Sonstiges Sporadisch auftrendender "SPS-Kommunikationsfehler"

MSommer

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Hallo miteinander,

Am Samstag haben meine Softwaremänner in einer Anlage versucht, die seit mehreren Tagen auftretenden "SPS-Kommunikationsfehler zu lokalisieren und zu beseitigen. Leider hat das nicht geklappt. Deshalb stelle ich das Anlagenproblem „laienhaft beschrieben“ einmal hier ein.

Wir haben ein Netzwerk mit insgesamt 20 Stück S7-Teilnehmern (unterschiedliche S7-Typen)
Alle AS sind mit einen zentralen Netzwerkswitch verbunden. Bis auf zwei AS haben alle eine Latenz mit ca. 2-3 ms. Was ja in Ordnung ist. Die Latenzzeit an den beiden Problem-AS beträgt im Betrieb zurzeit zwischen 1000-2000 ms. Dieses Zeitverhalten führt dann sporadisch zu der Meldung SPS-Kommunikationsausfall. Meldung über WinCC verarbeitet und visualisiert.

Sobald eine der beiden Problem-Netzwerkteilnehmer an der S7-Schnittstelle abgetrennt wurde, reduziert sich die Latenz sofort auf max. 47 -54 ms. Das ist zwar auch noch ein hoher Wert, führt aber noch nicht zu der bekannten Meldung. Dabei ist es egal, welche S7-Automation der beiden Anlagen aktiv am Ethernet hängt.

Getestet haben wir schon im Vorfeld das gesamte Ethernet-Netzwerk durch eine Fachfirma. Die Messprotokolle sind in Ordnung. Der eingebaute Netzwerkswitch wurde nach Rückfrage auch überprüft (Wie weis ich aber nicht).

Auf doppelte IP-Adressen haben wir noch nicht geprüft, weil wir die Programme bzw. eingestellten Parameter der beiden AS-Einheiten nicht auslesen konnten. Die Anlagensoftware hat uns den Zugriff verweigert. Das werden wir aber noch im Beisein des Anlagenerstellers prüfen. Ich bin aber der Meinung, dass dies nicht die Ursache ist, weil die Anlagen insgesamt ja schon ein Jahr fehlerfrei gearbeitet haben.

Laut Hersteller der Anlage wurden auch keine Modifikationen am Programm bzw. in der Hardware durchgeführt. Das zweifle ich aber an, weil ein KD-Monteur in dieser Woche vor Ort war um Restarbeiten an der Anlage durchzuführen. Aussage ist nach wie vor, dass an den AS-Einheiten nichts geändert wurde. Ich kann aber nicht das Gegenteil beweisen. Als Bauleiter bin ich zur Zeit nur noch sporadisch vor Ort.

Vielleicht habt Ihr noch weitere Tipps, wie man solche Fehler noch analysieren kann. Die zuständige TGA-Firma ist hier keine wirkliche Unterstützung, weil die zuständigen "Softwaregurus" nicht erreichbar sind.

Solltet Ihr noch weitere Infos benötigen, werde ich versuchen diese mit meinen "begrenzten" Möglichkeiten zu beschaffen.


Danke im Voraus.

Michael
 
Werden die AS alle von einer Mastersteuerung erfasst?
Wenn ja, um was für eine Steuerung handelt es sich?
 
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Hallo Paule,
es gibt keine Mastersteuerung. Die einzelnen S7-Automationen tauschen zwar immer wieder Daten untereinander aus (Außentemperatur, Anforderungen, etc.) arbeiten aber funktionell Autark. Ein regelmäßiger Datentransfer findet nur von/zur WinCC statt.
Gruß Michael
 
Hi,
so wie Du das beschreibst könnte man versuchen den Switch provisorisch durch einen Hub zu ersetzen und sich dann mit einem Netzwerksniffer (Wireshark) den Datenaustausch zwischen den AGs einmal anzuschauen. Dabei kann man dann durch Abziehen der Kabel vom Switch auch die Adresszuordnung zu den AGs herausfinden.
Ich hoffe mal das die Softis auf Dich hören, dann könnte man zumindest herausfinden ob das Problem netzwerkseitig zu suchen ist oder halt etwas anderes. Für Wireshark gibt es hier im Forum irgendwo ein Plugin für die S7 Kommunikation.
Edit, wie Paule schon fragte, was für Steuerungen sind es, also 315, 4wasweißich?

Gruß
Mario
 
Hi,

du schreibst "Wir haben ein Netzwerk mit insgesamt 20 Stück S7-Teilnehmern (unterschiedliche S7-Typen) "
Hier sollte man erstmal analysieren um welche Typen es sich handelt und welche CP's verbaut sind und ganz wichtig
welche HW-Versionen existieren.
Die S7-Stationen kommunizieren ja mit dem WinCC und auch untereinander.
Die Anzahl der Kommunikationsverbindungen ist bei einigen CPU'en älterer Generation aber begrenzt, was den Effekt
"wir ziehen mal das Netzwerkkabel der Problemstation ab" erklären würde.

Gruß
Move




 
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Hallo Mario,
ich komme gerade von meiner Baustelle zurück. Mittlerweile haben wir festgestellt, dass die IP-Adresse der beiden Anlagen vertauscht wurden. Das hat aber nichts mit der Fehlfunktion zu tun, weil es die Adresse ja nur einmal gibt. Festgestellt habe ich das, nach dem ich den zugehörigen Netzwerkstecker im Switch abgezogen habe und die geprüfte Anlage weiter Daten austauschte. Vorsorglich habe ich veranlasst, dass noch einmal alle Adressen geprüft und mit der IP-Teilnehmerliste zu vergleichen sind.

Geprüft haben wir heute auch noch einmal bei beiden Anlagen die Antwortszeiten mittels "Ping-Test". Dabei haben wir festgestellt dass die 2. Anlage hier Aussetzer hat. Meine "Mannen" Vor Ort werden jetzt einmal die Kommunikationskarte tauschen. Ob das die Ursache ist, wird sich dann zeigen.

Deinen Tipp mit dem Hub / Netzwerksniffer werde ich morgen weitergeben. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.

Gruß Michael
 
Hallo Move,
Alle Anlagen wurden vor ca. 18 Monaten ausgeliefert und aufgebaut. Vor etwas über einem Jahr erfolgte die IBN der Gesamtanlage und VISU.

Ich werde die verbauten Gerätetypen, die eingebauten CPU-Typen sowie die HW-Versionsbezeichnungen Morgen auf der Baustelle kontrollieren und berichten. Es gibt zwar noch ca 15 Bestands-S7-Automationseinheiten, die sind aber auf einem separaten Switch aufgeschaltet. Mit diesen Bestandsgeräten erfolgt aber aus Redundanzgründen kein Datenaustausch mit den neuen Anlagen.

Gruß Michael
 
Hi,
naja, wenn aber Adressen vertauscht sind wie sieht es denn dann mit den Zugriffen auf die Daten aus? Haben die beiden betroffenen SPSen eine absolut identische Datenstruktur? Wenn der Zugriff ins Leere läuft sollte es eventuell Fehlermeldungen geben und die Visu zeigt an dieser Stelle Mist an....

Gruß
Mario
 
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Hallo mariob,
ja die beiden SPSen haben eine identische Programmierung/Datenaufbau. Auch stimmen alle Zuordnungen zu der jeweiligen Kesselanlage. Ist halt nur die IP-Adresse vertauscht. Das ist für mich eigentlich nur ein "Flüchtigkeitsfehler" den ich beheben lasse. Wie schon beschrieben, lasse ich vorsichtshalber noch einmal alle IP-Adressenzuordnungen überprüfen.

Gruß Michael
 
Hallo miteinander,
Das Problem wurde heute von den Programmierern der Herstellerfirma gelöst.
Ausgelöst wurde das Ganze, wie ich schon vermutet hatte, dass der KD-Monteur doch in beiden Schaltschränken eine Baugruppe nachgerüstet und jeweils ein überarbeitetse Programm aufgespielt hat. Auslöser für die Fehlfunktion waren identische MAC-Adressen an den beiden Kesselanlagen. Die IP-Adressen sind/waren korrekt. Seit die MAC-Adresse entsprechend geändert wurde, ist kein SPS-Kommunikationsfehler mehr aufgetreten. Die Latenzzeit liegt bei beiden Anlagen mittlerweile bei ca. 3-4 ms.

Ich bedanke mich bei Allen für die Hinweise und Tipps.
Gruß Michael (der den Verursacher noch entsprechend "einheizen" wird.
 
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