EnOcean im industriellen Umfeld?

MasterOhh

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Moin!

Ich bin kürzlich bei der Suche nach Befehlsgeräten für den Ex-Bereich auf einige interessante Produkte gestoßen die batterielos mit dem EnOcean Protokoll funken. Ich kenne EnOcean bisher nur überschriftenmäßig aus der Gebäudeautomatisierung, habe also selber noch keine praktischen Erfahrungen damit sammeln können.

Hat hier jemand schonmal Systeme mit EnOcean eingesetzt? Am besten im industriellen Umfeld mit all den sich daraus ergebenen Störquellen. Wenn ja, wie sind die Erfahrungen damit? Gibt es Probleme wenn andere Sender (Kran-Funken etc.) im gleichen Frequenzbereich arbeiten? Kann man den Aussagen zur Sendereichweite trauen (10m durch Stahlbeton)?
 
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Ich weiss nicht welche EnOcean-Sensoren du konkret meinst, jedoch ist ein Problem gerade der batterielose Betrieb.
Die Energie muss irgendwo herkommen. Also wird entweder über Solarzellen, Peltierelemente oder Piezo die Energie erzeugt.
Wenn jetzt aus dem Prozess keine Energie zur Verfügung steht (dunkel, kalt, keine Bewegung), dann bekommst du keine aktuellen Ergebnisse.
Schliesslich ist irgendwann jeder Pufferkondensator mal leer.
Im industriellen Einsatz wirst du weniger Funk-Störungen haben als im privaten Umfeld.
Auf der 868MHz Frequenz tut sich in der Industrie nicht viel.
Stahlbeton ist allerdings ganz sicher ein Problem. Da kann eine Wand schon das Ende sein.

Gruß
Dieter
 
Wir haben auch Enocean Funktechnologie in einer industriellen Anwendung eingesetzt.
In unserer Anwendung haben wir über 30m ein Lagesignal über Funk an eine SPS übertragen. Der Lagesensor und das Funkmodul wurde über eine kleine Solarzelle mit Pufferakku versorgt und laufen ca 5 Jahre autark.

Enocean ist mit dem Ziel entwickelt worden mit sehr wenig Energie wenige bits auf einer kurzen Strecke zu übertragen. Z.B. ein Lichtschalter ohne Netzanschluss oder Batterie schaltet über 5m eine Lampe.
Die Firma Steute hat Funkschalter für industrielle Anwendungen im Angebot die auf Enocean basieren.

Die Frage ist also welche Signale über welche Kabelschnittstelle wie weit übertragen werden sollen.
Stahlbeton mit 1mW Sendeleistung dürfte nicht zuverlässig in einer industriellen Anwendung funktionieren. Dafür werden schon 100mW benötigt. 868MHz ist nur in Europa verwendbar. Da Enocean auf einer festen Frequenz sendet und keinProtokoll in der Luft verwendet das eine automatische Übertragung auslöst wenn ein Telegramm nicht ankommt, hängt es sehr stark von der Anwendung ab ob diese mit diesem Verhalten klarkommt.
ATEX und Funk ist dann ein weiteres Thema. Der Zulassungsaufwand ist so gross dass es hier kaum Produkte gibt. Ob steute ein Atex zertifiziertes PRodukt auf Enocean Basis im Programm hat enzieht sich meiner Kenntnis.
 
Danke erstmal für eure Antworten. Die Produkte die ich mir konkret angesehen habe, waren Befehlsgeräte (also Aufbaukästen mit Tastern) für den Ex-Bereich von der Firma Stahl (gibt aber auch viele andere Anbieter die ähnliches im Programm haben). Die Sendeenergie wird wohl durch den Tastendruck selber erzeugt (denke mal piezoelektrisch). Laut deren Datenblatt soll die Sendeleistung (ca. 50µW) ausreichen und durch eine normale Stahlbetonwand durch zu kommen, bei einer Gesamtreichweite von dann 10m. (30m durch andere Wände)

Derzeit haben wir noch keinen konkreten Anwendungsfall für diese Technologie in der Firma. Aber man weiss ja nie. Ich fand halt die Kombination aus Drahtlos, Batterielos und Atex-tauglich sehr interessant, da ja bei letzterem immer ein riesen Popanz betrieben werden muss, vorallem wenn man dazu noch mit den Kabeln durch versch. Brandschutzbereiche muss.

Ich denke wenn sich eine Einsatzmöglichkeit abzeichnet, werde ich eh erstmal Testmuster bestellen zum Ausprobieren.
 
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