Vacon 20 + Dual Port Ethernet Schnittstelle

fency

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Hallo an alle,

Wir setzen bei uns im Unternehmen schon lange Vacon Umrichter sein und waren damit immer sehr zufrieden.
Vor einiger Zeit hat Vacon als Nachfolger für den "NXL", den "Vacon 20" auf den Markt gebracht.
Der "alte" NXL ist nun seit einigen Monaten nicht mehr lieferbar.

Nun meine Frage.
Wie handelt ihr das Problem, dass man eine Schnittstellenkarte,
in unserem Fall eine Dual Port Ethernet Schnittstelle (SX-OPT-E9), nicht von extern mit 24VDC versorgen kann?
Die Karte wird nur mit Spannung versorgt, wenn der Umrichter auch mit 400V versorgt wird!
Ein rießen Problem, wenn man davor einen Hauptschütz, zum abschalten bei Not-Halt hat.
Hat man den Bus als Daisy-Chain aufgebaut und der Schütz fällt ab oder der Motorschutz fällt,
dann verliert man auch die Verbindung zu den danach folgenden Teilnehmern.

Ich denke mal, dass wir nicht die einzigen sind, die dieses Problem haben.
Würde mich interessieren, wie ihr das löst.

Für mich ist generell immer noch komplett unverständlich, wie man das zu einer Zeiten in der Feldbus-Systeme schon lange Stand der Technik waren,
bei einem neuen Umrichter vergessen konnte.
Schwere Fehlplanung.

Danke für eure Meinung,

mfg

fency
 
Hallo Fency,

welch harte Worte...
keine der mir bekannten Feldbus-Karten für "Vacon"-FU wird direkt an der Feldbus-Karte mit Stützspannung 24 V DC versorgt -das erfolgt immer am FU-Steuerteil.
Wenn Du vom NXL sprichst, wird Dir sicher die Klemme 30 (und 7) auf der FU-Steuerkarte, die genau diesem Zweck dient, (noch) bekannt sein.
Übrigens unterstützte der NXL nicht mehr die E9-Karte...

Beim V20 (der sich (leider) in vielen Punkten vom üblichen Vacon-Standard unterscheidet), ist das das Stützen des Steuerteils und damit auch der Feldbus-Kommunikation, soweit ich weiß, ebenfalls möglich.
Ich bin jetzt nicht mehr ganz up to date, ob man endlich mal eine brauchbare deutsche Doku für den V20 fertiggestellt hat, aber ich würde Dir die Nutzung der Klemmen 6 und 3 für einen Test empfehlen.
Viel Erfolg

Mathias
 
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Äh, Nachsatz:

Der V20 ist NICHT der Nachfolger vom NXL, zumindest nicht, was die Baugrößen MF4-6 (1,1 -bis 30 kW, mit integrierter Drossel, Chopper und RFI-Filter)betrifft.

Mathias
 
Hallo Dr. Vacon.

Die Klemmen 30 und 7 sind mir natürlich ein Begriff.
Ich habe auch nie gesagt, dass man die Stützspannung direkt an der Karte anlegen können sollte.
Weiters haben wir bei den NXL nicht die E9 Karte sondern die OPT-CP-V Profinet-Karte.

Aber zurück zum Thema.
Wie du an den Screenshots sehen kann, gab es bei den NXL die Klemme 6 für die internen 24V und die Klemme 30 für eine externe Versorgung.
Beim Vacon 20 gibt es nur noch die Klemme 6.
Ich habe es mal probiert hier 24V anzulegen, aber hier haben wir ein etwas diffuses Verhalten.
Hat der Umrichter 400V und 24V am Steuerteil und man nimmt ihm dann die 400V, dann bleibt die Karte meistens aktiv.
Teilweise ist sie aber nach einiger Zeit einfach offline.
Ist der Umrichter komplett spannungsfrei und man legt nur 24V an, scheint es ein Glücksspiel zu sein, ob die Karte aktiv wird oder nicht.
Das ist unser aktueller Wissenstand.

2018-03-08 11_33_53-Vacon_NXL - PDF-XChange Viewer.png2018-03-08 11_34_02-Vacon 20 Complete Manual-DPD00716H1-UK - PDF-XChange Viewer.png

Bezüglich der Sache mit dem Nachfolger. Was ist dann der Nachfolger?! Der Vacon 100 wohl nicht, dafür spielt er preislich einfach in einer anderen Liga.

Und das mit den "harten" Worten. Ich bin generell Vacon Fan. Nur leider gefällt mir der Vacon 20 einfach nicht besonders. Das hat mehrere Gründe:

1. Ich fand die schlanke Bauform des NXL deutlich praktischer. Vor allem wenn man bei den Vacon 20 MI1-3 die Schnittstellenkarte auch noch außen anbauen muss.
2. Sind die Steuerklemmen zu klein und die Schrauben sind leicht zu überdrehen. (wir liefern viel in die USA und auch sonst haben wir immer wieder Kunden die einen min. Querschnitt
der Drähte von 1mm² vorschreiben. Diese sind kaum klemmbar und ein weiterschleifen mittels Twin-Aderendhülsen ist auch kaum, bis gar nicht, möglich.
3. Besagtes Thema mit der Spannungsversorgung der Schnittstellenkarte.

mfg

fency
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Abend, fency,

erstmal Danke für Dein konstruktives Feedback. Ich hoffe, einige "Vacon"-Supporter lesen hier mit und geben die Kritik weiter.
Solch ein diffuses Verhalten eines FU ist natürlich nicht schön, ganz und gar nicht.
Hattest Du hierzu schon mal Kontakt zu Deinem Danfoss Drives Vertriebspartner aufgenommen? M.E. handelt es sich hier um ein ernstes FU-Problem, welches gelöst werden muß. Ich würde meinen, ein Software-Problem.
Daher wäre es gut, Dich mal mit etwas detaillierteren Angaben (Firmware-Version der Ethernet-Karte, mit welcher gsd-Datei wird gearbeitet, welche Gegenseite (SPS), falls S7, auch welche TIA-Version, und natürlich Firmware-Stand des FU) an den Drives-Support zu wenden. Falls Du auch eine etwa-Zeit bis zum Kommunikationsverlust angeben könntest, würde das den Technikern dort ganz sicher die Arbeit erleichtern...
Falls Deutschland: drives.service.de@danfoss.com.

Zu den übrigen Punkten:
Ich gebe Dir zu 100 % Recht mit den viel zu kleinen Steuerklemmen. Offenbar scheint in Asien (wo dieser FU konzipiert wurde) diesbezüglich eine komplett andere "Denke" als in Europa zu herrschen. Ich hätte hier aber Zweifel, ob man größere Steuerklemmen einführen wird.

Der Anschluß der E/A-Erweiterungskarten an die V20 ist wirklich nicht vergleichbar mit dem bei NX oder V100. Du brauchst doch zudem auch noch diesen Slotadapter, wenn ich es noch richtig im Kopf habe...? Das ist wirklich eine Verschlechterung, leider.

Die "schlanke" Bauform beim NXL (Baugrößen MF2 und 3, OHNE integrierte AC-Drossel und RFI-Filter) war im "normalen" Vacon-Produktprogramm die absolute Ausnahme, alle übrigen NX-Geräte verfügten über diese Entstörmaßnahmen integriert und bauten dann nicht mehr ganz so schlank... und das zeigte sich dann auch im Preis.

Der Vacon 20 ist eigentlich als Nachfolger und mit Leistungserweiterung zum Vacon 10 konzipiert worden, lange vor der Entscheidung, den NXL einzustellen.
Wenn jemals bei Vacon ein Plan bestanden hat, für den NXL einen äquivalenten Nachfolger zu konzipieren, ist der mit der Übernahme von Vacon durch Danfoss hinfällig geworden.

Für die "großen" NXL (Baugrößen MF4-6) ist in der Tat der V100 (INDUSTRIAL oder FLOW) der geeignete Nachfolger (ja, deutlich teurer, aber auch mehr "Technik" eingebaut, u.a. integrierte Ethernet-Schnittstelle mit der Möglichkeit, für wirklich kleines Geld Profinet nachzurüsten); aber als Nachfolger für die Baugrößen MF2/MF3 vom NXL hat es derzeit nur den V20...wenn man mit dessen Eigenheiten leben kann.

Fazit: Dein zuerst angesprochenes Problem mit der Stützung der Buskommunikation bei Abschaltung der FU-Leistungsversorgung sollte sauber lösbar sein, die übrigen Punkte aber...da hätte ich Zweifel...

Gruß zurück
Mathias
 
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