Schaltschrank E-Werk Steuerung RCD/Isolation

Wu Fu

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Hallo zusammen,

ich bin momentan dabei den Schaltplan für eine E-Werk Steuerung zu erstellen.
Dabei bin ich auf Probleme gestoßen, bei welchem ich euren Rat brauche.

Kurz zu Anlage :
Es handelt sich um ein TT-Netz, der Schaltschrank hat einen Abgang zum Energieversorger, einen Abgang zum Generator und Abgänge für den Eigenbedarf. Zur Veranschaulichung habe ich einen Übersichtsplan angefügt.

Zu den Problemen:
1. Da es sich um ein TT-Netz handelt benötige ich für die Abgänge RCD-Schutzschalter. Beim Eigenbedarf kein Problem.
Aber benötige ich für den Generator auch einen RCD? Dann habe ich ein Problem, da der Generator 84kW 150A hat. In dieser Größe gibt keinen RCD. Wie kann dies gelöst werden?
Der Generator ist festangeschlossen, vielleicht sind die Abschaltzeiten so hoch, dass auf den RCD verzichtet werden kann.
2. Außerdem habe ich noch einen Abgang Kompensation. Hier habe ich ja auch das Problem mit dem RCD und weiß nicht genau ob ich diesen benötige bzw wo genau.
3. Muss alles schutzisoliert aufgebaut werden? Normalerweise hat man im TT-Netz einen Schutzklasse II Verteiler und erst nach dem RCD benötigt man keine Schutzisolation mehr. Würde mich das hier auch betreffen? Trenner, Lastschütz, RCD, das wäre ein großes ISO-Gehäuse.

Zur Veranschaulichung habe ich nochmals einen Übersichtsplan mit meinen Anmerkungen angefügt.

Hat jemand so etwas in dieser Größenordnung schon mal gebaut und weiß wie man das löst?
Ich hoffe ich bin auf dem Holzweg und setzte die Anforderungen zu hoch. Ein RCD in dieser Größe und entsprechendes ISO-Gehäuse wird sehr aufwendig.

Vielen Dank und schöne Grüße
Daniel
 

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Zuletzt bearbeitet:
Wo du jetzt warum einen RCD setzen musst, kann ich dir im TT-Netz zwar nicht sagen :)

Aber natürlich gibt es auch "RCD" für deine Leistungsklasse. Haben wir in einer Ami-Anlage von Allen-Bradley glaub ich, mit peak 285kW ;)
Allerdings nicht mehr als klobigen Klotz für die Hutschiene, so etwas nennt sich dann "RCD-Wandler + Auswerteeinheit" oder auch mit anderen Namen...

z.B. einer der ersten google-Einträge wäre:
http://www.schrack.at/shop/leitungs...er.html?fq[0]=schrack_stromstaerke_facet:400A

MfG Fabsi
 
Also im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten für FI-Funktionalität in fast beliebigen Größenordnungen...

1. Zusatzmodul am Leistungsschalter
2. RCM-Relais, z. B. Dold, Bender und viele mehr

In deinem speziellen Fall würde ich an der EVU-Einspeisung einen Leistungsschalter setzen, im ISO-Gehäuse mit Unterspannungsauslöser, und einem vorm Hauptschalter mit FI/LS versorgtem RCM Relais, welches den Unterspannungsauslöser ansteuert.
MRCD ist der Oberbegriff für sowas.

Den Generatorabgang ansich würde ich dann nicht mehr separat schützen.

Mfg
Manuel
 
[FONT=&quot]Vielen Dank für eure Antworten.

zur Netzüberwachung verwenden wir folgendes Geräte (Spannung, Frequenz, Rückleistung)
UMG96RM-CBM
[URL="http://www.janitza.de/umg-96rm-technische-daten.html%0b"]http://www.janitza.de/umg-96rm-technische-daten.html


Das Prinzip des MRCD habe ich verstanden.

Manuel, Du würdest den MRCD in der EVU-Zuleitung als eine Art Hauptschalter einbauen, richtig?
Aber wie wäre die Anlage dann auf der Generatorseite geschützt bzw die Kompensation? Ich vermute das RCM Relais hat eine Flussrichtung.

Wenn ich nun alles im ISO-Gehäuse bauen würde, wie in meiner Zeichnung V4 dargestellt. Benötige ich dann überhaupt RCD-Schutzfunkionen?
Oder ist der Aufwand übertrieben?

Mir fehtl noch der Überblick , ob der Schutz notwendig ist, bzw was dann geschütz werden muss.

Schöne Grüße
Daniel
[/URL][/FONT]
 
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Das ist zwar ein wunderbares Messgerät, aber KEINE Netzüberwachung.
Netzüberwachung ist z.B. sowas: http://www.ziehl.com/de/produkte/detail/UFR1001E-54/?filterG=2

Manuel, Du würdest den MRCD in der EVU-Zuleitung als eine Art Hauptschalter einbauen, richtig?
Aber wie wäre die Anlage dann auf der Generatorseite geschützt bzw die Kompensation? Ich vermute das RCM Relais hat eine Flussrichtung.
Ja, hast du im Prinzip richtig verstanden.

Zur Flussrichtung: Kannst du im Zweifelsfall ja mit Bender oder so abklären, wüsste allerdings nicht warum das eine Rolle spielen sollte.
Bei den meisten normalen RCDs ist es ja defakto auch egal ob du oben oder unten einspeist.

Wenn ich nun alles im ISO-Gehäuse bauen würde, wie in meiner Zeichnung V4 dargestellt. Benötige ich dann überhaupt RCD-Schutzfunkionen?
Klares eindeutiges Ja, weil wenn z.B. am Generatorabgang ein Erdschluss auftreten würde, dann ist die Fehlerschleife mit Sicherheit zu hochohmig als das ein ausreichend hoher Strom fließen könnte (welcher in der Folge dann Sicherungen oder Leistungsschalter in adäquater Zeit (längstens 0,4s) auslösen könnte).

Mfg
Manuel
 
Du hast 2 "Stromquellen":
1. Netz
2. Generator

je nach Betriebsart muss immer ein Schutz funktionieren (kannst du mit dem Generator auch Insel fahren oder nur Netzparallel?

Für die Netzseite würde ich einen 4 poligen Leistungsschalter mit angebautem Differenzstromauslöser verbauen (schau mal bei merlin/gerin nach VIGI um einen Überblick zu bekommen)
Je nach Anforderung bei Inselbetriebsmöglichkeit braucht der dann auch einen Motorantrieb.

Auf der Generatorseite hängt es jetzt stark davon ab ob du Insel Betrieb haben kannst oder niccht.

Wenn nur Netzparallel, dann reicht hier eigentlich die Überstromüberwachung mittels entsprechendem Schutzrelais oder ein LS mit entsprechendem Auslöser.
Wenn Inselbetrieb, muss im Inselbetrieb entweder der Generatorsternpunkt geerdet werden oder es muss eine Isolationsüberwachung des Inselnetzes stattfinden.

Nicht zu vernachlässigen ist auch der Überspannungsschutz bei solchen Anlagen (mind 1x bei Netzanschluss und mind 1 x mal auf der Generatorseite)

Verteiler: SK1 sollte da reichen, ordentlicher Potentialausgleich der Anlage und ein vernünftiger Erder müssen sowieso sein.
Das ist eine Industrieanlage und kein Haushaltsverteiler.
 
Hallo zusammen,

wieder vielen Dank für eure Antworten.

Das ist zwar ein wunderbares Messgerät, aber KEINE Netzüberwachung.
Netzüberwachung ist z.B. sowas: http://www.ziehl.com/de/produkte/det...-54/?filterG=2
Da hast Du anscheinden recht. Der Typ wurde mir von Janitza genannt, da muss ich nochmals nachfragen, evtl wurde da etwas falsch verstanden.

Inselbetrieb gibt es nicht, also nur Netzparallelbetrieb.
Für die Netzseite würde ich einen 4 poligen Leistungsschalter mit angebautem Differenzstromauslöser verbauen (schau mal bei merlin/gerin nach VIGI um einen Überblick zu bekommen)
Je nach Anforderung bei Inselbetriebsmöglichkeit braucht der dann auch einen Motorantrieb.
Von merlin/gerin habe ich nicht so viel gefunden, scheint wohl zu Scheider zu gehören.
Aber im Grunde auch wie beschrieben, oder?
Manuel, Du würdest den MRCD in der EVU-Zuleitung als eine Art Hauptschalter einbauen, richtig?
Das wäre dann eigentlich der "große RCD".

Verteiler: SK1 sollte da reichen, ordentlicher Potentialausgleich der Anlage und ein vernünftiger Erder müssen sowieso sein.
Das ist eine Industrieanlage und kein Haushaltsverteiler.
Es wird anscheinden direkt der Banderder in den Schaltschrank verlegt. Die Erdung dürfte also sehr gut sein.

Aus dem Bauch raus hätte ich eigentlich gedacht nicht auf das ISO-Gehäuse verzichten zu können, jedoch auf den RCD.
Aber wenn ich eure beiden Beitrage richtig interpretiere scheint es genau anders zu sein, oder?

Wenn nun ein RCD/MRCD verwendet wird. Welchen Differenzstrom benötige ich denn?
30mA scheint mir sehr wenig zu sein, bei knapp 90kW. Bei kleineren Verbraucher wird ja auch alles aufgeteilt, was hier nicht möglich ist.

Schöne Grüße
Daniel
 
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Es wird anscheinden direkt der Banderder in den Schaltschrank verlegt. Die Erdung dürfte also sehr gut sein.
Spielt absolut keine Rolle, du hast in einem TT-System keinen PEN, noch hast du mit einem Banderder wenn du nicht gerade im Sumpf wohnst eine Chance - dauerhaft - ausreichend niedrige Erdungs- bzw. Schleifenwiderstände zu haben, sodass im Fall der Fälle ausreichen hohe Kurzschlusströme fließen könnten.
Beim TT-System kommt dann noch dazu, das die Sicherung in 0,4 Sekunden geflogen sein muss, beim TN-System wären hier 5 Sekunden drin.

Aus dem Bauch raus hätte ich eigentlich gedacht nicht auf das ISO-Gehäuse verzichten zu können, jedoch auf den RCD.
Aber wenn ich eure beiden Beitrage richtig interpretiere scheint es genau anders zu sein, oder?
Wenigstens für den Hauptschalter, mit RCD in welcher Form auch immer, kannst und darfst du nicht auf ein Iso-Gehäuse verzichten:
Kurz und Knapp wird das z.B. hier beschrieben:
http://www.voltimum.de/content/eine...gefuhrt-werden-sind-alle-abgange-mit-einem-fi

Wenn nun ein RCD/MRCD verwendet wird. Welchen Differenzstrom benötige ich denn?
30mA scheint mir sehr wenig zu sein, bei knapp 90kW. Bei kleineren Verbraucher wird ja auch alles aufgeteilt, was hier nicht möglich ist.

Spielt eigentlich an der Stelle keine allzugroße Rolle, kann auch im einstelligen Amperebereich sein.
Wichtig ist nur, der delta I muss bei einer Berührungsspannung von 50V fließen können.


P.S. So richtig Industrie scheints ja nicht zu sein, weil in Industriellen Anlagen gibt es eigentlich nur TN-Systeme und bei Systemen mit erhöhten Anforderungen IT-Systeme.
TT-Systeme kenne ich eigentlich ausschließlich von öffentlichen Netzen.
 
Iso Gehäuse: sehe ich ein bisschen anders: Die Zuleitung bis zum RCD und der RCD müssen Schutzisoliert aufgebaut sein, das lässt sich auch ganz locker in einem größeren SK1 Schrank lösen (in bisschen Kunststoff da und dort und schon ist die Bedienung Schutzisolierung erfüllt (sagt ja nur dass alle Aktiven Leiter zusätzlich zu ihrer Betriebsisolierung eine 2. Isolierung für die Selbe Spannungsebene haben müssen.)).
 
Iso Gehäuse: sehe ich ein bisschen anders: Die Zuleitung bis zum RCD und der RCD müssen Schutzisoliert aufgebaut sein, das lässt sich auch ganz locker in einem größeren SK1 Schrank lösen (in bisschen Kunststoff da und dort und schon ist die Bedienung Schutzisolierung erfüllt (sagt ja nur dass alle Aktiven Leiter zusätzlich zu ihrer Betriebsisolierung eine 2. Isolierung für die Selbe Spannungsebene haben müssen.)).
Naja, bevor man aber hier so das Basteln anfängt, kann man auch gleich ein Iso-Gehäuse mit vernünfter Montageplatte nehmen (kann man ja auch gerne in den Schaltschrank bauen).
Ist bei den max 200A In die der TE da hat, ja auch nicht so, das dass Ding riesig werden würde.
 
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Hallo zusammen und wieder vielen Dank für eure Antworten.

Ich hatte heute nicht viel Zeit, mich damit zu befassen, aber es wird vermutlich so gemacht.

Die Netzzuleitung geht auf einen Leistungsschalter mit Differenzstromauslöseeinheit (intern oder extern hängt vom Hersteller ab, hier habe ich verschiedene angefragt).
Dieser wird ein ein ISO-Gehäuse gebaut.
Über einen Hilfskontakt des Leistungschalters wird auch der Generatorschütz zwangsweise rausgeworfen, da kein Inselbetrieb möglich sein soll.
Wenn ich genaueres weiß, stell ich nochmal ein Prinzipschaltbildes ins Forum.

Auch zum Janitza Messgerät weiß ich mehr.
Es dient nicht als Anlagenschutz sondern um die Netzsynchronität zu überwachen.
Frequenz in Ordnung, Spannung in Ordnung, Rückleistungsüberwachung.

Hier habe ich noch eine Frage.
Technisch kann das Gerät diese Überwachung. Darf ich das Gerät dann hierfür einsetzen oder gibt es noch Einschränkungen?
Wie gesagt nicht als Anlagenschutz.

Schöne Grüße
Daniel
 
Naja du hast hier ja anscheinend einen Asynchrongenerator, nur dann macht eigentlich die Kompensation v. a. an der Stelle Sinn.
Die Problematik des synchronisierens stellt sich hier also ohnehin nicht so wirklich.
Natürlich kannst du mit dem Janitza Gerät z. B. die Einspeiseleistung bzw. cos phi (Kompensation) Regeln.

Einen Anlagenschutz der den Generator (Generatorschütz) sicher (VDE-AR) vom Netz trennt wirst du aber dennoch brauchen.
 
Alles klar, vielen Dank für Deine Antwort.
Dann bleibt das Janitza Gerät drin.

Anlagenschutz wird extern gemacht.
 
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