Performace Profinet <-> Profibus

rostiger Nagel

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Hallo,
ich hätte mal eine Frage zu Profinet. Hat hier jemand schon einmal die
Bussysteme Profinet und Profibus, gegenüber gestellt und entsprechende
praktische Erfahrungen.
Wie ist die Leistungsfähigkeit im Punkt geschwindigkeit Profinet zu
Profibus.

gruß helmut
 
Hi,
interessante Frage.
Aber erst mal eine Gegenfrage:
Wenn man ProfiNet sagt, meint man dann automatisch immer ProfiNet SRT?
Wenn man Profibus sagt meint man ja auch immer Profibus DP.

Jetzt zur Frage,
er wird so schwach sein, wie sein schwächstes Glied.
Es wurden interne Tests gefahren, bei denen sich herausgestellt hat, dass bei der benutzten Konfiguration der Profinet sogar ein Tick langsamer war.

Eigentlich ist der Profinet SRT ja so spezifiziert worden, dass er ungefähr genauso schnell ist wie Profibus DP. - Oder?
 
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Hallo Helmut,
vielleicht hilft dies.

Profibus
12MBit/s
100m Maximallänge des Bus
32 Byte maximaler Datensatz
240Byte max. Telegrammlänge
Übertragung auf dem BUS einer nach dem anderen

Profinet
100MBit/s
100m Länge zwischen 2 Teilnehmern.
254Byte maximaler Datensatz
1400Byte max. Telegrammlänge
Übertragung bidirektional gleichzeitig und zwischen den Geräten unabhängig von anderen Geäten

Es kommt auf die eingesetzte Hardware und auf den Fall bzw. auf das Mengengerüst an. Was maximal Möglich ist.

Zudem bieten sich bei Profinet noch weitere Vorteile an, wie z.B. die Netzanalyse mit standart Tools aus der IT Technik.
Da die meisten Profinetgeräte 2 oder mehr Ports am Gerät haben, braucht man auch nicht unbedingt extra Switches.

Anbei noch ein evtl iinteressanter Link:
http://193.23.168.123:8888/profinetwbt_en/media/chapter1/node2/index.html
 
Danke erst mal soweit,
wir setzen bei uns ausschließlich Profibus ein, jetzt wollen wir bei einer
Anlage wo wir ein wenig Geschwindigkeit brauchen uns nicht eine Bremse
über den Bus einbauen. Der Gedanke war natürlich dann sofort Profinet.

Da noch keine Erfahrungen vorhanden sind, möchte ich heraus finden ob
hier jemand aus Praktischen erfahrungen sagen kann, ja da kann mann
einiges Gewinnen oder lass es wie es ist, den Unterschied merkst du
sowieso nicht.

Der Aufbau wird mit Standard Komponenten von Siemens gemacht, also
HMI und ET200s. Als CPU kommt bei der Anwendung ein Panel PC.

Ein wenig zu denken gibt mir der Beitrag von Buggati66 das der Profibus
schneller sein kann wie Profinet. Warum ist das so?

@Michitronik
dein Link funktioniert nicht, könntest du da noch mal schauen.

gruß helmut
 
@Helmut - Es kann sein, dass die Seite nicht richtig dargestellt werden kann, sie benötigt einen aktuellen Flashplayer. Ich habe sie über die google Suche gefunden und schien mir sehr hilfreich. Es handelt sich hier um eine Art Onlineschulung für Profinet.

Zum Beitrag von bugatti66. Das stimmt - in Konstillationen mit wenig Nutzdaten kann es vorkommen, dass Profibus schneller als Profinet ist. Das liegt an der Grundlage von Ethernet. Ethernettelegramme müssen immer ne bestimmte Mindestlänge haben von 64Byte. Wenn die Nutzdaten so gering sind, dass die Mindestlänge nicht erreicht wird, wird das Telegram mit einem sogenannten PAD-Füllfeld aufgefüllt und so die Mindestlänge erreicht wird. Dies kann dazu führen, dass die wenigen Nutzdaten über eine Profibusverbindung schneller gelange als über Profinet. Ander Netzwerke wie z.B. Ethercat vermeiden dies, indem sie so genannte Summenrahmentelegramm erzeugen und die Daten von mehreren Teilnehmern in einem zusammen fassen. Das hat aber wieder andere Nachteile und zwar das das Telegramm zu jedem gesendet werden muss, der daraus Daten bezieht mit der dementsprechenden Durchlaufzeit für das Telegramm.

Wenn ihr bisher Profibus eingesetzt habt, ist es am einfachsten auf Profinet umzusatteln. Weil man Profibus und Profinet gut miteiander kombinieren kann, da die meisten PN CPUs ja auch Profibus fähig sind und so alte bewährte Systemkomponenten nicht umgebaut werden müssen.
 
Bei Profibus ist es noch zusätzlich so das wir da bisher immer nur
1,5MB gefahren sind, die 12MB haben wir immer gemieden weil das
ganze dann noch ein bischen kribbeliger werden kann.

Also wenn wir da auf Profinet umstellen werden kann das ja nur
ein Gewinn werden.

Da wir neben den Panel PC mit WinCCflex und Soft SPS noch ein
paar OP's verbauen möchten, stellt sich die Frage ob wir für diese
noch extra einen seperaten Strang mit eigenen CP aufmachen.
Oder hängen diese an den noch freien Profibus.
 
@Helmut - kribbelig in wie fern? Durch die Distanz? Da kann ich nur sagen, dass man das bei Profinet nicht hat. 100m zwischen 2 Teilnehmern ist ohne weiteres möglich.

Man kann die OPs, sofern sie mit einem Profinet oder Netzwerkanschluss versehen sind auch in das gleich Netz hängen. Es kommt auf die Menge der Daten an (Netzlast) und wie sie sich in dem Netzwerk verteilen. Da das Profinet Netzwerk auch normale (TCP & UDP) Kommunikation überträgt.

Man könnte z.B. auch noch einen Arbeitsplatz PC an das Profinet anschließen und die Kommunikation über das Profinet abwickeln. Es kommt wie gesagt auf die Netzlast an.

Profinet hat 3 Arten von Kommunikation
1. Profinet NRT (non real time) - für den normalen Datenverkehr (TCP, UDP usw.)
2. Profinet RT (real time) - Profinetkommunikation , bei der die Telegramme mit einer höheren Prorität versehen werden, damit sie bei den Switches bevorzugt verarbeitet werden gegenüber der NRT Kommunikation (Qos). Qos wird auch z.B. bei VOIP- Telefonaten genutzt.
3. Profinet IRT (isochronious real time) - deterministische Echtzeit, bei koordinierten Bewegungen wie fliegende Säge. Hier sind besondere Hardwareanforderungen bei der Netzwerkkomponenten Vorraussetzung. Profinet IRT arbeitet mit einem Zeitschlitzverfahren.

Alle nutzen das gleiche Netzwerk.
 
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@Helmut - kribbelig in wie fern? Durch die Distanz? Da kann ich nur sagen, dass man das bei Profinet nicht hat. 100m zwischen 2 Teilnehmern ist ohne weiteres möglich.

Kribbelig, wegen der Verkabelung, da merkt mann schon mal schneller
wie sauber mann gearbeitet hat. Bei den Profinet stelle ich mir das so
vor das wir zum größten Teil Fertigkonfektonierte Leitungen verwenden.
Durch das schnelle Montieren (stecken) kann mann eine Fehler schon
mal schneller auf die Schliche kommen. Den weitern Vorteil sehe ich darin
das bei einen Defekt mal (zur überbrückung) ein Netzwerkkabel aus dem
Büro geholt werden kann, das setzt Stillstandszeiten herab.

Welche Profinet version wir dann nutzen werden kann ich noch nicht
sagen. Es wird schon richtung real time sein, da wir punktgenaues
Schalten von Aktoren brauchen.
 
Durchweg nutzt man bei Profinet vorkonfektionierte Kabel, man kann aber auch die Kabel selbst konfektionieren. Es gibt nützliche Werkzeuge von diversen Herstellern zum Konfektionieren der Kabel.
Zum Testen kann man, wie Sie schon geschrieben haben, die normalen Patchkabel (Crossover nicht nötig) aus dem Büronetzwerk nehmen. Dies kann man auch zum anschliessen des Field PG bzw. Engineering PC nutzen.

Was mir damals sehr geholfen hat, waren die Fachberater bei Siemens in den Regionalbüros. Die waren sehr Hilfsbereit (sind auch mal rausgekommen). Vorallem, wenn man mit den ersten Anlagen mit Profinet dran ist. Einfach mal den Regionalbetreuer drauf ansprechen. Die können einem auch genau sagen, welche Profinet Kommunikation benötigt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir damals sehr geholfen hat, waren die Fachberater bei Siemens in den Regionalbüros. Die waren sehr Hilfsbereit (sind auch mal rausgekommen). Vorallem, wenn man mit den ersten Anlagen mit Profinet dran ist. Einfach mal den Regionalbetreuer drauf ansprechen. Die können einem auch genau sagen, welche Profinet Kommunikation benötigt wird.

So machen wir das auch immer und haben auch morgen ein gespräch, aber
es ist immer sinnvoll vorher ruhig mal nach rechts oder links zu schauen,
um dann geziehlte fragen stellen zu können.
 
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Hallo Helmut, ich klinke mich mal in Deinen Thread mit ein weil ich sehe Du hast da kompetente Unterstützung. ;)
Ich hoffe meine Frage ist jetzt nicht zu doof.

Ich habe eine CPU 3xx PN/DP und Profinet Teilnehmer an dem Ethernet Netzwerk dran.
Kann ich jetzt über diese Schnittstelle (dieses Ethernet Netzwerk) gleichzeitig im NetPro eine unspezifizierte Verbindung anlegen und über TCP/IP mit einer anderen CPU über die Bausteine FC5 / FC6 kommunizieren?

Wenn ja bräuchte ich bei einer PN CPU ja keinen separaten Ethernet CP mehr, ist das so korrekt?

Ich habe da jetzt echt schon unterschiedliche Meinungen gehört. :confused:
 
Paule.
Zu Deine Frage.
Ja, ein 315-PN/DP kann gleichzeitig Profinet IO Controller sein, und voll-spezifizierter oder unspezifizierter Verbindungen haben.
Probier einfach in STEP7 ein Projekt anzulegen, und versuch verschiedene Konfigurationen zu erstellen.
 
Ergänzung:
Aber FC5/FC6 AG_SEND/AG_RECV wäre falsch.
Entweder die T-Bausteine verwenden für Send/Recieve Verbindungen (entspricht AG_SEND/AG_RECV), oder PUT/GET für S7 Verbindungen.
 
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Ergänzung:
Aber FC5/FC6 AG_SEND/AG_RECV wäre falsch.
Entweder die T-Bausteine verwenden für Send/Recieve Verbindungen (entspricht AG_SEND/AG_RECV), oder PUT/GET für S7 Verbindungen.
Wieso sind FC5 / FC6 falsch? Wegen der PN CPU?
Sorry, stehe gerade auf dem Schlauch: T-Bausteine? :confused:
 
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Korrekt. Und TCON und TDISCON nicht vergessen.
Die T-Bausteine sind etwas mehr umständlich im vergleich zu AG_SEND/AG_RECV, aber dazu auch flexibler.
Für den erste Versuch mit TCON/TSEND/TRECV/TDISCON empfehle ich ein paar Beispielprojekte:
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/30087942 (TCP)
http://support.automation.siemens.com/WW/view/de/32049381 (ISo_On_TCP)

Noch eine weitere möglicheit ist FB12/FB13 BSEND/BRCV die auch mit ein integrierte Schnittstelle funktionieren.
Ja, schaut auf den ersten Blick wirklich umständlicher aus.
Ich werde das mal in einer ruhigeren Minute (sprich Heimarbeit) genauer unter die Lupe nehmen.
Danke Dir erst mal. :D
 
Dazu sollte vielleicht noch gesagt werden, dass man bei Siemens die Ethernet Geschwindigkeit eh nicht wirklich nutzen kann, da die ET200M/S immer noch den alten langsamen Rückwandbus haben. Bei vielen schnellen Analogsignalen ein Problem.
 
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