Hmmm ... und ihr tut es wieder! Ihr zeichnet ein Bild in der die bösen Theoretiker, verspielten jungen C# Programmierer, Uni Professoren usw, ohne Ahnung vom "echten Leben" auf der einen Seite sitzen und euch bodenständigen, ehrlichen und guten SPS Leute auf der anderen Seite "etwas erzählen wollen".
Besonders eine Aussagen a la
[...]eine Bitte : Meine jungen Herren, studierten Informatiker mit C# und was weiß ich noch für Hochsprachenkenntnissen... Bitte programmiert Computersoftware aber keine SPS. Bitte. Danke.
Hochkomplexe Anlagen sind in den letzten Jahren auch ohne Hochsprache, OOP usw. ausgekommen.
halte ich für voreingenommen und total entbehrlich. Ich frage mich auch welches Selbstverständnis da dahinter steckt: Ich bin eh gut und mir braucht keiner was sagen?
Also ich bin kein studierter Uni-Professor und auch kein Informatiker und kein Uni-Professor und auch sonst nix was hier als dämonisch angesehen wird. Aber wenn ich, wie jetzt gerade, an einem 472 Seiten Prosa-Pflichtenheft sitze frage ich mich warum der ach so praxisbezogenen Teil der Community anscheinend Angst hat an eine formale, standartisiere Sprache zur Beschreibung von Software (könnte z.B. Teile von UML enthalten, muß aber natürlich nicht) zu !!!denken!!! und darüber sachlich zu diskutieren. Da scheint man lieber, wie bis jetzt in der ach so idyllischen SPS Welt, den schriftstellerischen Fähigeiten des Prozess-Vorgänger ausgeliefert, Romane lesen zu wollen.
Ich frage mich wie jemand der in der Praxis kommt anscheinend keinen Sinn darin sieht, mittels einer Objekt-Orientierten-Analyse (OOA ... fürchtet euch, es heißt was mit Objekt Orientiert!!) strukturiert herauszuarbeiten (und entsprechend zu dokumentieren) welche Funktionalitäten man abstrahieren kann und als Bausteine ausprogrammieren sollte statt zeilenweise mit Copy&Paste unwartbaren Spaghetticode zu produzieren. Das kann nämlich passieren wenn ein ach so erfahrener SPS-Maschinen-Automatisierer sich vor eine >3000EA Prozesstechnikanlage setzt. (Das Gegenstück zu den Uni-Informatik-Professor-Geschichten)
Ich muß mich wiederholen wenn ich sage ich
[...]habe ja nicht gelesen daß jemand eine Anlage in C# oder Java automatisieren will sondern nur daß manche Leute (und da zähle ich mich auch dazu) versuchen Ansätze aus Hochsprachenentwicklung in die SPS Welt umzulegen [EDIT]um die Qualität zu heben und die Kosten zu senken[/EDIT]. Ich denke mal das ist weder anrüchig noch per se dumm. Natürlich gibt es Konzepte bei denen es weniger Sinn macht als andere aber deswegen das Kind mit dem Bade auszuschütten halte ich schlichtweg für falsch.[...]
Wenn das impliziert daß ich denke daß man eine SPS wie ein C# Projekt angehen sollte -> NEIN
Wenn das impliziert daß junge Informatiker automatisch tolle SPS Programmierer sind -> NEIN
Wenn das impliziert daß Informatik = Automatisierungstechnik -> NEIN
Aber was ich denke ist: Man darf doch wohl vorurteilsfrei über die Grenzen seiner Zunft schielen und schauen was es da noch für eine Welt gibt und was davon interessant für mein eigenes Handwerk sein könnte oder?
Und ja, ich verstehe auch eure negative Einstellung zT. Ich verstehe daß hier im Forum auch viele Kommentare von Usern kommen die vielleicht (anscheinend) aus Unwissenheit in eine falsche Richtung denken und arbeiten und sich nicht eines Besseren belehren lassen wollen. Es ist aber ziemlich beleidigend, zeugt imho von schlechtem Benehmen und schmettert immer alle sachlichen Argumente vom Tisch, jedem der anscheinend in "eine falsche Richtung zu denken scheint" Unwissenheit und mangelnde Erfahrung vorzuwerfen. Und ich finde das passiert hier bei jedem Thread zum Thema "Hochsprachentechnologien in der SPS Welt nutzen".