Netzschütze bei Umrichter noch nötig?

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Mir geht es garnicht mal um die Umrichter, es geht um die Speisung der Safe Eingänge, wenn
da mal etwas schief läuft. Bei einen Schütz kann man das rausbekommen, abe bei einen FU.

Bei Schützen sind spiegelkontakte oder zwangsgeführte Kontakte bei der Rückmeldung gefordert,
bei einen FU aber nichts, auch irgendwie merkwürdig.

Bei den meisten Umrichtern, die ich kenne, ist es so, dass du schon eine Rückmeldung / Fehlermeldung bekommen kannst.
Diese kannst du in deine Sicherheitsfunktion verknüpfen, musst es aber meist nicht. denn schliesslich soll das Ding ja quasi eigensicher sein.

Ist auch nichts anderes als z.B. ei den modernen Schutztürschaltern.

Gruß
Dieter
 
Ich kann schon verstehen, warum diese Frage gestellt wird. Übrigens ging es mir da auch schon so.
Es wird immer "verlangt", dass über einen Diagnosepfad erkannt wird, ob die Abschaltung tatsächlich erfolgt ist. Eben wie die Rückführung über einen Schützkontakt. Bei einem Umrichter gibt es keine Forderung nach einem "Testkanal". Man verlässt sich darauf, dass die Funktion "sicherer Halt" zweifelsfrei funktioniert. Kann man das wirklich? Gibt es da so etwas wie einen Fehlerausschluss? Macht es Sinn, ggf einen potentialfreien Kontakt des Umrichters einzubinden um damit ein Wiedereinschalten zu verhindern, falls der Umrichter im sicheren Halt immer noch "betriebsbereit" ist?
Zugegeben habe ich das nicht bis zum Ende gedacht und mich entschieden, dass hier ein Fehlerausschluss gemacht werden kann. Aber so richtig gefallen hat mir das nie...
 
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Meiner Auffassung nach müsste im Umrichter irgendein zwangsgeführtes Sicherheitsrelais
sitzen das die Ansteuerung des Leistungsteils Wegschaltet und dieses nach außen führt.
Die Relaiskontakte die üblicherweise im FU sitzen sind meiner Auffassung nach, da nicht
ausreichend.
 
Genau so habe ich mir das vorgestellt, wir arbeiten mit KEB und SEW, die wollen von so etwas nichts
wissen. Bei direkter Nachfrage bekommt man keine Antwort, die Beckhoff Lössung find ich klasse und
so gehört sich das auch meiner Ansicht nach.
 
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Ich möchte jetzt das Thema auffrischen

Nach Lenze Angaben:

Gefahr!
Mit der Funktion ”Sicher abgeschaltetes Moment” (STO) ist ohne zusätzliche
Maßnahmen kein ”Not-Aus” nach EN 60204 möglich. Zwischen Motor und
Antriebsregler gibt es keine galvanische Trennung, keinen Serviceschalter oder

Reparaturschalter!

”Not-Aus” erfordert eine galvanische Trennung , z. B. durch ein zentrales

Netzschütz!
 
Hallo, da werden einige Sachverhalte durcheinandergewirbelt.

  1. Not-Halt = STO = keine Trennung vom Netz
Weiterhin verhindern des unerwarteten Wiederanlauf
Siehe DIN EN 60204-1 Abschnitt 5.4. und 9.2.2.

  1. Not-Aus = Spannung abschalten, siehe DIN EN 60204-1 Abschnitt 9.2.5.4.3. Ist nur in speziellen Fällen notwendig. Ich sehe bei einem Umichter keine Notwendigkeit für Not-Aus.
  2. Netztrennung = galvanische Trennung durch eine Netztrenneinrichtung entsprechend DIN EN 60204-1 Abschnitt 5.3. Keine Schütze aufgeführt!
Ein Hauptschalter oder andere vorgeschaltete Geräte die diesen Abschnitt erfüllen ist notwendig. Bei großen Maschine ist ein Abschaltkonzept LoTo erforderlich.

Dafür ist kein Schütz notwendig oder ausreichend.
 
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Inzwischen kommt von immer Seiten die Empfehlung von Reparaturschaltern. Ist ja klar, wieder mehr Umsatz für die Hersteller.
Bis jetzt hab ich im Schaltplan die entsprechenden Hinweise zur Abschaltung. Bei grossen Anlagen gibt es eine entsprechende Abschaltmatrix.

Gruß
Dieter
 
bei SEW z.b ist der STO (z.b vom MDX61B) PL d und dieser ist Hardwaremäßig auch ins Leistungsteil geführt, wenn also STO ansteht ist auch sicher abgeschalten. Trozdem kann Spannung am Motor anliegen! STO ist nicht zur Spannungsabschaltung
 
Hallo Dieter, es gibt einige Wege den unerwarteten Wiederanlauf zu verhindern, Wartungsschalter können bei großen Anlagen bei denen es auch Sinn macht nützlich sein. Aber die EMV lässt grüßen, oft wird das nicht beachtet und dann gibt es Störungen die niemand erklären kann.
Bei kleinen und mittleren Anlagen reicht eine Netztrenneinrichtung und sonst steht ja auch in der Norm was man sonst noch alles nehmen kann.
 
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Wir haben hier in Deutschland qualifizierte Facharbeiter und machen jährliche Schulungen und Unterweisungen.
Und im Jahr 2016 sollen diese Facharbeiter zu blöd sein um z.B. 3 Drähte am MSS oder Umrichter vor einer Reparatur abzuklemmen...
Ich habe nix gegen Reparaturschalter, wo sie notwendig sind ... aber eben nur da.
 
Wir haben hier in Deutschland qualifizierte Facharbeiter und machen jährliche Schulungen und Unterweisungen.
Und im Jahr 2016 sollen diese Facharbeiter zu blöd sein um z.B. 3 Drähte am MSS oder Umrichter vor einer Reparatur abzuklemmen...
Ich habe nix gegen Reparaturschalter, wo sie notwendig sind ... aber eben nur da.

Wozu am MSS abklemmen, der hoffentlich vor dem Umrichter sitzt.
Mann schaltet diesen aus und befolgt dann die 5 Sicherheitsregeln.
Was soll dann noch passieren?
 
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Wozu am MSS abklemmen, der hoffentlich vor dem Umrichter sitzt.
Mann schaltet diesen aus und befolgt dann die 5 Sicherheitsregeln.
Was soll dann noch passieren?

Im Reparaturfall übernimmt bei Fördertechnikanlagen gerne mal ein Mitarbeiter den Transport. Mit Auslösen des MSS werden aber auch die Freigaben von vor- und nach gelagerte Elementen weggenommen. Deshalb MSS abklemmen.

Gruß
Dieter
 
Im Reparaturfall übernimmt bei Fördertechnikanlagen gerne mal ein Mitarbeiter den Transport. Mit Auslösen des MSS werden aber auch die Freigaben von vor- und nach gelagerte Elementen weggenommen. Deshalb MSS abklemmen.
Das funktioniert aber nur bei solchen Anlagen/Maschinen, bei denen Störungen der FUs nicht abgefragt werden.
 
Im Reparaturfall übernimmt bei Fördertechnikanlagen gerne mal ein Mitarbeiter den Transport. Mit Auslösen des MSS werden aber auch die Freigaben von vor- und nach gelagerte Elementen weggenommen. Deshalb MSS abklemmen.

Gruß
Dieter

Regel Nr 2 gilt auch im Allgäu: "Gegen Wiedereinschalten sichern"

Beim Motorschutzschalter, einfach ein Vorhängeschloß einhängen und
ein Hinweiß am Schalter anbringen "VORSICHT, es wird Gearbeitete
Mitarbeiter: Hinak der Schreckliche"
 
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Hi,

ich bin aktuell an dem selben Thema dran. Momentan schalten wir 2 Maschinen á 2x 75KW Riemen-Antriebe parallel, über konventionelle Stern-Dreieck-Schützschaltung. 2 Maschinen á 1x90KW.
Da wir nun doch mal so langsam an unsere eigenen Trafo-Stationen denken, zwecks Schaltspitzen und Anfahrstrom, werden die alten Schaltungen durch FU´s respektive Sanftanläufe, ausgetauscht.
Persöhnlich habe ich eine Abneigung gegen die, nicht ganz billigen, Netzschütze entwickelt. Zu oft sind die (überdimensionierten) Schütze kleben geblieben.
Zum Thema Not-Aus und Not-Halt ist zu sagen;
Wir nutzen in dem Sinne beides.
1. In einem Anlagenteil muss mittlerweile bei betätigen des Not-Aus Tasters, die Anlage auf Grund der Schwungmasse, Aktiv über die Antriebe Bremsen werden d.h. mit abgeschaltetem FU wird das nichts.
2. Im Vorgelagerter Anlagenteil reicht es bei betätigtem Not-Aus Taster Spannungsfrei austrudeln. Dies realisieren wir über Unterspannungsauslösern in den NZM Schaltern. Auch da ist nachfolgen kein Schütz nötig.
Eine Allpolige Sichere Trennung ist gewährleistet.

In Beiden Fällen kommen keine Netzschütze zum Einsatz.

Es gibt da nicht die Pauschale Lösung. Jede Anlage ist da anderst gestrickt. Vor allem wenn es um den oftmals erwähnten generatorischen Betrieb geht.

Grüße
 
2. Im Vorgelagerter Anlagenteil reicht es bei betätigtem Not-Aus Taster Spannungsfrei austrudeln. Dies realisieren wir über Unterspannungsauslösern in den NZM Schaltern. Auch da ist nachfolgen kein Schütz nötig.
Eine Allpolige Sichere Trennung ist gewährleistet.

Genau das mögen aber sehr viele Umrichter ganz und gar nicht und reagieren darauf mit defektem Zwischenkreis.
Da solltest du beim Hersteller nachfragen....

Gruß
Dieter
 
Also ich sehe das so (arbeite normalerweise mit Sinamics S120 / G120):

Aus sicherheitstechnischer Sicht reicht die Anteuerung von STO bis PL d. Wenn man PL e braucht ist ein zusätzlicher Netzschütz der über einen F-DO oder ein Sicherheitsrelais angesteuert wird notwendig. Wenn man STO über Klemmen am Umrichter ansteuern will hat man entweder eine 2-kanalige Struktur (Beim Siemens S120 z.B. ein Kontakt auf die CU320-2 und ein Kontakt auf das Motormodul) oder eine 1-kanalige Struktur die dann geschützt verlegt sein muss. Eine STO Rückmeldung vom Umrichter sehe ich als nicht zwingend erforderlich an. Das Gerät dass die Spannung von den STO Klemmen wegschaltet muss ja ein Sicherheitsgerät sein dass sich selbst überwacht. Aber natürlich kann man auch vom Umrichter entweder über Feldbuss oder Klemmen sich den aktuellen Status zurücklesen, das Feedback Signal muss ja nicht sicher ausgeführt sein.

Ich persönlich bin eigentlich immer für einen Netzschütz weil man den Umrichter dann in Zeiten wo die Anlage steht komplett abschalten kann und somit auch Energie sparen kann. Hängt aber natürlich von der Anwendung ab, wie oft und wie lange der Antrieb aus ist.
 
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