Hallo zusammen,
Ich haette auch noch ein paar anmerkungen zu dem thema. Vielleicht zur warnung: wir vertreiben die dold sanftanlauf und bremsgeraete und zudem die frequenzumrichter von
yaskawa. Zudem automatisieren wir regelmaessig fuer einen kunden aehnliche saegen und anschlaege.
- vor der loesung mit den motorschutzschaltern zwischen dem umrichter und den motoren moechte ich heftig warnen. Wir hatten vor ein paar jahren immer wieder kunden die dies sogar bei einzelantrieben aus uebertriebener vorsicht gemacht haben (zum glueck scheint diese idee langsam auszusterben). Solange der schutzschalter nicht anspricht ist die welt in ordnung, sowie er aber ausloest schuetzt er sicherlich den motor, aber reisst mit einer guten wahrscheinlichkeit den fu ins verderben. das problem ist, wie beim schalten hinter dem fu eigentlich immer, dass der fu einen krassen induktivitaetssprung (erst motorinduktivitaet, dann null) an den klemmen sieht, was nach den physikalischen gesetzen zu einem sprunghaften spannungsanstieg (die peaks sind dabei deutlich hoeher als die zwischenkreisspannung) fuehrt, der die igbt's im ausgang i.d.r zestoert. Motor gerettet, fu zerstoert... nicht die optimale loesung.
- gruppenantriebe sind da harmloser, weil die induktivitaet nicht auf null zurueckspringt. Aber wehe dem umrichter, wenn der letzte motor abgeschaltet wird...
- sin-filter oder ggf. die preiswerteren du/dt-filter im ausgang sind eine moegliche, aber exklusive loesung. Moeglich weil sie den spannungsanstieg daempfen, exklusiv weil sie fuer kleinere leistungen leicht an den halben geraetepreis herankommen.
- die in meinen augen einzig richtige variante fuer solche gruppenantriebe ist den fu-parameter "nennstrom" auf die summe der motornennstroeme einzustellen und da halt der fu die verteilung der stroeme nicht kennen kann, jeden motor mit einem bimetallkontakt oder ptc auszustatten. Beim ausloesen wird dann die ganze gruppe abgeschaltet (gut FUs sollten die ueberwachung dieses meldesystems mitbringen).
- eine rueckspeiseeinheit ist zwar toll (vor allem eine gut verdrosselte), aber fuer SELTENE abschaltungen in meinen augen voellig ueberzogen. Die so erzeugte rueckgespeiste energie wird (aufgrund der kurzen bremszeit) in jahrzehnten vermutlich den geraetepreis nicht erreichen.... ja wenn man denn ueberhaupt einen zaehler hat der in beide richtungen zaehlt. Bei 11 kW wuerde ich zwei kleine 400W widerstaende nehmen und mal von einer summe von rund eur 110,-- ausgehen, das ist mit einer rueckspeiseeinheit wohl nicht zu schlagen.
- fuer die sicherheit hat es sich bewaehrt ein not-aus-modul mit sofortkontakten und verzoegerten kontakten zu nehmen(ja gibt es auch von dold ;-) ). Die sofortkontakte loeschen die umrichterfreigabe, die verzoegerten trennen den fu vom netz (bzw. Schalten seinen sicheren halt, wenn er so etwas hat). So ist sichergestellt, dass der fu aktiv bremst, aber schliesslich doch sicher aus ist.
- ueberhaupt nicht zu verachten (wenn man die drehzahl nicht stellen will) ist allerdings das bremsgeraet. Hier git es sogar typen mit sicherer stillstanderkennung, um ggf. eine verriegelung freizugeben, was man bei einem fu nur mit einem zusaetzlichen sicheren drehzahlwaechter hinbekommt (falls er diese funktion nicht mitbringt). Im holzbereich ist diese stillstandserkennung m.e. sogar vorschrift.
N.s. Ich habe diesen eintrag auf meinem handy getippt, er ist laenger geworden als gedacht. Fuer die kleinschreibung bitte ich um entschuldigung.
Viele gruesse
Klaus kilper, bretzel gmbh