verkorkstes Step7 Projekt, wie bekomme ich Lieferanten in die Gewährleistung?

Controllfreak

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Hallo Zusammen,

ich habe ein "aus meiner Sicht" extrem verkorkstes Step 7 Projekt vorliegen. Z.B. wurde das Projekt wurde mit fast allen verfügbaren Programmiersprachen (AWL,FUP,SCL,CFC,Graph) erstellt, was zum Teil auch daran liegt das sich schon während der Projektierung und Inbetriebnahme verschiedene Programmierer austoben durften.
Damit das die Kommentare teils auf Englisch und teils auf Deutsch sind kann ich ja noch leben...
Bei der automatisierten Anlage handelt es sich um mehrere Dampferzeuger.
Gibt es irgendeine Richtlinie mit der ich den Lieferanten in die Gewährleistung bringen kann und eine Änderung/Verbesserung herbeiführen kann?

Vielen Dank

Controlfreak
 
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Funktioniert irgendetwas nicht?

Habt ihr denn Vorgaben gemacht wie das Programm zu erstellen ist? Oft geben die Kunden ja einige Rahmenbedingungen an (welche Programmiersprachen usw.)

Das es irgendwelche Richtlinien (gesetzliche, auf denen man herumreiten kann) dazu gibt, wie eine Anlage zu programmieren ist, würde ich zum ersten mal hören.
 
Vor solchen Dampferzeugern hätte ich aber Angst, wenn ich recht erinnere können die ganz schön abgehen, wenn etwas nicht stimmt.
Wenn ihr kein Lastenheft vorgegeben habt und auch im Auftrag keine Anforderungen definiert sind, ist das sicherlich schwierig.
Vielleicht könnte man die BG oder den TÜV mit einem Gutachten zu Software beauftragen, alleine das wird schon teuer werden.
Anschließend noch vor Gericht gezogen, das dauert ewig und der Ausgang ist völlig offen.
Also lieber versuchen mit dem Lieferanten konstruktiv eine Lösung zu finden. Wenn die Anlage natürlich völlig problemlos läuft, wird das auch schwierig sein.
Habt ihr denn die Anlage schon abgenommen, sprich komplett bezahlt?
 
wer billig kauft, kauft zweimal ???

Hallo Controllfreak,

der Grund des Übels liegt vermutlich in der Auftragsvergabe? Was ist da schiefgelaufen? Öffentliche Ausschreibung?

Im Nachhinein wird es schwierig werden, Dinge zu fordern, die man vorher nicht vereinbart hat. Wenn man ganz pauschal ein "Auto" bestellt, kann man einen Fiat Panda oder einen Alpina B7 Biturbo geliefert bekommen. Solange das Auto fährt, besteht kein Grund zur Beanstandung. Im Gegensatz zum genannten Beispiel "Auto" muß eine exklusive Software nicht einmal wesentlich kostenintensiver sein als eine verkorkste. Warum das so ist? Manche programmieren einfach wild drauf los, andere programmieren mit System.

Was könnte man tun?
Zum Einen kannst du den Lieferanten ansprechen und zur Nachbesserung veranlassen. Er wird mit 98-prozentiger Sicherheit nicht dazu in der Lage sein. Falls die Anlage schon bezahlt ist, gehen die Chancen gegen Null.

Ein Rechtsstreit?
Naja, könnte man anstreben wenn die Anlage nicht funktioniert oder wenn vereinbarte Leistungen nicht eingehalten worden sind. Eventuell könnte der Auftragnehmer zu einer Rückzahlung verurteilt werden. Ein ordentliches Programm hast du damit aber noch lange nicht.

Mein Tipp:
Schreibe das Programm nach deinen Vorstellungen und Möglichkeiten selber. Alternativ kannst du auch eine Firma beauftragen, welche entsprechende Referenzen vorweisen kann. Ich würde die Richtlinien zur Programmierung mit dem Programmierer der beauftragten Firma persönlich abstimmen. Ich würde mir auch ein Beispielprojekt zeigen und erklären lassen.


Gruß, Onkel
 
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Also die Anlage funktioniert.
Garantie ist abgelaufen.
Somit hat der Lieferant seinen Teil erfüllt.

Wer will beurteilen, ob ein Programm verkorkst ist?
Ein Programm wird von den Instandhaltern oft so bezeichnet.
Nur weil man das Programm oder die Art der Programmierung nicht versteht bedeutet das nicht, dass das Programm daran schuld ist.
Eigene Nase oder so ;)
Warum ist bei Installation und Inbetriebnahme meist kein Instandhalter auf der Baustelle?
Vielleicht sollte man da einmal darüber nachdenken.

In unseren Programmen werden auch verschiedene Sprachen verwendet.
Dennoch sind die Programme nicht verkorkst.

Und interessant ist, wie immer wieder sofort nach Programmiervorschriften gerufen wird.
Mich würde interessieren, wenn die Rufer eine umfangreiche Datenhaltung in KOP schreiben müssen. :ROFLMAO:
Würde als Beispiel eine WZV oder PWV anbieten. (Viel Spass)


bike

btw: Was bedeutet "verkorkst"? Wikipedia kennt das nicht.
 
Z.B. wurde das Projekt wurde mit fast allen verfügbaren Programmiersprachen (AWL,FUP,SCL,CFC,Graph) erstellt,

per se ist das schonmal kein Problem. Wenn die Bausteine konsequent in CFC verschaltet sind, spielt es keine Rolle, ob die Bausteine dann in AWL, KOP, FUP, SCL erstellt sind. Und Graph dann für Schrittketten...
Aber Du hast sicherlich Deine Gründe, weswegen Du das Programm als verkorkst ansiehst. Nur glaube ich aus Erfahrung kaum, dass der Hersteller daran nochmal was ändern wird. Kleinere Änderungen kriegt man eigentlich schon durch, aber nicht mehr oder weniger das komplette Programm nochmal in einer anderen/einheitlichen Programmiersprache. Das käme ja so ziemlich einer Neuprogrammierung gleich, was keiner freiwillig tun wird.

Und den Streit darüber, obs jetzt wirklich verkorkst ist, kann keiner in die eine oder andere Richtung entscheiden...

Gruß.
 
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, aber nicht mehr oder weniger das komplette Programm nochmal in einer anderen/einheitlichen Programmiersprache. Das käme ja so ziemlich einer Neuprogrammierung gleich, was keiner freiwillig tun wird.
Das würde ich so nicht sagen. Ich habe mal nen Programm für einen Kunden komplett neu geschrieben von CFC nach FUP.
Aber das hat auch ne nette Stange Geld gekostet die dem Lieferanten abgezogen wurde. Der hatte einfach das Kleingedruckte überlesen.
In Form einer Werksnorm in der stand kein CFC, SCL, S7-Graph
 
Zuletzt bearbeitet:
Das würde ich so nicht sagen. Ich habe mal nen Programm für einen Kunden komplett neu geschrieben von CFC nach FUP.
Aber das hat auch ne nette Stange Geld gekostet die dem Lieferanten abgezogen wurde. Aber der hatte einfach das kleingedruckte überlesen.
In Form einer Werksnorm in der Stand kein CFC, SCL, S7-Graph
100% FUP pur ? Kein AWL ?
Wenn ich denke wie man meine Programme - die heute ungf. 70% von SCL besteht - in KOP oder FUP umschreiben wurde, dann kann ich mir das gar nicht vorstellen.
 
100% FUP pur ? Kein AWL ?
Wenn ich denke wie man meine Programme - die heute ungf. 70% von SCL besteht - in KOP oder FUP umschreiben wurde, dann kann ich mir das gar nicht vorstellen.

Ne AWL war nen bisschen drin aber das meiste war FUP. Der Kunde hatte sogar teilweise Bausteine vorgegeben in form einer WERKS-Bibliothek(Ansteuerung Umrichter....).

Wobei der Kunde da generell merkwürdig war die haben sich mal mit einem Lieferanten wegen SCL angelegt.
Daraufhin hat der Lieferant alle SCL-Quellen entfernt.
Und die Bausteine waren nur noch in AWL verfügbar was das Programm Verständnis nicht verbessert hat.:confused:
Aber die Werksnorm wurde erfüllt
 
Wobei der Kunde da generell merkwürdig war die haben sich mal mit einem Lieferanten wegen SCL angelegt.
Daraufhin hat der Lieferant alle SCL-Quellen entfernt.

Jo, "anlegen" bringt meist niemandem etwas. Und bei dem Beispiel mit dem Neuprogrammieren in FUP ist vermutlich der Lieferant auch komplett aus seiner Gewährleitung für die Maschine/Anlage ausgestiegen. Alles andere kann ich mir nicht vorstellen (oder er hat seinerseites seinem Programmierer nichts gezahlt)...

Also alles in allem vorher und miteinander reden bringt eigentlich nur etwas... Aber davon kann sicherlich jeder ein Lied singen.

Gruß.
 
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Jo, "anlegen" bringt meist niemandem etwas. Und bei dem Beispiel mit dem Neuprogrammieren in FUP ist vermutlich der Lieferant auch komplett aus seiner Gewährleitung für die Maschine/Anlage ausgestiegen. Alles andere kann ich mir nicht vorstellen (oder er hat seinerseites seinem Programmierer nichts gezahlt)...

Also alles in allem vorher und miteinander reden bringt eigentlich nur etwas... Aber davon kann sicherlich jeder ein Lied singen.

Gruß.

Jap Gewährleistung auf alle Fehler die auf die Programmierung zurückführen war dahin.
Was bei dem Programm echt nicht schlimm war so viele Bugs wie da noch drin waren.

Aber das mit dem Reden war auch an der Stelle das Problem der E-Ingenieur vom Kunde und der Programmierer sind nicht miteinander klar gekommen.
 
... das "Verkorkste" kann auch daher kommen, dass der Kunde selbst im Nachgang viele Änderungswünsche hatte. Hier ist es nicht unüblich das unterschiedliche Programmierer mit unterschiedlichen Wissenständen am werkeln sind ...
 
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