Ethernet Powerlink / Profinet Feld Erfahrungen

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Da ist diesem Forum hauptsächlich EtherCat-Fans sind möchte ich doch auch ein wenig Details rund um das System reinbringen. Und dmit nicht n schwärmen sondern Stärken und Schwächen gegenüber stellen.
Viele in diesem Forum suchen mitunter ein zukünftiges System, und dabei ist es wichtig das man möglichst viele Details kennt.

Alle Systeme haben ihr Anwendungsgebiet !!

Meiner Meinung nach ist speziell für schnelle Applikation (Maschinenbau, Antriebssteuerung EtherCat immer noch das beste System.

Trotzdem möchte ich weiterhin Details über EtherCat hier bringen
denn die meisten Intressieren sich auch hier in diesem Forum dafür



EtherCAT wird von der Fa. Beckhoff entwickelt. Sämtliche Rechte an diesem System liegen bei Beckhoff. Es wurde eine Nutzergruppe gegründet, in der man kostenlos, jedoch gegen zur Verfügungstellung seines Firmenlogos, Mitglied werden kann. Diese Nutzergruppe und somit seine Mitglieder besitzt,
jedoch keinerlei legale Rechte am System.

Hauptaussage:
- vollständig Ethernet kompatibel
- Kommunikation vollständig in Hardware; maximale Performance
- Hocheffizientes Protokoll
- Nutzung von Standard−Ethernet−Karten
- Beliebige Topologie
- Mischung von Echtzeitdaten mit Standard TCP/IP möglich
- Ethernet als Backplane

Das System besitzt seine Stärke als Rückwandbussystem für Klemmen. Es
wird in zwei physikalischen Varianten angeboten: E−Bus und Ethernet. E−Bus basiert auf Differenzspannungssignalen (LVDS), ist nur für kurze Strecken geeignet (<10m), z.B. innerhalb einer Klemme, und garantiert keine galvanische Trennung. Grund für die Verwendung dieses Physik ist, dass sie laufzeitmäßig günstiger als Ethernet−Physik ist. Um echtes Ethernet−Nutzen zu können (Standard−Stecker, Kopplung an andere Ethernet−Geräte etc.) ist jedoch die Verwendung der Ethernet−Physik nötig. Ein Vergleich ist daher nur bei Betrachtung der gleichen Physik sinnvoll. Die Daten werden dem Ethernet−Telegramm im Durchlauf entnommen und/oder eingefügt ("Interbus−Prinzip"). Die Topologie eines EtherCAT−Systems ist prinzipiell frei. Standardmäßig geht man von einer Linienstruktur aus. Tatsächlich verbirgt sich implizit dahinter
immer ein Ring. Abzweige sind über I/O−Koppler möglich. Ein Stern
lässt sich nur realisieren, wenn die PLC bereits genügend Ethernet−Anschlüsse (sprich: Netzwerkkarten in einem PC) besitzt. Die Verwendung von Standard−Switches zum Aufbau eines Sterns ist nicht möglich. Baumstrukturen sind unter Verwendung von I/O−Klemmen mit Stichleitung möglich, jedoch lassen sich so nicht beliebige Baumstrukturen realisieren. Switches sind nur zwischen Master und dem ersten EtherCAT−Knoten erlaubt. Standard−Ethernet−Komponenten können entweder an genau diesem Switch angekoppelt werden, oder aber an speziellen Switchingport−Klemmen. Die Kommunikation zwischen den Standardkomponenten und EtherCAT−Geräten erfolgt niemals direkt, sondern stets über den sog. Virtual Switch in der
PLC, also einen Umweg, der Laufzeit kostet und einen Flaschenhals darstellt. Zur Netzwerkanalyse werden spezielle Analysegeräte benötigt, da der Datenstrom abhängig vom Messpunkt ist.​
 
E−Bus basiert auf Differenzspannungssignalen (LVDS), ist nur für kurze Strecken geeignet (<10m),

Die Verwendung von Standard−Switches zum Aufbau eines Sterns ist nicht möglich.

Meld' mich auch mal wieder kurz zu Wort.

Kurze Strecken von <10 m ist relativ, da man auf 10m therotisch 833 Klemmen stecken könnte, und das bis zu 6666 E/A's sein könnten.
(ist natürlich nicht so, will nur ein Gefühl für "kurze Strecken" vermitteln)

Aber da man sowieso mehrere Knoten einsetzen wird, und dort die Physik wieder Ethernet ist, ist man wieder bei den standardmäßigen 100m zwischen zwei Kopplern.

Und für den Preis eines Ethercat-Kopplers haben wir früher nicht einmal das Steckermaterial für unser Feldbussystem bekommen. (gg)

EtherCat über Switch ist übrigens in Entwicklung und für heuer angekündigt.

Weiters kann EtherCAT mit Interbus-S nicht wirklich verglichen werden, geklagt werden wird schon sicher alleine deswegen nicht, da die Urentwicklung von Interbus-S auch nicht von Phönix selbst sein soll !? (habe ich mal gehört)

Schönen Abend

Markus.

PS:
Seid's nicht immer alle gleich so garstig miteinander, wir wollen alle Meinungen hier hören, um sich ein Bild machen zu können !
Aber ich bewundere die Leidenschaft, der doch sonst so "trockenen" Techniker !

Hoch lebe E........t !
 
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Bitte nehmt nicht alles gleich Persönlich !!

Das was ich geschrieben habe sind trotzdem momentane Tatsachen

Es freut mich aber das sich immer wieder jemand Zeit nimmt und diese Diskussion am Leben hält.



Zum Thema:

Wer hat INTERBUS erfunden !!

Es war einmal eine gute Idee.....

Zuerst kam INTERBUS-C (Intel Bitbus)

Dann hat Phoenix mit Siemens gemeinsam den INTERBUS-P (Profibus) entwickelt
So mancher wird sich über die Namensgebung wundern , aber das war wirklich so !! Wer es nicht glaubt der kann ja im Internet auch danach suchen was 'interbus-p' war.

Dabei hat man sich aber zerstritten und jeder hat seine eigenen IDEE weiter verfolgt. Siemens hat mit dem Profibus in den ersten Jahren grosse Probleme gehabt sich durchzusetzen, da die ersten ansätze ziemlich unbrauchbar waren.

Und bei Phoenix gab es einen Studenten der bei seiner Studienarbeit ein sehr interessanten Bus-Konzept sich ausdachte.

Diese Idee (hat man ihm abgekauft) und daraus denn Urform des INTERBUS-S entwickelt (Somit ist die Idee innerhalb von Phoenix aufgetaucht und auch realisiert worden)

wobei es bis dahin auch einige zwischenschritte gab.
Bei Phoenix Intern wird dies in Generationen angegeben.
Es gibt somit G1-G4 (die nicht alle zueinander direkt kompatibel sind)
Erst ab Generation 3 war der Interbus als 5 Draht Bus ausgeführt (2xSende+2xEmpfangsleitung+Masse) , vorher war mittels 15 Poligen Stecker realisiert mit extra Hardware-Handshake Leitungen
Interbus ist ansich eine total geniale Idee mit maximaler Performance
Echtzeitfähig, alle eingelesene Eingänge stammen automatisch vom gleichen Zyklus, und alle Ausgänge werden absolut synchron ausgeben.
Dadurch das jeder Buskopf automatisch eine Repeater ist, ergeben sich viele galvanisch getrennte Teilbusstrecken die hervorragend Diagnosiziert werden können.
Hat aber seine 'Probleme bei Ringunterbrechnungen, das dadurch so mancher Kunden sich vom IBS getrennt hat.......

Tja nichts ist perfekt.....

Ich hoffe du bist froh das ich diesmal nichts über EtherCat geschrieben habe.

:D
 
Interbus-S vs. EtherCAT

Guten Morgen,

kann das eigentlich nur bestätigen, haben in den letzten 10 Jahren weit über 1000 Interbus-S Slaves verbaut!

Um das Problem mit dem Ausfall in Grenzen zu halten, platzieren wir halt mehrere Interbus-S Master, und machen zusätzlich einige Fernbus-Stichs. Ist praktisch aber bei unseren Anwendungen nicht das Problem. Ein Meilenstein in der Entwicklung war für uns, dass nun der restliche Bus auch bei einem Ausfall weiterläuft.

Das Hauptproblem ist halt, daß dieser Bus quasi tot ist, ich meine damit, es praktisch Null Weiterentwicklung gibt (speziell von Nicht Phönix-Anbietern), und sich Phönix jetzt total auf Profinet konzentriert. :cry:

Das hilft mir aber wenig...

Von EtherCAT erwarte ich mir nun ein weiterführen der "bisherigen" Lösungen, zum konkurrenzfähigen Preis. Und da wir einige hundert Slaves benötigen, die am selben Glasring angeschlossen sind, bleibt derzeit nicht mehr viel Auswahl !

Schönen Tag noch (das Wetter passt ja)

MP
 
Re:

Hallo Maxl,

Zitat von Maxl:
Also bei EPL in Kombination mit X20 ist meines Wissens nach bei 200µs Schluss.


Stimmt nicht ganz. Man kann im Servocontroller verschiedene Funcktionen mit 100us ablaufen lassen. Die Datenflut sollte nicht das Problem sein. Ich habe selbst sehr grosse Systeme zur DVD Herstellung in Betrieb genommen. 145 Achsen mit EPL. dazu unmengen an I/Os. Die Frage ist eigentlich wie wird das ganze programmiert und von wem? Hat der Ing. Erfahrung?

Gruss,

Mike
 
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Andere Systeme

Hallo!
Ich bin auf diesen Thread gestoßen und denke/hoffe, dass mir vielleicht jemand von euch helfen kann. (Wollte nicht extra nen neuen Thread aufmachen)
Ich studiere Wirtschaftsingenieurwesen und sol nun eine Studienarbeit schreiben. Dabei soll ich die verschiedenen Ethernetsysteme Powerlink, Ethernet/IP, Profinet, Safetynet p, EtherCAT und Sercos III miteinander vergleichen.
Zu EtherCAT,EPL und Profinet findet man ja doch einiges, aber bei den anderen ist eher Ebbe angesagt. Ich hab schon einiges zu den Sachen gelesen(Homepages der Organisationen/Herrsteller, www.aud24.de,etc.)
Das Problem ist nur, dass die Grundaussage von allen Systemen: "Wir können alles" gleich ist :-(
Die meisten technischen Unterschiede (Geschwindigkeit, Topologie, ASIC ja/nein) hab ich denke ich schon gefunden.
Aber ich soll nicht nur eine Checkliste der Kennwerte erstellen. Meinem Prof ist es auch wichtig, dass Punkte wie Implementierungsaufwand, Kosten für Implementierung und Geräte sowie die vom Herrsteller angepeilten Einsatzbereiche angesprochen werden.
Da ihr anscheinend schon Erfahrung mit dem Thema habt, wollte ich euch mal fragen, ob ihr mir vielleicht noch ein paar Tipps zur Informationssuche und/oder Erfahrungsberichte liefern könnt?

Gruß Christoph
 
Re:

Hallo Christoph,

zu EPL, Ethernet Powerlink, schau mal hier:
www.ethernet-powerlink.org und hier www.automotion.info.

Die beiden Links sollten Dir weiterhelfen koennen. Sollten
noch Fragen besetehn wende Dich an www.br-automation.com.

Zu Sache der Erfahrung: schau hier wer Mitglied ist in der EPL Gruppe.
http://www.ethernet-powerlink.org/index.php?id=27. Alle grossen sind dabei.
Selbst Firmen die nicht mit auf die Leiste wollten wegen, naja man(n) gibt sich
ja schliesslich keine Bloesse. Ich kenne die komplette Liste und es ist ein lacher.
Wissen ist fuer jeden, und nicht nur fuer DEN grossen. Oder Du nimmst pers.
Kontakt mit mir auf.

Gruss,

Mike
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle grossen sind dabei
Das kann man glaub ich auch für die anderen Systeme sagen. Die entsprechenden Nutzerorganisationen findest du auch für diese. Bei EtherCAT auf www.ethercat.org, bei Profinet http://www.profibus.com/rpa/germany/, bei Sercos III http://www.sercos.de/, bei Ethernet/IP http://www.ethernetip.de/.
Meist sind die "großen" überall mit drin, auch wenn sie manchmal überhaupt (noch) keine Produkte anbieten.

Zu den Implementierungskosten sollteste mal auf den Seiten der Nutzerorganisationen suchen, welche Firmen in mehreren Listen auftauchen und somit auch evtl Produkte für mehrere Systeme anbieten. Dann könnteste bei denen Anrufen und nach den Kosten fragen. Wenn's z.B. ein Antriebsregler ist, fragste einfach, wieviel dieser einmal mit EtherCAT-, mit Powerlink- mit Sercos III-Interface usw. kostet.
Zudem siehts anhand der Produktpaletten auch, welches System wofür bevorzugt im Einsatz ist.

Den Implementierungsaufwand kannste eigentlich nur dann sinnvoll vergleichen, wenn du stets den gleichen Beispiel-Anwendungsfall zugrunde legst. Aber nicht für jedes System gibt's die gleichen Komponenten.
Beispiel: Powerlink, EtherCAT und Profinet-I/O für modulare I/O-Systeme für SPS von B&R, Beckhoff und Phoenix-Contact. Es sind immer Master-Anschaltungen und Buskoppler nötig, dazu noch die benötigten I/O-Module.... dann mal los :cool:
 
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Das kann man glaub ich auch für die anderen Systeme sagen. Die entsprechenden Nutzerorganisationen findest du auch für diese. Bei EtherCAT auf www.ethercat.org, bei Profinet http://www.profibus.com/rpa/germany/, bei Sercos III http://www.sercos.de/, bei Ethernet/IP http://www.ethernetip.de/.
Meist sind die "großen" überall mit drin, auch wenn sie manchmal überhaupt (noch) keine Produkte anbieten.
...

Ja das ist mir auch schon aufgefallen.

Woran das liegt? Ich gehe mal davon aus das selbst die "großen" sich noch nicht sicher sind wo sich der Markt hin bewegt.
 
Ich gehe mal davon aus das selbst die "großen" sich noch nicht sicher sind wo sich der Markt hin bewegt.

War letztens auf einem Seminar bei Phoenix wg. ProfiNet. Dort wurde das so dargestellt, als wenn sich beim PN Siemens und Phoenix ein wenig mehr als üblich zusammengeschmissen haben. Weiterhin wurde die 'Behauptung' in den Raum geschmissen das in den grossen Automobilwerken der PN der 'Bus der Busse ' ist (Zumindest für Neuanlagen)...

...aber genaues weiss man wohl erst in 100 Jahren ;-)

Mir ist es letzendlich wurscht. Im Grunde genommen gibt ja der CPU- Hersteller die einsetzbaren Bussysteme durch das mehr oder weniger an Betriebssystem- seitiger Unterstützung vor...

Gruss Cliff
 
Hallo Cliff,

'Buss der Busse und die Automobilkonzerne'

Aus eigener Erfahrung wird da sehr oft und viel in den Raum geschmissen, von allen Herstellern. Das gleiche gilt fuer die Luft und Raumfahrtindustrie. Fue die haben sehr viele Kollegen von mir vor einiger Zeit sehr grosse realtime Diagnostiksysteme via PowerLink erstellt, um endlich schwaechen im System offenlegen zu koennen. Man denke dabei an den grossen Airbus.
Und man hat gefunden wonach man suchte. Obwohl es Franzosen waren ;-). Das ist aber eine persoenliche Einstellung gegenueber dem Land, das wollte ich nur erwaehnen.

Ich selbst habe vor Jahren bei der Nasa Systeme progarmmiert und in Betrieb genommen die nun mittlerweile ebenfalls mit EPL arbeiten. Realtime Diagnostik im Highendbereich. Gut dabei kommen sehr schnelle APCs und auch dementsprechende IOs zum Einsatz.

Ich bin zwar verfechter einer bestimmten Marke, aufgrund von Erfahrung, aber jeder ist seiner Automatisierung Schmied, oder wie heisst das Deutsche Sprichwort. Oder war das eine Fabel ;-)...

Gruss,

Mike
 
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Hi Mike,

im Grunde genommen stimme ich Dir ja zu. Deswegen auch das mit den '100 Jahren'. Welcher Techniktrend schon genau vorherzusagen?

Aber wie schon gesagt, letzendlich bestimmt meiner Meinung nach die eingesetzte CPU und deren Unterstützung eines bestimmten Systemes den eingesetzten Bus. Warum soll ich mir z.B. in der Siemens- Welt (Die wird mir (leider?) von unseren Kunden aufgezwungen) die Mühe machen und z.B. irgendwelche Hersteller- fremden CP's einsetzen nur um z.B. den Interbus hier einzusetzen? Spätestens wenn es dann um die Einbindung dieser CP's in's System inklusiver der ganzen dazu gehörigen Systemdiagnose geht, heisst es dann meistens 'Mach's Dir selbst...'

Gruss Cliff
 
Danke erstmal

Hallo Leute,
danke erstmal für die Antworten. Ich habe schon mit einigen Herstellern/Dienstleistern telefoniert um herauszufinden, weshalb sie gerade dieses oder jenes System unterstützen. Aber dann bekommt man immer so tolle Aussagen wie die Offenheit und Performance des Systems.

Ich wollte nur mal in aller Kürze darstellen, wie ich die Sache momentan sehe:

EPL:
Ist ein relativ einfach gestricktes System, welches sich vor allem für "normale" Automatisierungsaufgaben eignet. Das Master/Slave-Prinzip in Verbindung mit Hubs erzeugt nach meiner Meinung einen ziemlich hohen Traffic und geht bei steigender Teilnehmerzahl sehr schnell zu Lasten der Zykluszeit. Deswegen schätze ich es für Motioncontrolanwendungen mit vielen Teilnehmern als eher ungeeignet ein.

Ethernet/IP:
Ist wohl das einfachste System von allen. Aber es handelt sich meiner Meinung nach eher um weiche echtzeit, da ich denke, dass die harten Anforderungen bei Verwendung von UDP nicht erfüllt werden können.
Dafür scheint es günstig zu sein.

EtherCAT:
Das schnellste? Die Idee mit der On-the-fly Verarbeitung scheint mir echt clever zu sein. Ist meines Erachtens auf den Bereich Antriebssteuerung ausgelegt und bietet daher für normale Anwendungen zu viel Performance die mitgezahlt werden muss. (Was heißt das eigentlich, dass bei EtherCAT Ethernet auch als Rückwandbus genutzt wird?)

Safetynet:
Gibts in zwei Varianten. Die eine scheint auf ähnliche Werte wie EtherCAT zu kommen. Die andere spielt eher in der Liga von EPL und Ethernet/IP.
Ist also quasi ein Allrounder und für alle Belange geeignet. Dafür wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis es verfügbar ist, was natürlich den Markteinstieg erschweren wird.

Profinet:
Gibts auch in zwei Varianten IRT--> EtherCAT/RT-->Powerlink (NRT vernachlässige ich jetzt mal)
Nachteile von IRT scheinen die Verwendung dieses ERTEC-Chips zu sein, welcher wohl ziemlich teuer ist. Außerdem kann man wohl nur teure von Siemens zertifizierte Switches oder gemanagete Switches (QoS) verwenden.

Sercos III:
Ist auch Antriebsorientiert. Mir gefällt die Möglichkeit beide Ethernetports am Master zu nutzen um anstelle eines Rings auch zwei unabhängige Linienstrukturen aufbauen zu können. Dürfte doch einiges für die Performance tun, oder?

So, das sind meine bis dato gewonnenen Eindrücke. Um Verbesserungen wird gebeten :)

Danke soweit.

Gruß Christoph
 
Was heißt das eigentlich, dass bei EtherCAT Ethernet auch als Rückwandbus genutzt wird?)

Das heisst, das Ethercat auch durch die Klemme "fährt". Bei den meisten anderen Systemen wird immer (meistens) der "firmeneigene" Bus als Rückwandbus verwendet, und die Buskoppler sind eigentlich immer so eine Art Gateway. Das wäre aber bei ETHERCAT nicht möglich, da die herkömmlichen Systeme dann auf E/A Ebene viel zu langsam wären.
Interessant dabei ist, dass Beckhoff eigentlich preislich im Nachteil sein müsste, da ja jede Klemme einen ASIC (oder wie das bei denen heißt) braucht, und nicht nur einen, wie bei der Buskoppler Variante. Dem ist aber ganz und gar nicht so... (siehe Preise Profinet IRT)

Die Frage ist, ob man ETHERCAT wirklich braucht. Da es sich aber entgegen Deiner Vermutung im Preis nicht wirklich niederschlägt - warum nicht ? (was bringen z.B. die kolportierten 180-190 PS der neuen Suzuki ?, aber Spaß beiseite) Für mich gilt der alte Werbespruch "Gut ist wenn man's hat wenn man's braucht".

Andererseits hat jedes System seine Vor- und Nachteile und seine Berechtigung. Das natürlich von jedem Hersteller SEIN System gepriesen und gepusht wird, versteht sich von selbst. Und SIEMENS als Grossmacht ist nicht zu unterschätzen.

Profibus-DB hinkte z.B. lange Zeit hinter HINTER Interbus-S her, bis dann aus strategischen Gründen der Profibus von SIEMENS voll gepusht wurde. Und heute ist das so ziemlich "Standard", weil halt u.a. weit verbreitet und von fast jeder Firma implementriert.

Ich persönlich glaube, dass die meisten Anwender, so wie wir, mit vielen Bus-Systemen sehr gut leben können (wir setzen z.B. 5 veschiedene Systeme an einer einzigen Anlage ein) und nur im Einzelfall muss man wirklich aus Gründen der Performance oder Funktionalität ein spezielles System auswählen und einsetzen. (ich spreche da nur für mich)

Aber im Normalfall wird, wie schon weiter oben erwähnt, das Bussystem vom MASTER sprich SPS bestimmt. Nun such doch mal nach ETHERCAT Komponenten für SIEMENS ! Und genau das meine ich.

Die Hersteller für z.B. E/A-Geräte, Servos, Umrichter etc. versuchen natürlich möglichst für alle Bussysteme offen zu sein, um ihre Hardware zu platzieren. (eh klar) Und da wird dann aus strategischen Gründen der eine oder andere Bus mehr oder weniger forciert.

PS:
Wir haben derzeit eine Anwendung, wo wir uns wirklich nach langem Suchen dann für ETHERCAT entschieden haben, da dieses System für die Bedürfnisse optimal ist, wie kein anderes, und auch der Preis passt.
Und Siemens ist für uns (Gott sei Dank) kein absoluter Muss durch den Kunden ! Diese Anlage wäre aber mit PROFINET so nicht realisierbar bzw. finanzierbar gewesen.

So, nun beende ich meinen nicht sehr technischen "Senf zur Sache", pure Technik gabs's ja weiter oben, sind übrigens sehr informative Link's.

In diesem Sinn,

sucht alle weiter nach dem heiligen Gral :p ,

LG

Markus.
 
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Siemens + Phoenix Contact = ProfiNet

Siemens + Phoenix Contact = ProfiNet

Was ist da dran ?

Im Prinzip geht es um den wichtigsten Markt für
Siemens und Phoenix Contact

Automatisierung bei den Autommobilhersteller
(das die einzigen die für gute Sachen auch das notwendige Geld haben)

VDA = Verband der deutschen Automobilbauer hatte die Nase voll
das schon wieder jeder Automatisierer RealTime-Ethernet-Standard erfindet und verbreitet. Darum haben sie sich für ProfiNet entschieden, und haben dies auch mit einen offiziellen Schreiben kundgetan.
(Das ist somit Tatsache). Somit ist ganz klar das in Europa (alleine durch die Marktanteile von Siemens) ProfiNet die Nr.1 wird. und das hat Beckhoff auch selber schon erkannt und kundgetan das EtherCat Nr.2 hinter ProfiNet werden wird.

Grosse Spieler bei den deutschen Automobilherstellern sind nun einmal
Siemens (SPS + Profibus) und Phoenix-Contact (Interbus, und seit einigen Monaten sind auch die SPS'en freigegeben und werden schon in diversen Projekten eingesetzt) Preiskonkurenz zu Siemens

Weiters möchten namentlich nicht genannte Automobilhersteller mindestens drei grosse Komponenten-Lieferanten für Profinet in der Zukunft haben.

Das sind neben Siemens und Phoenix Contact nun die ABB
 
Hallo,

ich wollte noch ein anderes Bussystem in die Diskussion einwerfen. VARAN von Sigmatek. http://www.varan-bus.com. Ich habe das System vor etwa einem Jahr im Internet entdeckt und das hat damals sehr unprofessionell ausgesehen. Mittlerweile sieht auch der Internetauftritt sehr interessant aus und das System bietet einige Features, die bei anderen Systemen abgehen wie z.B. den asynchronen Direktzugriff auf einzelne Teilnehmer oder die Tatsache, dass sich die auch etwas bezüglich Spannungsversorgung über das Buskabel überlegen. Von der Geschwindigkeit dürfte es mit Ethercat nicht mitkommen, ist aber offensichtlich wesentlich schneller als Profinet und Powerlink und das Prinzip scheint sehr einfach zu sein.
 
re:

Hallo realtimer,

danke, den Link kannte ich noch nicht. Was mir aufiel bei der Seite war:

Hot Plug inParticipants can be added or removed during operation

Wo bleibt da das 100% Safety Prinzip. Das kann so nicht gewaehleistet
sein, wenn ich z.B. an Pilz oder B&R Safety denke.

Weiter oben habe ich noch ein paar Dinge zu EPL gelesen, die so nicht
stimmen. Frage mich nur wie solche Infos an die Menschen gelangen
die Entscheidungen treffen muessen. Wer schuert das welche
Propaganda. Und das passiert in dem Geschaeft. Der Markt ist so
heiss umkaempft das manche vor nichts zuruekschrecken.

Naja halbwissen ist ja auch immerhin etwas. Und man kann Bananen
nicht mit Schrauben vergleichen. Da hinkt immer etwas. Ich denke
alleine dafuer wuerde sich ein Treffen lohnen. Nur ob die KnowHow
traeger von uns die da ja mal Antwort und Rede stehen muessten auch
die volle Wahrheit ans Licht brigen bezweifle ich.

Letztaendlich haengt es davon ab was ich wie Loesen will. Und... welcher
Hersteller gibt mir die meissten Prozente (selbst erlebt) und die
schoensten Flugreisen. Sowas kommt leider nur zu oft vor.

Gruss aus der Sonne traeumend ;-),

Mike
 
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