Wärmetauscher Thermoöl Sicherheitseinrichtungen

Wu Fu

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Hallo zusammen,

meine Fragen sind zwar nicht rein elektrisch, aber vielleicht kann mir jemand weiterhelfen.
Zur Aufgabe, Ich habe zwei Wärmetauscher welche primär an Thermoöl und sekundär an Wasser angeschlossen sind. Über ein Ventil mit Notstellfunktion (Stromlos Zu) auf der Primär Seite (Thermoöl) wird die Temperatur der Sekundär Seite (Wasser) geregelt. Die Daten

WT1
Leistung: 500kW
Primär: Thermoöl 140°C/110°C
Sekundär: Wasser 105°C/90°C
Sicherheitseinrichtungen: Not-Aus, 2St STB, 2St Max-Druck
Pumpe sekundär mit Druckregelung

WT2
Leistung: 1500kW
Primär: Thermoöl 250°C/205°C
Sekundär: Wasser 90°C/70°C
Sicherheitseinrichtungen: Not-Aus, 2St STB, 2St Max-Druck
Pumpe sekundär mit Druckregelung

Bei Auslösen einer der Sicherheitseinrichtungen schließt das Ventil hardwareseitig, die Pumpe läuft weiter.
Meine Frage bezieht sich auf die elektrische Verschaltung der Sicherheitseinrichtungen auf der Primär Seite.

Können die Kontakte der Sicherheitseinrichtungen ohne weiteres vervielfältigt werden (über Hilfsschütze) oder muss eine Redundante Schützschaltung oder Sicherheitsrelais verwendet werden?

Meines Wissens werden bei Heißdampfanlagen Redundante Schützschaltungen verwendet. Bei diesem Projekt bin ich wasserseitig unter diesen Temperaturen, allerdings könnten vermutlich im Fehlerfall höhere Temperaturen auftreten da das Thermoöl heißer ist.
Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen.

Vielen Dank
Daniel
 
Hallo,
wenn das Ganze als Thermoprozessanlage unter die MRL fallen sollte, sehe Dir die Normenreihe DIN EN 746 an.
 
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Hallo Safety,

Danke für die Antwort.

Ich glaube eigentlich nicht, bin mir aber nicht sicher.
Auf die Temperatur der Thermoölseite habe ich keinen Einfluß.
Abgesehen vom Ventil sind alle meine Sensoren/Aktoren auf der Wasserseite, diese ist im "normalen" Bereich max 105°C, d.h. kein Dampf.
Nur die Frage ist, was kann passieren wenn mit der Regelung bzw dem Ventil etwas schief geht. Kann dann die wasserseite zu Dampf werden und muss ich deswegen die Sicherheitskette anders aufbauen?
 
Hallo Daniel,

Ich würde Sicherheitseinrichtungen (Druck, Temperatur, Wassermangel, NOT-Aus immer in redundanter (korrekt Gerätediversität) ausführen. Die paar Schütze mehr kosten nicht viel und Du bist immer auf der sicheren Seite, besonders wenn ein Betrieb ohne Beaufsichtigung geplant ist. Alternativ kann man auch ein NOT-Aus-Schaltgerät von Pilz (Zulassung für Feuerungsanlagen) verwenden. Die Abschaltung erfolgt immer mittels 2er in Reihe geschalteten Kontakte der zugehörigen Sicherheitsschütze.
Bei Feuerungsanlagen müssen Sicherheitsstromkreise der DIN EN 50156-1 genügen. Ob diese DIN auch für Indirekt beheizte Wärmeerzeuger gilt weiss ich nicht.

Ich gehe davon aus, dass die Heizungsanlage nach DIN EN 12828, Betriebstemperaturen bis 105 °C gebaut ist/wird. Folgende Punkte zur Information:
- Das primärseitige Motor-Sicherheitsabsperrventil (SAV) sowie die Schutzeinrichtungen müssen eine Bauartzulassung besitzen.
- Druck-Max.-Begrenzer sind eigentlich nicht gefordert. Ich nehme an die Sicherheitsventile des WT werden über Enstpannungstöpfen verrohrt. Dann braucht es einen Max.-Druckbegrenzer. Egal wie, zwei SDB schaden nicht und erhöhen die Sicherheit.
- Eigentlich braucht es nur einen Sicherheittemperaturbegrenzer wenn die Heizmitteltemperatur > der Sekundärtemperatur ist. Der zweite darf auch ein Wächter sein. Bei Anlagen mit Entspannungstopf wird aber auch hier ein 2. STB zusätzlich erforderlich
- Was ich noch einbauen würde, ist ein Sicherheits-Min.-Druckbegrenzer, der bei Unterschreiten des Sekundärdruckes das SAV schließt. Ist zwar keine Vorschrift bei Anlagen <105°C, aber durch die hohe Primärtemperatur (150°) ein weiterer Schutz bei Ausfall der Temperaturregelung und zu niedrigem sekundärseitigen Anlagendruck.
- Auch würde ich bei Abschaltung der Sekundärpumpe hardwareseitig mittels Kontakt das SAV zwandsweise schließen.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas weiterhelfen
Gruß Michael
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Michael,

vielen Dank für deine Antwort.
Hab leider total vergessen Dir zurückzuschreiben.:rolleyes:

Die paar Schütze mehr kosten nicht viel und Du bist immer auf der sicheren Seite
So haben wir es gemacht.

Auf den Min-Druck Begrenzer wurde verzichtet, es gibt einen Analogwertaufnehmer, der Softwareseitig eine Meldung generieren soll.

Schöne Grüße
Daniel
 
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