TwinCat V3.x versus Siemens

Larry Laffer

Super-Moderator , User des Jahres 2008-2009
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Nachdem in der Vergangenheit sehr viel über Siemens und hier vor Allem auch über TIA geschrieben wurde (zum Teil auch von mir) möchte ich mich jetzt einmal an TwinCat 3.x versuchen.

Zu dem Thema hatte ich in der letzten Woche die Gelegenheit einen Lehrgang zu besuchen, da wir für die Zukunft planen, dieses System einzusetzen.
Ich möchte hier einmal versuchen (nach Möglichkeit wertfrei) darzustellen, wie sich das Eine und Andere in dieser Welt für einen bisher eingefleischten Siemens-Programmierer darstellt - ein bißchen auch in der Hoffnung, dass hier nicht nur Forums-Kollegen den Thread mitlesen.

TwinCat läuft als Entwicklungssystem (für die, die das nicht wissen) auf Microsoft Visual Studio - mit diesem System können u.A. auch Applikationen (z.B. in VB.Net oder C#.Net) erstellt werden.

Visual Studio hat für seine Solutions (so heißen die Projekte darunter) u.U. eine recht hohe Ladezeit, hat man es dann aber erstmal geladen dann arbeitet es sich darin recht zügig (um nicht zu sagen : eigentlich ungebremst). Eine ähnliche Performance könnte man unter TIA mit einem Intel i13-Prozessor mit 10 GHz Taktfrequenz (Stand heute) erreichen.

An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, dass ich nicht genau weiß, wie und wo die Schnittstelle zwischen dem Codesys von 3S und dem TwinCat von Beckhoff genau ist und wer davon für was verantwortlich zeichnet. Ich weiß nur vom Mitlesen, dass es da eine gewisse Verwandtschafts-Beziehung gibt ...

So ... und jetzt die aus meiner Sicht positiven und negativen Aspekte, die mir so aufgefallen sind. Bestimmt habe ich auch noch Vieles in der Aufzählung vergessen ...

Pos.: Die Hardware läßt sich i.d.R. komplett aus der vorhandenen Installation rücklesen/ überhaupt ins Projekt einlesen.
Es stehen dann auch normalerweise die richtigen Baugruppen in der Liste und nicht irgendwelche HW-Dummi's, wie bei Siemens.
Auch die Topologie wird dabei mit eingelesen.
Neg.: Das Ganze ist in der Projekt-TreeView bei größeren Installationen schnell unübersichtlich.
Pos.: Alles (das Allermeißte) aus der Hardware ist über das PLC-Programm irgenwie ansprechbar und symbolisch zuzuordnen.
Neg.: Die Art und Weise des Anlegens einer Symbol-Tabelle und die anschließende Zuordnung ist EXTREM zeitaufwändig und kompliziert.
Pos.: Es läßt sich für die Hardware in der Symbolik mit Namespaces (Namens-Räumen) arbeiten, die das Programmieren und Wiederfinden einzelner Abschnitte extrem verbessern.
Neg.: Die Namensvergabe der Rubriken (DUT, GLV, POU) ist SEHR gewöhnungsbedürftig. Da hätte man vielleicht auch etwas mit "ein wenig mehr" Klartext machen können - sei es drum ...
Neg.: Das IntelliSense (Vorschlagen von Begrifflichkeiten wie Bausteine und Variablen) ist nicht auf dem Stand dessen, was man gemeinhin von Visual Studio kennt.
Pos.: Man kann von Bausteinen ableiten (Vererbung) und sie mit Aktionen, Methoden und Properties versehen. Das erleichtert die Strukturierung und die Übersichtlichkeit und die Möglichkeiten bei der Programmierung ungemein.
Pos.: Man kann im ST-Editor durch geschicktes Anordnen von Kommentaren und dem Programmcode darunter das Bilden von Code-Regionen erzeugen (Codebereiche können bis auf deren Überschrift minimiert werden).
Pos.: Es lassen sich Enumerationen erzeugen, die bei deren Verwendung im Code bei der Status-Anzeigen nicht mehr den Wert sondern den Enumerations-Namen anzeigen.
Neg.: Strukturen und Enumerationen lassen sich nicht im Baustein deklarieren sondern müssen IMMER global angelegt werden - Hallo ... 21. Jahrhundert ...!?
Pos.: Bei der Status-Anzeige wird bei Verwendung von Stringvariablen auch der String-Inhalt angezeigt.
Neg.: Es lassen sich auf Speicherbereiche andere Sichten mit UNIONS erezugen - auch diese müssen aber global angelegt werden - Global ..!?
Pos.: Alle Deklarationen lassen sich in Unterverzeichnisse und Unter-Unterverzeichnisse) ablegen, was das Projekt übersichtlicher machen kann.
Neg.: So gut der ST-Editor in seiner Ausführung ist (ich nehme an das auf dem von Anfang an der Fokus lag) so unterentwickelt sind die Pendants zu KOP, FUP, AWL.
Da fühlte ich mich doch gleich 25 Jahre jünger - wie zu den "guten alten" S5-Anfangszeiten (und noch schlechter).
Auch die AS (Ablaufsprache - Pendant zu Siemens-Graph) ist m.E. nicht sinnvoll nutzbar da viel zu kompliziert und zeitraubend in der Handhabung.
Pos.: Steuerbarkeit von (ziemlich beliebigen) Servo-Achsen über eigene Funktionsbausteine.
Neg.: Einrichtung der Achse selbst gewöhnungsbedürftig bis teilweise unübersichtlich.
Pos.: Gutes Monitoring des Achs-Verhaltens über integrierte Software-Tools (Oszilloskop).
Neg.: Topologie-Möglichkeiten des EtherCat (gegenüber z.B. ProfiNet) teilweise sehr eingeschränkt (z.B. bezogen auf unsere Anlagen, denen eine sternförmige Topologie entgegen kommt).
Pos.: ADS-Kommunikation zwischen Steuerungen aber auch von Visu zur PLC (über z.B. .Net-Applikation) sehr konfortabel und leicht zu etablieren.
Neg.: Es kann in einer Solution nur ein PLC-Projekt angelegt werden. Das nutzt nicht die Möglichkeiten, die Visual Studio bietet und im .Net-Umfeld auch ermöglicht.
Neg.: Eingebaute Visu ist eher rudimentär, da auch die Darstellungemöglichkeiten sehr eingeschränkt sind.
Pos.: Eingebaute Visu ist als Inbetriebnahme-Hilfsmittel gut einsetzbar.
Neg.: Die für die Versuche zunächst eingesetzte Soft-SPS im Entwicklungssystem ist sehr anfällig kann kann den Rechner bzw. Visual Studio sehr schnell totlegen.
Das Verkaufs-Argument von Beckhoff, dass man Visu und PLC auf dem gleichen Rechner betreiben kann (und auch ruhig sollte), würde ich selbst nur mit Vorsicht betrachten.
Mit einer seperaten CX (embedded PC) hingegen gab es die vorgenannten Probleme gar nicht mehr.

... to be continued ...

Gruß
Larry
 
Sehr interessant.

Wie ist es mit Hardware Diagnosefunktionen ?
Wie ist es mit Software Diagnosefunktionen ? Z.B. wie bei die STACKS in S7 wo man zu den Ort im Program springen kann, wo den Fehler auftauchte.
Wie ist es mit laden von Programbausteine mit geänderte Deklarationen. Gehen die Online Aktualdaten verloren oder behalten ? (habe gehört das Twincat/3S hier besser ist als S7).
Besonders der Handhabung von Änderungen auf ein laufende Program interessiert mich.
 
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Moin moin,

ich arbeite seit ca. einem 3/4 Jahr mit einer CX2030 und Twincat 3. Ich stimme den meisten Punkten von Larry zu, diese decken sich mit den Erfahrungen die ich gemacht habe.

Mein Anmerkungen dazu sind, dass die EtherCat-Topologie frei ist. Ein kurzer Blick auf die Beckhoff-Seite in die Kategorie Ethercat wird das bestätigen.

Die Tatsache, dass Strukturen, Unions und Enumerationen "nur" global angelegt werden können, empfinde ich nicht unbedingt als Nachteil, die Tatsache, dass es überhaupt möglich ist, ist schon ein Meilenstein.

Bisher waren SPS-Programmiertools eine eigene Welt, mit Twincat 3 ist es Beckhoff, meiner Meinung nach, gelungen ein Schritt in die Richtung der heutigen normalen Programmier-tools zu machen.

Zur Hardware-Diagnose, kann ich noch nichts sagen, war noch nicht notwendig.
Um die Software zu analysieren hast du Möglichkeit die Variablen zu beobachten und zu forcen, zusätzlich kannst du Breakpoints nutzen um dein Programm anzuhalten.
Mit den Beckhoff "ADS Return Codes" kannst du relativ gut Fehler von Beckhoff Basuteinen (z.B. Systemfunktionen) nachvollziehen.

Bei Funktionsbausteinen gibt es immer die Methoden "FB_Init", "FB_Reinit" "FB_Exit" mit Hilfe dieser 3 Methoden kannst, musst du aber nicht, das Verhalten deiner FB's genau definieren. Mit dem "FB_Reinit" kannst du das Verhalten deiner FB's bei einem Oline change beeinflussen.
 
Also zur Diagnose kann ich mangels wirklicher Erfahrung mit TC noch nicht viel sagen.
Bei der Diagnose der EtherCat-Teilnehmer kommt es darauf an, welchen Typs der Teilnehmer ist - es gibt da 2 Sorten. Die "echten" EtherCat"-Slaves kann du sehr präzise diagnostizieren.
Bei der Programm-Diagnose ist es sehr einfach ein die Instanz eines FB's zu kommen - lange nicht so umständlich wie bei Siemens.
Zu Fehler-Stacks kann ich mich derzeit auch noch nicht äußern.

@BrainArni:
Das man heutzutage mit Strukturen etc. arbeiten kann empfinde ich nicht als Meilenstein sondern als selbstverständlich. ich fände es aber, allein wegen Übersichtlichkeit, schon besser, wenn man Strukturen und auch Enum's dort deklarieren kann (nicht muss) wo sie gebraucht werden. Das heißt nicht, dass es nicht auch globale geben kann und soll.
Die EtherCat-Topologie ist nicht frei. Du kannst nicht einfach einen Switch dazwischen packen und weiter geht's. Das heißt jetzt nicht, dass das nicht lösbar wäre - die Spielregeln von PN und EC sind hier halt nur anders ...

Gruß
Larry


Nachsatz:
Was ich im Eingangs-Beitrag nicht erwähnt hatte : Als SCL-Programmierer hatte ich überhaupt keine Probleme mich im ST von Beckhoff zurecht zu finden. Ein paar Sachen sind ein bißchen anders - aber das hat man m.E. sehr schnell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Larry,

hier ein paar Ergänzungen zu deiner Liste:

Neg.: Strukturen und Enumerationen lassen sich nicht im Baustein deklarieren sondern müssen IMMER global angelegt werden - Hallo ... 21. Jahrhundert ...!?
Neg.: Es lassen sich auf Speicherbereiche andere Sichten mit UNIONS erzugen - auch diese müssen aber global angelegt werden - Global ..!?

-> Die Implementation von: Enumerationen, Unions und Strukturen sind genauso Global wie die von Funktionen, Interfaces und Funktionsbausteinen. Wo diese und wie viele Instanzen dann davon abgeleitet werden, ist dann Applikationsabhängig und kann natürlich auch lokal geschehen.

Neg.: Topologie-Möglichkeiten des EtherCat (gegenüber z.B. ProfiNet) teilweise sehr eingeschränkt (z.B. bezogen auf unsere Anlagen, denen eine sternförmige Topologie entgegen kommt).

-> Wenn du EtherCAT Abgangsklemmen (z.B. EK1122, gibst auch für LWL) hinter einander steckst oder einen Sternverteiler mit 7 Abgängen (CU1128) nutzt, und dann noch mit HotConnect Gruppen arbeitest, kannst du sogar im Betrieb quasi beliebig viele deiner "Sterne" umpatchen.

Neg.: Es kann in einer Solution nur ein PLC-Projekt angelegt werden. Das nutzt nicht die Möglichkeiten, die Visual Studio bietet und im .Net-Umfeld auch ermöglicht.

-> Du kannst soviele PLCs anlegen wie der Speicher und die Performance es zulassen, nur die Anzahl der Task an die diese gebunden werden sind begrenzt. Zur besseren Auslastung können dann die PLCs auf die einzelnen Cores deiner CPU verteilt werden.
 
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Ich denke Codesys V3 und TwinCAT 3 haben so gut wie garnichts mehr (ausser die in den Normen festgelegten Programmiersprachen) gemeinsam. Das es mal eine engere Verzahnung gab, sieht man nur noch an den Editoren von TwinCAT 2 und Codesys 2, die doch noch sehr ähnlich sind.

Es gibt EtherCAT Sternverteiler (CU1128) oder EtherCAT Abzweige (EK1122) die durch ein ihre interne Verschaltung eine Sterntopologie nach Außen simulieren können. D.h. für dich ist der EtherCAT Bus als Stern aufgebaut, intern werden die Frames jedoch als Linie geführt. EtherCAT ist nun mal ein Bus bei dem das Hauptaugenmerk auf Geschwindigkeit liegt und das geht halt am besten wenn die Pakete nicht zwischendrin an irgendwelchen Switchen rumgammeln müssen. Hot-Connect fähige Teilnehmer und Bus-Stänge kannst du auch im laufenden Betrieb ab- und ankoppeln.

Visu und PLC können auf dem gleichen Rechner laufen, sollte halt nur nicht irgend eine Officemöhre sein, auf der noch zig millionen andere Anwendungen laufen und der Echtzeitvirenscanner im Hintergrund rödelt. Bei uns läuft sogar auf den mittlerweile recht betagten CX9001er die Visu mit auf der SPS (irgend ein Touchscreen angeschlossen und los gehts).

@ Larry
Welchen Lehrgang für TC3 hast du genau besucht? Ich bin immernoch am überlegen ob sich für mich so ein 3 Tage Umstiegskurs von TC2 auf TC3 lohnen könnte. Hab halt immer nur Angst, das ich da in 3 Tagen für teures Geld das gleiche vermittelt bekomme, was ich mir in 7 Tagen auch alleine aneignen könnte...
 
Wo läuft es eigentlich hin das ganze, wenn man aus der Siemenswelt kommt und was dazu lernen will?.

Sollte man Codesys lernen,Twin Cat oder Beckhoff?Habe gerade das neueste Codesys runtergeladen.Wie lade ich da die Oscat Bibliothek die ich runtergeladen habe?
Bin totaler Anfänger.
 
Hallo Thomas,

Danke erstmal für deine Anmerkungen.
Vielleicht ein Hinweis zur Benutzung des Forums : zum Zitieren von Beiträge (quasi als Verweis auf Textpassagen) gibt es unter jedem Beitrag den Button "Zitieren" bzw. für allgemeine Zitate des Zitat-Button (sieht aus wie eine Sprechblase) im Beitrags-Editor.


Die Implementation von: Enumerationen, Unions und Strukturen sind genauso Global wie die von Funktionen, Interfaces und Funktionsbausteinen. Wo diese und wie viele Instanzen dann davon abgeleitet werden, ist dann Applikationsabhängig und kann natürlich auch lokal geschehen.

Wenn ich von Global und Lokal geschrieben habe dann meinte ich mit Global := allgemein im Projekt und mit Lokal := im Deklarationsteil des jeweiligen Bausteins.
Mein TwinCat (V3.1) kann Strukturen und Enum's nur Global verwalten und nicht in einem Baustein (quasi wie eine Verzeichnis-Struktur).
Dies ist eine Funktionalität, die ich zur besseren Gliederung der Variablenbereiche eines Bausteins (quasi als Namespace-Festlegung) sehr häufig nutze (bei Siemens).
Bei Beckhoff läßt sich das natürlich irgendwie dann auch machen - es macht ein Projekt, dass dann zwangsläufig seeeeehr viele Strukturen bekommt aber sehr schnell unübersichtlich ...

Du kannst soviele PLCs anlegen wie der Speicher und die Performance es zulassen, nur die Anzahl der Task an die diese gebunden werden sind begrenzt. Zur besseren Auslastung können dann die PLCs auf die einzelnen Cores deiner CPU verteilt werden.
In meiner TwinCat-Version kann ich auch mehrere PLC-Projekte anlegen - es funktioniert dann nur keines mehr (das ist irgendein TC-Problem, auch laut unseres Dozenten).
Was mehrere PLC-Projekte mit der Performance und dem Speicher meines Rechners zu tun haben kann ich im Augneblick nicht nachvollziehen. Ich sprach nicht von mehreren gleichzeitig laufenden PLC-Runtimes auf dem gleichen System (soweit so etwas überhaupt realisierbar ist).

Gruß
Larry
 
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@ Larry
Welchen Lehrgang für TC3 hast du genau besucht? Ich bin immernoch am überlegen ob sich für mich so ein 3 Tage Umstiegskurs von TC2 auf TC3 lohnen könnte. Hab halt immer nur Angst, das ich da in 3 Tagen für teures Geld das gleiche vermittelt bekomme, was ich mir in 7 Tagen auch alleine aneignen könnte...

Da bin ich mir gerade nicht sicher - ich denke, es war der TR1000 - es könnte aber auch der TR3030 gewesen sein. Das kann ich aber im Bedarfsfall morgen noch nachreichen.
Hinsichtlich deiner Befürchtung kann ich dich nicht beruhigen. So, wie ich dich aus deinen bisherigen Beiträge kennen gelernt habe, könnte ich mir gut vorstellen, dass du dir den Umstieg (ggf. mit 1 oder 2 Rückfragen im Forum) auch gut selbst anlernen kannst.
Für mich war die eigentliche Programmierung auch nicht das Neue sondern mehr das Beckhoff-spezifische Drum-herum - vor Allem soweit es nicht mit Siemens vergleichbar war - und ich denke, den Teil kennst du ja schon ...
Was allerdings das genannte "Beckhoff-spezifische Drum-herum" angeht so fürchte ich, dass es mit meinen Fragen da mit meinem ersten Beckhoff-Projekt erst richtig losgehen wird ... 8)

Gruß
Larry
 
Wo läuft es eigentlich hin das ganze, wenn man aus der Siemenswelt kommt und was dazu lernen will?.

Sollte man Codesys lernen,Twin Cat oder Beckhoff?Habe gerade das neueste Codesys runtergeladen.Wie lade ich da die Oscat Bibliothek die ich runtergeladen habe?
Bin totaler Anfänger.

Diese Frage ist aus meiner Sicht gar nicht zu beantworteten.
Welches System an den Start kommt entscheidet u.U. ja dein Kunde.
Bist du frei darin, das für dich selbst zu entscheiden, dann solltest du das aus meiner Sicht nach Abwägung von Vor- und Nachteilen, die jedes System hat, tun. Das system, das dir am Meißten entgegen kommt / für deine Anwendung passt, dass solltest du nehmen ...

Gruß
Larry
 
Wo läuft es eigentlich hin das ganze, wenn man aus der Siemenswelt kommt und was dazu lernen will?.

Sollte man Codesys lernen,Twin Cat oder Beckhoff?Habe gerade das neueste Codesys runtergeladen.Wie lade ich da die Oscat Bibliothek die ich runtergeladen habe?
Bin totaler Anfänger.

Vielleicht noch ein Hinweis zu TwinCAT3 und Codesys: Innerhalb von TwinCAT 3 stellen die Editoren von Codesys nur noch einen kleinen (aber zentralen) Teil der Entwicklungsumgebung.

Die Antriebsanteile bis zur CNC, Robotic, der Safty-Editor, die Möglichkeit in Echtzeit mit C/C++ zu programmieren, Mathlab/Simulink, .NET Programmierung und vieles andere mehr fehlen hier noch im Vergleich der Umgebungen.


Neg.: Topologie-Möglichkeiten des EtherCat (gegenüber z.B. ProfiNet) teilweise sehr eingeschränkt (z.B. bezogen auf unsere Anlagen, denen eine sternförmige Topologie entgegen kommt).

Zu Profinet sollte noch ergänzt werden: TC3 unterstütz über 30 Protokollen (RT und nicht RT), dazu gehört auch Profinet bis Class C (IRT), Siemens unterstütz jedoch EtherCAT und viele weitere nicht.
Ich sehe hier den Vorteil bei TC3 in der höheren Flexibilität, denn ich kann hier die Protokolle bunt mischen und damit auch ganz einfach ein Gateway realisieren.
 
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Tolle Auflistung!

Was meiner Ansicht nach auf der Pos. Seite noch fehlt (obwohl es in einem Punkt implizit drinnen ist) sind ein paar Vorteile die Visual Studio an sich mitbringt wie:
- Integration von Standard CV-Systemen (TFS, git, subversion)
- Integration von Issue Tracking Tools in die Entwicklungsumgebung.
 
Wo kommt dann TwinCat3 zum Einsatz?Ich sehe irgendwie noch nicht wo man den objektorintierten Ansatz verwenden kann in der Steuerungstechnik.
 
Bei meinem jetzigen Auftraggeber wird TwinCAT 3 eingesetzt. Dieser baut unter anderem Anlagen für die Solarzellenfertigung, für die Herstellung von CIGS Modulen und für Lion-Akkus. Es wird dort mit Vererbung gearbeitet und Methoden genutzt.

Von irgendwas mit Internetzugang gesendet.
 
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Wo kommt dann TwinCat3 zum Einsatz?Ich sehe irgendwie noch nicht wo man den objektorintierten Ansatz verwenden kann in der Steuerungstechnik.

Das kommt auf deine Aufgaben an - bei mir ist OOP das Thema schlechthin. In Folge dessen ist Alles, das mir da entgegen kommt für mich wie gemacht ...
 
@NRNT:
Das Visual Studio eine tolle Sache ist steht doch wohl außen vor.
Damit läßt sich sogar noch mehr anfangen als du erwähnt hast - wir haben z.B. auch eine .Net-basierte Visu ... 8)

Gruß
Larry
 
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@Ralf,
vielleicht kannst du auch noch ein wenig dazu schreiben, warum ihr letzendlich auf Beckhoff umsteigt.
Ich weiß ja das du eigendlich Siemens eingesetzt hast, so ein Umstieg muß ja tiefgreifende gründe gehabt
haben.
 
Hallo Thomas,

In meiner TwinCat-Version kann ich auch mehrere PLC-Projekte anlegen - es funktioniert dann nur keines mehr (das ist irgendein TC-Problem, auch laut unseres Dozenten).
Was mehrere PLC-Projekte mit der Performance und dem Speicher meines Rechners zu tun haben kann ich im Augneblick nicht nachvollziehen. Ich sprach nicht von mehreren gleichzeitig laufenden PLC-Runtimes auf dem gleichen System (soweit so etwas überhaupt realisierbar ist).

Gruß
Larry

Das stimmt so definitiv nicht!
Da würde mich schon interessieren, wer das in einem TR3030 / TR3040 behauptet hat.

Du kannst, wie schon zuvor beschrieben eine Vielzahl von PLC-Projekten (<>TwinCAT Projekte) in einer Solution anlegen.
Diese PLC-Projekte können alle aktiv sein, also als eigenständiges TcCOM-Objekt PLC im Echtzeitmodus laufen oder aber einfach nur vorhanden sein und nach belieben aktiviert werden.
Letztlich ist das eine Frage des objektorientierten Ansatzes, wie man sein TwinCAT Projekt (nicht das PLC Projekt) auslegt. Manch einer sieht in den Objekten einzelne TcCOM-Objekte (der PLC). Ein anderer hat den Ansatz innerhalb eines TcCOM-Objekts der PLC.
Also noch mal: Es gab keine TwinCAT Version, in der man nur ein PLC-Projekt anlegen kann!

Vielleicht noch eine kruze Anmerkung zum Thema VISU und PLC auf dem gleichen System:
Auch das ist schon lange Zeit bei Beckhoff so üblich und wird bei sehr vielen Projekten so realisiert.
In 80% der Fälle "lacht" der IPC über die Arbeit, die er da zu tun hat.
Gerade mit TwinCAT3, der Aufteilung auf mehere Cores und der Core-Isolation, ist die Verteilung der Performance sehr gut handlen.

Gruß,
mac203
 
@mac:
Es war ein TR3030 und der Schulungsleiter hies Laker ...
Entstanden ist die ganze Sache dadurch, dass wir ein neues Projekt anlegen wollten (gleich am Anfang) und ich das, so nach gute alter VS-Manier und dem schon vorhandenen anlegen wollte bzw. auch gemacht habe - mich dann nur nicht mehr mit der Hardware verbinden konnte. Darauf hies es dann, dass das angeblich nicht (oder noch nicht) funktioniert. Ich habe das an der Stelle nicht weiter in Frage gestellt ...

@Helmut:
Wir setzen es in Verbindung mit Inosoft ein. Ich muss dir allerdings Recht geben, dass man auf Basis der ADS-Geschichte sich auch recht schnell einen Item-Server selbst erstellen könnte. Bliebe nur noch die Geschichte an die SPS-Variablen (namentlich) dranzukommen - also nicht erst im Projekt nachzuschauen, wie sie heißen sondern sie über einen Browser reingereicht zu bekommen. Um das als Funktion in VS für VS zu erstellen fehlt mir (ggf. zur Zeit noch) der Background.

Warum wollen wir umschwenken ...? Vielleicht weil wir mir Herrn Siemens und TIA ein-zwei Mal zu oft auf die Nase gefallen sind (am Anfang). Und wenn ich hier so mitlese dann ist das TIA-Thema ja auch nach wie vor nicht durch ...
Ob das so richtig ist wird sich zeigen ... Für mich ist es so, dass ich aus unterschiedlichen Gründen sowieso schon immer gern etwas mehr über TC wissen wollte.

Gruß
Larry
 
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