Eure Einschätzung für eine standartisierte Schutzeinrichtung

blackknights

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Hi hallo zusammen,

habe mich jetzt schon paar Abende lang hier eingelesen und durch das Nirvana der Verordnungen und Richtlinien gekämpft...
Jetzt wäre mir eure Praxiserfahrung bzw. eure Umsetzung zu diesem Thema wichtig...

Bitte fragt und postet nur wirklich ernste und hilfreiche Beiträge....

Danke im Voraus....

So jetzt aber,

ich suche eine standartisierte Lösung für einen Sicherheitskreis, der bei einigen Maschinen ausreichend sicher ist, bei anderen evtl. übertrieben( wobei übertrieben bei Sicherheit fsat nicht möglich) ist..
Schutzkreis hat folgende Komponenten..
2 NOT-AUS Schlagtaster Eaton M22-Titan Serie
Taster zum entriegeln des NOT-AUS Kreises
2 Schutztürschalter Schmersal AZ16-12zvrk
1x Schlüsselschalter Eaton M22 Titan
SIL2 und PL c/d soll erreicht werden

meine fragen dazu nun...

Wieviele SR oder gar eine S-CPU?
Aufbau und Überwachung des Schutztürkreises
Der Schlüsselschalter soll gedanklich die Schutztüren überbrücken (Auswertung ebenfalls im CPU Programm mit red. geschw../ Schrittbetrieb etc..
 
Guten Morgen,

müsste ein universeller Sicherheitskreis dann nicht auch den maximalen Level erreichen, also SIL 3 bzw. PL e?
Bei der Aussage, das im Bereich Sicherheit nicht übetrieben werden kann, muss ich dir wiedersprechen. Sicherheit muss bzw. sollte immer an die Anforderung angepasst werden.

Du als Entwickler der SF hast die Freiheit bzw. als einziger die Möglichkeit deine Fragen zu beantworten.
Der erste Schritt ist die Festlegung des erforderlichen PL, was du bereits gemacht hast.
Nun gehst du am Besten in die EN ISO 13849-1 und schaust in Bild 5 an und legst fest, welche Kat. du ereichen willst, bei einem PLr d. Dementsprechend muss dann die SF aufgebaut werden. Ob nun deine Lösung in einem System mit Sicherheitsbausteinen liegt oder mit einer F-CPU, wird ebenfalls von mehreren Faktoren bestimmt,
- ist die Funktion nur mit SPS zu ermöglichen
- Anzahl der anderen SF
- Reproduzierbarkeit bei anderen Maschinen
Wichtig ist dabei der Leitsatz "so komplex wie nötig, so einfach wie möglich", dies wird auch in der Normenreihe EN ISO 13849 (mit anderen Worten) vorausgesetzt.

Gruß
Alex
 
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Hallo jora,

alles schön und gut, die Ausführung kann also eine F-CPU sein oder klassisch mit Sicherheitsrelais, aber wie könnte ich das mit Sicherheitsrelais gestalten?
Ein extra Sicherheitsrelais das NUR den Schlüsselschalter überwacht?
Und wie verschalte ich meine beiden OSSD Ausgänge?
Hab die ja einmal beim Sicherheitsrelais für Not-Aus, einmal beim Sicherheitsrelais für Schutztüren, und jetzt evtl nochmal für den Schlüsselschalter?

Und untern Strich machen alle das gleiche, abschalten der 24VDC der Ein und Ausgänge der normalen SPS, abschalten der zentralen Druckluftversorgung, Stoppen der Servos und FU´s und Rücksetzen des Schrittketten im SPS Programm an ihren sicheren Startpunkt..

grüßle
 
Hallo

Der Schlüsselschalter soll gedanklich die Schutztüren überbrücken (Auswertung ebenfalls im CPU Programm mit red. geschw../ Schrittbetrieb etc..

Und untern Strich machen alle das gleiche, abschalten der 24VDC der Ein und Ausgänge der normalen SPS, abschalten der zentralen Druckluftversorgung, Stoppen der Servos und FU´s und Rücksetzen des Schrittketten im SPS Programm an ihren sicheren Startpunkt..

Ich denke diese beiden Aussagen schließen sich gegenseitig aus.
Ob du mit einem "Schlüsselschalter Eaton M22 Titan" den geforderten PLr erreichen kannst wäre genau zu prüfen.

Für alle deine Anforderungen gibt es Sicherheitsrelais
- Not Halt
- Schutztürüberwachung
- Betriebsartenwahlschalter
- Überwachungsbausteine SLS
usw...

Ob dieses ganze dann "Universal" ist, bleibt fraglich.
Welches preislich besser liegt, SR oder F-Steuerung, kannst nur du entscheiden.

Ansonsten kann ich mich Alex nur anschließen
Sicherheit muss bzw. sollte immer an die Anforderung angepasst werden.

Grüsse Holger
 
Den Nothalt und Schutztürkreis kannst Du einfach über elektomechanische Sicherheitsschaltgeräte ausführen, die einen Reset-Eingang haben.

Knackpunkt ist der "Überbrückungsschalter". Auf diese Weise kannst Du in den meisten Fällen keinen sicheren Betrieb gewährleisten. Die Standard-SPS kannst Du allenfalls als Testkanal verwenden, nicht zur Umschaltung von Sicherheitsfunktionen. Das haben wir mal ganz früher gemacht, mit der Folge dass der Schlüssel stets umschaltbereit im Schloss steckte. Es geht hier nicht um "einfach die Tür überbrücken" sondern um selektives Aktivieren und Deaktivieren bestimmter Sicherheitsfunktionen, z.B.: Tür auf = Umrichter auf SLS, Zustimmtaster aktiv, Automatik nicht aktivierbar, Robotergreifer über Zustimmbetrieb betreibbar, Rest der nicht benötigten Bewegungen [sicher] gesperrt)

Es gibt aber auch etablierte Sicherheitslösungen zwischen dem SR und der F-Steuerung. Konfigurierbare oder Programmierbare Sicherheitssteuerungen wie sie von vielen Herstellern angeboten werden, könnten bei Dir eher das Mittel der Wahl sein. Dann kannst Du den Betriebsartenschalter auch sicher auswerten (1 aus n Stellungen) und für den Einrichtbetrieb gezielt die Sicherheitsfunktionen freigeben und sperren wie konkret benötigt. Dann kannst du die Eingangsseite standardisieren, die Ausgangsseite und Programmierung auch zumindest teilweise (Nothalt, Betriebshalt, Programmodule für Einrichtbetrieb).

Gruss Andreas
 
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Durch den eingeschalteten Schlüsselschalter der gleichzeitig auch einen normalen SPS Eingang belegt stoppe ich den Automatikablauf meiner Schrittkette im SPS Programm und lasse diese nur noch taktweise abarbeiten solange der Schlüsselschalter eingeschaltet ist, mindestens eine der Schutztüren offen und der Einrichter permanent eine Zustimmtaste betätigt hält...

Bei Pneumatikantrieben die mittels 5/2 Wegeventil betrieben werden, wie löse ich das?
Servos ist klar, verminderte Geschwindigkeit etc...

danke
 
Es gibt auch ein 5/2 Wege VOFA zum sicheren Reversieren (P=e, mit Pressenzulassung). In Deinem Fall hat die SPS ggf. direkten Einfluss auf die Sicherheitsfunktion (da die SPS darüber entscheidet, ob sie Einzelschritt oder auch Automatik fährt). Eine ergänzende Sperrung der Automatik macht andererseite natürlich Sinn. Jedenfalls müsste die eigentliche Umschaltung der Sicherheitsfunktionen von einer konventionellen SPS unabhängig erfolgen.
 
ja klar, die umschaltung und Auswertung der NOT-AUS Schalter, Schutztüren und Schlüsselschalter für die Betriebsartenwahl kontrolliere und werte ich mit Sicherheitsrelais aus...
Doch MUSS ich ja doch über zusätzliche Signale der Schutztürkontaktschalter und des Schlüsselschalters für die Betriebsart auf meine normale SPS legen und dort auswerten und programmieren, wie mein Ablaufprogramm sich verhält, wenn der Einrichtbetrieb angewählt ist etc...

Klar, reiße ich die Schutztür auf während des Betriebs ohne vorher die Betriebsart Einrichten gewählt zu haben, erfolgt sofortige Stop Kat1
Habe i ch die Betriebsart Einricthen gewählt, bleiben die Antriebe stehen, mein Ablaufprogramm ändert sich seitens des Ablaufs etc...

bin ich soweit richtig? oder total falsch, gebt mir mal bitte euer Feedback...
 
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Hallo,
natürlich musst Du die Betriebsart auch für funktionelle Zwecke in die SPS bringen, das ist dann aber kein Sicherheitsthema und die Ausführung stark von der Hardware abhängig (2. Schalterebene, Meldekontakt des Sicherheitsschaltgerätes, Meldeausgang eines programmierbaren SSG, via Profibus-Schnittstelle...)

Welche Schutzmaßnahmen aktivierst Du für die einzelnen Aktoren im Einrichtbetrieb? Es ist ja nicht damit getan, den Schutztürkreis zu brücken, sondern je nach Gefährdung müssen ja dann zusätzliche Schutzmaßnahmen aktiv werden (SLS bei Umnrichter/Roboter, Druckminderung und/oder Drosselung von Fluidtechnik, ortsbindende Schutzeinrichtungen....was konkret ist Einsatzabhängig.) Ich interpretiere Dein Vorhaben so, dass im Einrichtbetrieb lediglich die Türschalter nicht ausgewertet werden sollen. Korrekt? Gibt es ggf. C-Normen für Deinen Maschinentyp, die näheres regeln?

Andreas
 
Die umrichter und servos mit reduzierter geschwindigkeit
Fluidtechnik kommt nur Druckluft für Pneumatik zum Einsatz keine weitere Drosselung..

Der größte Unterschied zu Automatikbetrieb ist einfach nur, das der Ablauf des Zykluses nur erfolgt wenn eben wie oben schon geschrieben der Zustimmtaster permanent gedrückt wird...
Sobald dieser losgelassen wird, bleibt die Maschine sofort stehen, Zylinder die gerade beim aus oder einfahren sind, bleiben am Ende Ihrer Bewegung stehen...

was deine Frage betrifft, ja gibt es.. Roboter/Vakuumpumpen bei Handlingssystemen etc...
 
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