Sichtbare Trennstelle im Zwischenkreis

ferrog

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Hallo zusammen,

In einer Anlage werden mehrere Umrichter mittels Einspeiseeinheit gespeist. Dabei soll nun eine Sichtbare Trennstrecke zwischen Einspeiseeinheit und jedem Umrichter vorgesehen werden. Der Zwischenkreis wird durch ein Sammelschinensystem verteilt.
Wie kann man nun ein sicherstellen, dass z.B. ein NH-Trenner, der als sichtbare Trennstelle dient, lastfrei geschaltet werden kann. (Langer Lichtbogen durch DC,...)
Umrichter der Fa. Siemens Typ Sinamic S120.

Mit freundlichen Grüßen
Ferrog
 
Wie kann man nun ein sicherstellen, dass z.B. ein NH-Trenner,....lastfrei geschaltet werden kann.
Gar nicht. Aus diesem Grund würde ich auch keinen verbauen. Irgendwann zieht ihn jemand unter Spannung.:shock:
Wir haben im DC Verteiler Schmelzsicherungen mit Laschen zum schrauben. Hat den Nachteil, dass der Zwischenkreis freigeschaltet werden muss. Dafür entsteht aber auch kein Lichtbogen.
Holger
 
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Ist denn bei Stillstand des Motors bzw. Bei ausgeschaltetem Antrieb über FU sichergestellt, dass kein Strom, verursacht durch z.B. Kondensatoren, fließt?

Im Prinzip geht es darum, dass wir nicht immer am Umrichter abklemmen wollen, wenn z.B ein Motor gewechselt wird. Damit ein Arbeiten unter Spannung vermieden wird, müsste man die Einspeiseeinheit und somit die gesamte Anlage stilllegen.
Die Verfügbarkeit von anderen Antrieben soll dadurch aber nicht beeinträchtigt werden.

Vielleicht kann man dies ja auch programmtechnisch lösen?! Nur bei Freigabe durch Steuerung schalten?

Oder hat jemand Erfahrung mit DC-Schützen?

Mit freundlichen Grüßen
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Wartungsschalter zwischen Umrichter und Motor bzw. entsprechende Schütze möchtest du nicht?

Prinzipiell würde das funktionieren. Es soll aber auch möglich sein den Umrichter zu wechseln, wenn die Einspeiseeinheit eingeschaltet ist. Weiterhin müsste man EMV-Maßnahmen überdenken.

Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen
 
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Das Problem ist nicht nur das abschalten sondern auch das zuschalten. Man kann ja das Motormodul mit den leeren Kondensatoren nicht einfach wieder an den geladenen Zwischenkreis aufschalten.
 
Dazu gibt es schon Lösungen - z.B. bei Walzwerken usw. ist das durchaus üblich.
Bei größeren Leistungen gibt es da extra eine Option - schau Dir mal Kapitel 8.20 an:
cache.industry.siemens.com/dl/files/866/35202866/att_69055/v1/s120-geraetehandbuch-gh5-cm-1008-de.pdf

Für kleinere Leistungsteile kann man sich sowas auch selbst aufbauen. Im Prinzip brauchst Du einen Hauptzweig und einen Vorladezweig.
Beispiel mit DC- Schützen (z.B. 3TC44, 3TC52, ... je nach Strom)
Ein DC- Schütz und Vorladewiderstand im Vorladekreis und ein großes Überbrückungsschütz für den Hauptzweig.
Beim Vorladen: Man schließt das Vorladeschütz und über den Vorladewiderstand wrd der Zwischenkreis geladen. Man kann z.B. die aktuelle DC- Spannung im Motormodule (r70) mit der DC.Spannung der Einspeisung vergleichen. Wenn diese fast gleich sind, dann schließt man das Hauptschütz und öffnet anschließend das Vorladeschütz.
Die Zweige sind noch mit Sicherungen abzusichern (der SINAMICS selbst hat ne Zwischenkreissicherung). Für die Motormodule gibt es sog. Einspeiseadapter.
Hinweis zur Dimensionierung des Widerstands. Thermisch muss er nur die Energie 1/2*C*U² verkraften (die Kapazitätswerte der Motormodule findest Du in der Doku). Bzgl. Widerstandswert, würde ich mich am Maximalstrom des Motormoduls orientieren. Z.B. bei einen 30A MoMo mit Imax=90A könnte man z.B. bei einer 720V Zwischenkreisspannung mit einen Widerstandwert von >8Ohm arbeiten. D.h. die Vorladung würde nach tau=R*C innerhalb von ein paar Millisekunden erfolgen.
Eine Variante mit DC- Schalter wäre auch denkbar.

Bzgl. EMV musst Du ggf. aufpassen - das hängt dann eben von Deinen Aufbau ab. Je nach Länge / Leitungsinduktivität / Schirmung hat das Einfluss.

Das Thema DC- Verbund wird derzeit durch das Energieforschungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie "DC Industrie" ohnehin gepusht.

Es gibt z.B. Anlagen, wo auch Energiespeicher (z.B. Superkondensatoren) direkt im Zwischenkreis verbaut sind. Da sind dann auch Vorladeschaltungen notwendig (also ist es nichts ungewöhnliches - z.B. bei SERVO- Pressen, wo man die Energie zwischen Kondensatoren und den Antrieben pendeln lässt).
 
Zuletzt bearbeitet:
... hier die Applikationsbeschreibung, falls es noch relevant sein sollte:
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/en/view/52638634
 
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