Unklarheit bei Abfrage von F-DI

basstscho

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Hallo zusammen,

ich bin gerade dabei mich in die S7-SPS-Welt tiefer einzuarbeiten. Mittlerweile bin ich bei der Distributed Safety angekommen und habe hierzu einige Fragen, zu der mir das Siemens-Handbuch nicht weiterhelfen kann (vermutlich wird das Wissen vorausgesetzt).

Frage 1)
Ich möchte demnächst an einer ET200S (in Verbindung mit einer 319F) mehrere Notaus-Schalter überprüfen. Die sicherheitsrelevanten Komponenten (wie Notausschalter) müssen ja zweikanalig angeschlossen werden. Daher benötige ich auch entsprechend zwei Eingänge am F-DI-Modul. In den meisten von mir gesehenen Beispielen wird hierfür z.B. paarweise Kanal 0 & 4 usw. verwendet (in den Objekteigenschaften des Modules sieht es auch so aus, wie wenn das so vorgesehen ist). Wie kann ich nun auf diese Eingänge in meinem Sicherheitsprogramm zugreifen? Einfach über E200.0 und E200.4 (so gesehen in einem Beispiel) und alle anderen reservierten Bytes (=insgesamt 6) sind für ProfiSafe reserviert?

Frage 2)
In einem mir vorligenden Projekt habe ich gesehen, dass in einer F-FB zur Überprüfung der Notaussituation nur auf einen Kanal zugegriffen wurde (E200.0) - ist das korrekt? Muss ich nun nicht immer auf beide Kanäle überprüfen? Oder findet die Überprüfung schon direkt im Eingangsmodul statt und jeder der beiden Kanäle zeigt immer das sichere/richtige Signal an? Wie überprüfe ich dann auf eine Öffner/Schließer Kombination? Darf man das?

Frage 3)
Ebenso habe ich gesehen, dass häufig Zwischenergebnisse von Sicherheitsüberprüfungen in eine F-DB geschrieben werden - ist das nur eine Eigenart des Programmierers gewesen oder macht das tatsächlich sinn? Es wurde z.B. überprüft ob zwei Eingänge = True sind und dann das Eregbnis in eine DB geschrieben (obwohl dieses dann im Verlauf (aller) weiteren Bausteinen nur noch 1x gebraucht wurde).


Besten Dank für eure Hilfe,
Johannes

PS: Das Programm das ich erstelle wird selbstverstänldich nochmals von einem erfahrenen Steuerungstechniker bei uns aus dem Unternehmen geprüft, ich möchte es aber soweit wie möglichst selbst hinbekommen - nur so lernt man (aber beim Thema Sicherheit lieber keine Experimente).
 
zu 1.
Es reicht aus wenn im Sicherheitsprogramm, von einen zweikanaligen Sensor nur
ein Kanal zur Verknüpfung abgefragt wird. Da kannst du dann einfach den ersten
Kanal nutzen, wie von dir als Beispiel angeführten E 200.0.
Die Zweikanaligkeit dient nur dazu um Fehler im Elektrischen Anschluß festzustellen,
dieses stellt die Baugruppe dann selber fest und meldet dieses zu CPU und passiviert
je nach parametrierung den Kanal oder die ganze Baugruppe.

zu 2.
teilweise von 1 beantwortet. Intern reicht zur Verknüpfung ein Bit aus.
Es besteht auch die Möglichkeit, für ein sicheren Eingang Öffner und Schließer
zu verwenden, dann muss in der Hardwarekonfig für diesen Kanal die Signalart
auf Antivalent gestellt werden, berücksichtige die Diskrepanzzeit.

zu 3
ja du kannst das Ergebnis einer Verknüpfung in einen F-DB zwischenspeichern, das
ist keine Eigenart. Stelle ihr mal 10 oder 20 Not-Aus Taster vor, die du öfter in deinen
Programm verwenden möchtest, da ist es übersichtlicher die Verknüpfung nur einmal zu
erstellen und dann die Verknüpfung abzufragen. Sicherheitsprogramme sollten immer kurz
und knackig sein. Einfache beschaltung eines Leuchtmelder oder ähnliches hat da nichts
zu suchen.
 
Die Auswertung des Sensors findet in der Eingangsbaugruppe statt. Das hat den großen Vorteil, das dein Sicherheitsprogramm nicht an den Sensor angepasst werden muss, sondern nur die Parametrierung der Eingangskarte. Du kannst jedoch auch zwei Einkanalige Sensoren mit einem Baustein aus der F-Bibliothek direkt im Programm auswerten, wenn das deine Anwendung fordert.

Die Anwendung von F-DBs hat auch den Hintergrund, dass im F-Programm die Nutzung von Merker eingeschränkt ist. (nur Lesen, nicht Schreiben)

Ich schließe mich RN an: Halte das Programm so einfach und klein wie möglich. Die 319F lächelt zwar nur müde über ein mittelgroßes F-Programm, aber bei kleinen CPUs hat man schnell große Zyklusszeiten-Peaks wenn erstmal 60 F-Bausteine abgearbeitet werden müssen.
 
Die Anwendung von F-DBs hat auch den Hintergrund, dass im F-Programm die Nutzung von Merker eingeschränkt ist. (nur Lesen, nicht Schreiben)
Fast richtig, Zitat aus dem Handbuch:
Damit auch Zwischenergebnisse des Sicherheitsprogramms ohne den Umweg über F-DBs
vom Standard-Anwenderprogramm genutzt werden können, dürfen Sie im
Sicherheitsprogramm auch Merker beschreiben. Diese Merker dürfen im
Sicherheitsprogramm selbst aber nicht gelesen werden.

Gruß
Erich
 
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Am besten so:

F-Daten im F-Programm schreiben und im Standard Programm lesen
Merker im Standard Programm schreiben und im F-Programm lesen.

So hat man eine Trennung und es kann nicht aus Versehen mal zu
einen gefährlichen Daten Austausch Situation kommen.
 
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