externe Spannungsquellen per Not-Aus richtig abschalten? (EN 13849)

Qnkel

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Moin,

ich grübel an folgendem Problem, was ich normgerecht lösen möchte.

Ich habe eine Steuerung, in die u.a. drei Spannungen (<30VDC) aus externen Netzteilen reingehen und intern geschaltet werden um externe Verbraucher (Motoren) anzusteuern.

Jedes Netzteil liefert bis zu 60ADC, die auch in Einschaltmomenten abgerufen werden.

Bei Not-Aus wird direkt über den Not-Aus-Schalter die Steuerspannung abgeschaltet, so das alles tot ist. Ich muss ja aber auch die drei Spannungen zu den Verbrauchern sicher allpolig abschalten, falls dort irgendwas schief geht.

Wie mache ich das normgerecht und natürlich günstig? Ein einfaches Schütz ist wohl nicht ausreichend.

Habe überlegt, Leitungsschutzschalter mit Unterspannungsspule zu nehmen. Da die Steuerungen aber mobil sind und der Bediener nicht an den Schaltschrank darf, bräuchte ich auch eine Fern-Einschaltung.
Welcher Hersteller bietet sowas am günstigsten an, am besten 3x 2-polig, das ich nur eine Unterspannungsspule und eine Fernbetätigung benötige?
Oder kennt jemand eine andere Lösung?

Vielen Dank.
 
Wie schaltest du denn deine eigenen (internen) Spannungen sicher ab ? Doch wahrscheinlich mit einem Schütz (mit zwangsgeführten Kontakten) deren Hilfskontakt(e) im Rückführkreis deines Sicherheitsrelais (oder Steuerung) liegen. Genauso würde ich mit den Externen verfahren wenn es nötig ist.

Gruß
Larry
 
Es ist nur eine kompakte Steuerung, die mobil ist. Daher will ich einfach nur stupide die Spannungsversorgungen per Not-Aus abschalten (Stopp-Kategorie 0).

Die Normen 13849 und 13850 sagen da leider nichts konkretes aus. Die Idee mit Schütz hatte ich auch schon - aber was bringt genau die Überwachung der zwangsgeführten Kontakte per Sicherheitsrelais?

Okay, das Sicherheitsrelais erkennt, wenn das Schütz fest gebrannt ist und nicht abschaltet - kann dann aber auch nichts weiter tun als das melden.

Die interne Spannungsversorgung ist auf maximal 5A ausgelegt. Der Not-Aus-Schalter, der laut Aufdruck der EN 13849 entsprechen soll, kann 10A schalten laut Datenblatt.

Mir ergibt sich noch nicht die Sinnhaftigkeit bei den Anforderungen ein Not-Aus-Relais zu nehmen.
 
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Wenn das Schütz im Rückführkreis drin ist und nicht korrekt schaltet dann schaltet das Sicherheitsrelais nicht durch.
Wenn du jetzt "nur" den Kontakt des Not-Stop-Schalters nimmst um deine Spannung abzuschalten - was machst du wenn dort ein Kontakt nicht mehr korrekt schaltet (z.B. aus).
So, wie ich dir verstehe, ist dein Not-Stop aktuell 1 kanalig ...

Gruß
Larry
 
Vielen Dank erstmal für die Aufklärung.

Ja, aktuell ist er quasi 1-polig. Ich bin davon ausgegangen, dass die Öffner-Kontakte bei mechanischer Betätigung öffnen, notfalls halt dabei zerstört werden.
Habe die Norm EN 13849 & 13850 gelesen, aber richtig schlau werde ich nicht draus.

Ich habe zumindest keine Vorschrift gefunden, dass der Not-Aus 2-kanalig sein soll und weiterhin, wie die 2-Kanaligkeit ausgeführt sein muss.

Zu deinem Vorschlag mit Not-Aus-Relais und zwangsgeführtem Schütz: ich sehe den Problemfall, wenn das Schütz im Betrieb fest brennt und dann bei Betätigung des Not-Aus nicht mehr abschaltet und damit eine Gefahr aufkommt.

Daher die Frage ob ein Schütz so normgerecht wäre.

Wichtig ist halt für eine spätere CE-Konformität, dass es der Norm entspricht - auch wenn die Norm mir irgendwie nichts sagt.
 
Sollte deine Gefahr so gross sein, dass du mit einem PL c (oder kleiner)(1-kanalig) nicht auskommst musst du 2-kanalig fahren.
Das betrifft sowohl Sensor (Not-Halt), Logik (Auswertegerät), Aktor (2 Schütze).

Um ein festbrennen der Kontakte zu vermeiden ist ein bewährtes sicherheitsprinzip (13849-2 anhand d2)

Überdimensionierung
— den Strom, der durch die Schaltkontakte geleitet wird, und der weniger als die Hälfte des Strom-Nennwertes betragen sollte, ...
 
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