Sonstiges Lösung: Fernwartung einer SPS via Teamviewer VPN-Tunnel

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Ich habe versucht, nach den momentan kursierenden Anleitungen eine Verbindung zu einer SPS über das Teamviewer-VPN aufzubauen. Leider ist mir das danach nie geglückt.

Daraufhin habe ich versucht, mir selber eine einfache Lösung zu basteln, die reproduzierbar ist. Hier ist das Ergebnis:

Über einen Fernwartungsrechner soll ein Anlagennetz und darin speziell eine SPS irgendwo in der Welt angesprochen werden, deren Bedienrechner einen Internetanschluss besitzt.

Beispielkonfiguration:

Fernwartungsrechner

Dieser Rechner muss über eine funktionierende Internetverbindung verfügen. Die Netzwerkeinstellungen des Rechners sind für das Beispiel irrelevant.

Bedienrechner

1. Netzwerkkarte: zur Verbindung ins Internet konfigurieren (Abhängig vom Kunden, oft DHCP, Einstellungen vom Kunden erfragen)
2. Netzwerkkarte: Verbindung zum Anlagennetz
- IP-Adresse: 172.16.0.3, Subnetzmaske 255.255.255.0

SPS

IP-Adresse: 172.16.0.2, Subnetzmaske: 255.255.255.0, Router: 172.16.0.3 (Wichtig! Das ist die IP-Adresse des Bedienrechners, darüber werden alle Anfragen aus der Ferne beantwortet)

Durch diese Konfiguration befinden sich Bedienrechner und SPS in dem Subnetz 172.16.0.0, was für die spätere Einrichtung einer Route noch von Bedeutung sein wird.

Erforderliche Konfiguration von Fernwartungsrechner und Bedienrechner

- Teamviewer Vollversion muss installiert werden
- Unter Extras->Optionen->Erweitert muss unter dem Punkt "Erweiterte Netzwerkeinstellungen" der VPN-Treiber installiert werden

Nun kann die VPN-Verbindung zum Bedienrechner vom Fernwartungsrechner aus aufgebaut werden.
Dafür einfach Teamviewer starten, die ID des Bedienrechners eingeben, den Radiobutton "VPN" auswählen und mit Partner verbinden anklicken. Dann noch das Passwort eingeben und bestätigen. Nun sollte sich ein Fenster öffnen, in dem die IP-Adresse des Fernwartungsrechners ("Ihre IP") und die des Bedienrechners angezeigt wird ("IP des Partners"). Für das Beispiel sei die IP des Partners die 7.14.14.14.

Hat der Aufbau der VPN-Verbindung geklappt, muss nun nur noch eine Route auf dem Fernwartungsrechner eingerichtet werden, damit dieser weiß, dass er, wenn eine IP-Adresse des Subnetzes des Anlagennetzes (172.16.0.0) angesprochen wird über das VPN gehen soll.
Dafür muss auf dem Fernwartungsrechner eine Eingabeaufforderung als Administrator gestartet werden (das ist abhängig von der Windowsversion unterschiedlich)
In der Eingabeaufforderung muss folgender Befehl eingegeben werden:

route add 172.16.0.0 mask 255.255.255.0 7.14.14.14 metric 1

172.16.0.0 = Subnetz des Anlagennetzes
mask 255.255.255.0 = Subnetzmaske des Anlagennetzes
7.14.14.14 = IP-Adresse des Bedienrechners (IP des Partners, welche von Teamviewer zugewiesen wurde)
metric 1 = Durch die Metrik wird festgelegt, dass zuerst über diese Route versucht wird, einen Partner im entsprechenden Subnetz 172.16.0.0 zu erreichen

Nach Betätigung von Enter sollte ein "Ok!" angezeigt werden.

Nun sollte es funktionieren, die SPS im entfernten Anlagennetz über den VPN-Tunnel per Ping zu erreichen:

ping 172.16.0.2

Die SPS sollte antworten.

Somit ist auch eine Verbindung via Simatic Manager (hier muss noch als PG/PC-Schnittstelle der VPN-Adapter gewählt werden) oder TIA-Portal möglich sein.

Ich hoffe, ich konnte damit einigen Leidensgenossen weiterhelfen
 
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