HMI mit Benutzersteuerung über Chipkarte gesucht

hucki

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Hallo,

wir haben einem Kunden 2008 eine kostengünstige Anlage mit einer S7-224XP (5DI, 18DO, 2AI 0-10V) als Steuerung und einem TP177Micro als HMI geliefert. Die Anlage wird von einer Schweizer Firmer hergestellt, die wir in Deutschland vertreten.

Für einen wissenschaftlichen Versuch soll die Anmeldung an diese Anlage jetzt möglichst nur noch mit einer Chipkarte o.ä. möglich sein. Die dann vorgenommenen Änderungen durch den jeweiligen Benutzer sollen aufgezeichnet werden, so das diese später nachvollzieh- und zuordnungsbar sind. Eine Anmeldung über Passwort ist dem Professor zu unzuverlässig, da sich diese meist in kurzer Zeit rumsprechen.
Weil wir uns natürlich näher zu unserem Kunden befinden und nebenbei auch noch etwas Geld verdienen wollen, werden wir (bzw. dann ich) versuchen, den Umbau möglichst selbst durchzuziehen.

Leider ist die HMI-Liste auf der Siemensseite (wie die meisten Online-Kataloge, wenn man nicht nach einem bestimmten Artikel sucht) sehr unübersichtlich.

Kann mir jemand ein (wie immer möglichst kostengünstiges) Panel für diesen Zweck empfehlen?
Vom Platzangebot in der Anlage ist die SPS höchstens gegen eine S7-1200 oder etwas in ähnlicher Größe austauschbar. (Ohne SPS-Tausch wäre natürlich günstiger.)
Die Schranktür der Anlage ist ungefähr 600x600 und nach hinten so ca. 100-150mm Platz (muss ich nächste Woche erst nochmal genau messen). Das wären dann die Grenzen für die HMI-Abmasse.

Welche Softwaretools außer Step7 V5.4, MicroWin V4.0, WinCC flex 2008 SP1 oder TIA V10.5 Basic würde ich dann noch benötigen?
 
Hallo,

also "kostengünstig" steht deinem gewünschten System sehr entgegen zumal die S7-200 / S7-1200 am untersten Ende der Preisskala steht.

Mit normalen Siemens Panels geht nur Passwortschutz. Änderungsverfolgung + Chipcardreader ist erst ab WinCC V7.0 (evtl WinCC V11 Prof.) möglich.

Ich sehe absolut keine Möglichkeit mit deiner Technik für eine geschlossene kostengünstige und leicht integrierbare Lösung.

Gruß

Frank
 
Das hab' ich mir fast gedacht.
Also sollte das kostengünstig vlt. erst mal ganz hinten anstehen.


Das mit der Chipcard sehe ich evtl.günstiger, weil mit einem Fremdprodukt machbar ... Bedingung ist, dass nur ihr an das SPS-Programm könnt.

Das Thema " Die dann vorgenommenen Änderungen durch den jeweiligen Benutzer sollen aufgezeichnet werden," sehe ich wesentlich
problematischer, wenn es fälschungssicher sein soll. Gegen den Spieltrieb von Studenten ist leider oft kein Kraut gewachsen.

Stelle mal eine Rangliste der Wünsche auf.

Gruß

Frank
 
... Gegen den Spieltrieb von Studenten ist leider oft kein Kraut gewachsen.
...
Das seh' ich nicht als Problem.

Das Micro-Panel kann ja nur einen Admin anmelden. Den hab' ich genutzt, um Anlagenoptionen der Anlage einstellen/aktivieren zu können, für die wir Extra-Geld verlangen. Da hat in den vergangenen Jahren auch keiner dran rumgefummelt.

Die vom Benutzer einzustellenden Parameter waren dagegen am Anfang frei zugänglich. Die Anlage steht aber in einer Gießerei und es ist leichter, bei Alarm die Grenzwerte so hoch zu stellen, das kein Alarm mehr kommt, anstatt die Ursache (Verschmutzung) zu beseitigen. Und dann wird halt Ausschuß gegossen, aber für den Gießer zählt ja vor allem Stückzahl. Die Grenzwerte zu beschränken ging auch nicht, wegen der Vielzahl der Formen.
Dann habe ich ein transparentes Bild über den gesamten Bildschirm als Bedienschutz gelegt und dieses nur bei Eingabe eines bestimmten Codes ausgeblendet, um die Bedienung zu ermöglichen. Leider halten diese Codes ja nur von jetzt bis gleich, dann sind sie wieder in der Gießerei rum. An meinen Sachen fummelt keiner rum, obwohl die mit MicroWin auch einfach auszulesen wären. Der DB ist zwar PW geschützt, aber die Adressen und Werte sind ja trotzdem lesbar.


Und der Professor, der diesen Versuch für einen großen Automotiv-Hersteller fahren und wissenschaftlich begleiten möchte, will jetzt halt die normalen Benutzer-Einstellungen für den Gießprozeß (vor allem für Nacht- und WE-Schichten, wo keiner von den "hohen" Herren da ist) besonders sicher, wie sie es von der Druckgußmaschine kennen. Nur das die 1Mio und nicht nur 8T gekostet hat, berücksichtigen sie nicht.

Man könnte zwar ein Panel mit mehr Benutzern wählen und dem Prof. ein eigenes höheres PW geben, aber der macht ja die Einstellungen gar nicht, sondern das machen immer noch die Einrichter der Gießerei. Der Prof kontrolliert und protokolliert nur und wertet anschließend aus.
Und wie gesagt, alle sehen die im Vergleich zum Micro-Panel super-elegante Lösung der DGM und möchten gern was ähnliches.


PS: Ich denke, ich könnte bei Änderung eines Wertes ein Log auf dem optionalen externen EEPROM der S7-200 anlegen. Ich übertrag' jetzt auch bei Änderung bestimmter Werte diese sofort in den nullspannungsfesten Speicher, um sie bei längeren Abschaltungen der Anlage nicht zu verlieren bzw. mache eine Werteaufzeichnug bei jedem Schuß (Guß) auf dem externen EEPROM. Da sind also sogar schon Algorythmen vorhanden, die ich nutzen kann. Ich muß nur noch den aktuellen Benutzer wissen und das am Besten über Chipkarte. Ich hatte nur gedacht, das sowas direkt im Panel möglich ist und ich das nicht über die SPS lösen muss.
 
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Schaue dir die Links mal an, aber mit deiner S7-200 wirst du ohnehin nicht mehr weit kommen, das schreit nach Innovation.
Aber zu einer S7-1200 würde ich dir noch nicht raten wollen.

Leider ist das SIMENS-Lesemodul auf Auslauf gesetzt, aber das Grundprinzip ist ja ok.

http://support.automation.siemens.com/CH/view/de/35214239

http://support.automation.siemens.com/CH/view/de/28905586


Ich würde eine SPS im Format ET200S verwenden, das sollte doch vom Platz noch gehen und schon kannst du
noch das alte FLEX und ein passendes Multi-Panel verwenden. Über einen Softing OPC-Server schreibst du dann alle
Änderungen - also Protokolle - auf einen entfernten UNI-Server - so in der Art habe ich das mal vor 10 Jahren
gemacht, da habe ich für jede Wärmeauslagerung (in einer ALU-Giesserei) den Temperaturverlauf geloggt.

Gruß

frank
 
SIMATIC_HMI_RFID_Modul_de.pdf

Anhang anzeigen SIMATIC_HMI_RFID_Modul_de.pdf

SIMATIC_HMI_RFID_Modul_de.pdf

Bitte frage mal bei SIEMENS ob es einen Nachfolger gibt oder ob das System insgesamt aufgrund mangelndem Verkaufs nicht fortgeführt wird. Würde mich sehr interessieren.

Bei der ET200S CPU dachte ich im Übrigen an eine IM151-8 CPU

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für diesen Tipp.

Was für mich vor allem gut daran klingt ist, dass der Schweizer Hersteller die ET200S und das MP277 als HMI und, wenn ich recht informiert bin, Soft-SPS in seinen Premium-Anlagen verwendet.

Damit wäre die grundlegende Hardware für mich schon mal (vorerst als Konsignationsware zum Nulltarif :)) verfügbar. (Auch wenn ich im Moment überlege, ob es nicht einfacher wäre, diese Anlage zu erweitern.)
Dann muss ich mich mal näher damit beschäftigen.

Danke


PS: Bevor ich jetzt alles lese, wäre die Speicherung auch lokal oder auf USB möglich?
 
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PS: Bevor ich jetzt alles lese, wäre die Speicherung auch lokal oder auf USB möglich?

Das ist wie die "Anfrage an den sender Jerewan" im Prinzip ja,aber...

USB - mit deinem jetzigen Panel nein, mit einem MPX77 über Script auch auf FLASH-CARD (USB könne evtl. auch gehen)

LOKAL - bedeutet ein größes Array of Strukt mit Zeitstempel , User (als Bitstruktur) und die gesammelten Werte oder sofort wenn ein Wert geändert wurde. Leider hat eine S7-200 keine Datenbausteine.
ausserdem brauchst du eine Echtzeituhr die über ein Panel gestellt werden könnte. Direkt ans UNI-Netz kannst du die S7-200 nicht anhängen.

Also, du sieht ... die S7-200 ist als Sololösung schon günstig, aber spätestens bei Vernetzungen oder größeren Datenmengen ist Feierabend.

Ich bin echt froh, das ich mit der S7-200 nie wirklich länger zu tun hatte. Ist ja eigentlich eine TexasInstruments Steuerung mit SIEMENS-Label, daher auch die grossen Unterschiede.

Gruß

Frank
 
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Danke nochmal.

Die S7-200 hat sowohl Echtzeituhr als auch Logmöglichkeit. Ich müsste das halt über die SPS und Änderung Wert im HMI lösen.
Die letzte Frage war eher als autarke Lösung nur mit dem MP277 und der ET200S gedacht. Aber dann müsste ich eh das komplette Programm neu schreiben.

Ich werd' mich jetzt nach Deinen Tipps erst mal belesen, um zu beurteilen, ob es nicht besser ist, die Premium Anlage nur "etwas" auf zu motzen, anstatt die S7-200 Anlage mit 'ner komplett neuen SPS zu versehen und neu zu proggen.


Auf jeden Fall erst mal vielen Dank für die Infos, denn die Suche auf den Siemens-Seiten bringt trotz gleicher Stichworte nicht die gewünschten Ergebnisse, wie die konkreten Antworten hier.
 
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