Gewindeformen

dirknico

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Hallo,

wir betreiben an einer Exzenterpresse eine Gewindeformeinheit der Fa. Pronic.

Da wir diese Geräte nun auch für andere Pressen benötigen stellt sich die Frage,

diese Gewindeformeinheit selbst zu bauen.

Servoregler, Servoantrieb - soweit kein Problem.

Mir stellt sich jetzt die Frage was ich bei solchen Anwendungen beachten muss.

Die Gewindeformeinheit hat "nur" die Aufgabe den Gewindebohrer zu drehen, also kein hin und her fahren und so.

Es müssen im Programm aber so Parameter wie

- Vorlaufgeschwindigkeit
- Rücklaufgeschwindigkeit
- Eintauchtiefe
- Drehmoment
- Gewindedurchmesser

eingegeben werden.

Wofür braucht die Steuerung solche Parameter?
Reicht es nicht eine Drehzahl vorzugeben und evtl. das Drehmoment?

Wer hat soetwas schon einmal realisiert und kann mir ein paar Tipps geben?
 
Also Drehmoment ist nicht für die Bearbeitung relevant. Du kannst damit nur ggF einen Bruch des Werkzeugs erkennen.
Du brauchst Drehzahl, Steigung und die Tiefe.
Damit kann der Vorschub berechnet werden.
Der Vorschub ist beim Vor- und Rücklauf logischerweise gleich.
Mit welcher Art von Steuerung möchtest du das Projekt realisieren?


bike
 
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Drehzahl ist mir klar,

Steigung und Tiefe nicht, da wie gesagt, die Einheit nur den Gewindeschneider antreibt.
Der Vorschub wird entweder direkt durch das Werkzeug (Hubhöhe) oder einen zusätzlichen Zylinder realisiert.
Daher die Frage wofür ich all diese Einstellungen brauche.

Wir haben an den Maschinen Siemens S7-300 im Einsatz, diese würde ich dann halt um die entsprechenden Funktionen erweitern,
bei den Servos hab ich mich noch nicht festgelegt, zurzeit sind in den Werkzeugen Antriebe von Schneider verbaut, die scheinen mir
baugleich denen von Bosch Rexroth.
 
Drehzahl ist mir klar,

Steigung und Tiefe nicht, da wie gesagt, die Einheit nur den Gewindeschneider antreibt.
Der Vorschub wird entweder direkt durch das Werkzeug (Hubhöhe) oder einen zusätzlichen Zylinder realisiert.
Daher die Frage wofür ich all diese Einstellungen brauche.

Ohne Steigung weißt doch niemand wie schnell das Werkzeug zum und aus dem Werkzeug bewegt werden muss.
Die Tiefe braucht man doch, wenn man aufhören will, das Gewinde zu bearbeiten. :confused:


bike
 
also, ich habe einen Antrieb - dieser betreibt den Gewindebohrer (Drehbewegung)

klar, die Presse kann nicht mit 80 Hub gefahren werden,
aber ich kann die Geschwindigkeit der Presse frei wählen.

und wie gesagt, die Tiefe wird entweder manuell eingestellt (Werkezeuggebunden)
oder über einen pneumatischen Zylinder........
 
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also, ich habe einen Antrieb - dieser betreibt den Gewindebohrer (Drehbewegung)

klar, die Presse kann nicht mit 80 Hub gefahren werden,
aber ich kann die Geschwindigkeit der Presse frei wählen.

und wie gesagt, die Tiefe wird entweder manuell eingestellt (Werkezeuggebunden)
oder über einen pneumatischen Zylinder........

Du willst den Bohrer auf Block fahren, also mit Drehmoment erkennen, ob noch Platz ist oder nicht?
Wenn ich jetzt richtig verstanden habe hast du eine Spindel für den Bohrer, den du regeln kannst.
Dann eine Presse, die dir den Vorschub macht für das Gewindeformen.

In der Spindel ist eine Kupplung, die ggF Unregelmäßigkeiten ausgleicht?
Du brauchst dann eine Verbindung zwischen Vorschub Presse und Dreheinheit.

Habe ich das jetzt richtig verstanden?


bike
 
Wenn die Hubbewegung über Pneumatik realisiert wird, braucht die tatsächliche Steigung des Gewindes nicht bekannt zu sein. (Analog: Händisch mit Akkuschrauber Gewinde schneiden -> beim Ansetzen ein bisschen Druck und dann zieht sich der Gewindeschneider selbst, analog beim rausdrehen -> einfach ein bisschen Zug mit der Pneumatik aufbringen und fertig.

Die Tiefe könnte auch über einen verstellbaren Initiator (ev. an einem 1:10 Hebel) eingestellt werden) ebenso die Position am Ende (also oben).

Müsste dann nur die Drehzahl und die Pneumatikdrücke an die verschiedenen Gewindedurchmesser angepasst werden.

Den "Schlitten" mit der Spindel könnte man auch mit Feder oder umgelenkten Gegengewicht so austarieren, dass er in der "Waage" ist und damit nur sehr kleine Kräfte zum Verfahren benötigt.
 
So wie winnman es beschrieben hat mit dem Akku-Schrauber trifft es die Anwendung die wir hier haben,
deshalb meine Frage wofür ich so viele Parameter einstellen soll / muss.

Ich habe jetzt vor einen Drehzahlsollwert an einen Servo zu übergeben,
ab einem bestimmten Punkt diesen vor ab einem zweiten diesen zurück drehen zu lassen.
 
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Es müssen im Programm aber so Parameter wie

- Vorlaufgeschwindigkeit
- Rücklaufgeschwindigkeit
- Eintauchtiefe
- Drehmoment
- Gewindedurchmesser

eingegeben werden.

Wofür braucht die Steuerung solche Parameter?
[/QUOTE]

Ist die Frage dein ernst ? Ich hatte auch schon mit dem Gedanke gespielt so etwas selbst zu machen. Pronic ist mir bekannt. Weis nicht wirklich ob sich das lohnt. Aber gerade weil mann die Parameter und noch viele weitere benötigt hab ich die Finger davon gelassen. Kann es sein das ihr noch zu wenig Reklamationen und zuviel Zeit auf der Presse übrig habt ? Du schreibst weiter unten das du die Hubzahl selbst wählen kannst.


Gruß Markus
 
Die wird wohl tatsächlich alles Regeln über entsprechende Servos, . . .

Wie wird da der Vorschub realisiert? Hängt der direkt an einer Achse? oder gibt es da was federndes , . . .

Über Gewindedurchmesser und Drehmoment wird wohl das maximale Drehmoment für das Werkzeug begrenzt um Bruch zu vermeiden.

Über die Eintauchtiefe wird das Reversieren gesteuert

Die Frage wenn du selber bauen willst:

Welcher mechanische Aufbau schwebt dir vor.
In welcher Größenordnung willst du Gewinde schneiden (zB: nur zwischen M3 und M5 oder M3 bis M20, . . . .)
Wie löst du das Reversieren aus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn du das Werkzeug nur ansetzen willst und dann den Vorschub aus der Regelung nimmst und ziehen lässt ist die Qualität deines Gewindes nicht reproduzierbar.
Nicht jedes Metall ist absolut homogen und daher immer gleich.
Ich würde mit den Verfahrenstechnikern einen Kaffee trinken und mir erklären lassen worauf es ankommt.
Welche Parameter für den Prozess notwendig sind.


bike
 
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Hallo dirknico,
habe schon einige Achsen programmiert zum Gewindeformen. Um die Eintauchtiefe exakt zu bestimmen waren beide Achsen Servoachsen (BoschRexroth). Habe auch eine
Drehmoment Begrenzung parametriert um Bohrerbruch, etc. zu erfassen. Da das Gewindeformen nicht spannabhebend ist (nicht zu verwechseln mit Gewinde schneiden) ist
das Verhältnis von Drehzahl (Gewindeformer) und Vorschubgeschwindigkeit (Eintauchtiefe) schon sehr wichtig um gute reproduzierbare Gerweinde zu erstellen!
Bis dann mal
 
Hallo,
ohne das Problem bis in das Letzte verstanden zu haben, ist es beim Gewindeschneiden auf einer Drehbank schon wichtig die Steigung des Gewindes zu kennen.
Über die Getriebeübersetzung wird die Geschwindigkeit des Supports mit dem Drehmeißel beeinflußt. Pro Drehung des Rohlings muß sich der Meißel um so und soviel Richtung Spannfutter bewegen.
Hiermit wird die Gewindesteigung festgelegt. Je nach Gewindegröße und Norm (metrisch oder zöllig u.s.w.) muß ein anderes Zahnradpaar auf der Drehbank eingelegt werden.
Mir ist klar, daß dies vielleicht bei dem Problem des Gewindbohrens anders sein kann. Aber über so etwas kann ich mir die Vorgabe der Steigung an der Maschine vorstellen.

Gruß Frank
 
Hallo Frank,
exakt, abhängig ob ein M3 oder M12 Gewinde geformt wird, ändert sich die Gewindesteigung, ergo sollte die Vorschubachse eine definierte Geschwindigkeit zugerordnet werden, ob Z.B. M3 oder M12 geformt wird!
 
Na die Zeiten mit Getriebeübersetzung und / oder Transmission zu bearbeiten sind inzwischen vorbei. ;)
Und der Unterschied zwischen zwischen Gewindeformen und -schneiden hat mit den Vorschüben und Drehzahlen nicht wirklich viel zu tun. Es ändern sich meist nur die Momente.
Unsere Maschinen können mit der selben Hardware beides und noch viel mehr :ROFLMAO:

Ich denke der TE sollte, wie schon geschrieben, zuerst mit seinen Verfahrenstechnikern bereden, welche Parameter für den Prozess wichtig sind und dann weiter entscheiden was und wie er es machen will.


bike
 
So, nachdem ich mich nun intensiv mit der ganzen Gewindeeinheit beschäftigen konnte,
die notwendigen Komponenten (Regler, Cube Busknoten, ect.) verbaut habe,
haben wir nun an der ersten Presse die Gewindeeinheit am laufen - ohne Pronic-Steuerung!
Wir werden nun in den nächsten Wochen sämtliche Pressen um je bis zu 4 Gewindeeinheiten aufrüsten.
 
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