Step 7 S7-200 CPU 216-2 migrieren

Mobiletester

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Gibt es eine Möglichkeit das Programm einer S7-200 (CPU216-2) in die aktuelle Welt zu migrieren?
Hintergrund ist, eine italienische Maschine deren Hersteller nicht mehr existiert, hat 5 Micromaster Inverter. Da es schon schwierig wird die Inverter bei einen Defekt aufzutreiben, gibt es Überlegungen die Elektronik auf aktuellen Stand zu bringen. Ein Siemens Techniker hat ziemlich hilflos gewirkt und meinte das System ist zu alt....
 
Hallo Mobiletester,
soweit ich weiß gibt es da keine Lösung weiter als sich da manuell durchzuwuseln.... Hab selber vor Jahren einige Anlagen damit ausgerüstet - allerdings ohne Buskopplung an MMs.
 
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Die S7-200 ist tot, nicht mehr aber auch nicht weniger.
Softwaremäßig heißt das auf jeden Fall neuschreiben, typische Steuerung um bei Siemens zu bleiben wäre hier jetzt die S7-1200.
Mir wäre jetzt auch nicht bekannt, das es irgend eine Funktions bzw. Sprachkompatible Alternative zur S7-200 gäbe.
Die Antrieb kannst du dann bei der Gelegenheit auf Profinet umrüsten.

Sind die Antriebe Hardwaretechnisch angebunden oder über USS-Protokoll?
 
Zuletzt bearbeitet:
Offensichtlich beides.
Die Frequenzwerte schickt die SPS mittels RS485 in die 5 FU und mittels Hardwareleitung (drehe links/rechts) starten die FU.

Momentan streikt das Gerät.
Es sind alle 5 FU mit dem RS 485 Bus und dem links/rechts Start paralell verbunden. FU1 ist eine 1,5kW Version, der Rest sind 250W FU. Nur FU1 (Adresse1) will nicht Daten übernehmen und senden. Starten und stoppen funktioniert. Der FU wurde ausgetauscht, selbes Fehlerbild. Sobald ich einen "kleinen" FU mit der Adresse 1 programmiere, funktioniert die Datenübertragung. Ich habe auch das Kabel mit dem RS232 Stecker geprüft und neu gemacht, Fehler bleibt.
Mit dem Oszi ohne Dekodierung schauen die Signale gut aus. Jetzt habe ich einen "Sniffer" bestellt, um zu sehen, was da abgeht.

Meine zwei Fragen:
Wer kann das System in die heutige Zeit migrieren? Ist klar das das nicht kostenlos ist.
Gibt es zum Ansteuerungsfehler noch Tipps?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe auch das Kabel mit dem RS232 Stecker geprüft und neu gemacht, Fehler bleibt.
Der USS-Bus ist nicht RS232 sondern RS485, der muß auf beiden Enden mit Abschlußwiderständen abgeschlossen sein.
Auf der S7-200-Seite sollte das ein üblicher Profibus-Stecker sein, mit Abschlußwiderstand eingeschaltet wenn das Buskabel da endet. Am anderen Ende des Buskabels auf einem Micromaster sollte die mit den MM mitgelieferte Widerstands-Kombination montiert sein. Siehe MM Betriebsanleitung.

Harald
 
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... ist der Ausfall des einen FUs "einfach so", d.h. während des Betriebs aufgetreten oder hat da möglicherweise jemand am FU rumgedaddelt? Thema Einstellungen/Parameter für Sollwertquelle und Busfunktionen. Einfach mal mit den anderen Busteilnehmern vergleichen.
Wenn es nicht kurzfristig sein muß kann ich die manuelle Migration evtl. für dich machen. Bei Interesse bitte per PN ...
Gruß, Jörg
 
Das mit RS232 und RS485 ist mir schon klar.
Nachdem im 9 poligen Stecker für den großen Micromaster keine Abschlusswiderstand war, habe ich auch keine eingelötet. Der Inverter selbst hat ca. 200 Ohm Abschlusswiderstand, gemessen an der 9 poligen Buchse. Auch die kleinen Micromaster haben keinen externen Widerstand, allerdings intern so um die 200 Ohm. Die Maschine hat ca. 15 Jahre einwandfrei funktioniert. Wenn alles eingesteckt ist, ist so um die 15 Ohm, bei ausgeschaltener Anlage zu messen. Das Rechtecksignal war, wenn ich mich richtig erinnere, 5Vss. Die Flanken waren ok.
Hast Du einen Link über die richtige Terminierung der Micromaster und der SPS für mich?
 
Leider schreibst Du nicht, welche FU genau Du hast.
Deswegen hier einfach mal der Link zu Betriebsanleitung: MICROMASTER 420 (10/2006)
Schaltbilder und Widerstandswerte siehe Kapitel 3.7.1.3 USS-Bus-Aufbau über COM-Link (RS485) (Seite 118 - 119)
Seite 119 schrieb:
Der Bus muss mit einer Vorspannung an einem oder an beiden Enden betrieben werden (Pull-up-Widerstand von P+ nach P5 oder P10, Pull-down-Widerstand von N– nach 0 V). Ist der erste oder letzte Busteilnehmer kein MICROMASTER 4 (z.B. eine Steuerung der Reihe S7-200), so kann der Bus durch Anschluss von 390-Ω- Widerständen von P+ nach P5 und von N– nach 0 V mit einer Vorspannung versehen werden.
Wenn der erste oder letzte Busteilnehmer eine Steuerung der Reihe S7-200 ist, können SIMATIC PROFIBUS-Stecker, z.B. 6ES7972-0BA41-0XA0, für die
Vorspannung und für den Abschluss verwendet werden.

Ich kann mir vorstellen, daß die kleinen FU den Busbetrieb ohne Vorspannung gerade so tolerieren und der 1,5kW-FU nicht mehr. Die Vorspannung wird benötigt, damit die Busleitungen einen definierten Pegel annehmen, wenn kein Teilnehmer sendet (Umschaltpausen zwischen Master- und Slave-Telegrammen), damit alle Teilnehmer die Telegrammanfänge sicher mitbekommen.

Harald
 
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Nachdem im 9 poligen Stecker für den großen Micromaster
:confused:
Es wird wohl Zeit, mal die Details zu abzuklären.
Was für Micromaster-FU genau hast Du (Bestellnummern der kleinen und des großen FU)?
Was für eine 9-polige Schnittstelle ist da am großen Micromaster? Ist das womöglich der PC-Inverter-Verbindungssatz (RS232 !) am BOP-Link oder ein CB (Communication board) oder irgendwas am COM-Link?
Wie ist der RS485-Bus mit der 216 und den FU verbunden?

Harald
 
Danke für Eure Hilfe!

@PN/DP
Danke für Deinen Link.
Da habe ich die Parameterliste der verwendeten FU gefunden.
Zum Bus: Bei der Anlage wurde das Buskabel von der S200 auf eine Verteilerschiene gelegt und von dort sternförmig zu jeden FU verdrahtet. Abschlusswiderstände sind keine vorhanden, zumindest habe ich keine gesehen.
Der große FU ist ein 6SE915-2CB40. Bei den beiden großen FU (die die original eingebaut war und der neu gekaufte) ist an der Front eine 9 polige Buchse. Optionen haben sie keine.
Die kleinen sind die Micromaster Junior, siehe Bild.
Die genaue Bestellnummer und Fotos von der Verkabelung liefere ich nach.PIC705.jpg
Für mich stellt sich die Frage, warum die Anlage 15 Jahre einwandfrei funktioniert hat.

@Jörg
Es war ein plötzlicher Ausfall.
 
Zum Bus: Bei der Anlage wurde das Buskabel von der S200 auf eine Verteilerschiene gelegt und von dort sternförmig zu jeden FU verdrahtet. Abschlusswiderstände sind keine vorhanden, zumindest habe ich keine gesehen.
Sternförmig... Unglaublich... obwohl es bei kurzen Entfernungen funktionieren kann, wie man ja bei Dir sieht.

Der große FU ist ein 6SE915-2CB40.
[...]
Die kleinen sind die Micromaster Junior, siehe Bild.
Die Bestellnummer ist falsch, da fehlt eine Ziffer - ich vermute mal Du meinst 6SE9215-2CB40 (MM110/2 1,1kW, Input 3AC 230V, für 1AC 230V geeignet).
Das wäre dann (vermutlich) ein Micromaster Baureihe 3 (MM3, was steht in Parameter P112 ?).

MICROMASTER 6SE92... Bedienungsanleitung (1999)

Handbücher für Deine alten Micromaster Junior finde ich nicht bei Siemens. (Vielleicht hilft es, wenn man mit der Bestellnummer sucht.)

Was für eine Bestellnummer hat Dein neuer Micromaster?
Wenn das ein Micromaster ab der Baureihe 4 ist (MM4), da haben sich fast alle Parameter-Nummern geändert. Die Parameter für USS liegen da z.B. im Bereich P2000...r2037.
Je nachdem wie der Hersteller Deiner Anlage das USS programmiert hat, kann es sein, daß ein Mischbetrieb MM3 und MM4 nicht möglich ist.

Was mindestens eingestellt werden muß vergleiche mal im
S7-200 Systemhandbuch 08/2008
die Kapitel 11 ...
* Anschließen und Einrichten des MicroMaster-Antriebs der Serie 3
* Anschließen und Einrichten des MicroMaster-Antriebs der Serie 4

Harald
 
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Hallo Harald!

Danke! Du hast recht mit der Inverterbezeichnung. Der Neue Inverter hat dieselbe Bestellnummer, nur eine neuere Software. Ist lt. Lieferant neu, und schaut neu aus.
Eine Rückfrage beim Lieferanten blieb bisher unbeantwortet. (Muss noch meinen Bruder fragen wie der Händler heißt.)
Die kleinen haben die Bestellnummer 6SE9111-5BA53 (2 Stück) und 2 Stück 6SE9111-5CA13.
Ich wollte noch die Parameterliste des großen FU einfügen, finde aber die dazu notwendige Funktion im Forum nicht.
P112 ist 5.

Werde mich jetzt durchs Manual arbeiten!
 
Ich wollte noch die Parameterliste des großen FU einfügen, finde aber die dazu notwendige Funktion im Forum nicht.
Beitragseditor [Erweitert] die Büroklammer oder Button [Anhänge verwalten]
Anhänge möglichst als Text, möglichst als PDF. Nicht jeder hat die Anwendungen oder Viewer um spezifische Dateiformate zu öffnen.
Notfalls (Screenshot-)Bilder als jpg machen.
Falls eine Datei-Endung nicht unterstützt wird, dann vorher in .zip packen.

Harald
 
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Danke für Deinen Hinweis mit den Anhängen. Die Werte vom Original Inverter sind ca. 5 Jahre alt. Da gab es keine Probleme mit der Maschine.
Die Steckerbelegung ist nur der Vollständigkeit halber eingefügt.

Ich habe die Manuals studiert. Nur beim 200er Manual habe ich Hinweise für die Terminierung gefunden. Bei den FU habe ich nichts bezüglich eines Abschlusswiderstandes gefunden. Hast Du noch einen Tipp für mich?
 

Anhänge

  • RS485 Inverter 6SE9215-2CB40.pdf
    237,8 KB · Aufrufe: 2
  • Daten Inverter 6SE9215-2CB40.pdf
    21,2 KB · Aufrufe: 1
Zuletzt bearbeitet:
Setze mal P001 = 6 (USS-Status - siehe Abschnitt 8.2 Seite 43 im MM3-Handbuch) und beobachte die USS-Status-Codes

Probiere mal P910 = 2 (oder 4)
Probiere mal P093 = 5 (einen Wert > 0)

Probiere mal die beiden Adern A/N und B/P des Buskabels dieses FU an der Busverteilerschiene zu vertauschen.

Die Problematik des RS485-Busabschlusses wurde damals in der
Spezifikation: USS-Protokoll (1994) E20125-D0001-S302-A1
im Abschnitt B "4.5. Busabschluß" ab Seite B-8 erklärt.
Das MM3-Handbuch verweist im Abschnitt "4.5 Vorort-Steuerung und Fernsteuerung" Seite 22 auf die USS-Spezifikation.

Die Beschreibung der RS485-Vernetzung wurde erst bei den MM4 ins MM-Handbuch integriert. War wohl nötig ...

Harald
 
Vielen Dank Harald!
Wenn ich mir die Doku über das USS Protokoll ansehe, weiß ich warum die Maschine so verdrahtet wurde.
Mir ist immer noch nicht klar, ob bei den FU die Abschlusswiderstände eingebaut sind oder nicht, bzw wie ich sie aktivieren oder deaktiven kann.
Hoffentlich komme ich noch vor dem Wochende dazu, Deine Tipps auzuprobieren und zu posten.
Ich werde am Wochenende die Verkabelung umstellen und den großen FU als letzten Busteilnehmer anschließen. Wahlweise mit und ohne Abschluss. Den bringe ich im Steckergehäuse unter.

Bericht über Deine Vorschläge:
Es ist der neue Inverter eingebaut.
Mein Bruder hat die Adern A/N und B/P vertauscht, keine Änderung.
Das Ändern von P910 und 93 brachte keine Reaktion mit dem Bus.
Was P001 anzeigt muss ich morgen nochmals fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ich habe heute zuerst die Busverkabelung auf seriell umgebaut, Testlauf fehlerhaft. Danach im großen FU die drei Abschlusswiderstände gesetzt. Es funktionierte zeitweise. Dann bei der SPS die Widerstände eingelötet, erste Testläufe waren einwandfrei.
Harald vielen Dank für den Tipp mit der Busverkabelung und dem Abschluss. Keine Ahnung, warum die Maschine mehr als 15 Jahre gebraucht hat um auszufallen.
Eine kleine Zusatzfrage. Welche Generationen von Invertern beherrschen das Siemens USS Protokoll?
 
Hi
USS machen auch die aktuellen Sinamics G110/120, aber aufpassen die G110 können entweder nur analog oder nur USS von den 120 weiß ich nur das die das auch können.

Gruß
Mario
 
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