Netzschütze bei Umrichter noch nötig?

Safety

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Hallo, Ich stelle diese Frage nochmal hier!
Mich würde mal interessieren wie der Stand der Technik im Bereich Servoverstärker und FU ist, hier natürlich die Safetylösungen. Wenn man einen Umrichter mit integrierter Sicherheit benutzt braucht man dann noch einen Netzschütz?
 
Ich glaube bei SEW wird z.B. das Netzschütz abgeschaltet wenn der Bremswiderstand zu heiß wird. Eventuell ist das Ding eher dazu da damit sich der Umrichter selbst abschalten kann?
 
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Mit den Gedanken Netzschütze zu sparen hatte ich auch schon einmal
gespielt, aber wie Deltal schon schreibt, ist da das Problemm der Brems-
widerstände. Werden die zu heiß muss das Netz weggeschaltet werden, da
sonst im Fehlerfall weiter bestromt wird und es zum Brand kommen kann.
Aus Sicherheitstechnischer Sicht könnte man sich die Netzschütze ersparen.
 
http://www.danfoss.com/Germany/Busi...ncy+Converters/VLT+AutomationDrive+FC+300.htm

Sicherheit serienmäßig
Der VLT® AutomationDrive FC 302 verfügt serienmäßig über einen sicheren Eingang, der die Funktion „STO“ (Save Torque Off) gemäß der EN 61800-5-2 mit Sicherheitskategorie SIL 2 / EN 61508 bzw. PL d EN ISO 13849-1
erfüllt wird.
Wir haben in der jüngeren Vergangenheit immer abgangsseitig abgeschaltet und nun verlassen wir uns nur noch bei lebensbedrohlichen Maschinenteilen nicht nur auf den Umrichter. Aber gewöhnliche Sachen, da verlassen wir uns auf den Umrichter.
 
Hallo,
meine Erfahrung ist das es Hersteller gibt die noch einen Netzschütz brauchen und andere die nur eine Netztrenneinrichtung benötigen. Da ich aber nur wenige Hersteller kenne wollte ich mal erfahren wie Ihr das macht.
Natürlich kann man eine Sicherheitsfunktion um eine Sicherheitsfunktion bauen aber warum?
Man hat ein zu minderndes Risiko ermittelt und dieses kann man mit den STO des Umrichters erfüllen. Warum dann z.B. bei PLd nochmal zwei Schütze einbauen?
 
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Bei SEW oder KEB wurde nur gesagt, das dieses Erfordelich ist wenn sich die
Bremswiderstände nicht selber schützen, also quasi Eigensicher sind. Bei den
größten Widerstände muss entweder ein Bimetall im Bremskreis verbaut werden
oder der Widerstand hat gleich eins verbaut. Diese wirken dann auf das Ein-
speiseschütz. Bei einen Fehler im Umrichter, könnte ein Halbleiter einen Defekt
haben und den Widerstand bis zum Brand bestrommen.
Wenn zb kein Bremswiderstand verwendet werden muss, kann auch auf das
Speiseschütz verzichtet werden.

Wir verbauen zb nur ein Schütz und schalten die sichere Freigabe des Umrichters.
 
Bei größeren Umrichtern und längerem Anlagenstillstand schalte ich gerne mal die Leistung zur Energieeinsparung ab.
Die Verlustleistung manche Geräte sind da nicht unerheblich.
 
Info

Hi, bin zwar nicht der Spizialist dafür aber warum Netzschütz wegschalten? Und warum der Zusammenhang mit Bremswiderstand?
Netz ist vor FU, Bremswiderstand betrifft generatorische Last motorseitig.

Der FC 302, wie von vom Kollegen erwähnt, hat Klemme 37 STO. Damit wird SIL2 bzw. alte Sicherheitskat0 usw erreicht.....also im Fehlerfall, bei Benutzen der richtigen Komponenten , schaltet FU Ausgang frei und erzeugt Alarm68....ist so abgenommen.

Netzschütz ist aus FU-Sicht eh Problematisch wg Kondensatoren/Ladeschaltung.

Gruß


Zudem hier ein Text von der Danfoss- Beschreibung:

Sichere Vermeidung von gefahrbringenden Bewegungen

Die VLT können signifikant dazu beitragen, die Systemkosten für die funktionale Sicherheit einer Maschine/Anlage zu senken. Dafür sind die FC 302 serienmäßig mit einem sicheren Digitaleingang mit der nach EN 61800-5-2 ausgeführten Funktion „Sicher abgeschaltetes Moment“ (engl.: „STO – Safe Torque Off “) ausgestattet. Die Sicherheitskategorie, die sich damit erreichen lässt, entspricht dem Performance Level d nach EN ISO 13849-1 bzw. SIL 2 nach EN 61508. Dieser Eingang lässt sich direkt mit einem sicheren Initiator (Sicherheitsschaltgerät) verbinden. Während aktivierter Schutzfunktion bleibt der Antrieb weiter am Netz. Im Vergleich zur klassischen Potenzialtrennung mit Netzschützen lassen sich so mit der „Safe Torque Off “-Funktion recht einfach einzelne Antriebe gemäß ihrer funktionalen Anlagenzugehörigkeit in Stopp-Gruppen zusammenfassen, so dass sich der sichere Zustand nur auf die gewünschten Anlagenteile beschränkt. Vorteilhaft ist auch, dass bei häufigerem Auslösen der Schutzfunktion nicht auf die Be-/Entladezeit des Zwischenkreises Rücksicht genommen werden muss. Eine höhere Anlagenverfügbarkeit ist somit die Folge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei SEW oder KEB wurde nur gesagt, das dieses Erfordelich ist wenn sich die
Bremswiderstände nicht selber schützen, also quasi Eigensicher sind.

Wir setzen nur "eigensichere" Bremswiderstände ein. Diese sind mit einer thermischen Sicherung ausgerüstet, welche den Stromkreis bei Überhitzung unterbricht. (Wie bei Kaffeemaschinen oder Backöfen) Die Sicherheit erreichen wir dann über den "sicheren Halt". (Impulssperre des Wechselrichters) Daher haben wir kein Netzschütz vor dem FU.
Ich sehe da auch die Problematik mit der begrenzten Einschalthäufigkeit auf der Netzseite.
 
Wir setzen nur "eigensichere" Bremswiderstände ein. Diese sind mit einer thermischen Sicherung ausgerüstet, welche den Stromkreis bei Überhitzung unterbricht. (Wie bei Kaffeemaschinen oder Backöfen) Die Sicherheit erreichen wir dann über den "sicheren Halt". (Impulssperre des Wechselrichters) Daher haben wir kein Netzschütz vor dem FU.
Ich sehe da auch die Problematik mit der begrenzten Einschalthäufigkeit auf der Netzseite.

Das machen wir auch, aber bei den größeren Widerständen gibt es keine
Eigensicheren mehr. Eine Gefahr besteht Dan darin das vor Ort mal etwas
getauscht wird und dieser Umstand nicht beachtet wird und es dann zum
Brand kommt.
 
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Gedakenspiele.. ich durfte schon einmal vor ein paar Jahren Umrichter, Widerstand und Schaltschrankdeckel tauschen, als ein Bremschoper versagt hatte. 30kW Umrichter, 15kW Widerstand und glück das über dem Schrank keine Kabelpritsche o.Ä. angebaut war.
Deswegen war mir das mit dem Schütz auch noch in Erinnerung geblieben, weil ich es halt dann mal "heimlich" nachrüsten sollte ;)
 
Hallo,
genau dies entspricht auch meinen Erfahrungen, es gibt Hersteller und Anwendungen mit und ohne Netzschütz. Für STO wird ein Schütz bei integrierter Sicherheit meist nicht benötigt.
Hier ist wie immer eine genaue Studie der Betriebsanleitungen und Datenblätter nötig ganz besonders wenn es Zertifizierte bzw. Baumustergeprüfte Bauteil sind.
Nach meiner Meinung macht es aber keinen Sinn für ein schon gemindertes Risiko nochmal einen Netzschütz zusetzen.
Und wenn man zum Brandschutz spezielle Bremswiederstände und diese dann auch in allen Listen und eventuell auch in der Betriebsanleitung erwähnt dann muss man nicht weil einer dann doch ein falsches Bauteil einbauen könnte noch einen Abschaltweg einbauen. Betreiber von Maschinen haben auch entsprechende Pflichten.
 
Gedakenspiele.. ich durfte schon einmal vor ein paar Jahren Umrichter, Widerstand und Schaltschrankdeckel tauschen, als ein Bremschoper versagt hatte. 30kW Umrichter, 15kW Widerstand und glück das über dem Schrank keine Kabelpritsche o.Ä. angebaut war.
Deswegen war mir das mit dem Schütz auch noch in Erinnerung geblieben, weil ich es halt dann mal "heimlich" nachrüsten sollte ;)


Kann ich nur bestätigen *ACK*
 
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Die Sache mit dem überhitzten Bremswiderstand ist die eine Sache.
Moderne Frequenzumrichter bieten Sicherheitsfunktionen wie z.B. STO (Safe Torque Off). Aber die Bezeichnung der Sicherheitsfunktion sagt ja eigentlich schon aus, dass nur das Drehmoment zum Motor sicher abgeschaltet wird und der Wechselrichter kein Drehfeld erzeugen kann. Bei einem defekt eines IGBT im Wechselrichter würde am Motor immer noch Spannung anliegen.
Meines Verständnisses nach geht es doch immer noch primär um den Personenschutz im Fehlerfall.
Wie denkt ihr über meine Verständnisweise der Sicherheitsfunktionen?
Gruß, Sascha
 
Hallo zusammen,

also bei mir sind nach wie vor 2 Netzschütze vorgeschaltet bei einer 2kreisigen Abschaltung, wie vorab erwähnt erzeugt der FU/Servo einfach kein Drehfeld mehr bei STO, Spannung steht aber nachwievor an am Motor!

Das Netzschütz bei den Bremswiderständen dient ja auch dem Geräteschutz und auch Brandschutz!!! ist beispielsweise bei einem Movidrive mal der Bremschopper durchgeschossen, kann ein Drahtgitterwiderstand durchaus zum glühen kommen! Da empfielt sich dann eine Stromüberwachung welche auf die Reglerfreigabe greift...

Ich verfahre so, daß ich eine Schutztür auf die STO-Eingänge greifen lasse, das die Antriebe nicht anlaufen können, aber Not-Halt heißt bei mit trotzdem: UNVERZÖGERT den Schnellstop auslösen, nach 1s VERZÖGERT die Netzabschaltung.

WICHTIG: Man braucht ja nicht für jeden Regler separat einige Netzschütze!!! Man muß bei allen gängigen FU's lediglich den Leitungswuerschnitt passend zur Vorischerung wählen! Dieser kann natürlich variieren, je nachdem wie groß ein Antrieb vorgesichert werden darf und welcher Querschnitt angeschlossen weden kann! Diese Infos stehen aber in jedem Handbuch detailliert drinnen...

MfG
Ch. Vogel
 
Das Netzschütz bei den Bremswiderständen dient ja auch dem Geräteschutz und auch Brandschutz!!! ist beispielsweise bei einem Movidrive mal der Bremschopper durchgeschossen, kann ein Drahtgitterwiderstand durchaus zum glühen kommen! Da empfielt sich dann eine Stromüberwachung welche auf die Reglerfreigabe greift...

Um es nocheinmal extra zu erwähnen, ein Wegschalten der Gerätefreigabe
reicht bei diesen Fehlerfall nicht, es muss die Netzspanung weggeschaltet
werden.
 
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