Fragen zur Maschinensicherheit

Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
[FONT=&quot]Hallo Mega_Ohm,[/FONT]
[FONT=&quot]wie schon einer meiner Vorschreiber erwähnt hat musst Du beachten :[/FONT]
[FONT=&quot]Änderungen an Maschinen[/FONT]
[FONT=&quot]Wenn Deine Maschine bis 1995...[/FONT]
...
[FONT=&quot]Wenn die Maschine nach 1993 gebaut wurde gelten die Mindestanforderungen der Maschine nach BetrSichV als eingehalten (ist aber oft nicht so). Änderungen an diesen Maschinen müssen nach der geltenden MRL gemacht werden. Also Risikobeurteilung, Risikominderung, usw. neue CE. [/FONT]
[FONT=&quot]In deinem Fall also Prüfen wann wurde die Maschine gebaut.[/FONT]
Die Anlage wurde ab 10/2005 bei uns aufgebaut (ein großer Teil wird ja in den Masch.baufirmen schon vorgefertigt bzw. vorverdrahtet), bis Mitte 01/2006 war Probelauf, ab 01.03.2006 hatte die Anlage eine Fehler-/ Ausfallquote < 7%.

[FONT=&quot]Also zu der Manipulation der Sicherheitsschalter, es gibt Firmen die Entlassen den Mitarbeiter fristlos wenn er sowas macht! Und glaube mir diese Firmen haben einen hohen Sicherheitsstandart und kaum Unfälle und sparen jede Menge Geld.[/FONT]
Das ist bei uns auch so ! ( mind. Abmahnung )
Dieser Kollege, der verunfallt ist, wurde aber bedeutend später eingestellt ( ist seit ca. 1 Jahr festangestellt). Er wurde sozusagen mit diesem "Mist !" schon angelernt. Ihm soll jetzt eine "Ermahnung" zugestellt werden, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann.
Natürlich hat er "getrieft"... ein ca. 2,5to Paket "beamt" sich nicht über 2 komplette Rollgänge. Ein optisches und akustisches Signal warnt, wenn der Paketabschub aus dem Gefährdungsbereich 1 erfolgt.
>> aber egal... darüber will ich nicht diskutieren.

Jetzt geht es für mich nur noch um Lösungen dieses Mißstandes.
Eine sehr gute Lösung habe ich hier gelesen... ( eine 2. sichere Linie, die die gleichen Betriebsmittel wie "Not-Halt" verwendet, aber die Gefährdungsbereiche tatsächlich aufteilt.
Damit erhoffe ich mir eine höhere Akzeptanz und darausfolgend weniger Manipulation.
[FONT=&quot]Wie Jabba schon gefragt hat, warum müssen die immer darein. Wenn Sie rein müssen dann versucht die Maschine in einen Sicheren zustand zu versetzen und dann nur die Bewegungen freigeben die er auch wirklich gebraucht werden und das ganze über eine Zustimmeinrichtung und z.b. Sichere Verminderte Geschwindingkeit (12100). Dann hat der Bediener keinen Grund mehr zu manipulieren.[/FONT]
Die Maschinisten müssen schon aus Qualitätsgründen in diese Tür rein.
Sie müssen ständig Stichproben nehmen... eigentlich bei jedem Paket... aber sie machen es nur 1..2 mal pro Stapel ( sind ca. 3- 5 Pakete... je nach Gewicht des Paketes)
Genau das ist ja einer der Gründe, warum ein "Not-Halt" über die ganze Linie niemals funktionieren wird.
Das hat eben über viele Jahre zufällig unfallfrei funktioniert... und jetzt eben nicht mehr >> ein neues Zeitalter, ein neues Nachdenken über das gesamte Sicherheitskonzept ist jetzt eben gefragt.

[FONT=&quot]Auch Berührungslose Schutzschalter kann man demontieren und wenn eure Leute an solche Werkzeuge kommen gibt es keinen Schutzschalter der das verhindert. [/FONT]
[FONT=&quot]Wie dann die Sicherheitsfunktion auszusehen hat ist wieder eine andere Sache. Um hier einen Auskunft geben zu können braucht man mehr Informationen. Genau Beschreibung der Gefahr und der eingesetzten Komponenten und und und .[/FONT]
Ich habe mich gestern, also am Montag mit meinem Elt-Meister, meinem zukünftigen Elt-Meister (Meister- Azubi :) ), dem Geschäftsführer, dem Produktionsmeister zusammengesetzt...
In einer Sofort- Maßnahme wird es ( ab morgen, spätestens wenn ich meine Schicht beende) 2 Gefährdungsbereiche geben.
1. Stufe:
- Diese eine Schutztür auf der Bedienerseite wird aus der Not-Halt-Schleife rausgenommen, es werden über ein PNOZ X2.1 http://www.pilz.de/imperia/md/content/documentation/offen/sich/datenblatt/pnoz_x2_1/PNOZ_X2_1_de.pdf?redirected=true (das haben wir im Regal stehen, müssen wir nicht erst bestellen) die Antriebe für die Rollgänge sicher weggeschaltet. Alle anderen Schutztüren, die den Zutritt in die Anlage ermöglichen, bleiben in der Not- Halt- Schleife.

- Die Antriebe in diesem Gefährdungsbereich werden mit dem Öffnen der Schutztür sicher weggeschaltet
- Für die Aktivierung muß die Schutztür geschlossen sein und auf dem Bedientableau quittiert werden.
2. Stufe:
- es wird eine magnetische Zuhaltung der Tür installiert. (damit wird ein "in die Anlage Reinrennen" ausgeschlossen)
- Die Freischaltung der Antriebe wird nur noch an einem neu zu installierenden etwa 5m entfernten Tableau möglich sein ( die Einsehbarkeit in den Gefährdungsbereich ist gegeben !). Auf dem bisherigen Bedientableau wird ein "Zustimm- Taster" installiert. Damit wird selbst eine 2- Mann- Bedienung zumindest schwieriger, spontane Fehlbedienungen werden ausgeschlossen. (Der Sinn ist, daß sich nicht eine Person in die Anlage "einsperren" läßt, die Bedienung mittels einer 2. Person per Zuruf erfolgen kann)
 
Es ist immer schwierig an einer "vermurksten" Anlage noch etwas am Konzept zu ändern. Das Auftrennen der Bereiche wäre ein Anfang. Weiterhin wäre eine Tür mit Zuhaltung und ein Anmeldetaster eine Möglichkeit, die Antriebe gezielt runterzufahren und danach erst die Leistung wegzuschalten, anschließend Tür entriegeln. Die 24V-Versorgung sollte aber an den Antrieben bleiben, damit sie nicht neu referenziert werden müssen (Wenn das bei denen so überhaupt möglich ist). Viele neuere Servoumrichter (Bosch-Rexroth, Berger-Lahr (Schneider)) haben inzwischen bereits Module und Schaltungen für "Totmanschalter" und sichere reduzierte Geschwindigkeit integriert, das werden deine Antriebe wohl noch nicht können.
Genauso sieht unser Plan in der 2. Stufe aus... (wird ca. 1 Woche dauern, weil nicht alle Bauteile im Lager sind).
Ich muß nur noch rausfinden, woher die FU's ihre "Leistung" beziehen.
Nach dem 1. Check in den E- Plänen werde ich die Ausgangsseite der FU's wegschalten !
Lt. E-Plan speisen nur 2 FU's in den gemeinsamen ZK, die restlichen FU's "ziehen" aus dem ZK.

Da tut sich für mich natürlich noch eine neue Frage auf...
Würde es denn reichen, die 400V der 2, in den ZK speisenden FU's wegzuschalten ?
- Normalerweise dauert die Entladung des ZK länger, aber dann wird ja meistens auch keine "Leistung" angefordert.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo Mega_ohm
nun wenn ich lese " ich habe die Schaltzunge 57x angebaut" und dann zusehen dürfen wie Einmalschrauben wegeflext wurden, dann frage ich mich: Möchte ichin einen solchen Betrieb arbeiten.
I c h möchte in diesem Betrieb arbeiten.
An deiner Stelle würde ich von dem "wegflexen" ein schönes Digitalfoto mit Datum machen (Mit Zunge und dann ohne) nur um sicher zu gehen. Bei solchen und ev. schwereren Unfällen kann man schnell einen ganz festen Wohnsitz haben.
Naja... aber wer glaubt heute noch einem Digitalfoto...
Rechtlich verwertbar ist so ein Foto sowieso nur bedingt, da ich ja in der Firma nicht als Fotograf angestellt bin... ( außer Dienst- Telefonen besteht während der Arbeitszeit Handy-Verbot. An meinem Diensttelefon gibt es keine Kamera. )
Hatte ein Erlabnis (ist schon ein paar Jahre her), bei einem Automobilbauer. IN der Geisterschicht sprang ein Putzmann über die Absperrung. Die ankommende Schubplattform teilte den mittig.
Ergebnis: Tot mit allem was das Rechtssystem bieten kann: Staatsanwaltschaft (Fahrlässigkeit), GA, BG und ...
Hatte dann einen Tag bei der örtlichen Polizei verbracht (scheiß Essen) und dann die Meldung bekommen:" Tut uns leid, Sie trift keine Schuld. Aufwiedersehen".
So und bei dir ist ja schon etwas passiert. Denk mal über deine Zukunft nach.
Geh auch zum Betriebsrat, Sicherheitsbeauftragten und erkläre denen dein Problem.
Gruß
Ich denke über meine Zukunft nach.... deswegen stelle ich ja ab und zu auch hier ein paar Fragen und bitte um Ratschläge, Tipps.
Bisher bin ich mit dem Strafrecht noch nicht kollidiert und ich hoffe auch, daß das so bleibt.
Dafür, daß mir dieser Ist- Zustand noch lange erhalten bleibt, handle ich auch.
 
@mega_ohm
Ich kann dein handeln und deine Aussagen gut verstehen.

Klar sind die Ratschläge hier korrekt, aber es scheitert an der Praxis was viele nicht verstehen. Das mit der Haftung ist ein komplexes gebilde, solange du nicht per Schriftstück als verantwortlich erklärt wurdest haftet prinzipiell erst einmal der Betriebsleiter. Der müßte dir dann grobe Fahrlässigkeit nachweisen.
Aber da es in eurem Betrieb ja wohl öfter Diskusionen über diese Sachen gibt würde ich dir unabhängig von diesem Fall empfehlen ein Schichttagebuch zu führen. Da führst du alle Gespräche kurz auf. Wenn es dann zu dem Fall der Fälle kommt, und Du kannst das Buch vorlegen hat dies einiges an Gewicht . Dieses auch, wenn ja nur Deine Version drin steht.Wichtig es muss nachhaltig und schlüssig geführt werden, möglichst in einem gebundenen Buch und "nicht" am PC. Man muss erkennen das es sich wirklich um zeitlich versetzte Einträge handelt.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
@mega_ohm
Ich kann dein handeln und deine Aussagen gut verstehen.

Klar sind die Ratschläge hier korrekt, aber es scheitert an der Praxis was viele nicht verstehen. Das mit der Haftung ist ein komplexes gebilde, solange du nicht per Schriftstück als verantwortlich erklärt wurdest haftet prinzipiell erst einmal der Betriebsleiter. Der müßte dir dann grobe Fahrlässigkeit nachweisen.
Aber da es in eurem Betrieb ja wohl öfter Diskusionen über diese Sachen gibt würde ich dir unabhängig von diesem Fall empfehlen ein Schichttagebuch zu führen. Da führst du alle Gespräche kurz auf. Wenn es dann zu dem Fall der Fälle kommt, und Du kannst das Buch vorlegen hat dies einiges an Gewicht . Dieses auch, wenn ja nur Deine Version drin steht.Wichtig es muss nachhaltig und schlüssig geführt werden, möglichst in einem gebundenen Buch und "nicht" am PC. Man muss erkennen das es sich wirklich um zeitlich versetzte Einträge handelt.
Wir führen ein Schichttagebuch schon seit mehreren Jahren.
Die Einführung dessen ist auf meinem "Mist" gewachsen, um z.b. Reparaturen zeitlich besser planen zu können bzw. (da wir kein Aufmaß führen) den Schwund von Betriebsmitteln nachvollziehbar zu gestalten und diese möglichst gesammelt bei einem Hersteller zu bestellen.

Dementsprechend stehen alle "wichtigen" Ereignisse (demontierte Sicherheitsmaßnahmen, lebenswichtige Überwachungen der Anlagen [gebrückte Druckwächter z.B.], alle Änderungen in einem Masch.-Prog mit Datum/ Uhrzeit, >Warum wurde das Prog. geändert<, >Ziel der Änderung<, >welcher FC/FB/DB... welches NW< in diesem Buch... eigentlich kann man jede komplette Schicht nachvollziehen.

... Aber da es in eurem Betrieb ja wohl öfter Diskusionen über diese Sachen gibt ...
Nun könnte man denken, was ist das denn für ein Asi- Betrieb ?
Wo Fragen angesprochen werden, entstehen auch Lösungen.
Vielleicht frage ich mehr als Mitarbeiter anderer Firmen... aber ich bin mir sicher, daß auch in der Firma, in der ich angestellt bin, viel für die Sicherheit getan wird.
Neben den aktuellen Emissions-(Umwelt)daten hängt die Unfallquote pro Jahr, pro produzierte to, pro Monat, pro Früh-/Spät-/ Nachtschicht aufgeschlüsselt... in direktem Vergleich zu den letzten 5 Jahren bei uns vor dem Pförtnerhäusel.
Jede(r) kann sich darüber informieren, bevor überhaupt Betriebsgelände betreten wird.
Ich sehe "meine" Firma nicht jenseits von "Gut und Böse".

Der von mir beschriebene Arbeits-Unfall konnte nur auf Grund langjähriger Routine passieren. (vollkommene Betriebsblindheit aller Beteiligten) DieSchaltzunge für diese Schutztür war 1 Tag nach der Inbetriebnahme demontiert !
Ich hatte diese Schaltzunge nach der <was weiß ich, wievielten Montage> auch nicht mehr angebaut... es ist ja nie was passiert!!!
Genauso dachte der Produktionsmeister etc.

Die jetzt folgenden Maßnahmen/ Umbauten habe ich schon beschrieben...
... zusätzlich habe ich jetzt von der Geschäftsleitung die Zusicherung, daß jeder, der Schutzmaßnahmen (egal, an welcher Anlage) manipuliert UND derjenige, der diese Unwirksamkeit in der folgenden Schicht zumindest feststellen müßte, weil er ja zu Probenahmen (Qualitätssicherung) verpflichtet ist... ein Kandidat für die Personalabteilung ist.
Es werden monatliche Arbeitsschutzbelehrungen durchgeführt, Arbeitsanweisungen ausgehangen...
 
Nein... nie ein Touchpanel !°!

Neben meiner persönlichen Allergie gegen diese Teile ( Berührungs-Sensivität ... einmal reicht ein Finger-Tupp, einmal kann man mit dem 5kg- "Uhrmacher"- Hammer draufschlagen) sehe ich da ein sehr hohes Potenzial für Fehlbedienung.
Not- Halt-, QSP-, Start-, Stopp-, Quittiertaster (das verrät ja schon der Name TASTER ) sind, solange ich ein Mitspracherecht habe, mechanische Taster !
Die Taster "QSP" ( QuickStopP), "Start" und "Quit" könnten von mir aus auch auf einen Siemens-OP ( nicht TP !!) mittels F??- Taste und Bestätigung ausgeführt sein.

Not- Halt-, Stopptaster werden bei mir "rastend" bzw. "manuell entriegelnd" ausgeführt. Das führt zu "bewußten Handlungen".
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben