FU auch ohne FI?

Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hallo VLT_RealDrive,
das kann mit nicht nachlesen. Habe das vom Service von Danfoss erfahren. Ist aber auch nicht wichtig.
Da ich mal davon ausgehe, dass die Abschaltung des FUs selber nicht zur offiziellen Trennung zugelassen ist.
Irgendwo im Handbuch steht auch was von Personenschutz, denn über den Danfoss nicht realisiertbar ist. Ist ja logisch, Danfoss baut ja auch FUs und keine Sicherungen usw.

Aber was machen nun alle Anlagenbetrieber?
Ich muss erstens gewärleisten, dass im Fehlerfall sicher abgeschaltet wird und zweitens muß ich dafür einen Nachweis bringen.

Im normalen Stromkreis messe ich z.B. den Schleifenwiederstand, anhand des Wiederstandes kann ich nun beurteilen ob die Vorgeschaltete Sicherung im Fehlerfall rechtzeitig auslöst.
Würde mich auch auf eine Differenzstrommessung einlassen, da ist aber jeder FU individuell zu betrachten, da wie ja alle wissen, der FU Ableitströme hat durch seinen EMV Filter.

Also bin ich nun als Anlagenbetreiber dazu gezwungen RCDs vom Typ B einzusetzen. Und dann brauche ich auch noch welche die speziell auf den jeweiligen FU abgestimmt sind. Wer hier denkt er kann sich einfach einen RCD Typ B bestellen, wird sich wundern. Denn auch dieser kann beim einschalten des FUs einfach auslösen obwohl kein Fehlerfall vorliegt.

Sonst noch einer ne Idee??

Gruß kausnice
 
Da frage ich mich, was man machen kann wenn der FU aufgrund seiner Größe im Normalbetrieb einen höheren Ableitstrom als 30mA hat.
Dann kann man sich ja nur mehr auf die Erdschlussüberwachung des FU´s selber verlassen, die EMV Kondensatoren abschalten oder einen
Zeitverzögerten FI Typ B nehmen und hoffen dass die Ableitströme nur beim Einschalten auftreten.

Bei SEW findet sich übrigens:
SEW-EURODRIVE empfiehlt auf den Einsatz von Fehlerstrom-Schutzschaltern zu
verzichten und andere Maßnahmen zum Personenschutz (z.B. gemäß EN61800-5-1,
EN50178, EN60204-1,....) zu wählen.
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Dann will ich mich auch mal mit einmischen und meine Erfahrungen kundtun...

Wir sind ein kleiner Laden und bauen häufiger Schränke für Biogasanlagen, und die gehören zu den "Anlagen mit erhöhter Brandgefahr", und es gibt ex-Bereiche auf den Anlagen.

Grundsätzlich verbauen wir bei diesen Anlagen für jeden Antrieb einen Fi-Schutzschalter 300mA, egal ob Fu oder nicht.
Der Unterschied liegt natürlich im FI-Typ, die FU-Antriebe bekommen FI`s, die allstromsensitiv und stoßstomfest sind.

Ja - die Dinger sind schweineteuer - da kostet ein Motorantrieb im Schrank statt 380,- € mal schnell 1100,-€ - ohne FU versteht sich.

Ich persönlich sehe das auch so, dass damit zumindest ein gewisser Schutz im Fehlerfall gewährleistet ist, den der FU selbst ja häufig noch gar nicht mitbekommt.
Probleme mit Fehlauslösungen kenne ich nicht, die Dinger tun Ihren Dienst und gut.

Ich persönlich glaube, dass die Mähr von den Fehlauslösungen zum Teil historisch begründet sind, und zum Teil von der falschen Auswahl der FI-Type aus Preisgründen herrührt.

Klar tut es verdammt weh, wenn ich einen Auftrag nicht bekomme, weil ein Mitbewerber einfach ohne FI`s baut - aber letzten Endes will ich noch ruhig schlafen können...
 
Demnach kann man ohne sich in Normentexte zu verlieren zusammenfassen?!?:

Frequenzumrichter und Servoregler (sind ja auch nur Umrichter) generell mit RCD 300mA absichern als Anlagen- und Brandschutz, bei steckbaren Antrieben 30mA als Personenschutz.

1-Phasengeräte mit einem Typ A (nicht AC)
3-Phasengeräte mit einem Typ B allstromsensitiv

Diese zwingend in der Ausführung superimmunisiert oder superresistent oder wie die Hersteller das verzögerte Ansprechen auch immer bezeichnen (nicht zu verwechseln mit selektiv!)
Zitat aus einem Geräteinformationsblatt von Siemens:
(Superresistent [K]
Superresistente (kurzzeitverzögerte) FI-Schutzschalter erfüllen
die maximal zulässigen Abschaltzeiten für unverzögerte Geräte.
Sie verhindern jedoch unnötige Auslösungen durch kurzzeitige
Verzögerung der Abschaltung und damit Anlagenstörungen,
wenn impulsförmige Ableitströme – wie beim Einschalten von
Kondensatoren – auftreten.)

Kann man das so zusammenfassen? Und meine Frage dazu: theoretisch müsste es doch auch für elektronische Netzteile gelten, nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Je weiter ich mich in das Thema "quäle" desto verwirrter werde ich.

Nach meinem derzeitigen Kenntnissstand ist der zwingende Einbau eines RCD vor FU´s im Maschinenbau an spezielle Einsatzorte und die Netzform gebunden.
Man muss ihn wohl nur im Maschinenschaltschrank an Aufstellorten vorsehen, welche besonders brandgefährdet sind und z.Bsp. an Baustellen oder in der Landwirtschaft. Desweiteren ist er beim Anschluss einer Maschine in der Industrie an ein TN-Netz nicht zwingend notwendig oder gefordert (Ausnahme besonders brandgefährdet). Die Verpflichtung zum Einbau in den Maschinenschaltschrank bezieht sich wohl nur auf TT oder IT-Netze.

Kann einer der wirklichen Fachleute aus diesem Bereich meine Aussage bestätigen?
 
Zurück
Oben