Welches ist der schnellste Bus?

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Warum in Gottes Namen wird nur gefragt wie schnell geht das?
Die Frage muss lauten: was brauch ich.

Daher ist die Frage nach dem schnellsten Bus so akademisch, dass es nervt.
Elektronen haben eine teoretische Höchstgeschwindigkeit, wenn es notwendig ist muss auf Lichtwellen umgeschaltet werden.

Muss es immer schneller sein?
Auch vor 30 Jahren konnte mam Masachinen und Anlagen programmieren die bis heute funktionieren.
Und früher war es Kupfer, das für die Funktion gesorgt hat.


bike
 
Hallo,



so setzt man Gerüchte in die Welt ...

Ethercat ist nur so gut bzw. so schnell, wenn ich die
passende Zusatzhardware einsetze:

http://www.beckhoff.de/EL6688/
http://www.beckhoff.de/EL6692/

M. E. verhält sich Ethercat ohne zusätzliche Hardware
wie ein "normales" Ethernet, oder habe ich das falsch
verstanden?

Die oben erwähnten Klemmen sind für die "Werksübergreifende" Zeitsynchronisation notwendig.
Ethercat setzt voraus, dass alle Geräte am Bus Ethercat-fähig sind und kein "Nicht"-Ethercat-fähiges Gerät dazwischen quatscht, sonst ist es vorbei mit dem „Real Time“
Es ist möglich über Bridges (die auch in einem Master sein können) normalen IP-Verkehr durchzutunneln, der wird dann in einem Ethercat-Paket "verpackt".

Der Geschwindigkeit Vorteil von Ethercat ist Möglichkeit dass jede Klemme ihre Daten in einen Sammelframe setzen kann, damit wird der Datenoverhead reduziert.
Damit ergeben sich bei größeren Stationen aber auch große Frames die bei elektronmagnetischen Störungen (Schütze, Motoren) sehr anfällig sind.
Kippt ein Bit, dann sind alle Daten des Frames weg (und damit meist alle Daten des Zyklus).
Außerdem addiert sich die Durchlaufzeit durch jede Klemme zur Gesamtdurchlaufzeit: (Zeit pro Klemme: ca. 200ns bis 700ns) Bei 1000 Klemmen ist man da schon bei 200µs Durchlaufzeit.
Hardware:
Master: Standard Ethernet (IEEE1588 ist von Vorteil)
Slaves: Ethercat Chip oder IP-Core von Beckhof, Hilscher, TI...

Profinet als Begriff ist der Marketingname von SIEMENS darunter befinden sich:
Profinet CBA (Kein I/O)
Profinet I/O RT (Real Time Klasse 1 und 2 ohne Synchronisation)
Profinet I/O IRT Flexible (Real Time Klasse 2 mit Synchronisation)
Profinet I/O IRT High Performance oder Top (Real Time Klasse 3 mit Synchronisation und Topologie Planung)

Mit dem Profinet Standard 2.3 (Jahr 2010) kommt dann noch
Dynamic Frame Packing und Fast Forward hinzu (mit dieser Erweiterung möchte SIEMENS und Phoenix zu Ethercat aufschließen)

Hardware: Master ab IRT Fähig: spezielle Chips: SIEMENS Ertec 400/200, Hilscher...
Slave: ab IRT fähig spezielle Chips: ERTEC 200, Hilscher, Phoenix TPS1...
Je nach Netztopologie kann Profinet IRT zusammen mit DFP schneller oder langsamer als Ethercat sein, ja nachdem wer die Studie macht.
Ein langsamer Profinet RT Master kann aber auch langsamer als ein guter PROFIBUS-Master sein!
Und die Qualität der Slave Implementierung trägt auch noch gewaltig zur „echten“ Geschwindigkeit bei.
 
Hallo,

so setzt man Gerüchte in die Welt ...

Ethercat ist nur so gut bzw. so schnell, wenn ich die
passende Zusatzhardware einsetze:

http://www.beckhoff.de/EL6688/
http://www.beckhoff.de/EL6692/

M. E. verhält sich Ethercat ohne zusätzliche Hardware
wie ein "normales" Ethernet, oder habe ich das falsch
verstanden?

Nee, die brauchst du nicht. Die sind nur für spezielle Anwendungen da. Und weil Ethercat alles in ein Frame packt, ist dieses Protokoll effizient. Du kannst Ethercat nicht mit anderen Protokollen zusammen betreiben, aber du kannst andere Protokolle tunneln. Es gibt nichts schnelleres als Ethercat und einfach ist die Anwendung auch noch. Du brauchst einen Master, einen Buskoppler, ein Ethernet-Kabel und ein paar Klemmen. Es braucht keine Terminierung. Du brauchst dich nicht um den Bus zu kümmern, weil der in der Regel immer schneller ist, als deine SPS, solange deine Zykluszeit grösser als 100us ist und erfüllt die Kriterien für harte Echtzeit.

Dass du dann noch Master und Slaves im Nanosek-Bereich synchronisieren kannst und dass du den Datenaustausch zwischen 2 Master so einfach gestalten kannst, indem du einfach eine Klemme dazu setzt, ist das Sahnehäubchen.
 
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Muss es immer schneller sein?
Auch vor 30 Jahren konnte mam Masachinen und Anlagen programmieren die bis heute funktionieren.
Und früher war es Kupfer, das für die Funktion gesorgt hat.
bike
Genau so ist das. Von uns laufen auch noch Anlagen mit programmierbaren Steuerungen die wesentlich älter als 20 Jare sind.
 
Genau so ist das. Von uns laufen auch noch Anlagen mit programmierbaren Steuerungen die wesentlich älter als 20 Jare sind.

Ja sie laufen. Nur vor 20 Jahren waren so Dingen wie Kode-Struktur und Pflege doch etwas schwieriger zu handhaben. Und was man früher mit uC und Interfaces gemacht hatte, weil die SPSen ungenügend waren, ist heute einfach mit einer SPS zu realisieren. Es ist keine Frage von, früher ging das auch, sondern es ist einfach Evolution und das ist gut so.
 
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Warum in Gottes Namen wird nur gefragt wie schnell geht das?
Die Frage muss lauten: was brauch ich.bike
Vermutlich hat der Themenstarter eine Anwendung, die Zeitkritisch ist.
Wenn das schnellste auch nicht teurer ist, als etwas 20 Jahre altes von Siemens, dann suche ich mir doch nicht für jede Anwendung etwas raus, was gerade so meine Anforderungen erfüllt!

Daher ist die Frage nach dem schnellsten Bus so akademisch, dass es nervt.
Elektronen haben eine teoretische Höchstgeschwindigkeit, wenn es notwendig ist muss auf Lichtwellen umgeschaltet werden.
Ja, die theoretische Höchstgeschwindigkeit ist annähernd die Lichtgeschwindigkeit. Unter normalen Bedingungen (Ohne Teilchenbeschleuniger) wird diese nie näherungsweise erreicht.

Bedeutet das, dass ich dann vom normalen „1GBit Ethernet“ auf „1GBit Ethernet LWL“ umsteigen muss? :rolleyes:

Muss es immer schneller sein?
Auch vor 30 Jahren konnte mam Masachinen und Anlagen programmieren die bis heute funktionieren.
Und früher war es Kupfer, das für die Funktion gesorgt hat.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass nichts was wir heute bauen, auf mehr als 5-15 Jahre ausgelegt ist. :evil:
Man stelle sich vor, Fernseher, Computer, Radios, Autos... würden so lange halten! Wir hätten wieder eine 30h Woche, weil der Markt gesättigt wäre. Mit so viel Freizeit kann doch keiner was anfangen – OK, vielleicht mehr dumme Kommentare in irgend welchen Foren zu schreiben... :rolleyes:

LG Cassandra
 
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass nichts was wir heute bauen, auf mehr als 5-15 Jahre ausgelegt ist. :evil:
Man stelle sich vor, Fernseher, Computer, Radios, Autos... würden so lange halten! Wir hätten wieder eine 30h Woche, weil der Markt gesättigt wäre. Mit so viel Freizeit kann doch keiner was anfangen – OK, vielleicht mehr dumme Kommentare in irgend welchen Foren zu schreiben... :rolleyes:

LG Cassandra

Wieso WIR. Die Chinesen hätten dann mehr Freizeit.
 
Vor ein Paar Jahren wurde mal der "Krieg" der Ethernet-Technologien beschworen. Zig Studien welche Technologie nun besser ist mit unterschiedlichen Ergebnisse, jenachdem wer die Studie gemacht hat.
Den "Krieg" und Schwanzvergleich hat mittlerweile aber keine Technologie mehr nötig. Denn mittlerweile entscheidet der Markt, welche Technologien eine Zukunft haben.
(Schwanzvergleiche werden mittlerweile in der Presse hauptsächlich nur noch aus einem Lager verbreitet, deren Technologie offensichtlich Probleme mit der Darseinsberechtigung zu haben scheint. Sonst wären solche Veröffentlichungen nicht notwendig)

Profinet hat seine Vorteile auf netzwerk-übergreifender Ebene. Wirkliche Performancevorteile (je nach Szenario) hat man aber nur mit IRT. Allerdings sind Produkte für IRT derzeit (immernoch) Mangelware. Keine Nachfrage? zu teuer? ... keine Ahnung
EtherCAT ist schnell. Ohne viel Aufwand und mit Standard-Komponenten i. d. R. immer schneller als die Steuerung. Außerdem zeigt's doch der Markt: Es gibt für EtherCAT zig Anbietern von Mastern, mehrere Hersteller von I/O-Systemen, und die meisten nahmhaften Hersteller von Antriebstechnik haben EtherCAT im Programm oder setzen sogar auf EtherCAT als Haupt-Feldbus.
... allein das zeigt doch schon, wo die Reise hingeht.

Ich denke, dass EtherCAT die Technologie ist, die
a) gegenüber anderen Systemen einen wirklichen Performance-Vorteil hat und
b) vom Anwender einfach zu handhaben ist.
Topologie-unabhängige Performance, kein Netzwerkmanagement erforderlich, Diagnose bis in die Klemme (Feldebene), praktisch "Plug-and-Play".

Das ist eine schöne Gegenüberstellung der Technologien bzgl. Performance, zumindest auf I/O-Ebene
 
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Ich denke, dass EtherCAT die Technologie ist, die
a) gegenüber anderen Systemen einen wirklichen Performance-Vorteil hat und
b) vom Anwender einfach zu handhaben ist.
Topologie-unabhängige Performance, kein Netzwerkmanagement erforderlich, Diagnose bis in die Klemme (Feldebene), praktisch "Plug-and-Play".

Bei Ethercat dürchläuft das Telegramm (Frame) jeden Teilnehmer. Jeder Teilnehmer ergänzt das Telegramm um seine Daten und schickt es weiter.
Und das ist Segen und Fluch. Zum einen ist der Aufbau und die Konfiguration dadurch einfach, zum anderen wird es dadurch störanfällig.

Profinet (ohne IRT) setzt auf Standardprotokolle und kann daher über normale Netzwerkkomponenten geroutet werden. Diese müssen lediglich QoS und / oder VLAN unterstützen. Im Zeitalter von VOIP und Videostreaming tun dies eigentlich alle.
Für Gebäude-, Anlagen- und Fernwirktechnik ein nicht unerheblicher Vorteil.

Mein Fazit:
Wie immer im Leben: Für jede Aufgabe das richtige Werkzeug (Netz, Bus) wählen.


Gruß
Dieter
 
Bei Ethercat dürchläuft das Telegramm (Frame) jeden Teilnehmer. Jeder Teilnehmer ergänzt das Telegramm um seine Daten und schickt es weiter.
Und das ist Segen und Fluch. Zum einen ist der Aufbau und die Konfiguration dadurch einfach, zum anderen wird es dadurch störanfällig.

Profinet (ohne IRT) setzt auf Standardprotokolle und kann daher über normale Netzwerkkomponenten geroutet werden. Diese müssen lediglich QoS und / oder VLAN unterstützen. Im Zeitalter von VOIP und Videostreaming tun dies eigentlich alle.
Für Gebäude-, Anlagen- und Fernwirktechnik ein nicht unerheblicher Vorteil.

Mein Fazit:
Wie immer im Leben: Für jede Aufgabe das richtige Werkzeug (Netz, Bus) wählen.


Gruß
Dieter

Du vergleichst Äpfel und Birnen. :roll: Während Profinet (ohne IRT) gar keine Realtime-Anforderungen erfüllen kann, ist das mit Profibus, Interbus, Ethercat etc ohne Probleme möglich.Dann ist der Zeitbedarf Profinet (mit und ohne IRT) immer vom Protokoll-Stack der Slaves abhängig, ganz im Gegensatz zu Ethercat. Deswegen setzt Siemens auch kein Profinet für Motioncontrol ein. Profinet bedient ganz andere Anforderungen. Abgesehen davon, wenn jeder Slave einen eigenen Stack hat, bedeutet das auch einen potentelle Fehlerquelle, da die Implementationen nicht einheitlich sind.

EtherCAT hat eine Ring-Struktur. Ist ein Slave gestört, wird der Ring verkürzt. Grundsätzlich ist EtherCAT nicht störanfälliger. Was wirklich nicht geht, dass EtherCAT geroutet werden kann. Dann kann man allerdings auch wieder ein anderes Protokoll nehmen, weil dann RT sowieso nicht realisiert werden kann. TCP/IP kann getunnelt werden.

Das Routen bedeutet auch, dass du Determinismus verlierst und deshalb kann man darauf bei RT auch gerne darauf verzichten.
 
Du vergleichst Äpfel und Birnen. :roll: Während Profinet (ohne IRT) gar keine Realtime-Anforderungen erfüllen kann, ist das mit Profibus, Interbus, Ethercat etc ohne Probleme möglich.Dann ist der Zeitbedarf Profinet (mit und ohne IRT) immer vom Protokoll-Stack der Slaves abhängig, ganz im Gegensatz zu Ethercat. Deswegen setzt Siemens auch kein Profinet für Motioncontrol ein. Profinet bedient ganz andere Anforderungen. Abgesehen davon, wenn jeder Slave einen eigenen Stack hat, bedeutet das auch einen potentelle Fehlerquelle, da die Implementationen nicht einheitlich sind.

EtherCAT hat eine Ring-Struktur. Ist ein Slave gestört, wird der Ring verkürzt. Grundsätzlich ist EtherCAT nicht störanfälliger. Was wirklich nicht geht, dass EtherCAT geroutet werden kann. Dann kann man allerdings auch wieder ein anderes Protokoll nehmen, weil dann RT sowieso nicht realisiert werden kann. TCP/IP kann getunnelt werden.

Das Routen bedeutet auch, dass du Determinismus verlierst und deshalb kann man darauf bei RT auch gerne darauf verzichten.

SIEMENS setzt Profinet IRT für Motion Control ein und damit Profinet (da Profinet ohne Anhang alle Varianten abdeckt)

Es gibt für keines der beiden Systeme eine einheitlich Implementierung.
Bei Ethercat hängt es auch genauso wie bei Profinet von der Slave-Implementierung ab. Bei manchen Ethercat-Slaves ist es eher Softwarelastig (TI, Hilscher) oder Hardwarelastig (Beckhoff ET1100/ET1200 und IP-Cores).
Bei Profinet gibt es Stack-technisch mehr Anbieter für die Slave-Seite als bei Ethercat aber auch eine Zertifizierung wie bei Profibus. (oder Plugfest bei Ethercat)
Für IRT gibt es momentan nur 3 Anbieter.

Bezüglich der Störanfälligkeit:
Durch das Summenrahmenverfahren bei Ethercat reicht EIN fehlerhaftes Bit um die Daten aller Slaves dieses Frames auszulöschen.
Bei Profinet IRT (ohne DFP) wird nur der Frame des betroffenen Slaves zerstört.
 
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Für IRT gibt es momentan nur 3 Anbieter.
Wohl auch deswegen, weil das Profinet-IRT Protokoll zwischenzeitlich geändert bzw. erweitert wurde (DFP ist ja relativ neu). Welcher Anbieter hat schon Interesse daran, möglicherweise bald "veraltete" Varianten zu implementieren.
Gibt es aktuelle IRT Devices ohne DFP? Falls ja, liegen die bestimmt wie Blei in den Regalen der Hersteller.
Bezüglich der Störanfälligkeit:
Durch das Summenrahmenverfahren bei Ethercat reicht EIN fehlerhaftes Bit um die Daten aller Slaves dieses Frames auszulöschen.
Bei Profinet IRT (ohne DFP) wird nur der Frame des betroffenen Slaves zerstört.
Und mit DFP hat man das gleiche "Problem"?
Ich schätze in einem Profinet-IRT-Netzwerk werden entweder alle Slaves mit oder ohne DFP betrieben. Dann hätte man entweder die Wahl zwischen schnell oder störunempfindlicher. Falls Mischbetrieb möglich ist, hat man die Schwierigkeit des Netzwerkmanagements.
Da dreht man sich im Kreis. Will man einen Performance-Vorteil, muss man IRT mit DFP nutzen. Also kann man nur die neuesten Geräte verwenden, mit dementsprechend eingeschränkter Auswahl. Aber dann ist auch die vermeintliche geringe Störempfindlichkeit dahin.

Und erst mit DFP ist IRT ansatzweise Konkurrenzfähig zu EtherCAT, welches seit der Einführung protokolltechnisch unverändert geblieben ist. Das erklärt m. E. das größere Vertrauen der Hersteller in die Technik und somit die größere Produktvielfalt.
Wie bereits geschrieben, ich finde letztendlich entscheidet der Markt. Möglicherweise ist die (theoretische) Störempfindlichkeit bei EtherCAT gar kein großes Problem. Sonst würde sich EtherCAT nicht so schnell verbreiten.

übrigens:
Es gibt auch bei EtherCAT die Möglichkeit Frames aufzusplitten. Nennt sich "Sync Units" und ist zumindest mit TwinCAT sehr einfach möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
SIEMENS setzt Profinet IRT für Motion Control ein und damit Profinet (da Profinet ohne Anhang alle Varianten abdeckt)

Es gibt für keines der beiden Systeme eine einheitlich Implementierung.
Bei Ethercat hängt es auch genauso wie bei Profinet von der Slave-Implementierung ab. Bei manchen Ethercat-Slaves ist es eher Softwarelastig (TI, Hilscher) oder Hardwarelastig (Beckhoff ET1100/ET1200 und IP-Cores).
Bei Profinet gibt es Stack-technisch mehr Anbieter für die Slave-Seite als bei Ethercat aber auch eine Zertifizierung wie bei Profibus. (oder Plugfest bei Ethercat)
Für IRT gibt es momentan nur 3 Anbieter.

Bezüglich der Störanfälligkeit:
Durch das Summenrahmenverfahren bei Ethercat reicht EIN fehlerhaftes Bit um die Daten aller Slaves dieses Frames auszulöschen.
Bei Profinet IRT (ohne DFP) wird nur der Frame des betroffenen Slaves zerstört.

Du setzt hier einige Märchen in die Welt:

1) Siemens nutzt intern für Motion-Control Drive-CLiQ (100Mbit Ethernet basierend)
2) Einen Software-Stack kann es bei EtherCAT nicht geben, weil der Frame nicht empfangen wird, sondern die Informationen aus einem Frame der vorbeizieht, geholt oder geschrieben werden.
3) Ethercat ist RT-fähig und das ohne Rücksicht auf die Vernetzungsstruktur
4) Slaves erholen sich von einem Frameerror mit dem nächsten Frame.
5) High availability mit parallelen Kabeln und/oder redundanten Mastern ist einfach zu realisieren.
6) Wer regelmässig Frame-Fehler hat, sollte seine Installation überprüfen. Das gilt übrigens auch für für alle anderen Protokolle.


Ich denke, dass Profinet seine Kunden finden wird, allein schon wegen der Marktposition von Siemens. Ich sehe aber kein Alleinstellungsmerkmal für Profinet.
 
Du setzt hier einige Märchen in die Welt:

1) Siemens nutzt intern für Motion-Control Drive-CLiQ (100Mbit Ethernet basierend)
2) Einen Software-Stack kann es bei EtherCAT nicht geben, weil der Frame nicht empfangen wird, sondern die Informationen aus einem Frame der vorbeizieht, geholt oder geschrieben werden.
3) Ethercat ist RT-fähig und das ohne Rücksicht auf die Vernetzungsstruktur
4) Slaves erholen sich von einem Frameerror mit dem nächsten Frame.
5) High availability mit parallelen Kabeln und/oder redundanten Mastern ist einfach zu realisieren.
6) Wer regelmässig Frame-Fehler hat, sollte seine Installation überprüfen. Das gilt übrigens auch für für alle anderen Protokolle.


Ich denke, dass Profinet seine Kunden finden wird, allein schon wegen der Marktposition von Siemens. Ich sehe aber kein Alleinstellungsmerkmal für Profinet.

1) Siehe Simotion mit Profinet IRT: http://support.automation.siemens.c...lib.csinfo&lang=de&objid=49311792&caller=view
2) Sehr interessante Interpretation: Bei jedem Ethercat-Salve wird der Frame empfangen modifiziert und wieder gesendet, allerdings sehr schnell
(im Bereich 200ns bis 700ns). Diese Aktion kann entweder in Hardware ausgeführt werden (ET1100/1200 oder in Software: Hilscher NetX oder TI Sitara)
3)Aber wehe es ist kein Ethercat-fähiges Gerät drin! (und immer schön single Master...)
4) Aber erst im nächsten Zyklus ohne Störung (Schon mal mit einem Ethercat-System im EMV-Burst-Test gewesen?)
5) gibt es auch bei Profinet, allerdings Stoßfrei erst mit MRPD,
6) Diese Argumentation kommt von Beckhoff, ist allerdings für ein industrielles Umfeld nicht immer die geeignete Lösung
SIEMENS legt an dieser Stelle mit allen ihren Produkte bezüglich der EMV-Festigkeit und der Abstrahlung eine echte hohe Latte

Dem Summary stimme ich zu: Ethercat und Profinet (und die vielen anderen Echtzeitethernetlösungen) haben immer ihre speziellen Vor- und Nachteile
Den PERFEKTEN Feldbus gibt es nicht. Aber die Marketingmaschiene von SIEMENS für Profinet könnte hier das entscheidende Element spielen.
 
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Wohl auch deswegen, weil das Profinet-IRT Protokoll zwischenzeitlich geändert bzw. erweitert wurde (DFP ist ja relativ neu). Welcher Anbieter hat schon Interesse daran, möglicherweise bald "veraltete" Varianten zu implementieren.
Gibt es aktuelle IRT Devices ohne DFP? Falls ja, liegen die bestimmt wie Blei in den Regalen der Hersteller.

Und mit DFP hat man das gleiche "Problem"?
Ich schätze in einem Profinet-IRT-Netzwerk werden entweder alle Slaves mit oder ohne DFP betrieben. Dann hätte man entweder die Wahl zwischen schnell oder störunempfindlicher. Falls Mischbetrieb möglich ist, hat man die Schwierigkeit des Netzwerkmanagements.
Da dreht man sich im Kreis. Will man einen Performance-Vorteil, muss man IRT mit DFP nutzen. Also kann man nur die neuesten Geräte verwenden, mit dementsprechend eingeschränkter Auswahl. Aber dann ist auch die vermeintliche geringe Störempfindlichkeit dahin.

Und erst mit DFP ist IRT ansatzweise Konkurrenzfähig zu EtherCAT, welches seit der Einführung protokolltechnisch unverändert geblieben ist. Das erklärt m. E. das größere Vertrauen der Hersteller in die Technik und somit die größere Produktvielfalt.
Wie bereits geschrieben, ich finde letztendlich entscheidet der Markt. Möglicherweise ist die (theoretische) Störempfindlichkeit bei EtherCAT gar kein großes Problem. Sonst würde sich EtherCAT nicht so schnell verbreiten.

übrigens:
Es gibt auch bei EtherCAT die Möglichkeit Frames aufzusplitten. Nennt sich "Sync Units" und ist zumindest mit TwinCAT sehr einfach möglich.

Da es momentan noch kein fertiges Produkt mit DFP gibt, gibt es im wesentlichen Profinet RT oder IRT fähige Geräte.

Mit DFP hat man nicht das gleiche Probleme wie bei Ethercat, da die Daten eines Slaves innerhalb des Frames noch mal mit einer eigenen CRC abgedeckt sind.
Ob man das nutz hängt aber von der Implementierung ab.

Bezüglich konkurenzfähigkeit IRT/Ethercat: Man kann mit Ethercat bei sehr hohen Klemmenzahlen bedingt durch die Durchlaufzeiten durch jede Klemme Szenarien aufstellen, bei denen Profinet IRT (noch ohne DFP)
schneller ist.

Den PERFEKTEN Feldbus gibt es nicht. Aber die Marketingmaschiene von SIEMENS für Profinet könnte hier das entscheidende Element spielen.
Auch wenn Ethercat ein sehr gutes System darstellt (eben nur nicht PERFEKT)
 
1) IRT ist nicht existent, weil das Angebot zu klein.
2) Das ist keine Interpretation, sondern eine Beschreibung der Technik und dafür taugt Software nun mal nicht, wie du vorher phantasiert hast. Die Verzögerung entsteht unweigerlich, wenn Signale detektiert werden.
3) Ein Ethercat-Bus mit einem Nicht-EtherCAT-Gerät direkt zu koppeln ist nicht möglich. Du phantasierst.
4) EMV-Festigkeit wird immer nach den bestehenden Normen geprüft. Du solltest dich fortbilden, denn alles andere ist nicht relevant
6) Wegen 4) ist deine Bemerkung hier komplett daneben.
 
3)Aber wehe es ist kein Ethercat-fähiges Gerät drin! (und immer schön single Master...)
So ist die Systemarchitektur. EtherCAT ist per Norm ein Single-Master-System. Wer nicht-EtherCAT-Geräte in den Strang packt, tut was Verbotenes.

Sicher wird man immer Szenarien finden, in denen mal das eine und mal das andere System schneller ist. Beim EtherCAT dauert das Update logischerweise umso länger je mehr Slaves dranhänge, dafür unabhängig von der Topologie. Bevor man aber > 10.000 Slaves an einen Master hängt, macht man lieber einen zweiten Master auf und halbiert damit wieder die Update-Zeiten ;-).

Profinet möchte nun mal jedes Szenario abdecken (Feld bis Leitebene ein Protokoll). Somit werden Kompromisse und Anforderungen an Systemarchitektur nötig, inkl. Netzwerkmanagement usw. Die mögliche Mischung von RT- und Non-RT-Frames in einem System macht die Sache nicht gerade einfacher:http://www.ethercat.org/pdf/english/Industrial_Ethernet_Technologies.pdf (Seiten 15-17 + 20/21)

EtherCAT ist für den Maschinenbau ausgelegt. Mit dem Summenrahmenverfahren auf schnelle Updateraten getrimmt und hinsichtlich Mischung von Komponenten streng limitiert. Echtzeitverkehr hat immer Vorrang, Non-RT wird nur getunnelt.
Wenn nun die Frage nach dem „schnellsten“ Feldbus lautet kann die Antwort aktuell eigentlich nur EtherCAT lauten.
 
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