Schwache Leistung an Drehstrommotor

Mat2018

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Guten Morgen!

Ich habe einen dreiphasen Motor an einer älteren Bandschleifmaschine, die ich vor kurzem gekauft habe. Beim Einschalten schafft der Motor es nicht, den Keilriemen zu drehen (ich muss ihn manuell anschubsen, damit er überhaupt in Fahrt kommt). Nachdem der Motor dann auf Touren gekommen ist, wird er sehr warm.

Gemessen habe ich:

- Durchgangsmessung der drei Spulen (gemessen an den jeweiligen Wicklungsenden am Klemmkasten des Motors, die Brücke habe ich dafür natürlich entfernt): Alles in Ordnung

- Widerstandsmessung der Spulen: Alle 5,6 Ohm

- Kein Kurzschluss zwischen den Spulen oder zwischen einer der Spulen mit der Masse (gemessen mt Durchgangsprüfung)

- Durchgangsmessung vom Anschlusskasten an der Maschine zum Schalter und vom Schalter zum Motor: Alles ok. Der Schalter ist ein einfacher "Ein-Aus-Schalter" (also kein Stern-Dreieck oder sonst was).

- Drehzahl gemessen: 1250 U/min (laut Typenschild sollten es 1410 sein)

- Der Motor läuft rund, es sind keine Geräusche zu hören, alle Lager sind leichtgängig (auch die sonstigen Lager an der Schleifmaschine).

... aber die Leistung entspricht nicht dem eines 1,1 kW-Motors. und heiß darf er auch nicht werden und die Drehzahl stimmt auch nicht.

Die Sternschaltung dürfte korrekt sein.

Könnte es sein, dass eine Spule defekt ist? Habt ihr sonst eine Idee woran es liegen könnte?

Vielen Dank im Voraus!

Fotos und Zeichnung im Anhang.

Grüße,
Mat
 

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Ich würde mal die Spannung im Klemmkasten im Betrieb messen,
den Motorstrom jeder einzelnen Phase.
Das klingt nach einem Plan. Bei Schnellsicherungen hatte ich es schon öfter, das die nicht ganz durch waren und dann noch so 100V durch kamen.
Das Verhalten ähnelt dem einer fehlenden Phase, nur dass der Motor dann nur brummt.

Hast du auch Mal probiert den Antrieb im Leerlauf anzuschalten also ohne Keilriemen?

Gruß

Mavorkit

Gesendet von meinem SM-G389F mit Tapatalk
 
Am Motor hast du ja schon sehr viel gemessen, aber hast du auch tatsächlich die Zuleitung mit 3x400V gemessen? Das ist Zweiphasenlauf!

Gruß SPS-Fuzzi
 
Das stimmt das hatte Ich auch schon öfter bei alten Leistungsschutzschaltern die in feuchten Umgebungen Betrieben wurden.
Ohne last volle Netzspannung bei belastung nur noch 50V am Verbraucher.
Motor einschalten und die Sicherung unter Last betätigen das brennt die Kontakte wieder frei.
 
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Um die möglichen Fehler weiter aufzulisten:

Ein Teilwindungschluss würde sich so ähnlich auswirken.
Aufschluss könnte die angesprochene Spannungsmessung an den Motorklemmen, bei Sternschaltung auch über den einzelnen Wicklungen (Stternpunktverschiebung) und eine vergleichende Strommessung an allen drei Phasen geben.

Kannst Du den Strom nicht messen: Ein Windungsschluss ist bei Sternschaltung auch daran zu erkennen das die Spannung über einer Motorwindung unter Last abweicht von den anderen.
 
Möglich wäre auch, dass unter den drei Aussenleitern fälschlicherweise der Null geklemmt wurde. Das ist ein sehr häufiger Fehler, der gerne mal bei den CE-Steckern bzw. Steckdosen fabriziert wird.
 
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Hallo und vielen Dank für eure zahlreichen Antworten!
... und sorry für die späte Antwort!

Hast du auch Mal probiert den Antrieb im Leerlauf anzuschalten also ohne Keilriemen?

Ja, das läuft deutlich besser. Aber Anschubsen muss ich das Keilriemenrad trotzdem noch.
 
Um die möglichen Fehler weiter aufzulisten:

Ein Teilwindungschluss würde sich so ähnlich auswirken.
Aufschluss könnte die angesprochene Spannungsmessung an den Motorklemmen, bei Sternschaltung auch über den einzelnen Wicklungen (Stternpunktverschiebung) und eine vergleichende Strommessung an allen drei Phasen geben.

Kannst Du den Strom nicht messen: Ein Windungsschluss ist bei Sternschaltung auch daran zu erkennen das die Spannung über einer Motorwindung unter Last abweicht von den anderen.

Ich habe jetzt nochmal gemessen, wobei ich nur einen einfachen Multimeter habe. Das kam dabei raus:

STROM:
- Bei der Messung "L1 an Motor" (also an Masse) hat der FI-Schalter (Sicherung) ausgelöst. Ich weiß nicht warum, aber ich hab damit nicht weiter gemessen. Ohne Messgerät gibts keinen Kurzschluss.
- Bei "L1 an Sternpunkt" (also an der Brücke der Wicklungsenden) wurden ca. 7-8A angezeigt.
- Bei "L2 an Sternpunkt" wurden 23A angezeigt!
- Bei "L3 an Sternpunkt" wurde 0A angezeigt (wobei das auch damit zusammenhängen kann, dass der Multimeter nach der extrem hohen Messung davor nicht mehr wollte oder eine Pause brauchte, die ich ihm nicht gegönnt habe …)

SPANNUNG:
- L1, L2 und L3 jeweils an Sternpunkt: 230V

Merkwürdig....

Grüße,
Mat
 
Bei "L1 an Sternpunkt" (also an der Brücke der Wicklungsenden) wurden ca. 7-8A angezeigt.
- Bei "L2 an Sternpunkt" wurden 23A angezeigt!

Wie hast du denn den Strom gemessen? Zange oder durch das Multimeter, wenn durch das Multimeter, dann wird wohl die
Sicherung im Messgerät ausgelöst haben ( bei Fluke typischerweise 11A Sicherung )
 
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