TIA Know-how-Schutz, Zugriffstufe Co.

Berger

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Ein leidiges Thema,

wie ich auch schon in einigen Fäden hier erlesen konnte. :confused:
Mich würde interessieren wie Ihr in der Praxis den Zugriff auf eure Programme schützt und wie Ihr mit Kunden umgeht, die das Programm der Anlage zur Diagnose kaufen wollen / gekauft haben:

Setzt Ihr grundsätzlich einen Know-how-Schutz für Bausteine die "schützenswert" sind?
Hat jede ausgelieferte PLC ein separates Passwort für den Zugriffschutz oder alle das gleiche?
Welche Zugriffstufe setzt Ihr?
Gebt Ihr das Passwort an den Kunden weiter?
Ist bei euch schon einmal Software-Diebstahl vorgekommen?
Bindet Ihr die Programme an die PLC oder an die Speicherkarte?

Danke!
 
Hallo

wir verwenden keinen Know-How-Schutz mehr. Den hat Siemens so gut gemacht, dass er unbrauchbar ist.
Unsere Kunden sind die Betreiber großer Anlagen. Wir liefern immer nur einen Teil. Die Kunden habe viele Zulieferer, die alle in der Anlage zusammenarbeiten müssen.

Wir haben bei zwei Problemfelder. 1) Simulation. 2) andere Zulieferer.
Simulation und KHS geht nicht zusammen. Wenn wir Inbetriebsetzen geht das nur an der realen Anlage. Was dann schnell viel Blech kostet und deswegen teuer wird. Also möchte ich vorher Simulieren. Geht aber nicht. Womit wir nahtlos bei den anderen Zulieferen sind. Ich kann nur Inbetriebsetzen wenn die anderen auch da sind. Jetzt kommt es vor, dass die einen Bibliotheksbaustein in Version 2.0 verwenden wir aber in V1.0. --> geht nicht. Ändern kann ich aber nur wenn kein KHS.

Also erlassen die Kunden einen undurchschaubaren Sack von Vorschriften. Und irgendwer hält sich dann wieder nicht dran. Jede Inbetriebsetzung wird zur Goldgrube der Telefongesellschaften.

Letztendlich habe wir dann alle Passwörter rausmachen müssen und die Systembibliotheksfunktionen auf den gleichen Stand zu bringen. Viel Aufwand, weinig Nutzen.

Ja wir hatten schon Software-Diebstahl -- und fanden unsere Bausteine in anderen Projekten wieder. Ich habe sie an den Schreibfehlern in der Symbolik erkannt. Aber was willst machen, den Termin verpassen und deswegen Geld verlieren oder Geld verlieren.

'n schön' Tach auch
HB
 
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Know-How-Schutz habe ich bisher (Step7) nur verwendet, wenn ich nicht wollte, dass irgendwer in einem Standarbaustein rumändert und evtl. dabei mehr Schaden anrichtet als Nutzen. Also ist das nur in ganz ganz wenigen Bausteinen der Fall gewesen. Bei TIA gibt es Probleme mit dem KHS, da lasse ich das gleich.
Unsere Kunden bekommen die Programme, das steht so in den Verträgen, aber nur zu Servicezwecken. Die bauen ja selbst meist keine eigenen Maschinen, haben aber Instandhalter. Das spart i.d.R. allen Seiten Kosten und Nerven. Natürlich gabs schon Klau und Weitergabe, aber das passiert halt, der KHS von Step7 konnte das eh kaum verhindern.
 
Unsere Kunden bekommen die Programme, das steht so in den Verträgen, aber nur zu Servicezwecken

Im TIA kannst du aber einfach alles auslesen, das ist der Knackpunkt.
Legst du nun einen Zugriffschutz fest, so muss der Kunde, der das Programm gekauft hat, das Passwort bekommen.
Wenn alle Anlagen das gleiche Passwort haben, so besteht die Gefahr, dass bald jeder in der Branche das Passwort weiß.
Bekommen alle Anlagen ein anderes Passwort, bedeutet das einen ziemlichen Aufwand die Passwörter zu verwalten. Gerade bei Standard-Anlagen die nur ein wenig angepasst werden ...
 
Mit wenigen Ausnahmen (Serienmaschinen) hat der Kunde auch die Erstelloung des Programms für seine Maschine bzahlt. Daher bekommt er auch das Projekt ohne irgendwelchen Passwortschutz.

In weningen Fällen bei denen bekannt ist, dass Instandhalter keine Ahnung haben und es daher sinnvoll ist gewisse Bereiche vor denen zu schützen werden PW vergeben.

Grundsätzlich ist aber den Kunde bei Programmänderungen in der Verantwortung (Nach erfolgert Inbetriebnahme einen AG Abzug und den gut aufheben und auch dem Kunden übergeben. Bei Problemen einen Vergleich -> Programmänderungen sind dann leicht nachzuweisen.)
 
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CPU mit Passwort wird bei uns selten genutzt, außer bei Spezial Anwendungen, da schon mancher Kunde meinte er muss die CPU in den Werkszustand zurücksetzen, weil er nicht auf die Steuerung kam...

Danach wurde bei uns angerufen mit der Aussage die CPU sei defekt... Natürlich wird immer alles abgestritten...

Und ohne Passwort kann der Kunde zwar was verändern, aber wie schon gesagt wurde, sind Programmänderungen nachzuweisen.
 
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