Servoumrichter an 230V Schukosteckdose

danhoe

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Hallo zusammen,

ich habe heute mit einem Kollegen diskutiert:
Kann ein Servoumrichter an einer 230V Schukosteckdose betrieben werden?

Hintergrundinformationen:
  • Einspeisesteckdose mit einem RCD Typ A abgesichert.
    -> Kann nicht funktionieren.
  • Servoumrichter hat eine Scheinleistung von 1,35kVA.
  • Habe schon einige Umrichterhersteller abtelefoniert und wollte deren Meinung wissen, allerdings habe ich keine vernünftige Antwort erhalten.


Folgende Gedanken sind uns schon in Kopf geschossen:

  • Trenn-/Steuertransformator
    -> Schutztrennung kann meiner Meinung nach keine Option sein, den wohin mit dem Ableitstrom von dem Umrichter?

Natürlich wäre das Einfachste, den besagten FI durch einen Typ B zu ersetzen. Aber es muss doch noch etwas anderes geben?

Gibt es hier jemanden, der sich dazu äußern könnte?
Kann ein Servoumrichter an einer Schukosteckdose mit RCD normativ und elektrokonstruktiv richtig betrieben werden? Wenn ja, wie?

Vielen Dank im Voraus, ich bin auf eure Kommentare gespannt.

Liebe Grüße.
 
Hallo,

es gibt eigentlich 2 Möglichkeiten:

Trenntransformator:


Einen Trenntransformator und auf der Sekundärseite den N wieder mit PE verbinden. Für den RCD auf der Primärseite ist dann alles IO und auf der Sekundärseite fließt der Ableitstrom über den PE wieder zur Sekundärseite des Trafo's zurück. Es ist nur zu beachten dass der Trafo auf der Sekundärseite genügend Kurzschlusstrom liefert um nachgeschaltete LS oder Schmelzsicherungen in der vorgeschriebenen Zeit auszulösen.

Spezielle Netzfilter:


Kauf den Servoumrichter ohne Filter und schalte vor den Umrichter einen speziellen Filter mit wenig Ableitstrom, z.B.

https://www.schaffner.com/de/produk...mi-filter-for-installations-with-rcd-devices/
 
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Hey,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Einen Trenntransformator und auf der Sekundärseite den N wieder mit PE verbinden. Für den RCD auf der Primärseite ist dann alles IO und auf der Sekundärseite fließt der Ableitstrom über den PE wieder zur Sekundärseite des Trafo's zurück. Es ist nur zu beachten dass der Trafo auf der Sekundärseite genügend Kurzschlusstrom liefert um nachgeschaltete LS oder Schmelzsicherungen in der vorgeschriebenen Zeit auszulösen.

Klingt soweit logisch. Auf der Sekundärseite kann dann ein RCD Typ B gesetzt werden? Oder wäre dieser überflüssig?

Kauf den Servoumrichter ohne Filter und schalte vor den Umrichter einen speziellen Filter mit wenig Ableitstrom, z.B.

Hier benötige ich aber sicher wieder den RCD Typ B? Entnehme ich zumindest dem Datenblatt.
 
Auf der Sekundärseite brauchst du keinen RCD wenn da nur dein Servoumrichter dran hängt. Falls da zusätzlich noch was anderes dran hängt kannst natürlich in den Zweigen auch wieder RCD's einbauen. Mit dem Filter hast du recht, das hab ich übersehen, evtl. gibt es noch andere Typen. Es gibt auch noch solche Kompensationsgeräte, aber die habe ich noch nie selbst gesehen bzw. getestet:

https://epa.de/filter/de/ableitstromkompensation-leakcomp-1p/
 
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Guten Abend.

Ist es denn sicher, daß der RCD Typ A auslöst oder ist das erst mal nur eine Vermutung?
Wenn Dein Servoumrichter ein Einphasengerät ist, brauchst Du nach EN 50178 nicht zwingend einen RCD Typ B.

Wenn der Typ A bereits beim Zuschalten der Netzspannung auslöst, ist es nicht gesagt, daß der Standard-RCD Typ B diese Einschaltstromspitze toleriert.
Denn der normale Typ-B-RCD ist dafür da, Fehlerströme ohne Nulldurchgang (ausgelöst durch Zwischenkreis-Erdschlüsse des (Servo-) Umrichters) zu erkennen. Das kann der Typ A nicht.

Bezüglich der Erkennung der Einschalt-Ladestromspitzen verhält sich der Typ-A gegenüber dem normalen Typ-B-RCD ziemlich gleich, würde Dir in diesem Fall kaum weiterhelfen.

Schau mal auf der Webseite der Firma Doepke nach. Da gibt es einige sehr gute Broschüren zu diesem Thema.

Übnrigens kann man bei vielen Umrichtern den integrierten EMV-Filter deaktivieren, d.h. die PE-Brücke der Y-Filterkondensatoren öffnen.
Dann hat zwar der EMV-Filter keine Wirkung mehr, aber zumindest weiß man dann, ob die Lade-Stromspitze der Y-Filterkondensatoren das Problem sind oder nicht (sondern dann z.B. eher das (lange) Servo-Motorkabel zusammen mit hohen Taktfrequenzen).

Gruß
Mathias
 
RCD Typ B braucht man nur pauschal bei 3~ FUs. Bei 1~ sind die weder nötig noch Vorschrift.

Allerdings braucht man, streng nach der Schrift, noch einen zusätzlichen Erdungsanschluss wg. den potentiell hohen Ableitstrom.

Also wenn der Typ A auslöst, tut es der Typ B in dem Fall ziemlich sicher ebenfalls.
 
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