Servo Stromregelung

kp400

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Hallo,

bei der Optimierung des Stromreglers geht es ja u.a. darum, wie schnell und sauber der feldorientierte Längsstrom i[SUB]d[/SUB], also der Magnetisierungsstrom eingeprägt wird. Hierzu stellen sich mir nun folgende Fragen:


  • Bei permanenterregten Synchronmaschinen ist die Magnetisierung ja direkt vorhanden - hier ist in diverser Fachliteratur nachzulesen, dass erst im Feldschwächebereich der Längsstrom eingeprägt wird. Bedeutet dies also, dass bei Synchronmaschinen der Stromregler bis zur Nenndrehzahl nur den drehmomentbildenden Querstrom regelt?
  • Bei Asynchronmaschinen wird der Längsstrom von Anfang an eingeprägt. Gibt es hier je nach Größe der Motoren (in kW) eine Anhaltsgröße in wieviel ms diese magnetisiert werden können/sollen? Denn je nach Skalierung des Diagramms sieht eine ASM nach 1ms aber auch nach 10ms sauber magnetisiert aus. Mir geht es darum beurteilen zu können, ob der Längsstromverlauf ausreichend schnell ist oder noch schneller eingestellt bzw. optimiert werden muss.


Danke.
 
Frage 1: korrekt

Frage 2: Wenn ich so an typische Einstellungen für die vormagnetisierungszeit bei SEW Movidrive denke sind die Zeiten typisch >> 10ms. Wenn du es genau wissen willst musst du dir das wohl über das Ersatz Schaltbild und das Lösen der Gleichungen in der dq-Ebene ansehen. Ein guter Anhaltspunkt mit realen Zahlenwerte (wenn auch sehr theoretisch angesetzt) steckt Z.B. in der Masterarbeit von Alexander Almeder an der JKU Linz (sollte über die jku-bin heruntergeladen werden können)
 
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Zu 1. Ausnahmen sind Motoren mit hohem Reluktanzanteil - Lq/Ld- Induktivitätsunterschieden ( z.B. schnell drehende Spindeln oder Fahrzeugmotoren mit "vergraben" Magneten).
Zu 2.) Das hängt erstmal von den elektrischen Eigenschaften des Motors ab. Wie maxder2te schon schreibt vergeht bei 30kW schon etwas Zeit. Hatte mal nen 500kW Antrieb mit ca. 4s Aufmagnetisierungszeit. Beim Sinamics gibt es da noch die Funktion der Schnellmagnetisierung, aber da muss bei Bedarf auch das Leistungsteil entsprechend dimensioniert werden. Klassiker sind da große Hafenkräne wo der Kranführer gleich loslegen und nicht lange warten will. Das muss da auch mit der Bremsenansteuerung passen.
Auch bei Regalbediengeräten mit Bremsenmanagement (wo man bei langen Fahrten des Fahrwerks die Bremse des Hubwerks noch geschlossen hält und möglichst erst mit der Bremsenergie des FW das HW hebt, ist das zu berücksichtigen).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
schon mal danke für eure Antworten!

Ich denke, dass ich beim Stromregler etwas durcheinander gebracht habe. Ich arbeite eigentlich ausschließlich mit Lenze Umrichtern und hier habe ich beim Kapitel Stromregler anscheinend etwas überlesen:

"Im optimiertem Zustand beträgt die Stromanregelzeit typischerweise 0.5 ... 1 ms."

Dies bezieht sich wieder auf den feldorienterten Längsstrom. Dieser Strom ist ja eben auch für die Vormagnetisierung verantwortlich, richtig? Nun habe ich in diversen anderen Kapiteln gelesen, dass bei 90kW Antrieben die Vormagnetisierungszeit bis zu 2s betragen kann. Ist die Aussage bei der Stromanregelzeit von 0,5-1ms also falsch bzw. nur auf sehr kleine Baugrößen bezogen? Oder sind die Stromanregelzeit beim Stromregler und die Vormagnetisierungszeit nun wieder 2 Paar Schuhe?


Danke!
 
... bei einem Asynchronmotor erfolgt nach dem Einschalten erst die Aufmagnetisierung. Wenn Du nun einen Sollwertsprung machst, dann gilt die beschriebene Stromanregelzeit.
 
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