Überprüfung eines Elektromotors

SPS_15

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Hallo zusammen es geht um einen SEW Getriebemotor 230 / 400 V mit 0,25 kW.
Bei diesem Antrieb möchte ich die Wicklung überprüfen.

Dazu habe ich folgende Fragen zu meiner Vorgehensweise der Isolationsprüfung:

Überprüfung eines Windungsschlusses:

1. Zuleitung abklemmen
2. Brücken entfernen
3. Eine Kroko Klemme des Messgeräts auf U1 die andere auf V1 und dann den Widerstand von Wicklung zu Wicklung messen hierzu würde ich ein Messgerät mit 500V DC verwenden.
Dies würde ich dann auch mit den anderen Spulen machen: U1 -> W1, V1 -> U1, V1 -> W1 machen.
Bei diesem Verfahren würde ich dann ja einen Windungsschluss der Wicklungen untereinander feststellen, oder?

Überprüfung eines Körperschlusses:

1. Die erste Kroko Kemme auf PE und die zweite auf U1. Anschießend wird auch hier eine Spannung von 500V DC draufgegeben.
Dieses würde man auch mit den anderen Klemmen machen PE gegen V1 und PE gegen W1

Bei beiden Messverfahren mit dem Isolationsmessgerät müssen bei 500V DC Prüfspannung >= 0,5 MOhm Werte bei rumkommen.


Meine Fragen sind:

- sind diese Messungen wie ich sie in beiden Fällen durchführe korrekt?
- oder habe ich in meinem Ablauf etwas übersehen?
- der Antrieb ist schon ca. 8 Jahre alt.
 
Wenn du die Brücken abnimmst und U gegen V gegen W misst, dann kannst du damit einen Phasenschluss feststellen. D.h. wenn die Spule einer Phase (die aus mehreren Windungen besteht) eine Verbindung zur Spule einer anderen Phase besitzt.

Für die Windungsschlussprüfung (d.h. besteht ein Kurzschluss zwischen einzelnen Windungen einer Phase) benötigst du spezielle Messgeräte, wie ein Stoßspannungsprüfgerät. Es gibt noch andere ältere Verfahren zu denen aber der Motor zerlegt werden muss.
Um einen ersten Anhaltspunkt ohne so ein Messgerät zu bekommen, kannst du die Widerstände der einzelnen Phasen messen und die Werte miteinander vergleichen. Diese sollten annähernd gleich sein. Du benötigst dazu ein Messgerät welches auch kleine Widerstandswerte genau messen kann. Das fällt aber bei großen Motoren mit entsprechend geringeren Widerstandswerten noch mehr ins Gewicht.
 
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Okay.

Ich habe ein Isolationsmessgerät, daher die Frage ob die Vorgehensweise die ich beschrieben habe korrekt ist.
Darf ich die einzelnen Spulen U gg V, U gg W, V gg U, V gg W sowie W gg U, W gg V untereinander mit meinem Messgerät mit 500 V DC messen?
Das Messergebnis müsste hierbei immer über 0,5 MOhm sein oder? Wenn es das nicht ist, habe ich einen Isolationsfehler (Phasenschluss) vorliegen?

Gleiches gilt für den zweiten Fall, hier würde ich ja Gehäuse gg U1, Gehäuse gg V1 und Gehäuse gg W1 messen auch mit 500 V DC, hierbei müsste ich doch dann auch bei jeder Messung Werte über 0,5 MOhm messen oder? Wenn nicht liegt ein Körperschluss ? Korrekt?

Ist diese Beschreibung meiner Messung korrekt?
 
Die Messung kannst Du so durchführen.
Während meiner Ausbilungszeit in einem Reperaturbertrieb für E- Maschinen haben wir das ganze immer mit 1000V gemacht.
Also Phase gegen Phase und jede Phase gegen Gehäuse.
Zusätzlich wurde der Windungsschluss immer mit einer Wheatstonschen Messbrücke gemessen.
Die ist wesentlich genauer als ein Ohmmeter. Alles andere gab es zu meiner Zeit nicht. Evtl. brummt der Motor wenn ein Windungsschluss vorliegt.
 
Für die Überprüfung einer Neuwicklung gelten aber andere Regeln und Normen. Dort prüfst du auch mit Wechselspannung, und für eine Neuwicklung galten zu meiner Zeit (~10 Jahre her) noch doppelte Nennspannung + 1000 V für 1 Minute. Um die Zeit zu verkürzen kannst du mit einer höheren Spannung herangehen. Wir haben Neuwicklungen immer mit 2,5 kV auf Erdschluss geprüft.

Windungsschlussprüfung mit Widerstandsmessbrücke ist auch nur Behelf. Bevor wir das Impulsspannungsmessgerät hatten, wurden Neuwicklungen mit einem Induktionsmessgerät (frag mich nicht wie der genaue Name war) geprüft. Das Gerät hat über eine Spule eine Spannung in den Wicklungen induziert, und wenn dort ein Windungsschluss vorliegt fließt in der Wicklung ein Strom, dessen Magnetfeld von dem Gerät erfasst wird. Das Gerät musste bei zerlegtem Motor über die Nuten bewegt werden. Bei Kleinmaschinen zur Überprüfung der Ankerwicklung ist das soweit ich weiß immer noch Stand der Technik.
 
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