TIA S7 1200 Remanente Daten

mariob

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Hi,
das Handbuch gibt sich an dieser Stelle recht spärlich, die 12xx Büchsen haben alle einen remanenten Speicherbereich, dieser kann zugewiesen und genutzt werden. Datenhaltung 10 Jahre, und ein Stück weiter steht was von 2 Millionen Zyklen.
Nun mal aus sportlichem Interesse, wenn ich ein oder mehrere Bits des Speichers so nutze sind das maximal möglichen Schreibzyklen des Speichers bevor dieser hinüber ist (oder auch nicht) oder ist der Mechanismus so gedacht das die Daten erst bei Abschaltung der Betriebsspannung in diesen wahrscheinlich EEProm "gerettet" werden? Für mich klingt letzteres nicht so, sonst gäbe es die Zyklenangabe nicht. Wenn diese Zyklenangabe stimmt sollte man schon überlegen wie man diesen Bereich nutzt, da dieser sonst durchaus in absehbarer Zeit hinüber sein kann. Wie handhabt Ihr das?

Gruß
Mario
 
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Müsste eigentlich ident zum Speicherkonzept der 300er sein.

Es gibt einen RAM, einen Remanenzspeicher und einen Ladespeicher (bei der 300er als MMC - hier integriert)
 
Hi,
danke für die Antworten, @Mediator, wo ist das nachzulesen/dokumentiert? So wie die Antwort kam habe ich da was übersehen?

Gruß
Mario
 
Hi,
danke für die Antworten, @Mediator, wo ist das nachzulesen/dokumentiert? So wie die Antwort kam habe ich da was übersehen?

Gruß
Mario

Du findest es im Systemhandbuch. Auszug:
Speicherverwaltung​
Die CPU stellt die folgenden Speicherbereiche für Anwenderprogramm, Daten und Konfiguration bereit:

  • Der remanente Speicher ist ein nicht-flüchtiger Speicher für eine begrenzte Menge an Arbeitsspeicherwerten. Die CPU nutzt den remanenten Speicherbereich zum Speichern der Werte ausgewählter Adressen des Anwenderspeichers bei Spannungsausfall. Wenn eine Abschaltung oder ein Spannungsausfall auftritt, stellt die CPU diese remanenten Werte beim Anlauf wieder her.​

Hier ein Link auf das Kapitel:
https://support.industry.siemens.com/cs/ww/de/view/107623221/70447187595
 
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Hallo,
diesen Teil des Textes kenne ich, es wird aber nur etwas zur reaktion nach Spannungsausfall geschrieben und nicht zur Verfahrensweise WANN in den EEprom geschrieben wird. Daher ist das Grund für mich zur Annahme das jede Änderung sofort geschrieben wird - der Hinweis auf die 2 Millionen Zyklen macht mich stutzig....

Gruß
Mario
 
Der Hinweis ist ja erst mal wichtig, denn es gibt Applikationen, bei denen es bewusst sehr viele Spannungsausfälle gibt. Hier gäbe es Probleme, wenn schon nach deutlich weniger Zyklen der Speicher defekt ware.

Aber für mich ist diese Aussage eindeutig: "Die CPU nutzt den remanenten Speicherbereich zum Speichern der Werte ausgewählter Adressen des Anwenderspeichers bei Spannungsausfall.".

Du kannst es auch testen:
Bei jeder Änderung speichern würde ja nebenbei auch Schreibzugriffe auf remanente Daten verlangsamen. Du kannst ja mal ein Progrämmchen mit vielen Schreibzugriffen auf remanente Daten messen. Du wirst feststellen, dass es genau gleich schnell ist wie mit Schreibzugriffen auf nicht remanente Daten.
 
Hi,
@Mediator, erstmal danke für die Antwort, ich habe schon zuviel erlebt als das ich aus diesen spärlichen Informationen des Handbuches genau das herauslese was Du da schreibst. Wenn dort stehen würde das die Daten bei Spannungsausfall in den EEprom gerettet werden würde ich das so glauben.
Dieser von Dir zitierte Satz sagt mir lediglich das die Daten nach Spannungsausfall erhalten bleiben. Mehr nicht. Das Schrieben in diesem Speicher muß nicht zwingend den Zyklus ausbremsen, sowas kann man auch im Hintergrund erschlagen. Dennoch ist der Hinweis gut.
Mal sehen, so billig wie die Dinger sind muß ich mal sehen ob mir da mal was passendes über den Weg läuft und dann könnte man ja mal versuchsweise eine schrotten. So als Ansatz für mich.
Wie schon gesagt danke für den Hinweis, hätte ja sein können das Du noch andere Literaturstellen kennst.

Gruß
Mario
 
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Hi mariob, Du machst mich fertig, aber ich kann auch verstehen, warum Du es ganz genau haben willst ;)
Mir ist inzwischen tatsächlich eine bessere Literaturstelle eingefallen, und zwar der Programmierleitfaden:
https://support.industry.siemens.com/cs/de/de/view/90885040

Auszug aus Kapitel 3.5 Remanenz:
Bei Ausfall der Versorgungsspannung kopiert die Steuerung mit ihrer Pufferenergie die remanenten Daten vom Arbeitsspeicher der Steuerung auf einen nicht flüchtigen Speicher. Nach Neustarten der Steuerung wird mit den remanenten Daten die Programmabarbeitung wieder aufgenommen. Je nach Steuerung ist die Datenmenge für Remanenz unterschiedlich groß.
 
Hi,
und danke, ist doch nicht so wild wenn Du es nicht weißt, ich weiß auch vieles nicht :). Das das im Programmierleitfaden steht ist schon eigenartig, aber immerhin.

Gruß
Mario
 
Wenn ich es nicht gewusst hätte, hätte ich gleich gar nicht geantwortet. Als Herausforderung hat es sich erwiesen, Dir einen schriftlichen Beweis zu liefern :)
 
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Auszug aus Kapitel 3.5 Remanenz:
Bei Ausfall der Versorgungsspannung kopiert die Steuerung mit ihrer Pufferenergie die remanenten Daten vom Arbeitsspeicher der Steuerung auf einen nicht flüchtigen Speicher.
[Goldwaage Ein] Da steht aber nicht, daß die remanenten Daten nur bei Spannungsausfall gespeichert werden und nicht vielleicht auch zwischendurch ;)

Ich kann Mario's Skepsis durchaus verstehen. Siemens hat ein Händchen dafür, den größten Mist so ausweichend zu beschreiben, daß man denkt es wäre gut. Gab es nicht auch schon mal zu kleine Überbrückungs-Kondensatoren, welche durch Firmware-Updates "geheilt" wurden? ;)

Harald
 
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