Möglichkeiten für eine Anwenderquittierung
Eine Anwenderquittierung können Sie realisieren über:
· einen Quittiertaster, den Sie an eine F-Peripherie mit Eingängen anschließen
· ein Bedien- und Beobachtungssystem
Anwenderquittierung über Quittiertaster
HinweisBei Realisierung einer Anwenderquittierung über einen Quittiertaster ist bei einem Kommunikationsfehler/F-Peripherie-/Kanalfehler derjenigen F-Peripherie, an der der Quittiertaster angeschlossen ist, auch keine Quittierung zur Wiedereingliederung dieser F-Peripherie mehr möglich. Diese "Blockierung" kann nur durch einen STOP/RUN-Übergang der F-CPU behoben werden.Deshalb wird empfohlen, für die Quittierung zur Wiedereingliederung einer F-Peripherie, an der ein Quittiertaster angeschlossen ist, zusätzlich auch eine Quittierung über ein Bedien- und Beobachtungssystem vorzusehen.
Anwenderquittierung über ein Bedien- und Beobachtungssystem
Zur Realisierung einer Anwenderquittierung über ein Bedien- und Beobachtungssystem wird der F-Applikationsbaustein F_ACK_OP aus der F-Bibliothek Distributed Safety (V1) benötigt.
Vorgehensweise zur Programmierung der Anwenderquittierung über ein Bedien- und Beobachtungssystem
1. Rufen Sie den F-Applikationsbaustein "F_ACK_OP" in Ihrem Sicherheitsprogramm auf. Am Ausgang OUT des F_ACK_OP steht Ihnen das Quittiersignal zur Auswertung für die Anwenderquittierungen zur Verfügung.
2. Richten Sie auf Ihrem Bedien- und Beobachtungssystem ein Feld zur manuellen Eingabe des "Quittierwerts" "6" (1. Quittierungsschritt) und des "Quittierwerts" "9" (2. Quittierungsschritt) am Instanz-DB des F_ACK_OP (Eingang IN) ein
oder
belegen Sie eine Funktionstaste 1 zur Übergabe des "Quittierwerts" "6" (1. Quittierungsschritt) und eine Funktionstaste 2 zur Übergabe des "Quittierwerts" "9" (2. Quittierungsschritt) am Instanz-DB des F_ACK_OP (Eingang IN).
3. Optional: Werten Sie auf Ihrem Bedien- und Beobachtungssystem im Instanz-DB des F_ACK_OP den Eingang Q aus, um das Zeitfenster anzuzeigen, innerhalb dessen der 2. Quittierungsschritt erfolgen muss, bzw. um anzuzeigen, dass der 1. Quittierungsschritt bereits erfolgt ist.
Sollten Sie eine Anwenderquittierung nur von einem PG/PC aus über die Funktion "Variable beobachten/steuern" durchführen können, ohne dabei den Sicherheitsbetrieb deaktivieren zu wollen, müssen Sie beim Aufruf des F-Bausteins F_ACK_OP am Eingang IN einen Operand (Merkerwort) übergeben. Sie können dann die "Quittierwerte" "6" bzw. "9" auf dem PG/PC durch Steuern des Merkerwortes übergeben. Das Merkerwort darf nicht vom Programm beschrieben werden.
HinweisWenn Sie den Eingang IN mit einem Merkerwort verschalten, so darf dieses nur in einer F-Ablaufgruppe Eingang an dem F_ACK_OP sein.
WARNUNGDie beiden Quittierungsschritte dürfen nicht durch eine einzige Bedienung ausgelöst werden, z. B. indem Sie die Quittierungsschritte inklusive der Zeitbedingungen automatisch in einem Programm hinterlegen und durch eine einzige Funktionstaste auslösen!
Durch die beiden separaten Quittierungsschritte wird auch eine fehlerhafte Auslösung einer Quittierung durch Ihr nicht fehlersicheres Bedien- und Beobachtungssystem verhindert.
WARNUNGFalls von Ihrem Bedien- und Beobachtungssystem ein Zugriff auf mehrere F-CPUs möglich ist, die den F_ACK_OP zur fehlersicheren Quittierung nutzen, oder falls Sie miteinander vernetzte Bedien- und Beobachtungssysteme und F-CPUs (mit F-Applikationsbausteinen F_ACK_OP) haben, müssen Sie sich vor Ausführung der beiden Quittierungsschritte davon überzeugen, dass tatsächlich die beabsichtigte F-CPU angesprochen wird: · Hinterlegen Sie dazu in jeder F-CPU in einem DB Ihres Standard-Anwenderprogramms eine netzweit eindeutige Bezeichnung für die F-CPU.· Richten Sie auf Ihrem Bedien- und Beobachtungssystem ein Feld ein, aus dem Sie vor Ausführung der beiden Quittierungsschritte die Bezeichnung der F-CPU online aus dem DB auslesen können.· Optional: Richten Sie auf Ihrem Bedien- und Beobachtungssystem ein Feld ein, in dem die Bezeichnung der F-CPU zusätzlich fest hinterlegt ist. Dann können Sie durch einen einfachen Vergleich der online ausgelesenen Bezeichnung der F-CPU mit der fest hinterlegten Bezeichnung feststellen, ob die beabsichtigte F-CPU angesprochen wird.
Beispiel zur Vorgehensweise zur Programmierung einer Anwenderquittierung zur Wiedereingliederung einer F-Peripherie
1. Optional: Setzen Sie die Variable ACK_NEC im jeweiligen F-Peripherie-DB auf "0", wenn nach einem F-Peripherie-/Kanalfehler eine automatische Wiedereingliederung (ohne Anwenderquittierung) erfolgen soll.
WARNUNGDie Parametrierung der Variablen ACK_NEC = 0 ist nur dann erlaubt, wenn sicherheitstechnisch eine automatische Wiedereingliederung für den betreffenden Prozess zulässig ist.
2. Optional: Werten Sie die Variablen QBAD bzw. QBAD_I_xx und QBAD_O_xx oder DIAG im jeweiligen F-Peripherie-DB aus, um im Fehlerfall ggf. eine Meldeleuchte anzusteuern und/oder generieren Sie sich in Ihrem Standard-Anwenderprogramm durch Auswertung der Variablen QBAD bzw. QBAD_I_xx und QBAD_O_xx oder DIAG Fehlermeldungen an Ihr Bedien- und Beobachtungssystem, die vor Durchführung des Quittierungsvorgangs ausgewertet werden können. Alternativ können Sie den Diagnosepuffer der F-CPU auswerten.
3. Optional: Werten Sie die Variable ACK_REQ im jeweiligen F-Peripherie-DB z. B. im Standard-Anwenderprogramm oder auf dem Bedien- und Beobachtungssystem aus, um abzufragen oder anzuzeigen, ob eine Anwenderquittierung erforderlich ist.
4. Weisen Sie der Variable ACK_REI im jeweiligen F-Peripherie-DB oder dem Eingang ACK_REI_GLOB des F-Applikationsbausteins FB 219 "F_ACK_GL" den Eingang des Quittiertasters oder den Ausgang OUT des F_ACK_OP zu (siehe oben).