Zuverlässig Profibus Ausfall erkennen

bike

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Hallo,

wer kann uns eine Technologie empfehlen, mit der zuverlässig Profibusausfälle im Voraus erkannt und vermieden werden können?

Wer kennt die hier:
http://www.sps-forum.de/showthread.php/61271-Der-plötzliche-Profibus-Ausfall-ist-vermeidbar
empfohlene Technik?

Wir werden immer wieder damit konfrontiert, dass die Bussysteme nicht zuverlässig funktionieren.
Wie erkläre ich einem Kunden, dass der neue Profibus Störungen hat und alter Steuerungen mit 135U und L2 funktionieren nach mehr als 20 Jahren immer noch ohne Probleme?


bike
 
Hi,

soweit ich weiß gibt es dazu Profibus-Quick-Tester, die erkennen die Verschlechterung der Verbindung und können das dann melden.
Also einfach mal Profi-Quick-Tester Googlen, da findest genug.

Gruß
 
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Von den üblichen Profibustestern halte ich persönlich nicht viel.
Richtig Sinn machen die unserer Erfahrung nach, wenn man regelmäßig (mind. 1mal im Jahr) den Bus scannt und protokolliert.
Bei vielen Teilnehmern am besten auch noch an 3 Stellen. Wenn dann Probleme auftreten, dann hat man wenigstens Vergleichswerte.
Ich gaube eure Kunden sind da vielleicht nicht so begeistert ...

Als Alternative haben wir uns mal den Softing BC502PB angeschaut. Dieser wir fest im Schaltschrak eingebaut und überwacht permanent den Bus. Wenn ich es recht im Kopf hab, dann kannst du das Ding auch ans Netz hängen und per Fernwartung auf den Profibus
schauen.

Gruß
Dieter
 
Danke für die Antworten.

Unseren Kunden empfehlen wir regelmäßig das System zu prüfen.
Doch das funktioniert leider? nicht.

Mit Technikern kann man das Thema meist relativ gut diskutieren.
Doch wie geht man mit den Kopfgesteuerten um?
Letzte Woche musste ich bei einem freundlichen? Nachbarn im Westen von Deutschland antreten.
In Chile war eine komplette Fertigung ausgefallen, weil zwei CP die Grätsche gemacht haben und das Netz dadurch gestört war.

Daher war ich freudig überrascht, dass Fehler im Voraus erkannt werden können.
Doch noch ist mir nicht klar, wie das funktionieren soll.


bike

btw: gibt es den Blick in die Zukunft auch für die Lottozahlen? :ROFLMAO:
 
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Ich kenne Firmen, die setzen direkt hinter jeden CPU-DP-Ausgang erstmal ein SIEMENS DIAGNOSE REPEATER.
Damit kann man eine schleichende Verschlechterung der DP-Bus-Qualität sehr gut erkennen und auswerten.
Um man hat den Mehrwert, das man sofort zwei komplett getrennte DP-Stränge hat, die sich nicht gegenseitig
beeinflussen. Ausserdem hat man - anderes als bei einer nachträglichen Diagnose, die Istleitungslängen der
einzelnen DP-Kabelteile während der IBN im ungestörten Zustand. Damit kann man in vielen Fällen den Fehler
sogar fast auf den Meter genau detektieren.

Es ist eine Unsitte, aber leider oft finanziell begründet, über mehrere Anlagenmodule den DP-Stang ohne
Repeater (nicht mal den einfachen ohne Diagnose) durchzuziehen. Gibt es dann an einem Ende des Stranges
eine Störung ist alles tot.
 
Das Thema mit Repeatern haben wir getestet.
Wir bekamen immer Probleme wenn unsere Linearantriebe angefangen haben zu arbeiten.
So 100% kann die Abschirmung nicht gemacht werden.
Auch selbst wenn wir die Leitungen getrennt in abgeschirmten und geerdeten Kanälen verlegt haben, gab es Störungen.

Wenn wir Profinet verwenden ist besser, doch noch sind nicht alle Komponenten die benötig werden, Profinet können und! noch wollen die Kunden die Profibustechnik. :)


bike
 
Hi,

soweit ich weiß gibt es dazu Profibus-Quick-Tester, die erkennen die Verschlechterung der Verbindung und können das dann melden.
Also einfach mal Profi-Quick-Tester Googlen, da findest genug.

Gruß

Der P-QT registriert und meldet Fehltelegramme,
hatten wir hier schon mal:

http://www.sps-forum.de/showthread....bus-Tester-für-die-Basis-und-Langzeitdiagnose

Der Profibus ist prinzipiell ja für die industrielle
Umgebung konzipiert. Soweit ich weiß, kann
man innerhalb gewisser Grenzen auch einstellen,
wieviel Telegrammwiederholung erlaubt sind,
bis die rote LED angeht.

In der Praxis ist das wohl so, dass sich im Laufe
der Zeit die Kontakte verschlechtern können
(Schrauben lockern sich, Materialermüdung,
Korrosion, ...) und irgendwann steht der Bus.

Mit dem Quicktester als Langzeitbeobachter will
man dieser Verschlechterung auf die Spur kommen,
um die problematischen Stellen im Zuge der
Wartungsintervalle rechtzeitig zu beseitigen.

Natürlich kann es sein, dass man einen "richtigen"
Bustester wie den PBT3/PBT4 oder ähnliche
benötigt, um den Fehler tatsächlich zu finden.
 
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...
Wenn wir Profinet verwenden ist besser, doch noch sind nicht alle Komponenten die benötig werden, Profinet können und! noch wollen die Kunden die Profibustechnik. :)
...

Bei Profinet sind ja noch ganz andere Frequenzen
im Spiel. Alterung, Korrosion, Feuchtigkeit, Kabel-
schlepp usw. gibt es dort ja auch.

Gut, noch sind die Profinetanlagen relativ jung, aber
die Fehlersuche dort stelle ich mir noch schwieriger
vor.
 
Bei Profinet sind ja noch ganz andere Frequenzen
im Spiel. Alterung, Korrosion, Feuchtigkeit, Kabel-
schlepp usw. gibt es dort ja auch.

Gut, noch sind die Profinetanlagen relativ jung, aber
die Fehlersuche dort stelle ich mir noch schwieriger
vor.

Das ist richtig.
Doch durch die anderen Frequenzen sind die Probleme mit Störstrahlung geringer.
Sie von dir beschrieben Probleme wie nass und alt und Rost haben eigentlich weniger.
Auch nicht bei Anlagen mit CNC 880 die inzwischen mehr alswie 30 Jahre produzieren.
Unsere Anlagen und Maschinen haben ähnliche Probleme:
Sporatischer Ausfall und Fehlfunktion von Teilnehmern.

Eine echte Lösung haben wir noch nicht und auch unsere Zulieferer können keine universial Lösung erarbeiten.


bike
 
Auch selbst wenn wir die Leitungen getrennt in abgeschirmten und geerdeten Kanälen verlegt haben, gab es Störungen.

Meiner Erfahrung nach werden abgeschirmte Kanäle "überbewertet".
Ich hab schon Profibus versuchsweise neben Schweißkabeln verlegt ... Ohne Probleme.
Die Probleme mit der Schirmung handelt man sich meist woanders ein.
A und O bei Profibus ist ein vernünftiger Potentialausgleich. Dann müssen erst gar nicht Ausgleichsströme über den PB-Schirm fliesen.
Wir haben an jeder Station eine Potentialausgleichsschiene und fahren von dort mit min. 16qmm zum Schaltschrank.
Seitdem wir das machen, haben wir keinerlei Probleme mehr in dieser Hinsicht.
Getrennte Kabelkanäle für Antriebe und Bus gibt es bei uns nicht mehr bzw. sehr selten.

Ausserdem hat sich gezeigt, dass es ganz erhebliche Qualitätsunterschiede bei Steckern gibt.
Auch wenn die Stecker von Siemens vergleichsweise teuer sind, haben wir damit langfristig die besten Erfahrungen gemacht.

Stichwort Profinet:
Fehlersuche wird damit wahrscheinlich auch nicht einfacher.
Hauptvorteil für uns ist, dass wir fast ausschliesslich vorkonfektionierte Leitungen mit M12-Steckern verwenden können.
Und wenn man da nicht am falschen Ende spart, dann hat man (hoffentlich) seine Ruhe.

Gruß
Dieter
 
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Auch wenn die Stecker von Siemens vergleichsweise teuer sind, haben wir damit langfristig die besten Erfahrungen gemacht.

Sehe ich auch so, aber das setzt voraus, das man bei Fastconnect-Stecker auch das richtige Kabel verwendet und auch beim
Fastconnect-Werkzeug die richtige Abisolierlänge verwendet. Das Problem ist derjenige, dessen Hand und Verstand das Werkzeug führt.
 
...Das Problem ist derjenige, dessen Hand und Verstand das Werkzeug führt.
Vor allem wenn derjenige nicht das richtige Werkzeug benutzt und alles mit einem Cuttermesser abisoliert:cry:
Habe mir daher angewöhnt unsere Monteure am Anfang eines Projekts erstmal mit dem richtigen Werkzeug auszurüsten.
 
Sehe ich auch so, aber das setzt voraus, das man bei Fastconnect-Stecker auch das richtige Kabel verwendet und auch beim
Fastconnect-Werkzeug die richtige Abisolierlänge verwendet. Das Problem ist derjenige, dessen Hand und Verstand das Werkzeug führt.

Werkzeug und Kabel ist eigentlich nur eine Kleinigkeit ... aber eine ENTSCHEIDENDE.
Manchmal geht es nicht anders als mit dem Cuttermesser (es gibt ja leider nicht nur Fastconnect).
Und da nutzen unsere Elektriker mittlerweile die Schieblehre und halten sich an die Vorgaben der Hersteller gemäß Abmantel- und Schirmlänge.
Sie wurden dafür zwar schon oft belächelt ... Aber wir haben sehr selten Ärger mit dem Bus.

Gruß
Dieter
 
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Unsere Firma hat bei einigen Kunden Combricks von Procentec zum Monitoring vom Profibus eingebaut.
Mehr Infos hier
http://www.procentec.de/products/combricks.php

Wir haben vor kurzem den Profitrace von Procentec als mobile Version getestet und sind positiv überrascht gewesen. Da wir mit der mobilen Variante besser zurechtkommen als mit der Festinstallation hbaen wir uns das Combricks-System nur kurz angeschaut, machte aber ebenfalls einen guten Eindruck. Da sich die Software von den Diagnosemöglichkeiten m.E. ähnelt lohnt es sich vielleicht für euch, das Ganze mal an einer Anlage im Livebetrieb zu testen, ist auf Anfrage sicherlich möglich. Die Diagnosemöglichkeiten und das "Schauen in die Glaskugel" sind schon nett, auch wenn man nicht von so einem System erwarten darf, dass es 100% Fehlerminimierung kann. Vor plötzlichen Bauteilausfällen kann das auch nicht warnen, schleichende Kontaktverschlechterungen oder so aber schon.

Gruß
Timo
 
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Hohe Sicherheit für sein Bussystem kann man erhalten wenn die Anlage mit verschiedenen Geräten vermessen wird. Und auch die EMV-Einflüsse müssen untersucht werden. Als Ergebnis einer solchen Messung gibt es ein Protokoll mit Handlungsempfehlungen.
Nachdem die Verbesserungen durchgeführt worden sind kann unter Verwendung eines PQT der Bus für eine Zeit als stabil angesehen werden. Der PQT muss sich dann nur noch um die Alterungserscheinungen kümmern, welche er über eine LED und einen Relaisausgang signalisiert.

Mfg truga
 
Nachdem die Verbesserungen durchgeführt worden sind kann unter Verwendung eines PQT der Bus für eine Zeit als stabil angesehen werden. Der PQT muss sich dann nur noch um die Alterungserscheinungen kümmern, welche er über eine LED und einen Relaisausgang signalisiert.

Was ist denn ein PQT?

Wir haben viele Anlagen bei denen als Anlagenbus Profibus über Lichtwellenleiter in Ringstruktur ausgeführt wurde. Bei etwas älteren Anlagen kommt es gelegentlich zu Ausfällen, die aber ausnahmslos durch defekte Siemens Profibus CPs oder ein defekte OLMs verursacht wurden.
Meistens gibt es ein paar Tage bevor das Gerät ganz stirbt schon die ersten sporadischen Störungen auf dem Bus. Als ich einmal zur Diagnose vor Ort war konnte ich den Fehler auch beobachten, aber durch keine Diagnose das Gerät welches sich im Ableben befindet lokalisieren. Weil z.B. in den Diagnosepuffern der CPs auf allen Baugruppen gleichzeitig die gleiche Meldung erschien.

Und dann durch Messungen vorab erkennen wenn eine Baugruppe in den nächsten paar Wochen das Zeitliche segnet? Ich glaube nicht dass sowas funktioniert.

Ich bin auch der Meinung dass Ethernet mit TCP/IP zumindest im Anlagenbus robuster als Profibus ist. Bei Ethernet ist es zumindest unwahrscheinlich dass ein defekter Teilnehmer gleich das ganze Netz lahmlegt. Und neue Technologie ist das auch nicht - sogar älter als Profibus.
 
Thomas, du schreibst mir aus der Seele.
Es wird groß erklärt, das Sterben der Teilnehmer / des Bus ist vorhersehbar.
Doch noch habe ich von niemand gehört, wie das gehen soll.

Auch haben wir bessere Erfahrungen mit Profinet- und/oder Ethernet Vernetzungen.


bike
 
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