Abwickler mit Sinamics S120

georg_demmler

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Hallo,

wir haben einen Abwickler mit folgenden Parametern:

Bahngeschwindigkeit: 30 - 150 m/min
Bahnzüge: 300 - 500 N
Durchmesser: 70 - 1200 mm
Regelungsarten: Wagemesszelle für die Zugkraftmessung
Materialien: Stoffe, Flies
Durchmessererfassung: Sensor

Dieser Abwickler soll den Warenzug auf einen bestimmten Warenzug halten z.b. 500N. Das bedeutet er muß bei großen Radien mehr bremsen und ab einen gewisssen Durchmesser muss er dann
entsprechend dem Radius beschleunigen.

Nun ist es ja so, daß man immer liest, die Geschwindigkeit des Abwickler soll die Leitgeschwindigkeit + Faktor aus Regelung über Warenzug haben.
Das funktioniert hier leider nicht, da bei diesem Verfahren der Motor immer bremst / beschleunigt und so die Schwankung des Warenzugs so groß ist.

Nun haben wir folgende Überlegung - für die Bremsphase bei großen Umfang nehmen wir eine negative Geschwindigkeit und ändern die Grenze für das untere Drehmoment entsprechend dem Umfang und
wenn der Umrichter dann in die Beschleunigungsphase gehen soll, nehmen wir eine positive Geschwindigkeit und ändern die Grenze für das obere Drehmoment.

Für den Einsatz von der Siemens-Wicklerapplikation ist es zu spät - daher der obige Ansatz. Letzendlich ist das was wir machen, eine mechanische Bremse am Servo nachbilden, bzw. Zugkraftregelung über Drehmoment.

Und nun meine Frage - ist unser Ansatz zu gebrauchen, hat das so oder so ähnlich schon jemand gemacht und kann uns Tipps geben.

Vielen Dank für die Hilfe

Gruß

Georg
 
... hast Du schon mal den Drehmomentverlauf zur Trägheitskompensation gerechnet? Sowohl Trägheit wie auch Winkelbeschleunigung ist eine Funktion vom Durchmesser und wenn die Bahngeschwindigkeit geändert wird, dann hast Du noch eine Komponente.
Hast Du das schon in Nm ausgerechnet, wieviel das ausmacht?
Reibung kann man über die Reibkennlinie versteuern, wobei die Reibung nicht nur von der Drehzahl sondern auch noch vom Durchmesser (Gewicht) abhängen wird.
Der Zugsollwert nun noch über den Durchmessser gerechnet aufaddieren. Einen Regler hast Du ja auch noch, das zählst Du auch noch dazu.
Willst Du das in der SPS machen oder im Antrieb mit DCC?

Über das Verfahren mit Drehzahlregler und Sollwertkorrektur kannst Du ja auch noch nachdenken.

Aber so einen Wickler hatte ich bisher noch nicht in Betrieb genommen. Hoffe dass sich hier noch Leute melden, die hier so einen Abwickler schon umgesetzt haben
 
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Hallo,

erst mal vielen Dank für die Antwort - und ein kurzer Hinweis - was andere Leute ein halbes Jahr versäumt haben, soll man nun innerhalb von zwei Wochen in Ordnung bringen. Und ich kenne das
Problem an der Anlage erst seit letzten Montag.
Und Begriffe wie Trägheitskompensation, Reibkennlinie - schon gehört aber mehr nicht.
Das ganze soll in der SPS laufen und nicht im Antrieb.
 
... hast Du auch die Leit-(Bahn-)geschwindigkeit ?
Vielleicht ist es drehzahlgeregelt mit dem additiven Zugregler am einfachsten, v.a. wenn Du dehnbares Material haben solltest.
 
Hallo,

ja wir haben eine Leit-(Bahn-)geschwindigkeit. Aber bei dem Abwickler ist es so, daß es weniger auf die Bahngeschwindigkeit ankommt sondern auf den Warenzug am Abwickler.

Der Abwickler ist Teil einer Kaschieranlage. Den additiven Zugregler wollen wir in der SPS nachbilden und damit die Momentgrenzen beeinflussen.

Vielen Dank für die Hilfe
 
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Hallo,

ja wir haben eine Leit-(Bahn-)geschwindigkeit. Aber bei dem Abwickler ist es so, daß es weniger auf die Bahngeschwindigkeit ankommt sondern auf den Warenzug am Abwickler.

Der Abwickler ist Teil einer Kaschieranlage. Den additiven Zugregler wollen wir in der SPS nachbilden und damit die Momentgrenzen beeinflussen.

Vielen Dank für die Hilfe

Hierfür gibt es eine Beispielapplikation auf der SIMOTION. Nennt sich "Winding" und kann über euren Vertrieb bezogen werden. Funktioniert in der Praxis sehr gut. D425-2PN als CPU reicht da vollkommen.
 
... ich denke als erstes sollte das Regelverfahren festgelegt werden.
Ihr plant jetzt ein Verfahren durch Begrenzung der Drehmomentgrenzen (und Drehzahlreglerübersteuerung).

Nachdem Du einen Durchmessersensor hast, die Leitgeschwindigkeit kennst und auch noch den Zugistwert misst, was spricht dagegen einfach drehzahlregelt zu Fahren und über den Zugregler den Zug einstellst (als Zusatzdrehzahlsollwert). Vorteil wäre, dass Du Dich nicht um die Trägheitsvorsteuerung kuemmern musst. Das wuerde dann alles der Drehzahlregler uebernehmen. Den Drehzahlregler wuerde ich bei leeren Wickel dynamisch optimieren und den I-Anteil auf >100ms einstellen.
Wenn das nicht reicht, kann man immer noch die Trägheit vorsteuern und / oder den Drehzahlregler durchmesserabhaengig adaptieren. Das ist ja beim SINAMICS alles möglich.
 
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Hallo,

erst mal vielen Dank für die Antworten.

Ich muss mir mal morgen bei unserer Applikation den Drehzahlverlauf ansehen - vielleicht liegt da ja unser Problem. Vielen Dank für die ganzen Hinweise.
 
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