Diskussionsrunde "Profibus veraltet und wird aussterben"

@Andi,
entweder du nimmt SEW mit Profibus oder du schmeißt die CPU raus und nimmst eine 315 PN/DP.
Dann hast du allerdings kein MPI mehr.
Gruß
Dieter
 
Wenglor hat ja bereits optische Distanzsensoren mit Profinetanschluss und nächstes Jahr sollen sogar induktive Sensoren mit Profinetanschluss kommen. Auf den Sensoren läuft ein Webbrowser, auf welchen auch via Browser zugegriffen werden kann (habs noch nie getestet).

Würdet ihr so tief mit Profinet arbeiten? Ich bin vor allem bezüglich Kosten / Nutzen skeptisch... Ich sehe den höchstens einen Verwendungszweck bei parametrierbaren Sensoren oder vereinfachter, weltweiter Fehlerdiagnose.
 
Wenglor hat ja bereits optische Distanzsensoren mit Profinetanschluss und nächstes Jahr sollen sogar induktive Sensoren mit Profinetanschluss kommen. Auf den Sensoren läuft ein Webbrowser, auf welchen auch via Browser zugegriffen werden kann (habs noch nie getestet).

Die Distanzsensoren haben wir im Einsatz.
Gerade bei intelligenten Sensoren macht Profinet Sinn.

Gruß
Dieter
 
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Ich meine ja damit, wie handhabt ihr das mit Gerätetausch, sprich Aufbau der Topologie, bei Anlagen 5-10 Teilnehmern. Ohne Managed switch ist da ja eine Sterntopologie kaum möglich
Das hängt eindeutig von deinen Teilnehmern ab.
Bei FUs ist beim Tausch sowieso irgendeine mehr oder minder aufwändige Parametrierung notwendig, oder wenigstens ein umkopieren des kompletten Parametersatzes mit Panel oder Speicherkarte.

Bei Beckhoff z.B. könnte man den Namen mit DIP-Schaltern einstellen, genau genommen eine idividuelle Nummer des Namens.

Bei Siemens kannst du z.B. bei der ET200S eine MMC stecken, oder bei der ET200SP ist der Name dann im BA-Modul gespeichert.

Kurzum, wenn du die richtigen Gerätschaften verwendest hast du einen relativ leichten Gerätetausch ganz ohne Topologie oder Managed Switche.

P.S. Wobei ich nicht wirklich beurteilen kann, ob man sich da nicht ohnehin viel zu viel Gedanken macht, weil letzten Endes fördert der einfache Tausch nur noch das Trotteltum
erst mal das Ersatzteillager leerzuräumen, bevor man sich vorher auch nur mal für 5 Minuten Gedanken macht, wo die wirklichen Probleme sein könnten.
Ich habe mehr oder wenige viele Kunden, wo ich dann irgendwann zum Einsatz komme, wenn das Ersatzteillager erfolgreich leer ist, aber die Maschine immer noch nicht tut.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe bei Profinet auch mehr Vorteile als Nachteile. Was mich daran interessieren würde ist, wie ihr euer Netzwerk dabei aufbaut? Also das reine Profinet. Versucht ihr ohne switch auszukommen oder gehört der zum Standard? Ist ja auch eine Geldfrage

Da meine Anlagen üblicherweise so aufgebaut sind das jeder Ausfall eines Remotes durch einen anderen Kompensiert wird, baue ich entweder im Stern oder im Ring auf (So das ein Remoteausfall nie die Anlage in Gefahr bringt). Ich selber bevorzuge die Siemens Scalance wegen der Diagnosefunktion und der einfachen Projektierung.
Mein Kollege nutzt lieber Moxa da er garnix von ausprogrammierter Diagnose hält sondern ihm der Potentialfreie Kontakt des Switches reicht.
Da hat jeder seine Vorlieben was eigentlich nur minimalen Einfluss auf die Funktionen hat.

Aber Linie kann man sich eigentlich nur leisten wenn der Ausfall eines Remotes eh die ganze Anlage stillegt, da spielts dann keine rolle wenn immer gleich mehrere Remoteios vom Netz gehen nur weil in der Linie ein Stromausfall herrscht.

Man muss auch sehen, dass Profibus einen ganz gewaltigen Vorteil hat. Er überbrückt vergleichsweise grosse Distanzen auf Kupfer, wo bei PN bei 100M Schluss ist. Das macht ihn günstig und zuverlässig (Man muss nicht nur wegen der Distanz Medienkonverter einsetzen).

Dazu kommt das es viele Elemente nur als PB bzw PB-LWL Ausführung gibt, vor allem wenn man Ringtopologie will. Auma Antriebe sind da so ein Beispiel. Ich würde diese schon lange als PN Ausführung nutzen, gäbe es sie in LWL Ringtopologietauglicher Ausführung.

mfG René
 
Wenglor hat ja bereits optische Distanzsensoren mit Profinetanschluss und nächstes Jahr sollen sogar induktive Sensoren mit Profinetanschluss kommen. Auf den Sensoren läuft ein Webbrowser, auf welchen auch via Browser zugegriffen werden kann (habs noch nie getestet).

Würdet ihr so tief mit Profinet arbeiten? Ich bin vor allem bezüglich Kosten / Nutzen skeptisch... Ich sehe den höchstens einen Verwendungszweck bei parametrierbaren Sensoren oder vereinfachter, weltweiter Fehlerdiagnose.

Wenn ich derartige Sensoren mal verbauen muss, würde ich IO-Link einsetzen. Ist doch im Prinzip genau dafür gemacht! Oder wie seht ihr das? Ich kann mir schlecht vorstellen, wofür ein Webbrowser in einem Sensor bzw. Messsystem gut sein soll!
 
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IO Link ist imho ein nettes System, es hat nur einen Nachteil: es kann kein Safety.

Für mich macht das schon Sinn wenn ich mir damit ein zweites Bussystem erspare. Man darf in der Wirtschaftlicheitsbetrachtung nicht vergessen dass neben den Kosten für einen Sensor mit Verwendung eines zweiten Bussystems in meiner Anlage auch noch weitere Kosten auf mich zukommen: Jemand muss sich in das Thema einarbeiten, das muß parametriert werden, da passieren Fehler, ich muß das in der Doku berücksichtigen usw usw...

Also wenn man das mal ehrlich durchrechnet kann man einiges mehr für die HW ausgeben wenn man sich dadurch ein komplettes Bussystem in seiner Anlage spart.
 
IO-Link betrachte ich eigentlich nicht als Bus. Es ist eher eine PTP-Schnittstelle.
Als Ersatz für analoge Signale vielleicht gut geeignet.

Gruß
Dieter
 
Ich sehe IO Link nicht als Bussystem sondern als eine Schnittstelle. Wie z.B. einen erweiterten, komfortableren Ersatz für Analoge Signale.
Werden solche Sensoren für die funktionale Sicherheit eingesetzt macht natürlich Profinet/Profisafe schon sinn!
 
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IO-Link betrachte ich eigentlich nicht als Bus. Es ist eher eine PTP-Schnittstelle.
Als Ersatz für analoge Signale vielleicht gut geeignet.
Naja wenn ich nur g'scheite Analoggeräte haben will dann nehme ich persönlich lieber HART. Für mich wäre IO-Link eher für Tasterboxen interessant aber eben wegen fehlender Safety Funktionalität auch wieder nicht...
 
Was ist HART?
Weiterer Vorteil von IO-Link ist, das Einstellwerte beibehalten werden können. Sprich Sensor ist austauschbar und erhält seine Einstellungen wieder vom IO Link Master.
 
Naja bei IO-Link ist noch viel im Umbruch.
Die Sensoren sind verfügbar aber so wie ich es sehe fehlt es bei den Mastern.

Gruß
Dieter
 
Was ist HART?
Weiterer Vorteil von IO-Link ist, das Einstellwerte beibehalten werden können. Sprich Sensor ist austauschbar und erhält seine Einstellungen wieder vom IO Link Master.

"Hart" ist etwas, das außerhalb der Prozessindustrie im Grunde genommen kein Schwein kennt, oder ernsthaft benutzt.
Hart ist im Prinzip eine Signalübertragung auf 4-20mA Basis, also vom Grundgedanken her dem IO-Link gar nicht mal so unähnlich, nur im Unterschied zu IO-Link schon steinalt.
Hart macht dann Sinn, wenn es ein "großes" Leitsystem im Hintergrund gibt, da sind dann auch sämtliche Einstellwerte validiert hinterlegt.

Mfg
Manuel
 
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Siehst du das in dem Fall echt als Nachteil?
Das war lediglich eine quasi objektive Feststellung, tendenziell ist das natürlich positiv zu werten.

Generell ist bei IO-Link halt der wesentliche Kostenvorteil, das es im Prinzip auf Sensorebene betrachtet mit Bordmitteln zu erschlagen ist,
weil der "normale" Digitalausgang den jeder Sensor hat bereits ausreichen ist, bis auf ein wenig Firmware hat also im Prinzip jeder 08/15 Sensor alles was für IO-Link benötigt wird.
Dafür hat IO-Link wieder den Nachteil, das es im Unterschied zu Hart nicht Multipointfähig ist.
 
OK, ich meine nur um das klarzustellen: Ich reiß mich nicht um das HART Zeug aber wenn jemand Diagnose oder Parametrierung von analogträchtigem Gezeug über Bus machen will nehm ich vorher Pest (HART) als irgendeinen Erreger für den es nur Heilmittel mit unzureichend erforschten Nebenwirkungen gibt (IO Link).

Für mich könnte IO Link attraktiv sein wenn es Safety könnte. Dann könnte es aufgrund der Kostenstruktur für kleine Tasterboxen Sinn machen. Nur wenn ich den Not-Aus erst separat machen muß ist dieser wieder dahin. Ich glaube auch dass die Preis für die PN Anschaltungen in naher Zukunft so verfallen werden dass der Kostenvorteil der "einfachen" Bussysteme zunehmend schwindet. Das ist eine einfache Funktion der Stückzahl.
 
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