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Hi Leute,
schonmal vorweg, ich bin relativ neu in der Materie und doppeltes Sorry für den ziemlich langen Post! Im Zuge meiner Bachelorarbeit beschäftige ich mich mit Sicherheit in einem Feldbussystem. Der Fokus liegt dabei auf PROFIBUS.
Nach einiger Recherche bin ich nun soweit gekommen, dass ich denke, PROFIBUS ganz gut erklären zu können. Hier würde ich darum gerne mal meine Sicht der Dinge schildern und bitte um jede Art von Kommentare von Ergänzungen bis 'Nein da liegst du komplett falsch' :wink:
Also, ich würde auf die Frage 'Was kannst du alles zu PROFIBUS erzählen?' folgendermaßen antworten:
- PROFIBUS ist wie der Name schon sagt ein Feldbus, sprich es dient dazu, sehr schnell auf bestimmten Übertragungsmedien (in diesem Fall nur Kabel) Informationen zu übertragen. Standardmäßig geschieht dies in beliebigen Netzwerken in dem eine SPS mit verschiedenen Endgeräten spricht. Zum Beispiel könnte eine SPS in einem Aufzug installiert sein, welche die Eingangssignale vom Bedienfeld im Aufzug (welche Etage?) verarbeitet und entsprechend via PROFIBUS die Tür und den Motor, der den Aufzug hoch oder runter zieht steuert.
SPS können zB in AWL programmiert werden (hier wäre meine Frage noch, was sich genau mit AWL nun alles machen lässt bzw wie nun die Endgeräte tatsächlich angesprochen werden?)
- Das PROFIBUS Protokoll ist für den (Multi-)Master-Slave Betrieb ausgelegt. An einen Bus können also mehrere Geräte angeschlossen sein, die andere Geräte steuern. Dies geschieht zyklisch via Token Passing zwischen den Mastern. Diese Master nennt man Class 1 Master. Zusätzlich muss mindestens ein 'Class 2 Master' angeschlossen werden, welcher überwachende Funktionen übernimmt und auch beim Hochfahren des Netzes Adressen verteilt und alle anderen Geräte konfiguriert.
- Das PROFIBUS Protokoll unterteilt sich in 3 Schichten. Jedes Profibus Telegramm besteht auf der mittleren Schicht aus einem FDL Telegramm (das Übertragungsmedium, also Schicht 0, sei hier mal übersprungen). Sprich auf dieser Ebene haben wir zB. SD1, SD2 oder SC Telegramme die einen Funktionscode und evtl. verschiedene Service Access Points ansprechen.
Der Funktionscode gibt an, ob ein Telegramm ein Request, eine Bestätigung, eine Fehlermeldung oder Ähnliches ist. Der SAP gibt sozusagen den Tatsächlichen Befehl an, der ausgeführt werden soll (zB ein SET_PARAM zum Setzen von verschiedenen Konfigurationsparametern in einem Feldgerät).
- In der nächsten Schicht befinden sich dann DP-V0, DP-V1 oder DP-V2 Telegramme. Welches der Pakete nun wirklich vorhanden ist kann an den SAPs festgemacht werden (SAP 62 (0x3E) für den Master bedeutet zyklischen Datenaustausch, also DP-V0 usw.). DP-V0 wird ausschließlich dazu verwendet, Eingangs und Ausgangsdaten auszutauschen (und mehr nicht).
DP-V1 und V2 werden für Konfiguration, Parameterübergabe und Global Control (also Broadcastbefehle an alle Slaves gleichzeitig) verwendet.
Soo, so viel dazu. Für den Fall, dass ich das alles soweit richtig verstanden habe, hier noch einige Fragen:
- Was hat es nun mit den Profilen auf sich (ProfiSAFE, PROFIdrive, etc)?
- Wird PROFIBUS tatsächlich ausschließlich zum Hin und Herschieben von Eingangs und Ausgangsdaten verwendet?
- Könnte jemand mal ein etwas umfassenderes Beispiel liefern, wie nun SPS, Endgeräte und PROFIBUS tatsächlich zusammen wirken?
Vielen Dank für jegliche Hilfe!!
Liebe Grüße,
Alex
schonmal vorweg, ich bin relativ neu in der Materie und doppeltes Sorry für den ziemlich langen Post! Im Zuge meiner Bachelorarbeit beschäftige ich mich mit Sicherheit in einem Feldbussystem. Der Fokus liegt dabei auf PROFIBUS.
Nach einiger Recherche bin ich nun soweit gekommen, dass ich denke, PROFIBUS ganz gut erklären zu können. Hier würde ich darum gerne mal meine Sicht der Dinge schildern und bitte um jede Art von Kommentare von Ergänzungen bis 'Nein da liegst du komplett falsch' :wink:
Also, ich würde auf die Frage 'Was kannst du alles zu PROFIBUS erzählen?' folgendermaßen antworten:
- PROFIBUS ist wie der Name schon sagt ein Feldbus, sprich es dient dazu, sehr schnell auf bestimmten Übertragungsmedien (in diesem Fall nur Kabel) Informationen zu übertragen. Standardmäßig geschieht dies in beliebigen Netzwerken in dem eine SPS mit verschiedenen Endgeräten spricht. Zum Beispiel könnte eine SPS in einem Aufzug installiert sein, welche die Eingangssignale vom Bedienfeld im Aufzug (welche Etage?) verarbeitet und entsprechend via PROFIBUS die Tür und den Motor, der den Aufzug hoch oder runter zieht steuert.
SPS können zB in AWL programmiert werden (hier wäre meine Frage noch, was sich genau mit AWL nun alles machen lässt bzw wie nun die Endgeräte tatsächlich angesprochen werden?)
- Das PROFIBUS Protokoll ist für den (Multi-)Master-Slave Betrieb ausgelegt. An einen Bus können also mehrere Geräte angeschlossen sein, die andere Geräte steuern. Dies geschieht zyklisch via Token Passing zwischen den Mastern. Diese Master nennt man Class 1 Master. Zusätzlich muss mindestens ein 'Class 2 Master' angeschlossen werden, welcher überwachende Funktionen übernimmt und auch beim Hochfahren des Netzes Adressen verteilt und alle anderen Geräte konfiguriert.
- Das PROFIBUS Protokoll unterteilt sich in 3 Schichten. Jedes Profibus Telegramm besteht auf der mittleren Schicht aus einem FDL Telegramm (das Übertragungsmedium, also Schicht 0, sei hier mal übersprungen). Sprich auf dieser Ebene haben wir zB. SD1, SD2 oder SC Telegramme die einen Funktionscode und evtl. verschiedene Service Access Points ansprechen.
Der Funktionscode gibt an, ob ein Telegramm ein Request, eine Bestätigung, eine Fehlermeldung oder Ähnliches ist. Der SAP gibt sozusagen den Tatsächlichen Befehl an, der ausgeführt werden soll (zB ein SET_PARAM zum Setzen von verschiedenen Konfigurationsparametern in einem Feldgerät).
- In der nächsten Schicht befinden sich dann DP-V0, DP-V1 oder DP-V2 Telegramme. Welches der Pakete nun wirklich vorhanden ist kann an den SAPs festgemacht werden (SAP 62 (0x3E) für den Master bedeutet zyklischen Datenaustausch, also DP-V0 usw.). DP-V0 wird ausschließlich dazu verwendet, Eingangs und Ausgangsdaten auszutauschen (und mehr nicht).
DP-V1 und V2 werden für Konfiguration, Parameterübergabe und Global Control (also Broadcastbefehle an alle Slaves gleichzeitig) verwendet.
Soo, so viel dazu. Für den Fall, dass ich das alles soweit richtig verstanden habe, hier noch einige Fragen:
- Was hat es nun mit den Profilen auf sich (ProfiSAFE, PROFIdrive, etc)?
- Wird PROFIBUS tatsächlich ausschließlich zum Hin und Herschieben von Eingangs und Ausgangsdaten verwendet?
- Könnte jemand mal ein etwas umfassenderes Beispiel liefern, wie nun SPS, Endgeräte und PROFIBUS tatsächlich zusammen wirken?
Vielen Dank für jegliche Hilfe!!
Liebe Grüße,
Alex