wie schnell ist die Prozessdatenübertragung über einen CP 342-5 von/zur CPU 319?

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Istzustand: ich habe eine Maschine, bei der eine CPU 317-2 DP verbaut ist. An der Schnittstelle 1 (DP mit 12MBaud) hängt ein wenig Maschinenperipherie und das HMI-Gerät. An Schnittstelle 2 (DP 12MBaud) hängen eine ET 200M (IM 153-1), 14 Umrichter und 12 Drehgeber. Damit ist der zweite Strang eigentlich nicht mehr erweiterungsfähig - nicht nur wegen der 32-Teilnehmergrenze, sondern insbesondere auch wegen der Buszykluszeit (bei mir gehts immer um Wenige Millisekunden).

Nun soll genau der Teil der Maschine dupliziert werden, der an der Schnittstelle 2 hängt (ein wenig kommt auch an der Schnittstelle 1 hinzu - aber keine Verdoppelung). Die Idee ist nun, wegen der Programmlaufzeit, eine 319 zu verwenden, und für den weiteren DP-Strang einen CP 342-5 zu verwenden. Da ich ja im Forum immer fleissig mitgelesen habe, gab es bei mir sofort Alarm und ich habe die Begriffe "Rückwandbus" und Flaschenhals" sofort bei der Forumssuche eingetippt. Irgendwann hab ich dann das hier zu Tage gefördert:
http://www.sps-forum.de/showthread.php?p=69305&highlight=p-bus#post69305

Also, denk ich mir, tu ich das kurze DP-Segment an den CP, die zwei langen Stränge an SS1 und SS2 - dann geht das schon ... und wenn der CP die HMI nicht durchrouten sollte, dann bekommt die HMI halt den IE-Anschluss ...

Das Erwachen kam dann bei der Hardwareprojektierung, als dann plötzlich die FC1 und FC2 notwendig werden wollten: Hmmm ... also der CP benimmt sich nicht wie eine SS auf der CPU ... ist das Zeug im Haus? also mal probieren:

hab ich mal eine CPU317 genommen (319 is grad nich), den CP und die (das?) ET/IM. an der ET noch ein wenig Peripherie, um einen Ausgang auf einen Eingang rückkoppeln zu können (siehe Projekt im Anhang). Ergebnis:
CPU läuft mit unter einer halben Millisekunde Zykluszeit (Testprogramm mit den zwei FC und Zykluszeitmessung). Aber was die Hölle ist: vom Ausgeben des Ausgangssignal an die ET-Station bis zum Zurücklesen des Signals verstreichen 20ms!!! Knockout! Gegenprobe an der Schnittstelle 2: von Ausgabe bis Rücklesen etwa 3,5ms ... Das ist die Größenordnung der Eingangsverzögerungszeit der verwendeten Eingabekarte ...

Fazit: zeitkritische Peripherie geht nicht mit einem CP 342-5 als Master in einem 300er-Rack, auch mit einem 5MBaud P-Bus nicht. Gründe? also, entweder ist der P-Bus doch ein recht enger Flaschenhals mit jeder Menge Kommunikationsoverhead, oder das kleine Kommunikationsfenster, das die zwei FC benutzen, verlangsamt das alles, wobei aber in der Doku zum CP drinsteht, dass die FC wesentlich länger laufen und dabei zyklisch die Daten übertragen würden (wenn weniger als 240 Bytes). Oder die Datenübergabe innerhalb des CP von DP nach P-Bus ist so lahm ...

mögliche Auswege: IE-DP Umsetzer? Wir diskutieren derzeit auch eine Lösung mit einer zweiten CPU 317 ...
 

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Ist eine VIPA Speed7 für euch akzeptabel? Soweit ich weiß gibt es für die inzwischen eine Profibus-CP für den Speedbus, das sollte dann kein Problem sein. Genaueres müßtest du mal bei VIPA nachfragen, hab das selbst nicht original gesehen.
 
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Die 300er CPs sind als Baugruppen immer so langsam :(
Der Flaschenhals ist der Bus, der die Baugruppen verbindet. Eine CPU mit Ethernet on Board (gibt's auch von VIPA) ist immer schneller, als von einer CP-Baugruppe. Bei der 400er-Reihe ist das Tempo der CP-Baugruppen dagegen eigentlich ok.
 
Vipa geht nicht, der Endkunde besteht auf Siemens (Siemenskompatibel würde vielleicht nicht auffallen, spätestens bei CP auf Speedbus geht das aber in die Hose).

400er-System - hmmm... - mal prüfen ...

aktuell sieht es jetzt grad so aus, dass mein Chef die Lösung mit zweiter CPU 317 aus Hardwaresymmetriegründen favorisiert. Könnte evtl. klappen - eigentlich habe ich nur zwei zeitkritische Signale zu der verdoppelten Einheit zu senden - das geht dann ggf. auch mit Hardware-Kupferdraht auf schnelle E-Karte der zweiten CPU. Da setz ich mich dann jetzt gerade ran, um mal eine Kommunikation zwischen zwei CPUs wegen der nicht zeitkritischen Signale aufzubauen.

Soweit Danke erstmal - ich meld mich wieder, sollte ich auf weitere Probleme stoßen ...
 
also, ich denke, ich habs jetzt ...

ich hab mir mal das Modul D6 von
http://www.automation.siemens.com/fea/html_00/down_module.htm
geschnappt - und das gibt mir wohl eine ausreichend schnelle CPU-CPU-Kommunikation. Geht aber auch nur deswegen, weil die Maschine an fraglicher Stelle modular erweiterbar ist und nur wenige Daten zwischen den Steuerungen ausgetauscht werden müssen. Fazit: die Rechenkraft der 319 macht für mich mit meinen Millisekundenreaktionszeiten nur in Verbindung mit Profinet Sinn - schade, dass dafür noch relativ wenig Dezentrale Peripherie erhältlich ist (zumindest unsere Lieblingskomponenten gibt es eben bislang erst nur für Profibus).

BTW: Suche nach "Ausbildungsunterlagen" im Forum ergab das im Anhang gezeigte Ergebnis :( ... sucht man im Singular, so findet man, oder sucht man erfolgreich nach Schulungsunterlagen :cool:
 

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