definieren, zum anderen wird für jedes logische IO automatisch eine Callbackliste bereitgestellt ( Ich nenne das den PV Manager). An diese Callbackliste kann ich die Information an beliebig viele Stellen in der Software verteilen - d.h. vielfaches Pollen auf ein Eingangsereignis reduziert sich auf lediglich ein if. Die ganzen Variablen (egal ob BOOL, UINT etc.) sind in einer Liste und können mit einer Methode auch invertiert und zu einem Ausgang umgebaut werden (wenn das IO Modul das hergibt z.b. DM 1321).​
3. Verwendung von Ansi C bzw. jetzt dann C++
Die in 1 und 2 beschriebenen Eigenschaften wurden alle noch in Ansi C erstellt. Jedoch mit vollständigem OOP Ansatz. Man kann dann nur den Self - Pointer nicht verstecken und muß ein bisschen aufpassen. Andere Programmiersprachen würden das nicht so einfach - wenn überhaupt - hinbekommen.<br>Um es nochmals zu verdeutlichen, die Softwarefunktionalitäten werden alle nach Notwendigkeit Instanziert. Alles vollständig Dynamisch. Der "Werkzeugkasten" ist gar nicht so umfangreich aber mächtig. Er enthält: Heapverwaltung für Speicherallocierung, Listen, Callback, Tree und einige Logicbausteine.​
4. Antriebstechnik mit Acopos, Acopos Multi, Acopos Mikro etc.
Auch die Anzahl der notwendigen Antriebe ist bei mir dynamisch einstellbar (durch in 1 beschriebene Methode). So bald ich meine Maschinenkonfiguration eingelesen habe, werden die benötigten Antriebsobjekte instanziert und sobald als möglich läuft jeweils der Global INIT ab. Danach werden sie weiteren Objekten zugeordnet, welche diese für ihre Zwecke entsprechend weiter Konfigurieren - z.B. Parametertabellen download, Zyklische Telegramme einstellen etc.
Selbst die Verknüpfung auf Ereignisse mit Eingängen bzw. setzen von Ausgängen ist kein Problem da die Methode in (2) besteht.
Zusätzlich sind die Anwendungen sehr Zeitkritisch. Hier hilft mir von Zeit zu Zeit der Support in Eggelsberg von B&R. Mit Hilfe von ihm bin ich bis jetzt immer weiter gekommen. Teilweise war es auch erforderlich, mit dem Entwickler dann direkt zu sprechen. Diesen Kontakt hat der Support - oder die ehemaligen Kontakte - dann hergestellt.

Mit der Visualisierung habe ich selbst auch schon einiges Umgesetzt. Ab und dann bin ich schon an die Grenzen des machbaren gestoßen, habe aber jedoch bis jetzt immer eine Lösung gefunden. Versteht das o.g. aber nicht als Abschreckung. Viele Anwendungen sind oft Standalone Lösungen und ohne großen Anspruch zu lösen. Dafür ist das gegebene im AS auch sehr leicht zu benutzen und man kommt sehr schnell an sein Ziel.Ich bin mit meiner Software nun seit fast 10 Jahren bei diesem Kunden unterwegs. Der Objektorientierte Ansatz, soweit heruntergebrochen wie ich ihn verwende hat durchaus eine beachtliche Initial Programmierzeit. Ist der Werkzeugkasten aber einmal verfügbar, schlägt mich so schnell keiner mit der möglichen Funktionalität, denn ich kann quasi alles mit jedem Verknüpfen, da ich keine Variablen mehr habe, die alle Softwareteile irgend wie wissen müssen, sondern ich verwende nur Methoden der Objekte.

Der Support (ich bemühe nur den in Eggelsberg) ist gut geschult und wird ständig weiter geschult. Es ist jedoch wichtig, das er dein Anliegen verstanden hat. Dieses Problem hatte ich von Zeit zur Zeit. Mit deren Hilfe bin ich - wie schon gesagt- immer weiter gekommen. Auch wenn irgend welche Bug´s im Betriebssystem auftauchen, können die euch meistens sehr schnell weiterhelfen, auch wenn sie mal kurz die Entwicklertruppe auf die Finger klopfen müssen damit diese den Fehler lösen und eine neue Version erstellen.

Fazit: Ich habe bis jetzt (abgesehen von C++) den ganzen Umfang meiner Tätigkeit und Anforderung vom Kunden mit einem Programmiertool - das Automation Studio - lösen können. Seit einiger Zeit sogar gibt es die ganze SAFE - Welt als PlugIN für das Studio. Was braucht man noch?? Und eines sollte uns doch klar sein: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Soll heißen, auch B&R hat hier und da mal Probleme.

Gruß und schönen Abend noch
Xylon
 
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