Motorbewegung nach NotAus

anne

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Hallo Zusammen,
ich brauch' bitte etwas Hilfe von Euch.

An einem Motor ist ein Drehgeber (über einen schnellen Zähler) angeschlossen; dieser zählt die Impulse und stoppt nach erreichter Impulsanzahl seine Drehbewegung.

Nun soll folgende Situation programmiert werden:

Nach Betätigung des NotAus-Schalters (M0.0) soll der Motor seine angefangene Bewegung noch zu Ende bringen.

So, wie ich es gemacht habe (siehe Anhang) stoppt der Motor nach NotAus sofort!

Frage:

Wie kann ich oben beschrieben Aufgabe lösen - kann ich das auch in der Aufruffunktion (OB1) programmieren?

Lieben Dank!
 

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Hallo,

Ohne auf die Sicherheit der Maschine einzugehen....

Ich gehe mal davon aus, daß dieser Motor über einen FU angetrieben wird.

Die Reglerfreigabe des FU's müßte über einen abfall-verzögernden Kontakt angeschlossen werden. Sonst stoppt der ja sofort. (Not-Rampe)

Im Programm den Aufruf des FB/FC immer durchführen und nicht über "Enable".

Wenn er regulär, also ohne Not-Aus, die Impulse erreicht hat, wird dieser ja auch abgeschaltet.

Das würde ich so beibehalten. Den Neustart zwingend mit Not-Aus verriegeln.

Deine Hardware-Reglerfreigabe Hat Vorrang vorm Programm.
 
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Nach Betätigung des NotAus-Schalters (M0.0) soll der Motor seine angefangene Bewegung noch zu Ende bringen.

Das hat nix mit OB1 etc. zu tun, sondern du benötigst einen PNOZ,

der die Funktion: STOP der Kategorie 1 gemäß EN 60204-1 Ziffer 9.2.2:

realisieren kann. Nachlaufzeiten aber typ. max. 1-3 Sekunden

Erst wenn dann der PNOZ abgeschaltet hat, dürfen die Türen entriegelt werden.

Da das aber elementare Sicherheitsfragen aufwirft, muss du mit deinem
Sicherheitsbeauftragen vor genau evaluieren, welche Sicherbetrachungen
nötig sind.

Frank
 
Danke für deine Antwort Verpolt!

Nein, es wäre kein Sicherheitsproblem und ja, der Motor wird über einen FU (Micromaster 440) angetrieben.

Die Reglerfreigabe des FU's müßte über einen abfall-verzögernden Kontakt angeschlossen werden. Sonst stoppt der ja sofort. (Not-Rampe)
An dieser Stelle hänge ich - meinst du über ein Zeitrelais? Also ein Ausgang der SPS geht ja sozusagen in einen Digitaleingang des FU's.

Wenn er regulär, also ohne Not-Aus, die Impulse erreicht hat, wird dieser ja auch abgeschaltet.
Ja stimmt, dann wird der Motor abgeschaltet.

Den Neustart zwingend mit Not-Aus verriegeln.
Du meinst, dass also der Motor nur eingeschaltet werden kann, wenn man den Start-Taster drückt UND der NotAus-Schalter entriegelt ist?

Danke...


@Frank: D.h. nach dem Betätigen des NotAus-Schalters ist dieser PNOZ noch für kurze Zeit angezogen, so dass auch der Motor noch für kurze Zeit aktiv ist?
 
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An dieser Stelle hänge ich - meinst du über ein Zeitrelais? Also ein Ausgang der SPS geht ja sozusagen in einen Digitaleingang des FU's.

siehe IBFS #3 "Sicherheitsrelais mit abschaltverzögernden Kontakten"

Du meinst, dass also der Motor nur eingeschaltet werden kann, wenn man den Start-Taster drückt UND der NotAus-Schalter entriegelt ist?

Not-Aus hat immer Vorrang. Da darf "pauschal gesagt" nix eingeschaltet werden.

du möchtest, daß der Motor zuende dreht, wenn Not-Aus ansteht. Die Sicherheit der Maschine darf nicht vom Programm abhängig sein.
Deswegen muss der Regler "sicher" (siehe IBFS) von einem zugelassenen Not-aus-Relais abgeschaltet werden.
 
...es muss ja hier wohl nicht besonders erwähnt werden, dass das verzögerte wegnehmen (mittels verzögertem Sicherheits-PNOZ) nur der Reglerfreigabe als alleiniger Nothalt für den Antrieb (EDIT: nicht) genügt...

@anne,

wie wird denn jetzt der Antrieb (MM440) Nothaltmässig stillgesetzt? Schaltungstechnisch? Verwendetet Sicherheitskomponenten/Schaltgeräte?

o.s.t.
 
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@Frank: D.h. nach dem Betätigen des NotAus-Schalters ist dieser PNOZ noch für kurze Zeit angezogen, so dass auch der Motor noch für kurze Zeit aktiv ist?

Aber da die Zeit an so einem PNOZ fest eingestellt ist, musst du VOR
dem Abfallen desselben unbedingt fertig sein. Sonst trudelt der Antrieb
aus oder - falls er eine Bremse het - geht die Bremse rein -- sehr schlecht,
das hält die beste Bremse nicht lange aus.

Frank
 
Ohne jetzt die Sicherheit zu beachten. Setze dir ein Merker wenn Ablauf fertig. Und Resete den, wenn neuer Ablauf beginnt. Ist nun Ablauf in Arbeit und noch nicht fertig und Not-Aus betätigt, fahre so lange bis Ablauf fertig.
Oder was meinst du mit?
soll der Motor seine angefangene Bewegung noch zu Ende bringen.
 
ALSO UM ES MAL KLAR ZU SAGEN:

NotAus ist Notaus.

Es ist NICHT der Sinn einer STOP der Kategorie 1 oder gar 2
dafür zu sorgen, das nach einem Notaus einer Werkstück
noch zuende bearbeitet wird
oder eine Wegstrecke abgeschlossen
wird.

Der einzige Sinn der STOP der Kategorie 1 besteht darin die Maschine
durch übergroße Brems- oder Abschaltrampen nicht zu zerstören.

Beispiel:

Schwenkarm - Gewicht 70 Kg - Länge 2 Meter - den kannst nicht
abrupt abbremsen wollen - daher gesteuertes Stillsetzen.

Die STOP der Kategorie 1 darf NICHT für andersweitigen
Unsinn missbraucht werden.

Frank
 
Die STOP der Kategorie 1 darf NICHT für andersweitigen
Unsinn missbraucht werden.


*ACK*

@anne

Außerdem heißt es korrekt NOT-HALT und nicht NOT-AUS, hierbei muss
nämlich sofort ausgeschaltet werden, bei NOT-HALT so schnell wie möglich.

Lies bitte im eigenen Interesse die einschlägigen Threads im Bereich VDE-IEC...

Suchworte:

Risikobeurteilung, Performancelevel, Steuerungskategorie,
Stopp-Kategorie...

Viel Erfolg, bei Bedarf einfach nochmal fragen.

Gruß
Tommi
 
Wie wird denn jetzt der Antrieb (MM440) Nothaltmässig stillgesetzt? Schaltungstechnisch? Verwendetet Sicherheitskomponenten/Schaltgeräte?

o.s.t.

Also zunächst einmal, das Programm ist nicht von mir - es ist schon ein älteres Programm, das eben jetzt geändert werden soll.

Zurzeit ist es so, dass im OB1 alle Ausgänge rückgesetzt werden, wenn NOTAUS aktiviert wird.
Gleichzeitig werden hardwaremäßig über ein Sicherheitsrelais (ESR4) die Schütze der Antriebe abgeschaltet.

@Nordischerjung: Ja, das stimmt schon so, wie du es verstanden hast - das mit dem Merker wäre eine gute Idee - aber ist es so erlaubt?
 
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Hallo,

aber es ist doch ok, wenn bei NOT-HALT softwaremäßig alle Ausgänge rückgesetzt werden, oder?

Gibt es hier eine Möglichkeit einzelne Ausgangsbytes zurückzusetzen, oder muss wirklich jeder Ausgang einzeln rückgesetzt werden? Die Frage bezieht sich speziell auf die S7-1200...

Danke
 
Hallo,

aber es ist doch ok, wenn bei NOT-HALT softwaremäßig alle Ausgänge rückgesetzt werden, oder?

Gibt es hier eine Möglichkeit einzelne Ausgangsbytes zurückzusetzen, oder muss wirklich jeder Ausgang einzeln rückgesetzt werden? Die Frage bezieht sich speziell auf die S7-1200...

Danke

Hängt doch sehr schwer von der Maschine ab.

Bei einem Not-Aus schalte ich z.B. die Ausgänge der Meldeleuchten nicht ab. Wäre ja auch blöd.

Man kann auch die 24V der Ausgabebaugruppen abschalten.

Gibt es hier eine Möglichkeit einzelne Ausgangsbytes zurückzusetzen, oder

Code:
L 0
T AB 0

In FUP dann halt die Move-Box nehmen.
 
@anne
Also wenn über ein Sicherheitsrelais alle Antriebe abgeschaltet werden,
dann ist es doch sowieso vollkommen wurscht, was die SPS gerade ansteuert oder auch nicht.
Dann ist das Rücksetzen der Ausgäng nur eine Art definierter Zustand, und keine Sicherheitsfunktion.

Also erlaubt ist es imho überhaupt nicht, Not-Halt ist Not-Halt, was dann mit dem Produkt in der Maschine passiert
ist in dem Fall absolut egal.

Deine Optionen fangen genau dann an, wenn der Not-Halt wieder quittiert wurde.

Mfg
Manuel
 
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@Nordischerjung: Ja, das stimmt schon so, wie du es verstanden hast - das mit dem Merker wäre eine gute Idee - aber ist es so erlaubt?

Wie alle anderen schon sagten NOT-HALT ist NOT-HALT. Das von mir war lediglich eine Antwort auf deine Frage, OHNE die Sicherheit zu berücksichtigen!!!!!
 
Hallo,

aber es ist doch ok, wenn bei NOT-HALT softwaremäßig alle Ausgänge rückgesetzt werden, oder?

Danke

Ok evtl. schon, wird aber wohl in der Praxis unterschieden und wohl eher so gemacht, das man die entsprechende 24V mittels dem "PNoz" abschaltet.
Welche abgeschaltet werden muss und welche nicht, muss man halt auch überlegen. Daher kann man dies nicht immer global sagen und alle Ausgänge rücksetzen ...

Es gibt z.B. Sicherheitsfunktionen welche man evtl. nicht abschaltet und unter Spannung lässt. Als Bsp. könnte Spanner und so nennen welche Teile festhalten. Wenn z.B. eine Spindel im Schnitt war und Not-Aus betättigt wird, soll diese beim austrudeln nicht das WST herraus reissen. Gut normal wird diese Spannung z.B. auc via Rückschlagventile usw. aufrecht erhalten ... Sei ja nur als Prinzip aufgeführt und zeigen, das man sich schon Gedanken machen sollte ...
 
Lieben Dank für euere Unterstützung!

Also wenn über ein Sicherheitsrelais alle Antriebe abgeschaltet werden, dann ist es doch sowieso vollkommen wurscht, was die SPS gerade ansteuert oder auch nicht.
Dann ist das Rücksetzen der Ausgäng nur eine Art definierter Zustand, und keine Sicherheitsfunktion.
Ja letzten Endes schon - aber das muss doch im Grunde auch sein. Angenommen mehrere Ausgänge sind durch die SPS grad gesetzt, während eine Person den NOT-Halt drückt. Dann werden zwar die Ausgänge hardwaremäßig abgeschaltet; jedoch in der SPS sind sie nach wie vor gesetzt.

Und was würde für diesen Fall nach Spannungswiederkehr passieren - es sind ja noch Ausgänge aktiv?
 
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