Konfigurieren von DPV1-Geräten
Umstellen der Schnittstelle des DP-Masters und Anordnen der DP-Slaves
Wenn Sie beim Hardware konfigurieren mit STEP 7 einen DP-Master mit DPV1-Funktionalität in den zentralen Baugruppenträger stecken, ist die DPV1-Betriebsart voreingestellt. Um die Betriebsart umzustellen, gehen Sie folgendermaßen vor:
- Doppelklicken Sie auf die Zeile "DP-Master" der CPU in der Konfigurationstabelle. Diese Zeile repräsentiert die DP-Schnittstelle.
- Klicken Sie im Eigenschaftsdialog dieser Schnittstelle auf die Klappliste "DP-Mode" und wählen die gewünschte Betriebsart:
- "S7-kompatibel", wenn keine DPV1-Funktionen genutzt werden
- "DPV1", wenn DPV1-Funktionen genutzt werden.
- Ordnen Sie die benötigten DP-Slaves am DP-Mastersystem an.
Dabei gilt:
- An einer DP-Schnittstelle mit DPV1-Betriebsart können prinzipiell auch DP-Slaves betrieben werden, die diese Funktionalität nicht unterstützen (z. B. DP-Slaves mit GSD-Revision < 3).
- An einer DP-Schnittstelle in der Betriebsart "S7-kompatibel" können prinzipiell auch DPV1-Slaves betrieben werden. Die DPV1-Funktionalität wird dann automatisch abgeschaltet. Herstellerspezifische Projektierungsregeln bei bestimmten DP-Slaves können allerdings zwingend einen DPV1-Betrieb fordern, so dass Sie diese DP-Slaves nicht an das DP-Mastersystem anordnen können (wird automatisch beim Konfigurieren geprüft)!
Konsequenzen bei Umschaltung der DP-Master-Schnittstelle
Fall 1: DP-Master-Schnittstelle soll auf "DPV1" umgestellt werden:
Die bisher angeschlossenen DP-Slaves ohne DPV1-Funktionalität können Sie weiterhin an dieser Schnittstelle betreiben.
Fall 2: DP-Master-Schnittstelle soll von "DPV1" auf "S7-kompatibel" umgestellt werden:
STEP 7 prüft, ob alle DP-Slaves auf diese Betriebsart umgestellt werden können. Falls ein DP-Slave zwingend eine DPV1-Funktionalität erfordert, z. B. ein Alarm zwingend aktiviert sein muss, dann kann dieser DP-Slave nicht an dem DP-Master in der Betriebsart "S7-kompatibel" betrieben werden.
Änderungen im Aufbau eines DPV1-Slaves
DPV1-Slaves haben ein neues Steckplatzmodell ("Slotmodell") gegenüber den bisher bekannten. Die Auswirkungen für Sie als STEP 7-Anwender sind aber gering.
Wie bisher adressieren Sie i. d. R. die dezentralen Ein-/Ausgänge über logische Adressen. Die Umsetzung der Steckplatz-Adresse in eine logische Adresse geschieht automatisch bzw. dialoggeführt beim Konfigurieren eines DP-Slaves. Die Zuordnung zwischen Steckplatz und Adresse in der Konfiguration entspricht dabei der Zuordnung, die Sie über Adressumrechnungen im Anwenderprogramm ermitteln können (Umrechnung der physikalischen Adresse in ein logische und umgekehrt – mittels SFC 5 und SFC 49).
Ab STEP 7 V5.1, Servicepack 2, beginnen die Steckplätze in der Detailsicht eines DPV1-Slaves immer mit Steckplatz 1. Das hat zur Folge, dass bei DP-Slaves, die nicht über GSD-Datei projektiert werden, die DP-Anschaltung (z. B. eine IM 153) auf Steckplatz 2 sichtbar wird.
Diagnoseadresse
Die Diagnoseadresse eines DP-Slaves ändert sich durch die Umstellung nicht. Bei DPV1-Slaves wird sie automatisch dem "virtuellen" Steckplatz "0" als Stationsstellvertreter zugeordnet.
Generell gilt folgende Zuordnung:
- Dem virtuellen Steckplatz 0 mit seiner Diagnoseadresse werden Diagnosen und Alarme zugeordnet, die nur dem gesamten DP-Slave zugeordnet werden können: z. B. Alarme von Baugruppen auf nicht projektierten Steckplätzen, Stationsausfall/Stationswiederkehr (OB 86):
- Den übrigen Steckplätzen mit ihrer jeweiligen Anfangsadresse werden Diagnosen und Alarme zugeordnet, die von dieser Baugruppe ausgehen (z. B. von einer DP-Anschaltung IM 153-2 auf Steckplatz 2).