Zuhaltung Personenschutz/Prozessschutz

stevenn

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Hallo zusammen,
was ist eure Meinung zur Zuhaltung nach Personenschutz und Zuhaltung nach Prozessschutz. Es gibt momentan keinen Sicherheitsschalter, der für unsere Anwendung(PL d) zum Personenschutz geeignet ist. Ich würde gerne stromlos zuhalten(lange Nachlaufzeiten bei Stromausfall), aber unsere Türen sind teilweise 50cm dick und dafür gibt es keine Fluchtentriegelungen. es gibt meiner Meinung die Möglichkeiten:
die erste wäre eine Zuhaltung nach Prozessschutz(magn.Zuhalten). dann kann man aber bei Stromausfall die Tür sofort öffnen.Das Personal das Zugang hat, ist aber eingewiesenes Personal, die wissen das bei Stromausfall lange Nachlaufzeiten möglich sind.

die zweite Möglichkeit, eine stromlose Zuhaltung, dann kann aber eine Person die sich im Prüfraum befindet nicht mehr hinaus im Notfall(keine Fluchtentriegelung möglich). Die letzte Person die den Prüfraum verlässt könnte eine Quittierung auslösen, dass keine Person mehr im Prüfraum ist, somit bräuchte man die Fluchtentriegelung vielleicht nicht. Bowdenzug wäre noch eine Möglichkeit, allerdings habe ich noch keinen Sicherheitsschalter gefunden mit Bowdenzug und mech. Entriegelung für die Feuerwehr(der Bowdenzug ist meist da, wo die mech.Entriegelung für die Feuerwehr wäre). Oder könnte man in so einem Fall auch den Zugang der Feuerwehr vernachlässigen? Und die Feuerwehr muss mit roher Gewalt rein.

die beiden Fälle, Stromausfall oder das es brennt, müssen ja betrachtet werden, aber ist in diesen Fällen das geschulte Personal ausreichend, weil dann Prozessschutz ausreichen würde?
Oder kann man vielleicht doch die Fluchtentriegelung weglassen(mit Quittierung: keine Person im Raum)?Dann könnte man den Sicherheitsschalter aussen anbauen und die Feuerwehr könnte im Brandfall rein.
 
Ich glaube das es gibt ein Möglickeit der alle deine Überlegungen besorgt.
Mit ein Mechanische Trapped-Key verschluss gibt es folgene Funktionen:
Man kann ein Schlüssel aus den geöffnete Verschluss entnehmen, und diese Schlüssel mitnehmen. Dann kan der Verschluss und damit der Tür nicht geschlossen werden.

Wenn es gibt grosse Inertien die lange dauert um Auslaufen, dann gibt es eine Variante mit 3 Schlüsseln. Es funktioniert so:
Schlüssel 1 kann man entnehmen, wenn der Hauptschalter aus ist.
Schlüssel 1 wird dann in ein mechanischen Zeitelement gesteckt, und der Zeit gestartet. Wenn der Zeit ausgelaufen ist kann man Schlüssel 2 entnehmen.
Schlüssel 2 wird in den Verschluss zu den gefährlichen Raum gesteckt, der Verschluss wird geöffnet. Damit kann man Schlüssel 3 aus der Verschluss entnehmen.
So lange das man Schlüssel 3 in der Hand hat, weis man das der Tür nicht geschlossen werden kann, und der Hauptschalter nicht zu gemacht werden kann.

Wir verwende solchen Trapped-Key System von Castell.
Es ist nicht gerade billig, aber wenn es gibt grossen Personengefahr, und grossen Motoren, dann ist es relative Preisgünstig. Dies weil man mit ein Elektromechanische Verschluss, dobbelte Schütze (und für jeden Motor) verwenden muss.
 
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hallo jesper,

vielen Dank für deine schnelle Antwort. das wäre eine alternative.dieses System funktioniert auch bei Stromausfall? Wo liegt man da preislich ungefähr? klingt aber wirklich sehr teuer und umständlich.(ich weiß teuer und umständlich sind nicht die richtigen Worte bei der Sicherheit, deswegen suche ich noch nach alternativen)

was haltet ihr von meinen ideen oben? oder habt ihr weitere Ideen?
 
Zuletzt bearbeitet:
dieses System funktioniert auch bei Stromausfall?
Ja. Es funktioniert völlig mechanisch.

Wo liegt man da preislich ungefähr? klingt aber wirklich sehr teuer und umständlich.
Leider weis ich es nicht genau da ich nicht der Einkäufer bin.
Aber ich weis das eine Alternative mit Elektrische Zuhaltung und doppelte Schütze (in unseren Fall 350kW + 200kW motoren) teuerer wäre.
Umständlich ist es nicht. Ist eigentlich von Prinzip sehr einfach.
 
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Hallo,
Bei langen Nachlaufzeiten kannst Du prozesstechnische Zuhaltungen /stromlos offen gleich ad acta legen. Du brauchst eine energielos geschlossene Zuhaltung.

Ein Schlüsseltransfersystem ist hier wirklich am Einfachsten. Geht auch so:
1. Schlüssel kann nur bei Drehzahl=0 entnommen werden
2. Schlüssel wird zum Schließen der Tür in einem zweiten Kasten an der Tür benötigt, um die Tür zu öffnen. Dort wird der Schlüssel nur bei geschlossener und zugehaltener Tür wieder freigegeben
3. dann kannst Du den Schlüssel wieder ins Bedienfeld stecken und den Prozess starten

  • ggf. reicht eine normale Fluchtentriegelung + Nothaltaster innen + Vorwarnung im Zellen inneren vor dem Prozesstart
  • ggf. Quittierfolgeschaltung (im Inneren Quittieren - Tür zu - aussen quittieren)
  • wenn kraftbetrieben musst du ggf. auch die Zuhaltung sicher mit dem Türantrieb verriegeln, damit der Antrieb nicht gegen die geschlossene Zuhaltung arbeiten kann. Die beste serienmäßige Zuhakltung die ich kenne ist mit 6kN Zughaltekraft zertifizeirt.

Schlüsseltransfersysteme sind meist recht günstig. Gibts vor allem auf dem US-Markt. Ich würde auch mal bei Fa. Rockwell schauen....


Gruss Andreas
 
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