Wieviele LS nach FJ

sailor

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Hallo,

ich bin aktuell am Renovieren eines alten Hauses für meine Tochter. Ein neuer Zählerschrank mit Verteilung soll auch rein.
Jetzt lese ich z.B. bei Hager, daß an einen Fehlerstromschutzschalter (40/0.03 vierpolig) maximal 6 Stromkreise (B16A) abgesichert werden dürfen.
Ist das richtig? Oder gibt es da irgendwelche Zusatzregelungen?


Es grüßt
Sailor
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Knabe ist klasse :D

Stimmt :p
Er hebt sich von 08/15-Youtubern ab.

Zumindest habe ich jetzt kein schlechtes Gewissen mehr, weil ich 15 Automaten an einem RCD hängen hab.
Als ich meine Elektroinstallation erneuert hab, hab ich zwar auch die Empfehlung von Hager gesehen, aber nix dazu in den Normen.
Von den 3 Elektroinstallateuren im Bekanntenkreis kamen widersprüchliche Aussagen.
Nachdem ich die RCD gekauft hatte war mir klar woher der Wind weht.
Früher war am RCD der N rechts, heute ist er meist links.
D.h. du kannst nun gleich am RCD eine 3phasige Phasenschiene einlegen.
Eine Reihe in einem Standard-Verteiler hat meist 12 Teilungseinheiten.
Der RCD hat 4 TE, die Schiene 9TE => 1 RCD + 6 Automaten.
Somit weniger Arbeit bei mehr Gewinn für den Elektriker :D

Die fachlichen Begründungen wie:
  • RCD 3x40A = 120A und 6 LS16A = 96A
  • 6 Stromkreise a max. 3,5mA Ableitstrom = 21mA und damit hält der FI gerade noch

passen zumindest nicht.

Gruß
Blockmove
 
Hallo Zusammen.

Super, der Kerl!
Dennoch möchte ich hier noch ein paar Denkansätze und Überlegungen in den Raum werfen.
Die Sache mit der Versicherung der FI´s hat der natürlich völlig recht,
ich nehme hier meistens die 63/0,03 FI´s, da hat man dann mehr Spielraum nach oben,
gerade Altbauten sind gerne mal noch mit 3x63A Vorgesichert, und soo viel mehr kosten die auch nicht. ;)

An der Anzahl der FI´s wird gerne gespart, dann muss aber jedem Klar sein:
Je weniger FI´s in der Bude, desto mehr ist dann auch dunkel, wenn wirklich mal was ist.
Und wenn ich mir so anschaue, was die FI/LS mittlerweile kosten,
würde ich mir ernsthaft überlegen, ob ich überhaupt noch 4 Pol FI´s nehme.

Wenn ich das für mich machen müsste würde ich folgendermassen vorgehen:
Jeden Raum einzeln mit FI/LS absichern (Hier sogar noch Steckdosen/Licht getrennt)
Separater FI/LS für Kühlschrank und Gefrierschrank!
Alles was aussen ist (Balkon, Terrasse, Aussensteckdosen) natürlich auch separater FI/LS.
Was auch viele vergessen: Waschmaschine und Trockner mal anschauen und zusammenrechnen,
da kommt man auch schnell über 16A wenn beides gleichzeitig laufen soll.

Gruß
Timo
 
Wann hat eigentlich bei euch das letzte mal ein FI ausgelöst?
Oder anders löst der bei euch oft aus?

An Weihnachten bei meinem Vater in der Bude.
Jede menge Gäste, 2 Raclette Grills a 1,5Kw, ganze Bude dunkel.
Wenn beide eingesteckt waren ist immer der FI geflogen, sobald einer davon ein oder ausgeschaltet hat.:ROFLMAO:
(Und nein, ich hab die Elektroinstallation nicht verbockt) :cool:

Gruß
Timo
 
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Die pauschale Aussage, dass das Problem mit dem LS-Schalter vor dem FI vom Tisch ist halte ich aber für zweifelhaft.
Dazu muss man schon in das Datenblatt des FI-Schalters schauen, und welche Hersteller-Vorraussetzungen für die Vorsicherung als Back-up-Schutz gelten.
Bei Siemens gibt es dazu nämlich noch Vorgaben für den maximalen I2t-Wert die eingehalten werden müssen, diese sind bei LS-Schaltern anders als bei Schmelzsicherungen.
 
12Schiene ergibt RCD 13TE ... Passt nicht mehr in ein Standardfeld
Du irrst bzw. hast Du nicht genau gelesen - platziert man abgesetzte RCD kommen in ein 12TE-Feld auch 12LS (der RCD sitzt ja auf einer anderen Schiene) - deswegen auch "je nach Anordnung" ;)


Die pauschale Aussage, dass das Problem mit dem LS-Schalter vor dem FI vom Tisch ist halte ich aber für zweifelhaft.
Nicht LS, sondern SLS (ersetzt die umgangssprachlichen "Panzersicherungen"/NH-Sicherungen).

Da Du dich ja auf Aussagen in dem Video beziehst - der Knabe filmt zwar in seiner Hobbyschreinerwerkstatt, ist aber im echten Leben wohl Elektromeister mit EVU-Zulassung.

Ich glaube mit zu erinnern, dass er es auch erwähnte, dass bei höheren SLS-Wert u.U. Vorsicherungen für die RCD nötig werden oder entsprechend "stärkere" RCD rein müssen.
 
Wann hat eigentlich bei euch das letzte mal ein FI ausgelöst?
Oder anders löst der bei euch oft aus?

Als jemand eine Tasse mit zu viel (Hand-)Spülmittel in die Spülmaschine gestellt hat. Diese hat dann stark geschäumt, ist in die Wanne der Spülmaschine gelaufen und die Wasser/Schaum Mischung hat dann den Erdschluss verursacht. Der FI hat also seine Aufgabe erledigt.

Ansonsten glaube ich auch eher, dass sich die Aussage von Hager zu den maximal 6 LS nach einem RCD auf einen einfacherern Aufbau mit einer Sammelschine bezieht. Einen technischen Grund sehe ich da nicht.
 
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Update

Es gibt eine Normenneufassung zur Planung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden - die DIN 18015-1:2020-05 (*)

Im Gegensatz zur alten Fassung werden neuerdings Anforderungen formuliert, wieviele LS/pro RCD zugeordnet werden dürfen


  • pro 2pol. RCD 2 LS-Kreise
  • pro 4pol. RCD 6 LS-Kreise
  • alternativ natürlich RCOBs (FI/LS) nach Gusto

Somit spiegelt die Neufassung den Bedarf an Anlagenverfügbarkeit und Einhaltung der Platzreserve für Neuanlagen wieder.
Daraus ergibt sich allerdings kein technisches Verbot, mehr als 6 LS/RCD in seiner Bestandsanlage zu verwenden, was ja die Nutzung der Platzreserve ad absurdum führen würde.

Vlt. noch interessant


  • In der Neufassung werden jetzt auch RCD für Beleuchtungskreise und 32A-Steckdosen gefordert
  • Forderung nach ITK-Verteiler formuliert
  • Mindestgrössen für Stromkreisverteiler, Anzahl/Wohnung hervorgehoben
  • zugelassene Leerrohrlängen neu definiert
  • max.Belegung von Rohren angesprochen



(*) die DIN 18015 benennt in weiteren Teilen die Ausstattungsvariante (*-Installation)
 
Nicht LS, sondern SLS (ersetzt die umgangssprachlichen "Panzersicherungen"/NH-Sicherungen).

Ein SLS ersetzt keine Sicherung im Hausanschlusskasten!
Dieser ist nur ein zusätzliches Selektivitätsbauteil zwischen Zählerabgangsicherung und Hausanschluss Sicherung. Dieser kann nämlich auch wieder von einem Laien eingeschaltet werden, im Gegensatz zu einer "Panzersicherung" (Sollte allerdings nur einmal probiert werden :ROFLMAO:, sonst raucht es evtl aus einer Dose raus)

Ich glaube mit zu erinnern, dass er es auch erwähnte, dass bei höheren SLS-Wert u.U. Vorsicherungen für die RCD nötig werden oder entsprechend "stärkere" RCD rein müssen.

Das stimmt, aber in einem normalen EFH hast du ohne elektrische Durchlauferhitzer im Normfall (natürlich vom Energieversorger abhängig) eine maximale Hauptsicherung von 50A, so ist es zumindest gerade in meiner Region.

Bei Mehrfamilien Häusern ist es entsprechend mehr, aber da macht man als "nicht-Installateur" nichts in der Hauptverteilung, sondern nur in der Wohnungsverteilung und hier begrenz die Vorsicherung da ganze wieder auf 35A :)
 
Vielen Dank für Eure Infos. Insbesondere für den Videolink.
Ich habe etzt maximal 6 LS nach FJ. Und das auch nur in einer Reihe mit 3-poligen FJ für den E-Herd.
Insgesamt habe ich FJ gesetzt.
Ich habe aber noch ein paar Fragen:
Situation:
HAK mit 35A NH und einfacher PEN-Klemme - mit seitlich ausgeführter Fahne für die PAS.
Zählerverteilung (Komplettschrank) mit SLS 35A und Kombiableiter - alles von Hager

Frage: Die Leitung vom HAK zum Zählerschrank ist bisher 4-polig. Muss ich die ersetzen mit 5x16mm².
Ich muss den Kombiableiter mit der PAS verbinden - Querschnitt 1x16mm² ?
Brauche ich zur PE-Schiene im Anschlussraum der Zählerverteilung noch eine zusätzliche Verbindung und welcher Querschnitt?
Muss die seitliche Fahne am HAK dann auch weiterhin mit der PAS verbunden werden?
Welcher Querschnitt ist eigentlich für den Potentialausgleich zu Heizungs-/Wasserleitungsrohren vorgeschrieben. Habe jetzt 6mm² drin.

Im Zählerfeld ist über den Zähler noch eine Reihe frei, die für laut meiner Info für Wechselstromkreise genutzt werden kann - max. TE.
Kann ich die für eine Vorsicherung 3-Polig (Sicherungslasttrenner Neozed) für eine geplante Unterverteilung in der Werkstatt benutzen? Welcher Mindestquerschnitt ist für die Zuleitung aktuell vorgeschrieben. Brauche ich für diese UV eine zusätzliche Verbindung zur PAS - Querschnitt?

Ich wäre euch für unverbindliche Meinungen/Tipps dankbar.


Es grüßt euch mit herzlichen Dank

Sailor
 
Zuletzt bearbeitet:
1.: Frage: Die Leitung vom HAK zum Zählerschrank ist bisher 4-polig. Muss ich die ersetzen mit 5x16mm².
2.: Ich muss den Kombiableiter mit der PAS verbinden - Querschnitt 1x16mm² ?
3.: Brauche ich zur PE-Schiene im Anschlussraum der Zählerverteilung noch eine zusätzliche Verbindung und welcher Querschnitt?
4.:Muss die seitliche Fahne am HAK dann auch weiterhin mit der PAS verbunden werden?
5.: Welcher Querschnitt ist eigentlich für den Potentialausgleich zu Heizungs-/Wasserleitungsrohren vorgeschrieben. Habe jetzt 6mm² drin.

6.: Im Zählerfeld ist über den Zähler noch eine Reihe frei, die für laut meiner Info für Wechselstromkreise genutzt werden kann - max. TE.
Kann ich die für eine Vorsicherung 3-Polig (Sicherungslasttrenner Neozed) für eine geplante Unterverteilung in der Werkstatt benutzen? Welcher Mindestquerschnitt ist für die Zuleitung aktuell vorgeschrieben. Brauche ich für diese UV eine zusätzliche Verbindung zur PAS - Querschnitt?

Hi Sailor

Hier meine ​Unverbindlichen​ Antworten: Zu:

1.: Wenn die vorhandene Leitung 4X16mm2 ist, brauchst du keine 5x16 Nachrüsten, hier wird der PE/N dann erst im Verteiler aufgeteilt.
2.: Würde Ich zumindest so machen.
3.: Soweit ich weis nicht, wenn du überall mit 4x16 und PEN von der Zählerverteilung weiterfährst.
4.: Würde ich mal so machen?
5.: Meines Wissens nach 6mm"
6.: Der Mindestquerschnitt ist auch eine Sache der Leitungslänge. Auch hier wieder: 4x16mm2 mit PEN
oder Kleinerer Querschnitt dann als 5xXX2 mit getrennten PE und N, hier dann wieder die Leitungslänge beachten.

Gruß
Timo
 
Frage: Die Leitung vom HAK zum Zählerschrank ist bisher 4-polig. Muss ich die ersetzen mit 5x16mm².

Das steht in den TAB deines Netzversorgers, im Prinzip ist es egal, wenn du den PEN im HAK auftrennst, dann musst du mit 5*16mm² fahren, wenn der PEN erst im Zählerplatz getrennt wird, reicht 4*16mm² (so ist es zumindest bei uns)

Ich muss den Kombiableiter mit der PAS verbinden - Querschnitt 1x16mm² ?

Ja, direkt 1*16mm² von Ableiter zu PAS, ohne Klemmstellen dazwischen!

Brauche ich zur PE-Schiene im Anschlussraum der Zählerverteilung noch eine zusätzliche Verbindung und welcher Querschnitt?

Entweder eine Verbindung vom Zählerplatz PE zur PAS oder im HAK zur PAS, auch hier der Verweis auf die TAB

Muss die seitliche Fahne am HAK dann auch weiterhin mit der PAS verbunden werden?

Schadet nicht :-D

Welcher Querschnitt ist eigentlich für den Potentialausgleich zu Heizungs-/Wasserleitungsrohren vorgeschrieben. Habe jetzt 6mm² drin.

Ist in Ordnung, laut Tabellenbuch 2002 >4mm², wir machen normal 16mm²

Im Zählerfeld ist über den Zähler noch eine Reihe frei, die für laut meiner Info für Wechselstromkreise genutzt werden kann - max. TE.
Kann ich die für eine Vorsicherung 3-Polig (Sicherungslasttrenner Neozed) für eine geplante Unterverteilung in der Werkstatt benutzen? Welcher Mindestquerschnitt ist für die Zuleitung aktuell vorgeschrieben. Brauche ich für diese UV eine zusätzliche Verbindung zur PAS - Querschnitt?

im AAR ist eine 3-polige Sicherung für die Verteilung nach dem Zähler einzubauen, zusätzlich dürfen bis zu 3 Wechselstromabgänge, z.B. Kellerlicht, WM, TR bis max. 16 A dort eingebaut werden.
Zusätzliche Abgänge sind im Verteiler nach dieser Sicherung zu setzen.
Mein Stand ist, eine Zuleitung zu weiteren UV mit 10mm² zu machen.
Zusätzlicher Pot-Ausgleich braucht man nicht. Evtl. ÜSS wenn die Leitung mehr als 10m Länge hat, dieser dann mit max 15m Kabel auf die PAS, ansonsten zusätzlicher Erdspieß.


Alle Angaben ohne Gewähr, nach bestem Wissen und Gewissen ;-)
 
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