Speed7 -> schnelles System auch bei den I/O's?

Kurt

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Hallo,
habe eine ganz grundsätzliche Frage:

Einsatzfall:
Klapperatismus, der rein über digitale E/A's abläuft.
Es kommt aber auf jede msec an.

Wenn ich jetzt denke ich nehme 'die schnellste Hardware SPS',
wie sieht das dann mit dem Zugriff auf die digitalen E/A's aus.
Bei der 300 läuft das ja über einen seriellen Backplan-Bus.

Was würde mir ein MINI-Zykluszeit nutzen wenn ich das
tatsächliche Prozessabbild nicht rein/rauskriege.

Das sich die Filterzeiten der Ein- und Schaltzeiten der Ausgänge
nicht ändern ist mir klar.

Was tut man also mit den I/O's wenn man es so eilig hat?

bei uns eilig = saudrawig.
in Bayer (glaub ich) pressiert
und im Norden oder in Berlin, was sagt man da zu sehr eilig?


kurt
 
off Topic

off Topic


bei uns eilig = saudrawig.
in Bayer (glaub ich) pressiert
und im Norden oder in Berlin, was sagt man da zu sehr eilig?


Das es in Österreich überhaupt ein Wort für EILIG gibt............... wundert mich schon *grinnnsssssss :p :p :p

Nicht für ungut.... bin bald wieder da :)
 
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Hallo Kurt,

da ich hier aus Bayern komme :)
zunächst mal die Frage wie arg pressiert es denn ?
Oder zu deutsch, wo soll den die Zykluszeit liegen ?

Nun ein wenig zur Technik:
Wir können IO-Module auf dem s.g. Speedbus ankoppeln.
Die CPU hat auf der rechten Seite einen seriellen Bus wie bei den 300er CPUs von Siemens.
Dort können normale Module angekoppelt werden, was aber dann die Zykluszeit erhöht.

Aus diesem Grund wurde der Speedbus entwickelt.
Dieser Bus wird durch eine Backplane auf der linken Seite der CPU realisiert.
Dadurch können die IO-Zugriffe sehr schnell abgearbeitet werden.

mfg. vipaner_112
 
Ich kann Dir hier nur infos zu einem Versuch vom 16.12.2002 (original S7-300) geben:

CPU: 315-2DP, 6ES7 315-2AG10
Alarmeingangsbaugruppe: 6ES7 321-7BH00

Diese Baugruppe löst bei jeder Positiven Flanke am 1. Eingang einen Prozessalarm aus (OB40)
In diesem OB40 werden bei jedem Alarm folgende Befehle ausgefürt:
L MD 252
L L#1
+D
T MD 252

Zusätzlich läuft in der CPU ein OB1-Programm, welches ca 15ms Zykluszeit braucht.

Dabei sind folgende Messergebnisse herausgekommen

Impulsfrequenz/ -intervall 597,3 Hz / 1,67 ms
Zykluszeit SPS 26 ms
SF-LED nicht aktiv

Impulsfrequenz/ -intervall 682,6 Hz / 1,46 ms
Zykluszeit SPS 28 ms
SF-LED nicht aktiv

Impulsfrequenz/ -intervall 768 Hz / 1,30 ms
Zykluszeit SPS 38-40 ms
SF-LED nicht aktiv

Impulsfrequenz/ -intervall 853,3 Hz / 1,17 ms
Zykluszeit SPS 42-48 ms
SF-LED nicht aktiv

Impulsfrequenz/ -intervall 938,6 Hz / 1,07 ms
Zykluszeit SPS 54-70 ms
SF-LED leuchtet


Wobei zu beachten ist, dass die Alarmarbeitung folgendermaßen abläuft:
- Eingang liefert positive Flanke (Eingangsverzögerung 0,1 ms)
- Alarm läuft über Rückwandbus zu CPU
- CPU bearbeitet OB40
- CPU schickt quittiersignal über Rückwandbus an Eingangsbaugruppe
- Baugruppe lässt nach Erhalt der Quittierung den nächsten Alarm zu

Wird der nächste Alarm ausgelöst, bevor die Quittierung durch die CPU erfolgt, leuchtet die SF-LED auf.


Da bei 1,17ms Alarmintervall noch keine SF abfreten, dürfte sich die Laufzeit am Rückwandbus im Bereich 100 - 500 µs abspielen.

Wie das ganze dann auf dem VIPA-Rückwandbus abläuft, weiß ich nicht - laut Werbung ist er aber noch schneller als der bei Siemens
 
@Maxl - Danke für die interessanten Testdaten.

@Vipa - Danke für die Info:
also die Speed behandelt (vermutlich) den Rückwandbus schneller als das Original und es gibt zusätzlich einen SpeedBus der die I/O's (von Vipa) noch schneller in das SPS Prog bringt.
Frag ich mich: werden die OnBoard I/O's parallel gelesen oder hängen die (theoretisch) am Rückwandbus?

Zu den Daten:
ich weis zur Zeit sehr wenig Konkretes über die physikalischen Bedingungen der Anlage.
Es soll eine EMUF Lösung ersetzt werden.
Es traut sich keiner drüber, weil der Prozess visuell sau schnell läuft.

Werde mal den Mechaniker quälen um an Daten heranzukommen.

@Lipperland
null problemo
die Leute aus den Alpen sind (üblicherweise) keine Mimosen (einheimisch: 'angerührte Leberwürste').


kurt
 
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Hallo Kurt

Die Übertragungsbandbreite des Speed7 SpeedBus auf der linken Seite einer Speed7 CPU ist mehr als 20 mal größer als die des seriellen Rückwandbus auf der rechten Seite der CPU.

Wenn bei einer Speed7-CPU maximale Performance benötigt wird (Zykluszeiten von 200µs bis 1 ms) dann sind serielle Rückwandbusmodule eher hinderlich.

In diesen Zeitbereichen sind generelle Aussagen aber problematisch, da es sehr stark z.B. von den zusätzlich benötigten Modulen abhängt (CPs, FMs...) welche Performance wirklich erreichbar ist.

Bezogen auf die OnBoard I/O's ist bei der Speed7 314 ST ein SpeedBus Modul in die CPU integriert.

Mit freundlichen Grüßen

Longbow
 
Hallo Kurt

Musste mich auch schon mit diesem Thema "sauschnelle I/O Verarbeitung" beschäftigen.
Fand damals den High-Speed Boolean Processor (FM352-5) von Siemens die beste Lösung. Zumal die Zykluszeit wirklich schnell und vorallem konstant ist. Weitere Details FAQ-ID: 8910866.
Die VIPA Variante finde ich durchaus prüfenswert. Hat es damals noch nicht gegeben.

Gruss blume
 
Maxl schrieb:
Wie das ganze dann auf dem VIPA-Rückwandbus abläuft, weiß ich nicht - laut Werbung ist er aber noch schneller als der bei Siemens

Der Rückwandbus der S7-300 (nicht S7-400) läuft mit
der MPI-Geschwindigkeit von 187,5 kBit/s.

Deswegen bekommt man z. B. mit dem NetLink auch
wesentlich höhere Übertragungsraten hin als mit der
Ethernet-CP 343-1 von Siemens.

Viele Grüße

Gerhard Bäurle
 
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Hallo

@deltalogic

Der für die I/O Module relevante Teil des seriellen Rückwandbus läuft mit deutlich mehr als 187 kBit/s und wird auch nicht mit dem MPI-Protokoll betrieben. (Für einige CPs, FMs trifft es aber zu).


Grüße

Longbow
 
Der Preis der Speed7 sollte auch mit in die Betrachtungen einbezogen werden und der unterbietet locker jede S7, was Preis/Leistung betrifft.
 
Mal über den Tellerrand hinausgesehen.....

Mache zur Zeit einen 4 wöchigen Kurs bei B&R.
Mit der neuen Systemgeneration 4 (System 2005, CP340/360/380) sollen hier Reaktionszeiten von zwischen 200 und 500µs möglich sein.

Klingt mal als interessante Alternative - vorausgesetzt man möchte es sich antun, ein neues System zu lernen!
Ich muss es im Moment lernen, da ein Kunde B&R vorschreibt!
Und rein vom Support her kann Siemens mit denen sowieso nicht mithalten.

Infos bei mir oder unter der URL
www.br-automation.com oder www.br-automation.co.at
 
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@Maxl
Eine S7-Kompatible ist das Höchste der Gefühle, das man bei den meisten Kunden gerade noch so durchsetzen kann. Die Meisten haben ja doch schon x Machinen stehen und wollen sich schon selbst nichts Neues antun.
 
deltalogic schrieb:
Der Rückwandbus der S7-300 (nicht S7-400) läuft mit
der MPI-Geschwindigkeit von 187,5 kBit/s.

Deswegen bekommt man z. B. mit dem NetLink auch
wesentlich höhere Übertragungsraten hin als mit der
Ethernet-CP 343-1 von Siemens.

Viele Grüße

Gerhard Bäurle

Aber man kann die MPI Geschwindigkeit doch ändern!! Sind dann höhere Übertragungsraten möglich???
 
Hallo

@Jochen Kühner, Gerhard Bäurle oder deltalogic

Die Siemens S7-300 CPUs kleiner als 315PN können maximal nur 187 kBit/s. Bei der 318 ist der vordere MPI-Bus vom Rückwandbus-MPI getrennt (wird aber durchgeroutet). Der Rückwandbus-MPI läuft aber nur mit 187kBit/s.

Gruß

Longbow
 
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Bei der 318 ist der vordere MPI-Bus vom Rückwandbus-MPI getrennt (wird aber durchgeroutet). Der Rückwandbus-MPI läuft aber nur mit 187kBit/s.

Gibt es irgendwo im Internet ein Dokument, wo der Rückwandbus-MPI (inkl. Baudrate) genau beschrieben ist?

Vielleicht kann jemand was posten
 
Mahlzeit,

Jochen Kühner schrieb:
Aber man kann die MPI Geschwindigkeit doch ändern!! Sind dann höhere Übertragungsraten möglich???

Soweit uns bekannt ist mindetens bei einigen 300er-CPUs
die Geschwindigkeit für CPs/FMs auf 187,5 kbit/s begrenzt.

Maxl schrieb:
Gibt es irgendwo im Internet ein Dokument, wo der Rückwandbus-MPI (inkl. Baudrate) genau beschrieben ist?

Vermutlich eher nicht, da das den Otto-Normal-Benutzer
normaler weise nicht interessieren soll - alternative
Anbieter wie Helmholz oder Vipa dagegen schon.

Siemens spricht hier lediglich von geändertem Timingverhalten:

http://support.automation.siemens.c...0&SearchArea=alle&id=13406642&F11Marker=false

Leider ist uns dazu nichts genauers bekannt.

Viele Grüße

Gerhard Bäurle
 
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Warum gibt Siemens den Modulen nicht gleich einen "normalen" MPI-Anschluß + 24V-Versorgung? Dann könnte man die Baugruppen ohne Extras als dezentrale Peripherie nutzen.
Wie wär´s mit einem Adapter-Stecker der das möglich macht?
 
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