Profibus DP - Slave: Saia PCD3

Onkel Dagobert

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Kennt sich jemand mit SAIA-PCD3 als Slave aus? Ich hatte sie schon öfters als Busteilnehmer. Nach anfänglichen Problemen bei der Inbetriebnahme bekamen wir es immer zum Laufen. Jetzt habe ich jedoch bei einer Anlage ein Busproblem, dessen Gründe ich finden muß. Der Bus ist ab und zu für ein paar Millisekunden gestört. Natürlich kann es viele Ursachen haben. Zunächst möchte ich erst einmal Informationen zu den SAIA-PCD3-Slaves sammeln, da mir diese schon immer etwas abnormal erscheinen. Sie tauchen auch stets im Diagnosepuffer als ausgefallene bzw. wiederkehrende Stationen auf. Ansonsten ist der Diagnosepuffer durch Peripherie-Zugriffsfehler zugemüllt (OB8? geladen und leer). Kann mir jemand zu folgenden Punkten etwas sagen, bzw. gibt auf der Seite der Saia Einstellmöglichkeiten, die diese Probleme betreffen oder beseitigen? Der Saia-Programmierer ist zwar erfahren und auch bemüht, weiß aber auch nicht weiter.
  1. SAIA-PCD3-Slaves übernehmen nicht die Bus-Parameter vom Master wie z.Bsp. die Übertragungsgeschwindigkeit
  2. SAIA-PCD3-Slaves erscheinen als aktive Busteilnehmer am Bus (siehe Anlage)
Ich habe noch nie Slaves gesehen, die als aktive Busteilnehmer angezeigt werden. Irgendwie funken mir die Dinger auf den Bus und stören die Kommunikation. Zumindest vermute ich so etwas.


Die aktiven Busteilnehmer auf dem Screenshot sind:
  • 0 - PG (CP5511 unter WinXP)
  • 2 - Microbox IPC427C (CP5611-CP5621) als Master
  • 4..6 - Saja PCD3 (eine über 800m LWL 1300)
Gruß, Onkel
 

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zu 2.

aktiver Teilnehmer heißt ja nichts anderes als das er einen Token bekommt und übernimmt, vielleicht eine ähnliche Funktion wie bei den Siemens Profibus CPs.
Hier hat man auch einen aktiven Teilnehmer (im Slavebetrieb) sobald man den Haken setzt "Test, Inbetriebnahme, Routing"
 
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die Onboard Profibus Schnittstelle der PCD3 wird von Saia ja auch bei entsprechender Einstellung mit einem eigenen Protokoll beaufschlagt - das schimpft sich bei Saia
"Profi S-Net". Darüber können die Saia-Steuerungen untereinander oder mit dezentraler Saia Peripherie plaudern.
Die Profibus-Slave Funktion ist dabei gewissermassen ein Abfallprodukt. Profibus Master geht mit dieser Schnittstelle gar nicht - da gibt´s dann bei Saia wieder eine spezielle PCD3, die nur Profibus-Master kann.

Die Profibus Slave Funktionalität wird bei Saia ja mittels Profibus Konfigurator projektiert - das sieht in etwa so aus:

2012-03-30_160605.jpg

dabei können auch die unterstützten Baudraten angewählt werden.

Die Saia eigene "Profi S-Net" Funktion wird in den Hardwaresettings eingestellt bzw. konfiguriert:

2012-03-30_160727.jpg

Die beiden Varianten (Profibus-Slave per Konfigurator und Profi S-Net per Hardwaresettings) kann man auch parallel aktivieren. Der Compiler schlägt da nicht an.
Das macht aber wahrscheinlich keinen Sinn - und könnte vermutlich genau dein Problem sein.
Wenn die PCD3 parallel Profi S-Net aktiviert hat, dann arbeitet sie vermutlich als Busmaster und beharrt stur auf ihre Baudrate.

Also mal prüfen, ob bei "Enabled Profi S-Bus" auf "No" steht.
 
Hallo uncle_tom,

vielen Dank für deine aufschlussreiche Erläuterung. Das würde alles erklären. Ist es denn überhaupt möglich, "Profi S-Net" zu deaktivieren?


Gruß, Onkel
 
In der zweiten Grafik (letzer Post von mir) ist der Hardware-Konfigurator vom PG5 dargestellt - da gibt es den Auswahlpunkt
"Enabled Profi S-Bus" den kann man auf "No" oder "Yes" einstellen.
Damit kann man Profi S-Net auf jeden Fall deaktivieren.

Vielleicht hat der Saia-Programmier die Profi S-Net Funktion angewählt, weil er ebenfalls über den Profibus programmieren möchte. Das geht auch mit Profi S-Net mittels Net-Link.
Dann sollte er zumindest die Option "Slave" auf "Yes" stellen, damit sich die Steuerung nicht als Master meldet.

Am besten aber bei Verwendung der Schnittstelle als reinen "Profibus DP Slave" die S-Net Option komplett abschalten.
 
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18.07.2013

Heute war ich auf Fehlersuche bei einer anderen, sehr ähnlichen Anlage. Diese Anlage lief bis gestern seit knapp zwei Jahren ohne Probleme. Vergleichbare Konfiguration wie oben beschrieben, jedoch kürzere Buslänge (< 100m) und ohne LWL. Am Busende sind zwei SAIA PCD3 als Slave angeschaltet. Letzter am Bus ist Slave 5 und vorletzter Slave 4 (die beiden SAIAs).

Als erstes habe ich "Systemfehler melden" in mein Programm eingepflegt, was sich abermals als sehr hilfreich erwiesen hat. Dann habe ich die gesamte Verkabelung überprüft (Anschlüsse, Abschlusswiderstände gemessen, Schirm-Ausgleichsströme gemessen <=16mA, 5V an 5/6 an den Busenden überprüft). Also alles Erdenkliche, was man mit einfachen Hilfsmitteln überprüfen kann. Soweit sieht alles sehr sauber aus.

Als ich damit fertig war und die gesamte Anlage wieder lief, traten nach einiger Zeit erneut Ausfälle von Busteilnehmern auf. Betroffen waren, wer hätte es gedacht, einzig und allein die beiden SAIA-Steuerungen. Für einige Minuten im 1/2-Sekundentakt fortlaufend kommende und gehende Ausfall-Meldungen beider SAIAs (Slave 4 und 5).

Und jetzt kommt das Unbegreifliche. Ich habe am Slave 4 den Abschlusswiderstand zugeschaltet, so dass Slave 5 vom Bus getrennt war. Daraufhin kamen immer noch kommende und gehende Meldungen von BEIDEN! Wie soll man sich das erklären? Objektiv sieht es für mich so aus, als ob Slave 4 seine Adresse zyklisch zwischen 4 und 5 wechselt. Gibt es so etwas wirklich? Nach einigen Minuten lief alles wieder normal. Ich kann ohne Scham von mir behaupten, eine gute Menge an Profibus-Erfahrung zu besitzen. Nur diese SAIAs geben mir immer wieder Rätsel auf.

Wie kann man der Sache noch auf den Grund gehen?

Falls jemand ähnliche Begegnungen hatte, bitte bei mir melden, zwecks Selbsthilfegruppe und so :) .


Gruß, Onkel
 
Hallo Onkel Dagobert,

Achtung alte Stecker trennen nicht zwingen den Bus ab. Sonder schalten nur den Busabschluss zu.

Beiden Fälle sind uns nicht unbekannt. Im letzten Jahr hatte wir 2 Fälle in den eine Slaves Telegramme zerstört hatte.
Im einen Fall fast alle bis auf die FLD Telegramme
Im anderen Fall nur für einen Bruchteil einer Sekunde an einen Tag.
Der erste war einfach zu finden.
Den zweiten zu finden geht nur mit einem Analysetool von allen die auf dem Markt angeboten werden, und es müssen gute Kenntnisse von Wellenphysik vorhanden sein, der Topologieplan sollte stimmen.
Wir hfen gern aber ich fürchte es geht nur vor Ort.
Hans-Ludwig Göhringer

mit freundlichen Grüßen aus dem Schönbuch
Hans-Ludwig Göhringer
IVG Göhringer Mönchweg 5 71088 Holzgerlingen Tel.:07031 607880 Fax: 07031 607881 Mobil.:0172-7671463 eMail: H-L.Goehringer@t-online.de <http://www.i-v-g.de>

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