Ethernet Powerlink / Profinet Feld Erfahrungen

FG-HH

Level-1
Beiträge
6
Reaktionspunkte
0
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo zusammen,

hat jemand Erfahrung mit Ethernet Powerlink Systemen (speziell B&R X20 System)? Wie ist die Erfahrung mit dem Support von B&R und der Teileverfügbarkeit (weltweit)?
Wie sieht es mit der Verbereitung von Powerlink im Vergleich zu Profinet aus? Gibt es eine Empfehlung aus Benutzersicht (Pro und Contra Profinet / Powerlink)?
Ich würde mich über entsprechendes Feedback sehr freuen.

MfG

FG
 
Also ich kann über EPL (Ethernet Powerlink) eigentlich nur gutes vermelden. Von der Verbreitung her dürfte EPL derzeit sogar vor Profinet liegen, da EPL doch schon einige Jahre verfügbar ist.

Lenze, KEB usw. haben auf der Nürnberg-Messe bereits ihr EPL-Anschaltungen präsentiert, SEW will auf der Hannover-Messe (Aussage SEW von letzter Woche) nachziehen.

EPL hat gegenüber Profinet einige entscheidende Unterschiede:
- Profinet basiert auf Standard-Ethernet und kann auch mit diesem gemischt werden, für echtzeitfähigen Profinet-Strecken müssen jedoch Switches eingesetzt werden, die Qos (Quality of Servis) unterstützen. Man ist hier also auf einige wenige Typen von Siemens, Phönix und Hirschmann beschränkt; abgesehen sind alle (mir bisher bekannten) Komponenten teurer als die gleichwertigen Profibus-Komponenten.
- EPL hat nur auf der Physikalischen Seite (Kabel usw.) etwas mit Ethernet zu zun - von Protokoll her ist es eher mit CanOpen und DeviceNet verwandt. Es vereint die Vorteile von diesen Bussystemen mit der Verkabelung und Geschwindigkeit von Ethernet. Eine Mischung mit Standard-Ethernet ist nur mit speziellen Gateways möglich, dafür sind allerdings keine speziellen Switches notwendig.

Vom Konzept her ist derzeit EPL mein Favorit unter den Ethernet-basierten Bussystemen, da es die Feldebene und die Leitebene klar trennt (B&R-CPUs haben üblicherweise á 1 Standard-Ethernet und 1 EPL-Schnittstelle). EPL ist nicht teurer als z.B. CAN oder Profibus.

Die entscheidenden Vorteile von EPL gegenüber Profinet sind die kürzere Zykluszeit und die Möglichkeit, EPL+X20 taktsynchron zu SPS-Taskklassen zu betreiben (ohne spezielle Baugruppen).


Bei uns sind derzeit 2 EPL-Systeme im Einsatz (12 Acopos + 1 X20, 1 x X20 alleine). Bisher sind keine Probleme aufgetreten.
Das Thema Profinet ist bei uns vorerst vom Tisch, da es gegenüber Profibus kaum Vorteile bringt - und vor die echtzeittaugliche bzw. sicherheitsgerichtete Kopplung zwischen 2 CPUs erst recht wieder PN/PN-Koppler notwendig sind.

X20 kann im Notfall auch über Profibus (schon verfügbar) bzw. Profinet (ab Mitte/Ende 2007) an eine S7-Steuerung angebunden werden.

Die Teileverfügbarkeit, vor allem in Asien und Südamerika, ist bei B&R und Siemens gleich schlecht. Ich habe 2 Kunden in China (Nähe Hongkong), die sämtliche Siemens-Ersatzteile bei uns ordern, da die Wartezeiten kürzer sind, als wenn sie bei einer Siemens-Niederlassung in China bestellen.


Solltest Du noch Fragen haben, nur zu.


mfg
Maxl
 
@ FG-HH:
Für welche Zwecke soll denn das System eingesetzt werden?
Denn Profinet, Powerlink und EtherCAT haben alle ihre speziellen Anwendungsfällt, wo es Stärken und Schwächen der Systeme gibt.

Ich habe schon mit EtherCAT und Profinet gearbeitet. Profinet hat mich nicht so sehr überzeugt, mag aber seine Stärken in der unternehmensweiten Vernetzung haben. Die Konfiguration ist für meine Begriffe aber umständlich. Zudem sollen (angeblich) die Anschaltkosten recht hoch sein.
EtherCAT zeigt seine Stärken, wenn es um schnellen I/O-Datentransfer geht. Da schlägt es Profinet um Längen. Auch, da selbst eine einfache, modulare digitale I/O-Klemme EtherCAT beherrschen kann, also ein Rückwandbus entfällt.
Für die anderen Systeme braucht man aufgrund der Kommunikationsstruktur immer Koppler mit Rückwandbus (auf der I/O-Ebene).
EtherCAT arbeitet zudem Tasksynchron.

Die Updatezeit von Powerlink ist angeblich stark abhängig von der Anzahl der Teilnehmer durch die Kommunikation mit Zeitschlitzen. Hat jemand ein Paar Werte zur Hand ?
 
Profinet hat mich nicht so sehr überzeugt, mag aber seine Stärken in der unternehmensweiten Vernetzung haben. Die Konfiguration ist für meine Begriffe aber umständlich. Zudem sollen (angeblich) die Anschaltkosten recht hoch sein.
Ich kenne zwar Ethercat zu wenig, aber gegenüber Profibus und EPL ist Profinet definitiv teurer.
EtherCAT zeigt seine Stärken, wenn es um schnellen I/O-Datentransfer geht. Da schlägt es Profinet um Längen. Auch, da selbst eine einfache, modulare digitale I/O-Klemme EtherCAT beherrschen kann, also ein Rückwandbus entfällt.Für die anderen Systeme braucht man aufgrund der Kommunikationsstruktur immer Koppler mit Rückwandbus (auf der I/O-Ebene).
Bei den Buskoppler-Preisen für EPL [z.B. €83 für X20) finde ich das nicht tragisch. Zudem bin ich der Meinung, dass sich ein Rückwandbus immer noch günstiger in eine Klemme implementieren lässt, als Ethernet. Von daher gefällt mir das X2X-System von B&R nicht schlecht, welches zu EPL synchron arbeiten kann, und sowohl als X20-Rückwandbus als auch als Feldbus verwenden lässt. Muss aber dazusagen, dass ich mich noch nicht mit EtherCat beschäftigt habe.
EtherCAT arbeitet zudem Tasksynchron.
Profinet kann durch den Einsatz von IRT-Switches Taktsynchron arbeiten (teuer -> sehr teuer). EPL arbeitet von vornherein Taktsynchron.

Die Updatezeit von Powerlink ist angeblich stark abhängig von der Anzahl der Teilnehmer durch die Kommunikation mit Zeitschlitzen. Hat jemand ein Paar Werte zur Hand ?
Das ist korrekt. Bei EPL teilen sich alle Busteilnehmer die Bandbreite von 100 MBit/s (Token-Bus). Daher wird auch die Reaktionszeit mit zunehmender Anzahl Teilnehmer größer. Für I/Os hab ich keine Werte zur Hand, jedoch gibt B&R bei 50 Acopos-Achsen + 50 I/O-Knoten eine Reaktionszeit von 2.5 ms an. Ich hab ein CNC-System mit 12 Achsen im Haus, dieses Arbeitet mit 800µs Takt - wobei hier aber die CPU an ihre Grenzen stößt - Inwieweit der EPL hier noch Reserven hat, weiß ich nicht.


Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen:
Beim objektiven Vergleich Ethernet Powerlink zu Profinet liegt EPL klar vorne.


mfg
Maxl

PS: Beim objektiven Vergleich von allen Ethernet-basierten Feldbussystemen liegt Profinet klar an letzter Stelle!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
trinitaucher schrieb:
EtherCAT zeigt seine Stärken, wenn es um schnellen I/O-Datentransfer geht. Da schlägt es Profinet um Längen. Auch, da selbst eine einfache, modulare digitale I/O-Klemme EtherCAT beherrschen kann, also ein Rückwandbus entfällt.
Für die anderen Systeme braucht man aufgrund der Kommunikationsstruktur immer Koppler mit Rückwandbus (auf der I/O-Ebene). EtherCAT arbeitet zudem Tasksynchron.
Profinet kann durch den Einsatz von IRT-Switches Taktsynchron arbeiten. EPL arbeitet von vornherein Taktsynchron.
Bei EtherCAT meine ich wirklich Task-Synchron. Also ETC braucht immer eine sog. "Trigger-Task", z.B. ein SPS- oder CNC-Programm. Soll heißen, ein Daten-Zyklus ist praktisch bestenfalls so schnell wie die schnellste Task, zumindest im Rahmen der Nutzung mit TwinCAT. Kann die deterministische Abarbeitung der Task garantiert werden (mit geringem Jitter), arbeitet ETC auch synchron dazu. Zur wirklichen Teilnemersynchronisation gibt's das Konzept der "verteilten Uhren".
Die Telegramm-Umlaufzeiten sind jedoch um längen schneller. Unsere Teststation (2 Digital-Klemmen (EL1../EL2..) + 2 Analog-Klemmen (EL3../EL4..) + Profibus-Master (EL6731) + Switch-Klemme (EL6601)) kommt auf Latenzzeiten von ca. 10 µs, wobei dieser Wert mit der Anzahl der am Profibus angeschlossenen Slaves steigt (weil dann mehr Prozessdatenwörter zu übertragen sind).
Allerdings weiß ich nicht, wie's aussieht, wenn T(Telegramm-Latenz) > T(Task-Zyklus) ist.
 
@ FG-HH:
Für welche Zwecke soll denn das System eingesetzt werden?
Denn Profinet, Powerlink und EtherCAT haben alle ihre speziellen Anwendungsfällt, wo es Stärken und Schwächen der Systeme gibt.


Hallo Trinitaucher,

danke für die Info bzw. den Anstoß auch in Richtung EtherCat. Auch EtherCat wurde schon in Betracht gezogen und ist noch im Rennen.

Um auf die Frage zum Einsatz zurück zu kommen. Wir wollen die Steuerung inkl. Bussystem für eine "normal Maschinensteuerung" einsetzen. Kritischster Punkt in der Anwendung ist, an bis zu 60 Analogdatenpunkten (16Bit Messwerte) in einem 0,05 msek. Raster aufzuzeichnen und auszuwerten (0,05 msek Raster stimmt!).

Frage ist:
- Welches Bussystem (EPL, Profinet, EtherCat) ist dafür besser oder überhaupt geeignet?
- Lässt sich die daraus resultierende Datenflut auf einer zentralen CPU bewältigen?

Die derzeitige Lösung sieht eine dezentrale Datenvorverarbeitung mit einem entsprechenden Controller vor. Die Lösung ist leider teuer und kein Standard.

Zu dem existiert der Wunsch, in der gesamten Maschine nur ein Bussystem einzusetzen.
Dieses Bussystem sollte dann auch noch so offen und verbreitet sein, dass Komponenten von verschieden Sensor- und Aktorlieferanten angeschlossen werden können (z.B. Ventilinseln oder Flussregler etc.) J

Hoffentlich ist dies nicht nur ein Wunsch und lässt sich mit einer entsprechenden Standard Hardware sowie Bussystem realisieren. Der Kostendruck lässt grüßen J


Welche Empfehlung spricht das Forum wohl aus?

Gruß FG-HH
 
0,05 msek. Raster

Das wird wohl nicht alles über einen Bus gehen, würde ich mal vermuten, das sind 50 Mikrosekunden, das haben manche Controller schon Probleme. ICh glaube die externe Lösung läßt sich da nicht umgehen, oder?
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Um auf die Frage zum Einsatz zurück zu kommen. Wir wollen die Steuerung inkl. Bussystem für eine "normal Maschinensteuerung" einsetzen. Kritischster Punkt in der Anwendung ist, an bis zu 60 Analogdatenpunkten (16Bit Messwerte) in einem 0,05 msek. Raster aufzuzeichnen und auszuwerten (0,05 msek Raster stimmt!).

Frage ist:
- Welches Bussystem (EPL, Profinet, EtherCat) ist dafür besser oder überhaupt geeignet?
- Lässt sich die daraus resultierende Datenflut auf einer zentralen CPU bewältigen?

Die derzeitige Lösung sieht eine dezentrale Datenvorverarbeitung mit einem entsprechenden Controller vor. Die Lösung ist leider teuer und kein Standard.

Zu dem existiert der Wunsch, in der gesamten Maschine nur ein Bussystem einzusetzen.
Dieses Bussystem sollte dann auch noch so offen und verbreitet sein, dass Komponenten von verschieden Sensor- und Aktorlieferanten angeschlossen werden können (z.B. Ventilinseln oder Flussregler etc.)
Also bei EPL in Kombination mit X20 ist meines Wissens nach bei 200µs Schluss.
Eine Aufzeichnung von Analogwerten im 50µs-Raster ist bei B&R nur mit Hilfe einer AI-Baugruppe mit integrierter Oszi-Funktion möglich. Die Baugruppe zeichnet dabei eine gewisse Anzahl Messpunkte (bis zu 1000 oder 10.000 - weiß das jetzt nicht auswendig) selbständig auf - die Messwerte werden dann als ganzer Datenblock ausgelesen.
Die Baugruppen sind sind geringfügig teurer als eine normale AI-Baugruppe, haben 16 bit Auflösung und 2 oder 4 Kanäle (AI2632, AI4632).

Die Verbreitung von EPL beschränkt sich derzeit in erster Linie auf B&R-Komponenten (Servos, IOs, Ventilinseln) und einige FU-Hersteller (Lenze, KEB, ...).


mfg
Maxl
 
@ FG-HH:
EtherCAT in Verbindung mit ner Soft-SPS dürfte die 50 µs zu schaffen sein!

Die Trigger-Task müsste dann mit 50 µs Zykluszeit realisiert werden und die Telegrammverzögerung über den EtherCAT sollte unter 40 µs liegen. Es gibt von Beckhoff EtherCAT-AI-Klemmen, die 50 µs Wandlungszeit haben, z.B. die EL3162 (2-Kanal AI 0..10V, 16 Bit). Zweikanalige Klemmen haben ne höhere Wandlungszeit, aber es kann durch abschalten eines Kanals die Wandlungszeit verringert werden (z.B. auf ~35 µs laut Datenblatt). Die genannte Klemme liefert insgesamt 6 Byte an Prozessdaten (glaub ich), wären bei 60 Kanälen also 180 Byte, sagen wir mal 200 Byte an Prozessdaten pro Frame. Das dürfte locker unter 40 µs über den Bus gehen.

Würde mal bei Beckhoff nachfragen, was die dazu sagen.
Werde gleich mal ne Beispielkonfiguration in TwinCAT erstellen und mitteilen, wie groß die vorausberechneten Latenzzeiten sind.
... Bis später!
 
So, eine Beispielkonfiguration mit ca. 200 Byte an Prozessdaten benötigt laut TwinCAT eine vorausberechnete Latenzzeit von unter 25 µs.
Sollte theoretisch also kein Problem darstellen, deine geforderten 50µs zu erreichen.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
So, eine Beispielkonfiguration mit ca. 200 Byte an Prozessdaten benötigt laut TwinCAT eine vorausberechnete Latenzzeit von unter 25 µs.
Sollte theoretisch also kein Problem darstellen, deine geforderten 50µs zu erreichen.

Na dann dürfte wohl alles klar sein !!

Hoch Lebe Ethercat !!!

LG
 
Hallo Trintaucher,

hat die Latenzzeitberechnung schon einen aussagefähigen Wert ergeben? Es würde mich sehr interessieren was da so raus gekommen ist.

Danke und Gruß

FG-HH

@ FG-HH:
Werde gleich mal ne Beispielkonfiguration in TwinCAT erstellen und mitteilen, wie groß die vorausberechneten Latenzzeiten sind.
... Bis später!
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Die Frage ist eigentlich will man ein neues offenes Medium oder bleibt man beim properitären Bussystemen und so weiter wie die letzten 20 Jahre
Das jeder sein Bus erfindet der zu nichts kompatibel ist....

Powerlink:

Nur Hub sind erlaubt,begrenzte Verschachtelungstiefe, Standard Ethernet Geräte (Fremdgeräte) laufen nur über ein Gateway das sicherstellt das das Zeitschlitzverfahren nicht gestört wird. Es sind keine Ethernet-Redundanz und WLAN möglich, ausser man schaltet in des Standard-Mode (nicht Echtzeit) zurück. Aber dann kann man ja gleich MODBUS TCP wieder verwenden. Das Projekt Powerlink mit Switch-Technik hat man fallen gelassen, und freut sich nun über Gigabit HUB-Datenverkehr.
Nur sind Hub leider Geräte von vorgestern !


Ethercat:

ist der INTERBUS auf Ethernet
uralte Idee des INTERBUS gestohlen und auf Ethernet portiert !!
Läuft als Ringsystem, und jeder weiss was bei einen Ringbus für schwächen auftreten können.

Profinet
Hat ein mehrstufiges Konzept
Profinet CBA: verschalten von Steuerungen über TCP/IP

Profinet SRT:
E/A Austausch im bereich bis 10ms
erst bei hoher Netzlast kommt die Telegrammprioisierung überhaupt
zum tragen, ansonsten können normale Standard-Switches verwendet werden. Profinet Switche sind selbst Profinet teilnehmer und können vom Profinet Controller diagnosiziert werden. Dass heisst ein Ausfall einer Strukturkomponente wird richtig erkannt. Softwarelose Komponentenaustausch durch LLDP-Protokoll, dass auch ein scannen der Netzwerkstruktur ermöglicht.


Profinet IRT: ermöglich isochrone Realtime ca. 1ms (Hardwarelösung)
Protokollprioisierung durch ERTEC200/400 Chip.

Somit sind mehrere Stufe verfügbar die alle eine parallelverwendung von Standard-Komponenten ermöglichen...

Das wichtigste Dabei ist dass man nicht auf die zig-tausende bestehende Bussysteme nicht vergisst (Interbus,Profibus,Canopen,Devicenet etc...)
Diese können mittels Proxy-Konzept jederzeit transparent als Profinet-IO eingebunden werden.

Weiters wird eine stossfreie Redundanz vorhanden sein
Basis ist dar der bekannte Hirschann-Hiperring (Siemens + Hirschmann haben Patent). Welches Redundanzkonzept haben Ethercat + Powerlink ?
So etas ist eine durchgängige Lösung

Weiters haben sich die wichtigsten deutschen Automobilhersteller für Profinet entschieden VW,Audi,Mercedes...
 
Profinet IRT: ermöglich isochrone Realtime ca. 1ms (Hardwarelösung)
...

Damit dürfte die gestellte Aufgabe wohl nicht zu lösen sein, da zu langsam.... Vom Preis gar nicht zu reden.

Übrigens gibt es bei Ethercat sehr wohl ein Redundanzkonzept.
Ebenfalls können die gängigen Bussysteme auch mit eingebunden werden.

Es gibt nicht nur Siemens auf der Welt...

Nicht's für ungut,

Schönen Abend.
 
EtherNet der bessere Feldbuss ?

Performance
40 Achsen mit je 20 E/A Bytes
50 E/A Stationen mit insgesamt 560 lokalbus Teilnehmer
2000 Digitale und 200 Analoge I/O 500m Buslänge
Ethercat 276 microsek.
Profinet IRT 768 microsek.
Powerlink v2 2368 microsek.

Bezüglich einbindung andere Bussysteme zielte ich eigentlich auf Powerlink !

Das Ethernet Redundanzkonzept ist leider ein sehr altes Konzept
(grosse Einschränkung)

Diese Redundanz ist eine, die man seit ca 15 Jahren bei Feldbussystemen anwendet, und meiner Meinung nicht wirklich zeitgemäß ist.

Redundanz über den Master
Vom Master ausgehend gibt es zwei Ethernetabgänge die je nach
unterbrochene Seite im Ring !! über die jeweilige Seite weiter kommunizeren (Habe schon besseres gesehen)

Doch letztendlich bleibt es technisch ein Ring und ermöglicht nicht wirklich
freie Topologien mit beliebiger anzahl an Redunanten Sub-Ringen

Wie sieht es denn aus mit mehreren Controller im selben IO-Netz
Bei Profinet ist das kein Problem, das mehere Controller im selben Netz
direkt auf verschiedene IO-Stationen zugreifen
Es ist kein Single-Master-Slave Konzept
Es ist sogar möglich innerhalb einer IO-Station verschiedenen Controller
die IO's zuzuordnen.

Aber jeder Hersteller hat Vor und Nachteile

Trotzdem muss man sagen das Ethercat ansich eine tolle Sache ist
EtherCat ist unbestritten der schnellste INTERBUS dem man je realisierte
Mich wundert es trotzdem das Phoenix Contact auf eine Patent-Klage verzichtet hat.

------------------------------------------------------------------
Information:

Powerlink:
Das Echtzeitverhalten vom klassischen Ethernet wird durch das stochastische Zugangsverfahren CSMA/CD eingeschränkt. Mit EtherCAT und Ethernet-Powerlink werden diese Einschränkungen unter Beibehaltung des Ethernet-Konzeptes umgangen. Da Echtzeit-Ethernet für die Automation und Produktion besonders wichtig sind, sind auch hier die Einsatzgebiete von Ethernet-Powerlink (EPL) zu sehen. Ethernet-Powerlink ist ein Layer-2-Protokoll nach IEEE 802.3u, das deterministischen Echtzeit-Datenaustausch über Fast-Ethernet ermöglicht. Es basiert
auf einer Hub-Struktur und nutztdas Ethernet-Frame und auch die Komponenten von Fast-Ethernet. Wie andere Feldbusse auch kann Ethernet-Powerlink von der Sensor-Aktor-Ebene, der so
genannten Feldebene, bis hin zur Leitebene eingesetzt werden. Die einzelnen Komponenten sind über IP-Adressen über alle Ebenen hinweg, unternehmensweit und über das Internet ansprechbar.
Ethernet-Powerlink arbeitet im Master-Slave-Betrieb mit einem isochronen
Zeitschlitzverfahren und unterstützt den Datentransport mittels IP-, UDP- und TCPProtokoll. Dieses einfache Zugangsverfahren, das Slot Communication Network Management (SCNM), bildet die Grundlage für den Determinismus. Dabei verteilt die Managing Node (MN), die die Funktion des Managers innehat, die Zugangsberechtigung der Teilnehmer auf das Medium. Sie verhindert Kollisionen und gibt den Zeittakt für die Synchronisation aller Teilnehmer vor. Die Geräte, die im EPLKonzept
als Controlled Node (CN) bezeichnet werden, senden nur dann, wenn sie
vom Manager dazu aufgefordert werden. Das EPL-Protokoll ist ein deterministisches Zugangsverfahren, das in einem
abgegrenzten Netzwerk-Segment, der Realtime-Domain, abläuft. Der zeitkristische Datenverkehr erfolgt im sogenannten Protected Mode. In dieser Betriebsart können Zykluszeiten von 1 ms bei über 30 Stationen und 46 Byte Nutzdaten realisiert werden. Der weniger zeitkrische Datenverkehr wird nicht in dieser Netzwerk-Domäne abgewickelt und belastet dadurch auch nicht das Realtime-Segment. An die Realtime-Domäne können bis zu 240 Stationen angeschlossen werden. Die Frame-Länge der EPL-Telegramme kann bis zu 1.500 Byte betragen, die Zykluszeiten liegen bei Telegrammen in Standardlänge bei etwa 100 Mikrosekunden.
Von der Topologie her sind für EPL alle Varianten denkbar, außerdem kann ein solches Netzwerk mit Hubs und Routern erweitert und an andere IP-Netze angebunden werden. In der Anwendungsschicht setzt Ethernet-Powerlink auf CANopen. Die Aktivitäten von Ethernet-Powerlink werden von der Ethernet Powerlink Standardization Group (EPSG) vorangetrieben.
Das EPL-Protokoll ist ein deterministisches Zugangsverfahren für Ethernet-
Powerlink (EPL). Da Ethernet-Powerlink in Automatisierungs-,
Produktions- und Fertigungsumgebungen eingesetzt wird, fallen
zeitkritische Daten an, die mit definerter Vorhersagbarkeit
übertragen werden müssen. Zu diesem Zweck arbeitet Ethernet-
EPL-Protokoll EPL protocol Struktur des Ethernet-Powerlink
Zykluszeit von Ethernet- Powerlink in Abhängigkeit
von der Stationszahl Powerlink mit einen abgegrenzten Realtime-Domäne, einem speziellen Netzwerk-Segment über das der der zeitkrische Datenverkehr abgewickelt wird. An ein solches Realtime-Segment können bis zu 240 Controlled Node (CN), das ist die Bezeichnung
für die Stationen, angeschlossen werden. Das EPL-Protokoll ist ein zyklisches Zugangsverfahren, das sicherstellt, dass alle
Controlled Nodes mit einer zeitlichen Verzögerung von unter einer Mikrosekunde zueinander synchronisiert sind.
Beim EPL-Protokoll sendet die Managing Node einen Startzyklus (SoC) als Broadcast über die Realtime-Domäne und überprüft damit das Zeitverhalten. Dieser Startzyklus kennzeichnet den Beginn der streng deterministischen Zyklusperiode, bei dem der Managing Node im Unicast an alle Controlled Nodes einen Sendeaufruf sendet, die dann mit einer entsprechenden Response-Nachricht ihre Sendebereitschaft
dokumentieren. Da das Poll-Response im Multicast gesendet wird, empfangen es alle Controlled Nodes und können ihren Sendewunsch zurückstellen. Die Übertragung der zeitkritischen Daten erfolgt isochron in Zeitfenstern. Jeder Station wird dabei ein Zeitfenster zugeordnet. Während dieser Periode können die Knoten IPTelegramme,
das sind die aus der Datenkommunikation bekannten Datagramme, in
dem der Station zugeordneten Zeitfenster senden. Einzelne Zeitfenster können im Multiplex mehreren Stationen zugeordnet werden.
Der isochronen Übertragung folgt ein Zeitfenster für asynchrone Daten. Dies sind zeitunkritische Diagnose- und Messdaten. In einem Übertragungszyklus wird jeweils nur ein Zeitfenster für asynchrone Daten einer einzelnen Station zugeordnet. Die Zuordnung der Zeitfenster übernimmt die Managing Node, die die Anfragen der einzelnen Stationen nach Prioritäten gliedert. Für sicherheitskritische Anwendungen gibt es die Protokollversion EPLsafety. Die Safety-Lösung wurde aber von KW-Software entwickelt

Ethercat
Die Verkürzung der Durchlaufzeiten wird beim EtherCAT-Protokoll dadurch erreicht,dass die Telegramme, das sind die aus der Datenkommunikation bekannten Datagramme, nach dem Empfang nicht mehr interpretiert und kopiert werden, sondern “On-the-Fly” verarbeitet werden; also quasi im Vorbeifliegen. Dabei werden die UDP-Telegramme, die an eine so genannte Fieldbus Memory Management Unit (FMMU) adressiert sind, von dieser gelesen, während das Telegramm zur nächsten Station oder Steuergerät weitergeleitet wird. Auf ähnliche Weise werden Eingangsdaten eingefügt während das Telegramm die Station passiert. Dadurch liegen die Verzögerungszeiten der Datentelegramme bei wenigen Nanosekunden (ns).
EtherCAT arbeitet im Master-Slave-Betrieb; masterseitig kommen in der EtherCATTopologie kommerziell verfügbare Netzwerkkarten (NIC) oder On-Board-Controller zum Einsatz. Durch die FMMUs in den Slave-Knoten und den direkten Speicherzugriff (DMA) über die Netzwerkkarten, ist der komplette Prozess hardware-orientiert und unabhängig von Laufzeiten durch Protokollstacks, von CPU-Performance oder Software-Implementierungen. So beträgt die Aktualisierungszeit von 1.000 verteilten I/Os nur 30 Mikrosekunden. Innerhalb eines Ethernet-Telegramms können bis zu 1.486 Byte an Prozessdaten übertragen werden und das in einer Datentransferzeit von 300 Mikrosekunden. Voraussetzung für diese kurzen Transferraten ist eine exakte Synchronisation der verteilten Prozesse. Diese wird durch die genaue Ausrichtung des verteilten
Taktsignals erreicht, wie es im Standard IEEE 1588 beschrieben ist.
Von der Funktion her ist EtherCAT vergleichbar einem einzelnen großen Ethernet-Teilnehmer, der Ethernet-Datagramme, in Feldbussen auch als Telegramme bezeichnet, sendet und empfängt. Ein solcher Ethernet-Teilnehmer besteht aus vielen EtherCAT-Slaves, die die Telegramme während des Durchflusses bearbeiten indem sie für den jeweiligen Slave bestimmte Nutzdaten aus dem EtherCAT-Frame herausnehmen oder einfügen und gleichzeitig das Datagramm an die folgende Station
weiterleiten. Die Slaves können untereinander direkt, im Multicast und im Broadcast kommunizieren. Das EtherCAT-Protokoll verwendet Ethernet-Telegramme, das sind die aus Ethernet bekannten Ethernet-Frames, und hängt an dieses einen zwei Byte langen EtherCATHeader. Ein EtherCAT-Telegramm kann mehrere EtherCAT-Kommandos für verschiedene Slaves und deren direkt adressierbare Speicherbereiche enthalten. Die
Größe des Direct Memory Access (DMA) beträgt 64 KB. Der EtherCAT-Datenrahmen besteht aus dem Ethernet-Frame, gefolgt von einem 2
Byte großen EtherCAT-Frame, dem Nutzdatenbereiche mit den EtherCAT-Kommandos folgen. Abgeschlossen wird der EtherCAT-Datenrahmen durch ein 4 Byte langes Datenfeld für die zyklische Blockprüfung (CRC).
Erfolgt die Kommunikation über das UDP-Protokoll und IP-Protokoll, dann folgt dem Ethernet-Header zuerst der IP-Header, dann der UDP-Header und danach der EtherCAT-Header. EtherCAT, ein Feldbus-Konzept für die Automation und Produktion, kann in verschiedenen Topologien realisiert werden. Prinzipiell sind alle Ethernet-Topologien möglich, einschließlich der Sterntopologie des Ethernet-Switching. Ebenso kann EtherCAT auch in Bus- und Linientopologien, wie sie von anderen Feldbussen her
bekannt ist, aufgebaut werden. Als Übertragungsmedien stehen die bekannten Ethernet-Übertragungsmedien wie TP-Kabel, Lichtwellenleiter und Plastikfasern zur Verfügung.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Danke für die professionelle Information !

So wie sich das darstellt, hat nun eben jedes System seine Vor- und Nachteile. Wichtig glaube ich ist, das für den jeweiligen Fall richtige System einzusetzen, und hi und da über den Tellerrand zu schauen!

Schade eigentlich ist, daß sich jetzt wieder so viele eigene Ethernet Bussysteme entwickeln, ähnlich wie es bei den "alten" Feldbussen" der Fall war. Und dies war eigentlich nicht das Ziel für die neue IEC-Norm! Ausser beim Physical Layer ist da gar nichts kompatibel.

Also beten wir wieder das brav nach, was uns andere vorbeten, ist halt wie bei der Religion.

Schönen Tag noch !!
 
Die infos sind sehr interessant. Das EtherCAT auf Interbus Technik basiert war mir neu.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ peewit:
Für mich klingt es so, als würdest du ne Hetze gegen EtherCAT starten.:rolleyes:
Die Problemstellung im Thread lautete so:

FG-HH schrieb:
Wir wollen die Steuerung inkl. Bussystem für eine "normal Maschinensteuerung" einsetzen. Kritischster Punkt in der Anwendung ist, an bis zu 60 Analogdatenpunkten (16Bit Messwerte) in einem 0,05 msek. Raster aufzuzeichnen und auszuwerten (0,05 msek Raster stimmt!).
Frage ist:
- Welches Bussystem (EPL, Profinet, EtherCat) ist dafür besser oder überhaupt geeignet?
- Lässt sich die daraus resultierende Datenflut auf einer zentralen CPU bewältigen?

Diese Aufgabe kann EtherCAT prinzipiell bewältigen.

Trotzdem muss man sagen das Ethercat ansich eine tolle Sache ist
EtherCat ist unbestritten der schnellste INTERBUS dem man je realisierte
Mich wundert es trotzdem das Phoenix Contact auf eine Patent-Klage verzichtet hat.

Das verschiedene Kommunikationsprinizipien der Bus-Systeme sich ähneln, kommt nunmal vor. Das Zeitscheibenverfahren ist ja auch nicht neu.
Deine letztere Aussage zeigt, dass du das EtherCAT-Prinzip noch nicht verstanden hast. Phoenix kann nicht klagen, weil EtherCAT nichts mit Interbus zu tun hat. In einigen Publikationen wird zwar davon gesprochen, dass es dem Interbus ähnelt, aber mehr auch nicht. Im Gegensatz zu Interbus werden die Daten nicht durch den Bus bis zum Master zurück "geschoben", sondern von Teilnehmer zu Teilnehmer "weitergeleitet" und von diesen ausgewertet, incl. Adressierung, die es beim Interbus so nicht gibt. Der letzte ETC-Slave erkennt, dass nichts mehr folgt und sendet das Telegramm zum Master zurück. Deswegen ist EtherCAT auch hot-Pluggin-fähig, Interbus meines Wissens nach nicht.

(...)
Diese Redundanz ist eine, die man seit ca 15 Jahren bei Feldbussystemen anwendet, und meiner Meinung nicht wirklich zeitgemäß ist.

Redundanz über den Master
Vom Master ausgehend gibt es zwei Ethernetabgänge die je nach
unterbrochene Seite im Ring !! über die jeweilige Seite weiter kommunizeren (Habe schon besseres gesehen)

Doch letztendlich bleibt es technisch ein Ring und ermöglicht nicht wirklich
freie Topologien mit beliebiger anzahl an Redunanten Sub-Ringen
(...)
Was sind denn deine zeitgemäßen Vorstellungen von Redundanz ?

Und nun nochmal zu deiner Aussage, dass jedes Bussystem seine Vor- und Nachteile hat:
Wenn du dir mal den Kundenstamm von Beckhoff ansiehst, wirste bemerken, dass es zu bestimmt 90% der Maschinenbau ist. In einer Maschine kommen im Gegensatz zur Prozessindustrie und Leittechnik eher selten verteilte Controller zum Einsatz in der Form, dass sie im Sub-Millisekundenbereich miteinander kommunizieren müssten. EtherCAT ist von Design her optimal auf die schnelle I/O- und Antriebstechnik ausgelegt. Als Redundanzkonzept in einer "normalen" Maschine kann eine Ring-Struktur zudem durchaus sinnvoll sein.

EtherCAT kannste auch nicht mit dem ProfiNet-Konzept vergleichen. Das ist für die Prozessindustrie ausgelegt und eben nicht für schnelle Maschinensteuerungen.
Generell finde ich hinkt der reine Vergleich der Datenblätter.

Hör doch bitte auf, gegen EterhCAT zu pöbeln. So kommt es nämlich rüber.
 
Zurück
Oben