Einstiegshilfe Gefahrenanalyse und Risikobeurteilung

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ja das mit dem PL d als Standard kristallisiert sich auch so heraus, hinzu kommen a+b für Wartungsbereiche mit geringer Verletzungsschwere, e machen wir nur für hydraulische pressenähnliche Maschine und in Einzelfällen für eleketromechanische Fügeeinheiten bei direktem Handeinlegen in die Gefahrenstelle.

Beim Robi muss ich aber zum Teil wiedersprechen. Da es hier eine C-Norm gibt, muss nur diese, nicht die 13849 als B-Norm angewendet werden. Und die Roboternorm schreibt wie viele andere C-Normen derzeit nur ausführung nach Kat. 3 nicht PL d vor (wobei bei Kat 3 mit halbwegs zuverlässigen Bauteilen bei mir bislang immer ein d rauskommt).
Andreas
 
Beim Robi muss ich aber zum Teil wiedersprechen. Da es hier eine C-Norm gibt, muss nur diese, nicht die 13849 als B-Norm angewendet werden. Und die Roboternorm schreibt wie viele andere C-Normen derzeit nur ausführung nach Kat. 3 nicht PL d vor (wobei bei Kat 3 mit halbwegs zuverlässigen Bauteilen bei mir bislang immer ein d rauskommt).
Andreas

Hallo Andreas,

jetzt muss ich Dir leider widersprechen :ROFLMAO:

Grundsätzlich MUSS ich keine Norm anwenden. Die Anwendung von Normen ist freiwillig. Die Freiwilligkeit relativiert sich aber etwas, wenn man rechtssichere Machinen konstruieren will und deshalb gerne die "Vermutungswirkung" einstreichen würde. Darüber hinaus sparen Normen langfristig auch Zeit und Geld, wenn ich eine anerkannte normative Lösung umsetze statt mühsam selbst etwas zu basteln.

Folglich MUSS ich auch keine C-Norm anwenden und schon gar nicht ausschließlich! C-Normen beschreiben Maschinenarten. Keine C-Norm kennt Deine tatsächliche Maschine bzw. deren Ausführung. Ich habe auch schon gestandene renomierte Maschinenbauer gehört, die sagten "Ich baue ja nach C-Norm daher kann ich mir das Erstellen einer Risikobeurteilung ersparen". *ROFL*

B-Normen sind und bleiben das wichtigste Werkzeug zur Umsetzung der SIcherheits- und Schutzziele der MRL, auch wenn eine C-Norm vorliegt.Ich kenne auch genügend Automatisierer, die ihre Schutztüren um den Robi herum prinzipiell mit Kat.4 absichern (allerdings unterstelle ich den meisten Konstrukteuren hier eher Angst als Sachverstand, nach dem Motto "Wenn ich das Beste einsetze was es gibt, dann kann ich nichts falsch machen!" Und wenn die Maschine dann mal wieder das Budget sprengt ist wie immer der teure Schaltschrank schuld :p)

Ich behaupte jetzt einmal, dass die meisten Maschinenbauer die EN ISO 10218-1 gar nicht kennen, bzw. nie wirklich hineingeschaut haben. Warum auch? In der Regel werden Industrieroboter in eine Anlage integriert, also interessiert mich primär die Sicherheit der Anlage. Folglich leitete man seine eigene Lösung aus einer B-Norm a la EN ISO 13849-1 oder EN 62061 je nach Geschmack ab.

Nützlich ist es jedoch, da stimme ich Dir zu, die Robi Norm soweit zu kennen, als dass dort Kat. 3 gem ISO 13849-1:1999 (bzw. EN 954-1) für die Absicherung des gRobis empfohlen wird.

Vor diesem Hintergrund (Verwendung und Bezug auf die Vorgängernorm der EN ISO 13849-1) ist die Kat. 3 auch klar. Die Parameter seinerzeits waren S2, F1, und P2. Damit landet man auf Kat.2 oder Kat. 3 Kat. 3 wurde von den Normenschreibern gewählt, weil man um die Probleme der Realisierung einer echten Kat. 2 wusste. Wie Du ja auch schon geschrieben hast, ist Kat.3 von jeher einfacher Umzusetzen als eine echte Kat.2 (Von wegen der einkanalige Türschalter wird Kat.2 wenn man ihn einmal am Tag testet und diesen Test in der Betriebsanleitung vorschreibt).

Wenn Du nun mit diesen Parametern (S2, F1 und P2) in die EN ISO 13849-1 reinschaust, dann kommt PLd heraus! Das sich PLd am einfachsten mit einer Kat.3 Architektur umsetzen lässt ist dabei eher ein Sahnehäubchen.

Gruß

Alex
 
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na ja müssen muss man nicht, aber wenn Du nicht sehr gute Grüdne dokumentiert hast, wieso Du trotz Nichteinhaltung der Norm ein gleiches Sciherheitsniveau erreichst, kannst Du arge Probleme im Fall eines Unfalles bekommen. Eine machinenspezifische Sicherheits-C-Norm beschreibt die notwendige Absicherung dieser Maschinenart vollständig. Wenn du diese C-Norm anwendest, brauchst Du nicht zusätzlich noch B-Normen wie die ISO 13849 anzuwenden. Die C-Norm hat falls vorhanden, Vorrang. Ich hab vor wenigen Tagen sogar eine offizielle Stellungnahme von eine m Normausschuss eben zu dem Thema ob eine alte C-Norm nur mit ihrer Kategorie anzuwenden ist oder ob ein PL erforderlich ist gelesen. Muss mal schauen ob ich das wieder finde....
 
Hallo Andreas,

Das wäre sehr interessant!

Grundsätzlich liegt das Problem darin, dass Normen eben nicht im gleichen Zyklus aktualisiert werden. Somit bezieht sich eine C-Norm aus dem Jahr 2006 eben auf den Stand der Technik zu diesem Zeitpunkt. Wenn nun die zugrunde gelegte B-Norm ein paar Jahre später überarbeitet wird, dann sollte m.E. der Hersteller, um dem Stand der Technik zu genügen, die Voraussetzungen der "veralteten" C-Norm unter Berücksichtigung des neusten Stands der Technik (überarbeitete C-Norm) auf seine Maschine übertragen.

Und ja, ich bin mir bewusst, dass es ein Luxus ist, dem Stand der Technik durch das Lesen neuer Normen zu folgen.

Gruß

Alex
 
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