Konstrukteure Stundenrückmeldung

Welcher Elektrokonstrukteur muss seine Arbeeitzzeit auftragsbezogen rückmelden?

  • Auftragsbezogenen Rückmeldung der Arbeitszeit Konstruktion

    Stimmen: 24 85,7%
  • Konstruktionszeit fliest in die Allgemeinkosten mit ein

    Stimmen: 4 14,3%

  • Umfrageteilnehmer
    28
  • Umfrage geschlossen .

chriss-chross

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2
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Hallo liebe Foren-Teilnehmer,

vor einiger Zeit wurde unser mittelständiges Unternehmen von einem weit grösseren Konzern übernommen.

Hierdurch wurden natürlich auch viele Prozesse und Abläufe umgestaltet. Weiterhin lag es dem übergeordneten
Konzern auch daran mehr Transparenz zur Arbeitsauslastung in den einzelnen Abteilungen zu schaffen.

Mittlerweile ist es soweit gekommen das die Angestellten Elektrokonstrukteure Ihre Arbeitszeit stundengenau auf die von Ihnen bearbeiteten Projekt zurückmelden müssen.

Dies ist erstmal kein Problem, jedoch sind die vom Vertrieb kalkulierten Konstruktionszeiten zu Aufträgen weit unter den tatsächlich benötigten Konstruktionszeiten.

Benötigt man also länger als der Vertrieb kalkuliert hat, muss der Konstrukteur sich für seinen Mehraufwand rechtfertigen.

Letztendlich sind die vom Vertrieb kalkulierten Konstruktionszeiten in Summe am ende des Monats, weit unter den gesamten Mannstunden an Konstrukteure.

Gespräche mit dem Vertrieb verlaufen ins leere.

Am enden des Monats wird die zurückgemeldete Arbeitszeit des Konstrukteur mit der Anwesenheitszeit verglichen.

Hierbei wird der Elektrokonstrukteur von einem BWLér gefragt warum er nur 130h von 160h der Arbeitszeit zurück gemeldet hat.

Wie würdet Ihr euch Verhalten?
 
...
Mittlerweile ist es soweit gekommen das die Angestellten Elektrokonstrukteure Ihre Arbeitszeit stundengenau auf die von Ihnen bearbeiteten Projekt zurückmelden müssen.
...

Hallo,

und wie hat die Nachkalulation vorher funktioniert ?

Und sonst: einfach mal vorschlagen, dass der Vertrieb ein Praktikum in der Konstruktion macht.
 
Hallo,
bei uns kommen die kalkulierten Stunden auch nie hin. Schon immer nicht.
Wir sind eine kleine Firma und ich bin der einzige Elektrokonstrukteur.
Da wird dann zwar schon mal von der Buchhaltung bis zur Geschäftsleitung schwer geseufzt bis leicht gejammert, aber mehr Stunden werdens auch beim nächsten Projekt nicht.
Und irgendwie läuft der Laden trotzdem^^
Es ist auch noch nie jemand angekommen um von mir eine Rechtfertigung zu bekommen, man hört halt nur mal sowas wie "ojeh ojeh - mir laufen die Stunden davon".
Ich sitz hier nicht rum und dreh Däumchen, es dauert halt solang es dauert.

Grüße,
Martin
 
Im Prinzip musst du alle deine Stunden auf die entsprechenden Projekte schreiben, so dass alle Stunden den Projekten richtig zugeordnet werden können. Wenn du Arbeiten erledigst, die nicht zu einem Projekt gehören (z.B. Beraten des Vertriebs bei Angeboten) kann sowas ja dann dem Vertrieb aufgebürtet werden.
Wenn die kalkulierten Stunden nicht reichen, bei wem musst du dich rechtfertigen? Beim Vertrieb kannst du genau so gut den Spieß umdrehen, und wenn du dich vorm Chef rechtfertigen musst sollte das ja machbar sein indem du die Sachlage richtig schilderst.

Ein kleiner Tip, schreibe dir fürs nächste mal mit was du wann erledigt hast (nicht Blatt für Blatt, aber vielleicht so dass einigermaßen hervorgeht wie lange welche Konstruktion dauert (z.B. Schaltschrankweise)).
 
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Wenn viel Sondermaschinen gefertigt werden ist das kalkulieren natürlich immer problematisch, aber aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß selbst bei "nahezu" Standard Anlagen die Vertriebler gerne zu tief ansetzen, um ihr Budget zu halten. Mittlerweile werden wir (Programmierer) immer gefragt wie wir den Zeitaufwand einschätzen, denn "unsichtbarer" Mehraufwand wie zB. komplexe Rezepturen geht sonst komplett unter.

Muss mich entschuldigen, habe komplett übersehen dass es um E-Konstruktion geht, aber in gewisser Hinsicht gilt das gesagte wahrscheinlich trotzdem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zeit ist relativ :)

Chef fragt mich wie lange ich für eine (halb demontierte) Reserveanlage brauchen würde ums sie für Prototypenbau verwenden zu können. Habe daraufhin gemeint, dass sich das in 3 Arbeitstagen ausgehen müsste. Nach 3 Wochen habe ich dann den Entwickler eingeschult und die ersten Prototypen gemacht. Chef meinte dass ich gesagt hätte ich wäre in 3 Tagen fertig, habe ihm dann die Stundenaufzeichnung gezeigt, effektiv waren es 18 Arbeitsstunden, eben auf die 3 Wochen verteilt. Kann mir das jetzt immer noch anhorchen und mich regelmäßig verarschen lassen.

Zum Thema: Wir sind im Zulieferbereich tätig, normalerweise rechnen wir mit 20% Verteilzeit (d.h. nicht direkt zurechenbare Zeit), die abgerechneten 130 Arbeitsstunden sind meines Erachtens ein guter Wert für ein Monat Arbeit.

Georg
 
Hallo zusammen,

dass man die Arbeitszeiten auf die Aufträge buchen muss ist ja nicht ungewöhnlich.
Dass die geplanten Zeiten überschritten werden, ist jetzt auch nicht wirklich eine Überraschung.

Nicht selten liege ich bei selbst kalkulierten Projekten mit der Arbeitszeit 10-20% daneben.
Das finde ich nicht schlimm - das sogt für Wind in den Segel...

Kritisch wird es, wenn 50-100% mehr Zeit benötigt wird. Dann ist richtig was schief gegangen.
Entweder wurde die Aufgabe nicht vollständig verstanden, die Aufgabe war so schön, dass man
sie unbedingt wollte, oder ein oder mehrere Komponenten sind mal wieder nicht richtig ausgereift
und gefährden den ganzen Auftrag. :sb6:
Letzteres sogt dafür, dass sich ich neuen Techniken immer mehr misstraue.
Daher kommt TIA erst in der Version 14 in Frage - TwinCAT3 besser auch erst wenn TwinCAT4
beworben wird... :ROFLMAO:

Zurück zu der Frage von chriss-chross:
Wie würdet Ihr euch Verhalten?

Es kann nicht sein, dass der Vertrieb nur um Abschlüsse zu machen, die Zeiten schön rechnet.
Es kann auch nicht sein, dass die Konstruktion und Fertigung immer viel länger braucht als reell kalkuliert ist.
Letzteres muss ja nicht daran liegen, dass gebummelt wurde. Vielleicht sind auch die Aufträge zu "Artfremd"?
Habt ihr zu viele verschiedene Sparten, so dass alle sich nur ein bisschen auskennen?

Sprich das mal an - vielleicht rennst du ja offne Türen ein... ;)

Gruß
Chräshe
 
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Moin
Das ist immer das gleiche. Die ganzen Nebenzeiten werden oft vernachlässigt.
Bei uns wird auch nach kalkuliert. wir haben dem Vertrieb Beratungsstunden in"Rechnung" gestellt. War ein Test 😀. Da kamen zeit zusammen für nicht erfolgreiche Angebote usw. Da wurde erstmal geschluckt. seit dem sind die Kollegen aus der Kontrollinstanz ruhiger geworden.


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Hallo,
wir müssen auch alles komplett bis zur letzten Stunde zuordnen. Gibt aber bei uns auch für "alles" eine Stundenart und Projektnummern. Wenn ich 30 Stunden im Monat nicht zuordnen würde hätte ich auch ein Problem und zwar ein großes. Dürfte doch kein Problem sein festzuhalten woran man gearbeitet hat, sei es für Kundenrückfragen nach einem Jahr oder Beratung für die Angebote. Eigene Exceltabelle erstellen und du kannst später alles rechtfertigen.. Zum Thema Stundenvorgaben würde ich auch darauf hinweisen dass der Vertrieb mal gescheit kalkuliert. Wenn die xte Anlage mit den Stunden daneben liegt macht entweder die Konstruktion oder der Vertrieb was falsch, wenn du begründen kannst dass es nicht an dir liegt bleibt nicht mehr viel.

just my 2 cents

Rofang
 
..Mittlerweile ist es soweit gekommen das die Angestellten Elektrokonstrukteure Ihre Arbeitszeit stundengenau auf die von Ihnen bearbeiteten Projekt zurückmelden müssen...Hierbei wird der Elektrokonstrukteur von einem BWLér gefragt warum er nur 130h von 160h der Arbeitszeit zurück gemeldet hat...Wie würdet Ihr euch Verhalten?
Das ist bei uns (Mittelstand) nicht anders. Die Frage halte ich für gerechtfertigt, egal ob von einem BWL-er oder vom Chef persönlich. Was hast du denn in den restlichen 30 Stunden gemacht? Willst du die nicht bezahlt bekommen? Wenn du 160h gearbeitet hast, dann gehe ich davon aus dass du tatsächlich 160h an deinen Projekten gearbeitet, und nicht übermäßig mit der Sekretärin geflirtet hast. Wenn die Summe der Stunden nicht mit der Kalkulation überein stimmt, dann kann es verschiedene Gründe haben. Ich muß jetzt nicht die vielfältigen Möglichkeiten aufzählen die den zeitlichen Aufwand verlängern oder seltener auch mal verkürzen können. Ich denke, wir kennen alle verschiedenste Gründe. Mir ist es mittlerweile egal. Ich mache meine Arbeit und andere kalkulieren. Kalkulation ist oftmals auch "nur" so etwas wie Spekulation und ich arbeite selbstverständlich so lange, bis ich mit dem Projekt fertig bin, keine Frage. Und die Stunden die ich dafür benötige stehen am Monatsende auf meinen Stundenzettel, auch keine Frage. Bezahlt werden sie auch, auch das ist zum Glück bisher keine Frage. Wenn es nicht zur Kalkulation passt, muss man die Kalkulation für das Folgeprojekt entsprechend korrigieren, oder auch einen begründeten Mehraufwand beim Kunden entsprechend abrechnen. Das ist für den BWL-er, für die Firma und l.b.n.l auch für Unsereiner fundamental wichtig.

Es kann aber nicht sein dass du 130h für Projekte abrechnest und 160h Stunden bezahlt haben möchtest. Dann flirtest du wohl zuviel?


@Rofang
..Eigene Exceltabelle erstellen und du kannst später alles rechtfertigen..
Der eigentliche Grund für meinen Beitrag. Sieh dir mal Biquanda an!


Gruß, Onkel
 
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Es kann aber nicht sein dass du 130h für Projekte abrechnest und 160h Stunden bezahlt haben möchtest. Dann flirtest du wohl zuviel?

l

Da bin ich nicht bei dir Onkel. Abgesehen davon das flirten mit der Sekretärin dazugehört (warum stellt der Chef auch so eine heisse Schnecke ein),
ist es nur in Ausnahmefällen möglich zu 100% die Arbeitszeit in Projektarbeit aufzurechnen. Du hast dich auch von BWLern anstecken lassen, pfui.

In der Elektrokonstruktion sollte es im Interesse des AG liegen, dass der MA auf dem neuesten Stand der Technik bleibt, neben dem Tagesgeschäft Standards für effektive Arbeit entwickelt,
sich mit Lieferanten austauscht, Kunden supportet (10min am Telefon kann man wahrscheinlich nicht ins Biqauanda einegeben, oder das Eingeben dauert länger als das Telefonat).

Die kalkulierte Zeit ist oft auch zu knapp bemessen, weil gerade die BWLer Druck machen um bei Auftragsvergabe gegen Mitbieter konkurrenzfähig zu bleiben.
Das Konstruieren unter Zeitdruck ruft dann zwangsläufig fehler hervor die im Endeffekt eine größere Soll-/Ist-Abweichung hervorrufen.

Dem fragenden BWLer würde ich auch gern mal seinen Arbeitsnachweis prüfen und schauen wie lang und wie oft dort Geschäftsessen und
Messepartys etc pp aufgführt werden.

Gruß Sinix
 
Hallo,

ich bin zwar kein BWLer, zumindest kein praktizierender :cool:, aber
wenn ich die Rentabilität einzelner Aufträge sehen will, muss ich
genau rechnen.

Beispiel: Wenn ich viele Kundenrückfragen habe, will ich doch
die Ursache wissen. Sind konstruktive Änderungen oder eine
bessere Dokumentantion erforderlich? Sind die Rückfragen in
der Angebotsphase, während der Gewährleistung oder im
Rahmen eines Wartungsvertrages?

Mit sinkenden Margen wird das genaue Rechnen immer wichtiger,
und das geht nur sinnvoll mit exakten Zahlen.
 
.. Du hast dich auch von BWLern anstecken lassen, pfui..
Nee, bestimmt nicht. Sinix, alles was du angesprochen hast, gehört natürlich zum Alltag eines Konstrukteurs, Programmierers etc. dazu und muß in den Projektstunden untergehen. Das geht ja auch garnicht anders. Wer kalkuliert, muß das natürlich mit einkalkulieren. Und wenn das der "Kalkulateur" nicht tut, ist es sein Fehler.
 
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Bisher hatte ich nur einen Arbeitgeber der nach dem Motto das sind alles "Sowiesokosten" kalkuliert hat. Umfänge wurden geschätzt und die Kollegen gefragt wie teuer das ganze wohl wird. Die Maschinen waren allerdings auch recht ähnlich und haben sich eher in Größe und Leistung unterschieden und weniger im Funktionsumfang.

Das Gute daran war das man sich nicht mit Budget Diskussionen wegen Stunden und Co. rumschlagen musste. Man musste allerdings in der "Manöverkritik" im Anschluss ans Projekt erklären warum man z.B. den Termin nicht einhalten konnte oder was sonst so schief gelaufen ist. Diese "Manöverkritik" hat aber auch die Materialkosten usw. beinhaltet. Auf dieser Grundlage konnte man die folgenden Projekte besser einschätzen. Wenn man z.B. bei einem Projekt neue Komponenten eingesetzt hat, wusste man das man bein nächsten Einsatz dieser Komponenten ja bereits Erfahrungen damit hat und davon auszugehen ist das es bei nächsten mal besser läuft. Oder wenn noch mal neue Komponenten zum Einsatz kommen sollen man eben eine Reserve mit einkalkulieren muss oder den Hersteller der Komponenten im 1. Projekt stärker mit einbinden muss. Das sind alles Infos die einen Dreisatz BWLer überfordern und daher gab es die in dem Umfeld auch nicht.


Wie erwähnt war das aber DIE Ausnahme ansonsten musste und muss ich Stunden buchen und mir anhören das die Stunden verbraucht sind und mich rechtfertigen warum es nun länger dauert und wie lange es denn noch dauert usw. usw.

Mein persönlicher Eindruck ist das diese Stundenverbucherei eine Art Waffe im innerbetrieblichen Gerangel zwischen den einzelnen Abteilungen ist.
 
Wenn man zuviel auf die Zahlen kuckt die bei Stundenbuchungen erfasst wurden und zuwenig Ahnung hat was wirklich im Betrieb abgeht, bekommt man ein völlig falsches Bild. So stehen die Kollegen die geschickt ihre Stunden auf Projekte Verteilen gut da und die, die ehrlich und fair Buchen haben halt auch mal rote Projekte die mit viel zu vielen Stunden belastet wurden. Die cleveren Bucher wissen wo noch Reserven drin sind und Buchen auf andere Projekte.

Da spielt eben viel Charakter vom Individuum und die Kultur vom Unternehmen eine Rolle.
 
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