Mindest Kabelquerschnitte bei ATV630 / ATV690 Schneider FUs

Michael.Uray

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Geforderte mindest Kabelquerschnitte bei ATV630 / ATV690 Schneider FUs lt. Doku

Mir ist aufgefallen, dass es hier in der Dokumentation bei vielen FU Typen Mindest-Kabelquerschnitte angegeben sind, welche aber weitaus höher sind als jene die eigentlich für den Motor benötigt werden.

So ist zum Beispiel beim ATV630-D37N4 ein 35mm² Kabel als mindest Querschnitt für die Versorgung & Motor Seite angegeben, laut unserer Auslegung wird aber nur ein 16mm² Kabel für diesen Motor (37 kW, 70 A) benötigt.

Ich vermute, dass es eine zu geringe Kontaktfläche beim Kabel/Klemmenübergang gibt wenn zu kleine Querschnitte angeschlossen werden.
Die Zugentlastung / Schirmauflegung ist ebenfalls ein Problem wenn ein kleinerer Querschnitt gewählt wird, da die Klemmvorrichtung sich bei einem 16mm² Kabel (am Bsp. ATV630-D37N4) nicht mehr ganz schließen lässt und somit auch das Kabel nicht mehr richtig festhält bzw. dann in weiterer Folge auch der Schirm nicht richtig kontaktiert wird.

Es kann doch nicht sein, dass hier Kabel um mehr als das doppelte größer dimensioniert werden müssen, nur damit die Klemme am FU den richtigen Querschnitt bekommt?
Ich denke es kann sich ein jeder selbst ausrechnen von welchen mehr-Kosten bei der Verkabelung man hier spricht.

Verwendet von euch eigentlich jemand die neuen Schneider Frequenzumrichter Altivar Process ATV600 oder die Altivar Process ATV900?
Hat sonst noch jemand von euch eine solche Erfahrungen gemacht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke mal der Kabelquerschnitt richtet sich nach dem Maximalen Ausgangstrom des Umrichters. Dieser liegt in der Einstellung Heavy Duty bei 92,3A. Im Zweifelsfall mal bei deinem Schneider Ansprechpartner nachfragen.
 
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Anscheinend gibt es diesen Mindest-Querschnitt je nach Bauform des Umrichters, was für mich auf darauf hindeutet, dass diese Mindest-Querschnittsangaben mechanische Hintergründe haben.
Am Beispiel des C11N4F kann man es gut sehen, dass es in der "Baugröße 6" eine Mindest Angabe gibt, nicht aber in der Baugröße "Bodenmontierte Umrichter – Normalbetrieb".

2017-07-14_10-13-07_ATV630_650_Installation_manual_DE_EAV64306_04.pdf_.png

2017-07-14_10-13-29_ATV630_650_Installation_manual_DE_EAV64306_04.pdf_.png

Ich kenne es bisher so mit den Kabelquerschnitten:
Die Leitung am Eingang muss mit dem vorgeschalteten Überstrom-Schutzorgan gesichert werden, dem Umrichter ist diese Leitung egal.
Bei manchen Umrichtern werden noch spezielle flinke Sicherungen für die Halbleiterabsicherung benötigt, bei Schneider ist dies nicht notwendig da diese einen Hardwareschutz gegen einen Kurzschluss am Ausgang haben welcher bei 3-4x Nennstrom des Umrichters schnell abschaltet.
Die Leitung am Ausgang wird vom Umrichter geschüzt je nach dessen Motorstromeinstellungen (so wie bei einem Motorschutzschalter).
Das Motorkabel wird nach Motorstrom, Leitungslänge, Verlegeart und mindest-möglich auftretenden Kurzschluss-Abschaltestrom ausgelegt.

Ich habe eigentlich schon versucht von Schneider eine Antwort zu bekommen.
Der Level 1 Support konnte dies nicht beantworten und dann ging es zum L2 weiter und einige Male hin und her was mit mehreren widersprüchlichen Aussagen zu diesem Thema endete.
Es gab bei SE auch schon defekte Umrichter mit abgebrannten Klemmen mit zu geringen Kabelquerschnitten als Ursache.
Bei einem Gespräch bei uns vor Ort aus diesem Grund wurden wieder neue für mich nicht nachvollziehbare Begründungen geliefert warum ich doch ruhig kleinere Querschnitte verwenden könnte, aber all dies wollte mir keiner in schriftlicher Form bestätigen.

Wir haben in einer TÜV Schulung vor etwa einem Jahr einmal gelernt, dass bei der Auslegung unbedingt immer auch die Dokumentation des jeweiligen Gerätes berücksichtigt werden muss, da es bei einzelnen Geräten ja auch gewisse Einschränkungen geben kann.

Für mich steht das eigentlich relativ klar in der Doku, dass dies der Mindest-Querschnitt ist welcher angeschlossen werden kann und somit bleibt mir eigentlich nichts anderes übrig als alle Kabel viel höher zu dimensionieren als dies notwendig wäre.

Sieht dies denn jemand anders?
 
Ich würde vermuten, daß Du auf dem richtigen Weg bist.
Die im FU entstandene Verlustwärme (an allen Punkten) muß irgendwie raus aus dem Gerät.
Wenn im Innern, warum auch immer (kompakter Aufbau...usw.) wenig Kupfer (an den Schienen usw.) eingesetzt wurde, muß der Ausgang mithelfen, zumindest das Ganze nicht behindern.
Gffs muß auch eine entsprechend luftige Installation mithelfen.
Wenn man das nicht beachtet...und den FU wirklich bis zum Limit auslastet, kann es zu genau den von Dir aufgeführten Folgen führen.
Und, daß der Support das entweder (noch) nicht weiß oder selber bewußt darüber im Unklaren gelassen wird und sich dann jeder "seine" Antwort abquält, um Dir irgendwie zu helfen, wäre auch nicht überraschend.

Und, ganz klar: Werden die Installationsempfehlungen nicht eingehalten, ist die Schuldfrage ganz schnell ganz klar.
Dann bleibt nur, die zu befolgen oder eben doch nach Alternativen zu suchen. Das Gesamt-Paket zählt, nicht nur der Preis einer einzelnen Komponente.

LG
Mathias
 
Und, ganz klar: Werden die Installationsempfehlungen nicht eingehalten, ist die Schuldfrage ganz schnell ganz klar.

Genau das befürchte ich auch.

Mit den bisherigen ATV312, ATV32, ATV61/71 waren wir immer recht zufrieden und dieses Thema mit den min. Querschnitten gab es auch nicht, aber leider wurden diese ja abgekündigt und mit ATV320, ATV630 und ATV900 ersetzt.

Dieses Problem, dass die Kabelquerschnitte nun viel größer gewählt werden müssen als bisher notwendig müsste doch fast alle Anwender dieser Umrichter betreffen
Verwendet hier sonst eigentlich niemand die (neuen) ATV600/ATV900 FUs von Schneider Electric?
 
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Könnte es ein Kompromiss sein, im Schaltschrank Übergangsklemmen zu verwenden?
Dann kannst Du beide Anforderungen erfüllen und hast als Mehraufwand nur das Kabelende Im SS + die Übergangsklemmen. Könnte bei den kupferpreisen schon einen unterschied machen.
 
Könnte es ein Kompromiss sein, im Schaltschrank Übergangsklemmen zu verwenden?
Dann kannst Du beide Anforderungen erfüllen und hast als Mehraufwand nur das Kabelende Im SS + die Übergangsklemmen. Könnte bei den kupferpreisen schon einen unterschied machen.

Die Überlegung war auch schon kurz da, aber das ist natürlich wieder mit einem gewissen Mehr-Aufwand (Material, Arbeit, Platz) verbunden und man müsste sich dann auch wieder um die ordnungsgemäße Auflegung des Schirmes Gedanken machen.

Wenn SE hier wirklich bei ihrem Mindest-Querschnitt bleibt, dann sind die Anschlussklemmen der neuen FUs meines Erachtens eine Fehlkonstruktion.
Da muss man sich sonst ja wirklich einmal nach Produkt-Alternativen umsehen.
 
Ich warte nun seit 2 Monaten auf eine Antwort von Schneider welche sie mir zu diesem Thema versprochen haben und habe bis jetzt noch nichts konkretes erhalten.
Einmal wurde eine weitere Nachfrage von mir schon vertröstet wegen der Urlaubszeit.

Verwendet sonst eigentlich keiner die Schneider Electric Frequenzumrichter?
Das müsste doch praktisch alle Nutzer dieser Umrichter betreffen.
 
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Ich denke schon, daß die verwendet werden. Zumindest "preislich" scheinen sie ja für viele Kunden attraktiv....
Vielleicht lesen nur nicht alle Nutzer hier mit...

Ich würde Dir empfehlen (wobei ich hoffe, daß Du nicht beim Großhandel kaufen mußt), Deinen Außendienstler anzusprechen und ihm vielleicht auch mal den Link zu genau diesem Thema mitzuteilen.
In aller Regel wirkt das...

Hast Du eigentlich den Support in AT oder Deutschland kontaktiert? Vielleicht wär es einen Versuch wert, näher an der Quelle (in D) anzufragen?
LG Mathias
 
Ich habe nun endlich folgende Aussage von Schneider schriftlich bekommen:


Es sind die Kabel- Querschnitte für die Frequenzumrichter der Serie ATV600 nach Auslegung IEC mit den errechneten Kabel-Querschnitten möglich und zulässig.

Die in der Installationsanleitung Angeführten Werte entsprechen der UL Norm
Max : Maximaler Kabel-Querschnitt der an den Klemmen angeschlossen werden kann
Min: Minimaler Kabel-Querschnitt ausgelegt auf die UL Norm

Ist keine UL Norm vorgeschrieben erfolgt die Auslegung nach IEC.



Demnach kann hier alles angeschlossen werden, was laut IEC Auslegung berechnet wird und die mindest Querschnitte sind nur bei UL einzuhalten.
 
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