Profibus über Reihenklemmen

A

Anonymous

Guest
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Hallo.

Habe folgende Frage. Kann man die Profibusleitung über normale Reihenklemmen verbinden, oder gibt es da spezielle Klemmen für? Oder sollte man den Profibus am besten gar nicht über Klemmen führen??

MfG

Markus
 
wir bei uns ziehen buskabel eigentlich immer direkt.

aber ich denke, dass man das ohne probs über klemmen ziehen kann.
 
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Hallo Gast,
Siemens gibt sich hier ziemlich eindeutig:
Aus Handbuch "Profibus-Netze", S. 4/63:

4.8.2 Leitungsverbindung ohne Busanschlußelemente
Gelegentlich ist die Verbindung von Busleitungsabschnitten an Orten erforderlich,
an denen kein Teilnehmer– oder Netzkomponentenanschlüsse vorgesehen sind,
z.B. zur Reperatur einer gebrochenen Busleitung. Beachten Sie dazu die folgen-den
Hinweise!
die Rundum–Schirmung der Busleitung muß erhalten bleiben
Verwenden Sie zur Leitungverbindung z.B. einen handelsüblichen Sub–D–Stecker
und Buchse in Metallgehäusen. Eine sichere Schirmverbindung gewährleisten nur
Sub–D–Komponenten mit gefiedertem Schirmkragen!
zufällige Schirmkontakte zur Umgebung vermeiden
Der Steckerschirm sollte keinen undefinierten, zufälligen Kontakt zu leitenden Kon-struktionsteilen
haben, da dies zu undefinierten Schirmströmen führen kann. Ver-binden
Sie das Steckergehäuse entweder dauerhaft mit Erdpotential oder umhül-len
Sie den Stecker mit einer Isolierung, die einen Kontakt sicher verhindert
.

Bevor ich das wusste hatte ich aber auch schon das eine oder andere Mal die Busleitung in einem ZV über Klemmen geschliffen, ohne dass es negativeAuswirkungen gehabt hätte.

Grüsse,
nilpferd
 
Wir haben hier auch schon Profibuskabel über Reihenklemmen geführt aber ausschließlich negative Erfahrungen damit gemacht......
kann aber auch an der Umgebung dafür gelegen haben (große Ströme in unmittelbarer Nähe.....)
 
kommt auf die Übertragungsrate an

Hallo Gast

Bei der Frage ist es wichtig die Übertragungsrate zu kennen.


Wir benutzen mehrere Profibusleitungen bei 187,5kBaud und lassen
die Signale ohne Probleme sogar über Relaiskontakte laufen und über kurze Flachkabel. Das geht sicherlich nicht mehr bei 1,2 oder 12 MBaud.

Auf durchgehende Schirmung, kurze Stichleitungen und richtige
Abschlüsse ( die an 5Volt und Masse hängen ) muss man achten.
Da haben wir viel Lehrgeld gezahlt.


mit Gruss
Michael
 
Hallo Markus,

leider verstehe ich nicht, wie man hier Bilder rein kriegt,

deshalb mal so :

Wir haben fahrbare Pumpstände die mit einer S5-95U und Profibus-
Schnittstelle mit unseren Profibus-Master reden. Da sie ggl. von unseren
Vakuumoperateuren von A nach B gefahren werden, muessen sie flexibel
angeschlossen werden. An mehrern Stellen wird die Profibus-Line in eine
Box verschwenkt und dort über 2 Relais mit jeweils 2 Wechslern durchgereicht, wenn dort keine Teilnehmer angeschlossen ist.

Wird ein Teilnehmer dort angeschlossen, werden die Relais erregt und
schleifen die Profibusline aus der Box heraus zum Teilnehmer und wieder
in die Box zurück. Das verhindert lange Stichleitungen bisher erfolgreich.

Hier der Versuch der Darstellung einer Line (A) in Ascii. Die beiden
Arbeitskontakte r1 und r2 in ruhe.

Achtung html macht mit meine Blanks weg, deshalb punkte wo Blanks sein sollen.
r1 r2
->vom Mas. A---o---o----------------o---o-------A ---> zur nächsten Box
...............................o-.................-o
...............................|....................|
...............................|....................|
...............................|....................| <--- hier längere ca. 4m Kabel
...............................|....................|
...............................|....................|
...............................+-------o-----+
......................................... A
hier kommt der
Teilnehmer dran

und das Ganze nochmals für die B-Leitung

uff
:evil:

Gleichzeitig liesst der Teilnehmer noch eine Hardware-Adresse der
Box sodass das Dataennahme-System weiss von sich der Pumpstand
befindet.

mit Gruss
Michael
 
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Es kommt wesentlich auf die Übertragungsrate an. Von 187,5 kBaud auf 12 MBaud ist schlieslich fast ein Faktor 100 ( eher 60), das erste ist beinahe "Gleichstrom" , das andere "echte" Hochfrequenz. Bei 6 MHz ist eine Klemme (Stecker, Relais, etc) eine Reflexions- und Dämpfungsstelle. Das muß nicht heißen, daß es nicht funktioniert, aber die Betriebssicherheit leidet erheblich.
Bezüglich der Betriebssicherheit:
Einerseits regeneriert ein digitales System eine Menge Störungen, indem es alles was im Mittel von Zeit und Amplitude über einer Schwelle ist als 1 das andere als 0 erkennt. Andererseits macht es es unmöglich, ohne analoge Messung der Signalqualität zu beurteilen, wieviel Abstand noch bis zur Fehlfunktion bleibt.
Entweder folgt man den Empfehlungen der Hersteller bezüglich Leitungs- und Verbindungstechnik oder man baue versuchsweise eine solche Verbindung auf und betrachte die Signale (Flankensteilheit, Überschwingen) mit und ohne Klemmstellen, eventuell mit ein und ausgeschalteten Störquellen (FUs bieten sich an) .
 
Na da bin ich ja jetzt um einiges schlauer!! Thx und großes Lob an alle, die dieses Forum mit Leben füllen und oftmals wirklich sehr ausführlich und hilfreich auf eine Frage antworten.
Oftmals steht man wirklich vor einer Frage/einem Problem, hat aber Projektstressmässig nicht die Zeit sich stunden- bzw. tagelang in ein Thema einzuarbeiten. Da ist es wirklich sehr hilfreich auf die Hilfe von Leuten zurückzugreifen, die sich damit bereits beschäftigt haben.
Also Leute... weiter so!!!

MfG

Markus
 
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