Pegel-Anpaßschaltungen
Allerdings bricht die Ausgangsspannung des Gebers zusammen sobald Sie an die Sps angeschlossen wird.
Kenn mich in Elektronik leider nicht sehr aus.
Hallo ralme,
um Geber für eine SPS auszuwählen und dann korrekt anzuschließen, sollte man schon minimalste
Elektronik-Kenntnisse haben. Das Ohmsche Gesetzt reicht meistens schon aus. (Schulwissen)
Zum Geber:
Was hat denn der für eine ungewöhnliche Betriebsspannung und unübliche Ausgangsstufe. Ist der für
eine 12V Spielzeugeisenbahn?
Gibt es den nicht für 24VDC mit einem anständigen PNP-Ausgang?
Bei den angegebenen technischen Daten kommen mir schon Zweifel, ob der Geber insgesamt für
Industrie-Einsatz geeignet ist.
Vielleicht nennst Du uns mal die genaue Bezeichnung des Gebers und möglichst einen Link zum Datenblatt
bzw. Betriebsanleitung.
So wie Helmut schon im Beitrag #2 vermutete, scheint das ein TTL-Geber zu sein, wo lediglich der Ausgang
etwas halbherzig aufgebohrt wurde.
Wenn es aber unbedingt dieser Geber sein muß, dann mußt Du eine Pegel-Anpassung zwischenschalten.
Schaltungen für Anschluß an SPS-DE:
Die Digitaleingänge der S7-313C sind normal übliche Plus-schaltende Eingänge.
Der Geber hat einen Masse-schaltenden Ausgang (M-schaltend, NPN).
Ist der Geber-Ausgangstransistor gesperrt, dann muß ein Widerstand den SPS-Eingang auf >= 15V
hochziehen. Schaltet der Geber-Ausgangstransistor durch, muß er den SPS-Eingang auf <= 5V
runterziehen. Dabei ist der maximal zulässige Ausgangsstrom -Iout des Gebers zu beachten.
Der Geber kann bei 0-Signal max. 15mA ziehen (Strom in den Geberausgang hinein), bei 1-Signal
dürfen max. 0,4mA aus dem Geberausgang in den SPS-DE fließen, damit am DE noch min. 15V anliegen.
Bei 15V zieht der DE aber ca. 5,6mA! Kein Wunder, daß die Geber-Ausgangsspannung zusammenbricht.
( I = U/R = (18V-15V) / 6,8kOhm = 0,44mA )
A) Der im Bild eingezeichnete Pullup-Widerstand ** vom SPS-DE nach VDD=18V
Den Widerstand ** nenne ich mal R1.
Geber-1-Signal: der SPS-DE nimmt bei 24V ca 9mA, das macht bei 15V ca. 5,6mA. (Dreisatz)
Über den Widerstand ** (und parallel der 6,8kOhm-widerstand) dürfen bei 5,6mA max. 3V abfallen.
R1 = U/I = (18V-15V) / 5,6mA = 536Ohm maximal
Geber-0-Signal: der Geber muß nun so viel Strom über R** ziehen, daß am SPS-DE max 5V anliegen.
I = U/R = (18V-5V) / 536Ohm = 24,2mA minimal
Davon fließen ca. 1,8mA in den SPS-DE (bei 5V), 22,4mA muß der Geber aufnehmen.
Er darf aber nur max. 15mA.
Es geht also nicht.
B) Pullup-Widerstand R1 vom SPS-DE nach 24VDC und Widerstand R2 vom SPS-DE zum Geber-Ausgang
Geber-1-Signal: Über den Widerstand R1 dürfen bei 5,6mA max. 9V abfallen.
R1 = U/I = (24V-15V) / 5,6mA = 1,6kOhm maximal
Geber-0-Signal: der Geber muß nun so viel Strom über R1 ziehen, daß am SPS-DE max 5V anliegen.
I = U/R = (24V-5V) / 1,6kOhm = 11,9mA minimal
Davon fließen ca. 1,8mA in den SPS-DE (bei 5V), 10,1mA muß der Geber aufnehmen. Das darf er.
Der Geber-Ausgangstransistor schaltet aber (bis auf eine kleine Sättigungsspannung ca. 0,3V)
komplett durch (macht einen Kurzschluß nach GND). Der SPS-Eingang wird also auf 0,3V gezogen.
I = U/R = (24V-0,3V) / 1,6kOhm = 14,8mA
14,8mA fließen nun also in den Geber-Ausgang. Gerade noch so zulässig.
Besser, wir fügen nun noch einen Widerstand R2 zwischen SPS-DE und Geber-Ausgang ein.
R2 = U/I = (5V-0,3V) / 10,1mA = 465Ohm
Diese Schaltung mit R1 und R2 funtioniert,
ABER ACHTUNG!
Wenn in dieser Schaltung keine Verbindung zum SPS-DE besteht (Frontstecker gezogen oder Drahtbruch)
dann liegen bei Geber-1-Signal mehr als 22V am Geber-Ausgang an! Das ist mehr als die zulässige
Betriebsspannung von 18V. Es wird also noch eine geeignete Schutzschaltung benötigt, z.B. Diode
vom Geber-Ausgang nach VDD oder 18V-Z-Diode vom SPS-DE nach GND. Doch auch die Schutzschaltung
kann kaputt gehen und dadurch den Geber gefährden!
Für R1 und R2 reichen 1/4W-Typen (P=U*I).
C) PNP-Transistor zwischen Geber-Ausgang und SPS-DE
Eine bessere und stromsparende Variante ist ein PNP-Transistor, Emitter an VDD=18V, Collector
an den SPS-DE und von der Basis ein Widerstand ca. 75kOhm zum Geber-Ausgang.
Transistor-Typ: BC212, BC307, BC567, 2N3906 o.ä.
Ein Collector-Strombegrenzungswiderstand zum SPS-DE wird nicht benötigt. Der SPS-DE als Last
begrenzt den Strom auf ca. 7mA.
Mit dieser Schaltung erreicht man am SPS-DE ordentliche Pegel von 0V und knapp 18V.
Allerdings wird das Geber-Signal negiert, was aber beim A/B-Geber nicht stört (A und B negiert).
D) Optokoppler zwischen Geber-Ausgang und SPS-DE
Eine gute Variante ist ein Optokoppler. Da kann für VDD ein günstiges 12VDC-Netzteil benutzt
werden. GND muß nicht mit 0V der SPS verbunden werden (potentialfrei), kann aber.
Der Collector vom Optokoppler kommt an 24VDC, der Emitter an den SPS-DE, die Kathode an den
Geber-Ausgang und von der Anode kommt ein Widerstand zu VDD (12VDC).
R = U/I = (12V-1,5V-0,3V) / 10mA = 1,0kOhm (1/4W-Typ)
Optokoppler-Typ: 4N25, CNY17, ILD615 o.ä. (eigentlich geht jeder)
Ein Collector-Strombegrenzungswiderstand zum SPS-DE wird nicht benötigt. Der SPS-DE als Last
begrenzt den Strom auf ca. 9mA.
Mit dieser Schaltung erreicht man am SPS-DE Norm-Pegel von 0V und knapp 24V.
Allerdings wird das Geber-Signal negiert, was aber beim A/B-Geber nicht stört (A und B negiert).
Es müsste auch fertige Optokoppler 12VDC-zu-24VDC im Gehäuse für TS35-Hutschiene geben, ich habe
aber gerade keinen Katalog greifbar.
Ich würde die Variante C) mit dem Transistor basteln oder einen Optokoppler kaufen.
Gruß
Harald