Zwei Umrichter über einen Leitungsschutz und ein Schütz?

Lucas_

Level-1
Beiträge
9
Reaktionspunkte
0
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Moin,

in einer Steuerung sind zwei Frequenzumrichter mit Motoren gleicher Leistung (750W), von denen nur einer zur Zeit in Betrieb ist. Spricht etwas dagegen aus Platzgründen für beide FU nur einen Leitungsschutzschalter und ein Schütz zu verwenden? Für ein 48V und ein 24V würde ich genauso vorgehen wollen. Gibt es da Bedenken oder Vorschriften, die dagegen sprechen?

Gruß Lucas
 
Die Antwort geht schon aus Deiner Frage hervor.
Leitungsschutzschalter dienen nicht primär dem Schutz von Geräten. Sofern die Verkabelung entsprechend ist und Du die maximale Absicherung des FU nicht überschreitest spricht garnix dagegen.
Die maximale Absicherung des FU geht aus dessen Datenblatt hervor. Üblicherweise ist auch bei kleinen Umrichtern eine 10 oder 16A Absicherung zulässig, muss aber im Einzelfall geprüft werden.

Sind obige Bedingungen erfüllt sollte der FU sich selbst und den Motor ausreichend schützen können - das ist normalerweise ein Teil seiner Aufgaben.

Mit den Kleinspannungen verhält es sich analog.

Welche Funktion hat das Schütz? Hier ist die Sache unter Umständen differenzierter zu betrachten in Abhängigkeit von der Funktion. Ist das Schütz nur ein Teil der Sicherheitsfunktion hätte ich da ebenfalls keine Bedenken. Die Auslegung des Schütz muss natürlich für den Worst-Case erfolgen. Es muss also im Zweifel der volle Strom des Leitungsschutzschalters schalt- und tragbar sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Hi Andy,

zunächst vielen Dank für deine Antwort.

In der Tat geht es um eine Sicherheitsfunktion. Via Notaus soll sichergestellt werden, dass die Umrichter mit den Schützen vom Netz getrennt werden.

Interesse halber: welche Funktionen wären beipielsweise vorstellbar die Sache differenzierter zu betrachten?

VG
Lucas
 
Moin Lucas_,

Via Notaus soll sichergestellt werden, dass die Umrichter mit den Schützen vom Netz getrennt werden.

Gibt es weitere Gründe für einen NotAus? Der NotAus ist dafür da, um eine Anlage sicher energiefrei zu machen (die Energie muss nicht nur elektrisch vorliegen. Ggf. muss eine Anlage auch pneumatisch, hydraulisch, mechanisch, etc. frei gemacht werden.).
IdR ist aber ein NotAus bei einem Umrichter nicht erforderlich oder sogar problematisch für die Antriebseinheit (Wie wird potentielle Energie, die durch den Antrieb eingespeist wird abgebaut, usw.). Normalerweise würde man heute einen NotHalt einsetzen. Heutzutage hat auch eigentlich jeder Umrichter einen entsprechenden Eingang für "STO".
Dann kannst Du komplett auf das Schütz verzichten, machst stattdessen für jeden FU ein Leitungsschutz (LS-Schalter, Schmelzsicherung, o.ä.) und bist sicherheitstechnisch "up to date".


Falls Du ein Hubwerk oder einen anderen Antrieb hast, der nach dem STO mechanisch mit einer Haltebremse vereshen ist, musst Du diese Bremse auch entsprechend sicher ansteuern. Entweder kann der Umrichter die Bremse direkt sicher ansteuern oder Du muss (je nach PLr) weitere Schütze (zwei in Reihe pro Bremse) vorsehen, die nicht die funktionelle Schaltung der Bremse machen (dafür brauchst Du ggf. ein weiteres Schütz), sondern ausschließlich sicherheitsgerichtet die Bremse einfallen lassen.

Also: was hast Du für eine Applikation? Geht von dieser Anlage eine Gefahr in Form von einem elektrischen Schlag aus (==> NotAUS)? Geht nur eine Gefahr von einer gefahrbringenden Bewegung aus (==> NotHalt)? Ggf. brauchst man eine Kombination aus NotHalt (für die Bewegung) und NotAus ( für die elektrische Gefahr).

VG

MFreiberger
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo MF,

danke für deine Info.

Es soll ein Motor mit Trennscheibe gestoppt werden, der weitestgehend eingehaust ist und dessen Trennvorrichtung noch eine zusätzlich Einhausung hat. Der aktuelle gewählte FU verfügt laut Datenblatt nicht über STO-Eingänge, doch gibt es diesen in Variante mit STO. Würde dann auf diesen umswitchen. Ein Motor wurde bisher nicht gewählt.

Wie sähe eine Kombi Nothalt und Notaus aus?

VG Lucas
 
Zuviel Werbung?
-> Hier kostenlos registrieren
Moin Lucas_,

eine Kombination aus NotHalt und NotAus sieht eigentlich so aus, dass
1. der Antrieb Momentfrei gemacht wird (STO) inkl. Haltbremse sicher einfallen lassen und erst dann
2. die Energie zur Anlage abgeschaltet wird.

In Deinem Fall sollte ein NotHalt passen. Der NotHalt ist eine Kombination aus den Funktionen SS1+STO, wobei
SS1: safe stop 1 (es wird die Notstopprampe gefahren)
STO: safe torque off (der Antrieb wird Momentfrei gemacht (ACHTUNG: ggf. Bremse erforderlich))

aber bei Deiner Anwendung denke ich eine Haltebremse muss nicht sicher angesteuert werden (wie bei einem Hubwerk erforderlich wäre). Also abbremsen und dann abschalten.

Guck mal hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitsfunktion

VG

MFreiberger
 
Zurück
Oben